Technik zum Spielen in der 3.ten Oktave

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dizzychrizzy
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Re: Technik zum Spielen in der 3.ten Oktave

Beitrag von dizzychrizzy »

Hallo ebenfalls nochmal,
tdiet hat geschrieben:@ dizzychrissy: Natürlich sind das supergute Leute aber ich dachte, daß es evtl. etwas zu überzogen ist bei solchen Koriphäen Unterricht zu nehmen.
Nur keine Hemmungen...! Wenn Dich jemand nicht (mehr) unterrichten will dann merkst Du das schon. Wenn Du aber engagiert an die Sache gehst - und den Eindruck hat man von dem was Du schreibst - dann haben auch Top-Leute Spaß daran, Dir was beizubringen.

Auch wenn es nicht das ist, was Du hören möchtest (nicht als Angriff gemeint...): Du wirst um einen kompetenten Lehrer nicht herumkommen.

Natürlich klingt es verlockend auf dem Sofa sitzend mit Laptop oder Tablet die Basics des Trompetespielens so weit zu verstehen, dass man es in Motorik umsetzen kann. Dabei gibt es aber ein gravierendes Problem: der Filter. In den diversen Foren steht eine Unmenge an Informationen. Einiges ist richtig, einiges passt nur für einen bestimmten Spielertyp, einiges ist ohne weitere Erklärung irreführend und vieles kann man auch als falsch bezeichnen. "Falsch" ist sicher ein schwieriger Begriff in dem Kontext, aber lassen wir es für den Moment dabei.

Die Gefahr sich mit diesen Informationen in eine Sackgasse zu manövrieren ist sehr hoch. Und Sackgassen gibt es beim Trompeten nun wirklich genug. Gerade bei YouTube findest Du eine Fülle an Informationen, die aber nicht selten so aus dem Kontext gerissen sind, dass Du auf den falschen Weg kommst.

Die große Frage lautet also, wie filterst DU und trennst Richtiges vom Falschen? Ein Trompeter, der wirklich gut spielen kann, schaut sich ein solches Video an und sagt vielleicht "ah, ja, da hat er Recht". Aber der hat den gesamten Kontext.

Meiner Erfahrung nach gehen 90% der Probleme beim Trompeten und 99% der Probleme bei High-Notes auf die Atmung zurück. Die Rufftipps enthalten sicher viele gute Informationen, aber wie viel zum Thema Atmung? Nur so als Beispiel. Ein guter Lehrer erkennt Dein Problem und kann Dir einen Weg maßschneidern. Nicht Du suchst und filterst, jemand anderes macht das kompetent für Dich.

Ein Beispiel noch und dann höre ich wirklich auf Dich zu bequatschen ;-)

Nehmen wir an Du hast ein Problem mit der Gasleitung im Haus. Schaust Du Dir dann ein YouTube Video an, wie man so etwas repariert und versuchst es dann selbst? Und wenn Du Dein Problem mit der Gasleitung in ein Forum stellt, wie sicher bist Du, dass Du die richtige Antwort bekommst? Hinter einem Pseudonym kann jeder sein, ein Gasinstallateurmeister oder jemand, der es vielleicht gut meint, aber selbst nur über angelesenes Wissen verfügt. Nicht falsch verstehen, ich finde Foren super, lese und diskutiere dort gern. Man muss nur wissen wann und wozu.

Ich konnte im Alter von 14 Jahren problemlos, laut, fett und auf Abruf ein G3 spielen. Und auch die Töne darunter. Aber eben auch keinen darüber. Mit 15 habe ich in der Landesjugend-Big-Band die Lead-Position übernommen und für einige Jahre innegehabt. Der Tonumfang hat absolut gereicht. Ich bezeichne mich selbst jedoch als alles andere als ein Naturtalent. Als ich zusehends Probleme mit der Konsistenz bekam und der genannte Tonumfang nicht mehr für das gereicht hat, was vor mir auf dem Notenständer lag, da habe ich mir Hilfe geholt. Ich war (auf meinem langen Weg) an der Juilliard School in New York und bei Bobby Shew. Und jeder Cent hat sich für mich gelohnt. Das schreibe ich nicht des Namedroppings wegen, sondern um zu zeigen, dass ich hier nichts empfehle, an was ich mich nicht selbst halten würde.

Ein Tipp zum Abschied: Das Material von Clint "Pops" McLaughlin (http://www.bbtrumpet.com) gehört für mich (subjektiv - wie immer...) zum Besten, was man zum Selbststudium als Ergänzung zu gutem Unterricht finden kann. Ob das Wissen bei einem ankommt, ist die eine Frage, aber es deckt sich zumindest mal mit dem, was ich von kompetenter Stelle gehört habe.
tdiet
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Re: Technik zum Spielen in der 3.ten Oktave

Beitrag von tdiet »

100% Zustimmung dizzychrizzy!

Besser hätte ich meine Intention, einen guten Lehrer zu finden selbst nicht beschreiben können. Wir verstehen uns :D

Ob Du´s glaubt´oder nicht solche feedbacks helfen mir!

Danke!
JensH
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Re: Technik zum Spielen in der 3.ten Oktave

Beitrag von JensH »

Hallo @tdiet,

also ich habe selbst einige sehr gute Leute konsultiert und muss sagen, dass es jemand sein sollte, der sehr gut "diagnostiziert und verordnet". Die wenigsten guten Spieler sind gute Lehrer! Die oben genannten sind sicher alle keine schlechten Anlaufstellen. Gerade Rüdiger Baldauf und Jörg Brohm sind sehr fleißige "Ausprobierer", die früher selbst Stress hatten und deswegen auch gut beraten können. Bei Tobias Weidinger hatte ich nie Unterricht, weshalb ich nichts dazu sagen kann. Jan Oosthof hat mir auch gut weitergeholfen.
Adam Rapa gibt auch Skype Unterricht, den ich tatsächlich sehr empfehlen kann. Ralph Himmler ist auch eine gute Lehreradresse.

Du hast eigentlich schon erkannt worum es geht: Ökonomie. Die Frage ist jetzt wo bei dir noch "Ventile" sind, die nicht optimal funktionieren.
Und die Psyche darf man nicht unterschätzen.

Warum sollte es überzogen sein bei guten Leuten Unterricht zu nehmen? Ich warne allerdings auch davor bei zu vielen Leuten Input zu sammeln...

(Werbung in eigener Sache!) Die Übung, die mir persönlich am meisten gebracht hat ist diese: https://www.youtube.com/watch?v=SvlRU-2X6BA

Und Bendings, also das Töne biegen mit der Zunge.

Z.B. irgendeine Naturtonbindeübung (Arban, Schlossberg, etc.) und dann immer auf jeder Stufe einen Halbton nach unten benden und zurück bis zum Zentrum des Tones. Es geht also um das Suchen des großen Klanges und der Mühelosigkeit bei jedem Ton.

Viel Erfolg weiterhin.
Jens
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