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Chops versus Air

Verfasst: Freitag 15. März 2013, 17:12
von Deakt_20141221
Hallo,
bitte ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=B3YpJ4jPVKw$

Das Video will augen- und (hör-)scheinlich beweisen, dass
Lippen-Buzzing, Mundstück-Buzzing wesentliche Erfolgsfaktoren sind auf dem Weg zu High Notes auf der Trompete.

Die Aussage steht konträr zu den starken Meinungen die

- Buzzing dieser Arten eher für Zeitverschwendung halten
- die den Lippen (chops) im "System Trompete zu spielen" nur einen Raum von 20 % zuweisen und statt dessen
- Ein- und Ausatemübungen, breath attacs, Stütze als unverzichtbaren Einstieg bzw. Mittelpunkt des Trompete spielens halten
- die den Airflow in den Mittelpunkt stellen, der weniger Unterstützung braucht von anderswo (Bauch, Lippen...) als die meisten denken...

Soweit ich die Aussage des Videos kapiert habe scheint mir das stimmig zu einer Aussage von Richard Shuebruk (in "Graded Lip and Tongue Trainers"):

"You should try to understand that in order to get a higher note, you have to make the opening between the lips smaller by tightening the muscles, but you need not think of that, all you try to do is, to get a higher tone not by blowing harder, but by pinching the lips tighter together."


Fazit: Neuer "Mumpitz" vs. vereinfachter Zugang zu High Notes?!

oder besser: Wer schafft eine Zusammenfassung der ellenlangen Botschaft?
-> Vielleicht bringt uns das weiter.... (oder höher)

Danke im Voraus.

Re: Chops versus Air

Verfasst: Freitag 15. März 2013, 18:39
von haynrych
zum video selbst kann ich nichts sagen, hab's mir nicht angesehen.

___

zum thema:

es ist wohl von trompeter zu trompeter verschieden, wo die schwachstellen liegen. hat jemand ein grosses lungenvolumen und/oder die fähigkeit langsam ein- und auszuatmen (bewusst oder unbewusst erlernt), muss er kaum an seiner atmung arbeiten. im gegenzug gilt für trompeter mit starker gesichtsmuskulatur, erworben durch grimassen oder kauen, dass sie kaum an ihren chops arbeiten müssen. eine wichtige rolle spielt sicher noch die zunge. seit ich lernen musste, wie gross dieser muskel ist, und wie mühsam der alltag werden kann, wenn er gelähmt ist, kann ich nicht genug betonen, wie wichtig die zunge für eine gute luftführung ist. die beständigste weg zu sicherer höhe könnte also IMHO chops + air + tongue bedeuten.

Re: Chops versus Air

Verfasst: Mittwoch 1. Mai 2013, 20:44
von deretrusker
Wenn Du genug Zeit hast, nur zu! Dieses undifferenzierte "Buzzen" zu üben, halte ich gelinde gesagt für Zeitverschwendung. Es klingt nicht vernünftig und eine Linie ist auch nicht zu erkennen. Was soll das ?!

Trotzdem viel Erfolg beim Üben (wenn er auch nur in einer Anreicherung von Erfahrungen besteht..).

deretrusker

Re: Chops versus Air

Verfasst: Sonntag 8. September 2013, 10:53
von Flügelhorny
Buzzing ist eine sehr gute Methode zum Aufwärmen und um die Treffsicherheit zu erhöhen.Am besten ist die Methode von Thomson: http://www.jamesthompsonmusic.com/TheBuzzingBook.php
Höhe erreicht man nicht durch Lippenanspannung,sondern durch Zungentechnik.Eine gute Vorübung ist Pedaltöne zu üben.

Re: Chops versus Air

Verfasst: Samstag 24. Januar 2015, 22:54
von deretrusker
Das in dem Video gezeigte "Buzzing" ist völlig wertlos. Es hat keine Substanz und bringt nichts!!!
Der "Generator" funktioniert nicht die Bohne! Grauenhaft!
Dann lieber sein lassen!

Re: Chops versus Air

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2015, 14:50
von Dobs
Wer sich die Mühe macht, das Video vollständig zu sehen und genug Englisch spricht, um es auch zu verstehen, wird feststellen, dass der Typ gar nicht die Wichtigkeit von Buzzing herausstellt. Die zentrale Aussage ist: Ja, man braucht Luft, um Trompete zu spielen, aber wenn Deine Lippenmuskulatur nicht ausreichend ausgebildet ist, wird Dir alle Luft der Welt nichts nützen. Ich nehme an, derjenige, der vermutlich Dein Lehrer ist oder war, würde das ganz ähnlich sehen.

Re: Chops versus Air

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2015, 19:38
von dunbia
deretrusker hat geschrieben:Das in dem Video gezeigte "Buzzing"
ich bin zu doof, das Video ausfindig zu machen...!
wer hilft?
Danke

Re: Chops versus Air

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2015, 20:59
von catfan
Am Anfang des Threads.
LG

Re: Chops versus Air

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2015, 21:18
von dunbia
ah, eben, zu doof!!
habe auf der HP von (James) Thompson gesucht.
Dankschön!

Re: Chops versus Air

Verfasst: Sonntag 25. Januar 2015, 21:30
von catfan
A ge Bou.

Re: Chops versus Air

Verfasst: Montag 26. Januar 2015, 20:07
von buddy
Flügelhorny hat geschrieben:Am besten ist die Methode von Thomson
An James Thompsons Buzzing-Book stört mich neben einigen Aussagen des Autors die unsägliche Begleit-CD. Die darauf enthaltene Synthie-Katzenmusik darauf störte mich bei den Übungen mehr als dass sie für irgendetwas gut war. Außerdem finde ich ganz übel, dass es keine authentischen Buzzing-Aufnahmen gibt, obwohl es gerade auf die zur Kontrolle des eigenen Übens ankommt.

Wenn es um den Einstieg in Lippen- & Mundstück-Buzzing geht, finde ich die Erklärungen und Übungen auf der Begleit-CD des BERP unübertroffen.
Ich habe die amerik. Version, aber anscheinend gibt es auch eine deutsche:
http://www.berp.com/product/brass-basic ... n-version/
Dort werden neben guten Bespielen mit sauberem Buzzing auch typische Fehler angesprochen und vorgemacht. Daher kann man damit ziemlich einfach und ohne Lehrer oder Vorkenntnisse einen guten Buzzing Sound lernen und Fehlentwicklungen vermeiden.

Einfache Mundstück-Buzzing-Übungen mit Mundstück für den Einstieg ins tägliche Warm-Up bietet neben weiteren Übungen mit Instrument das Program von David Bilger:
http://playwithapro.com/video/online-tr ... up-program

Ein fortgeschrittenes Programm, das seine Buzzing-Übungen auf die Entwicklung von Höhe ausrichtet bietet das Solo-Warm-Up von Reinhold Friedrich, der diesen Teil seiner Übungen im Video komplett demonstriert: http://playwithapro.com/video/free-rein ... nload-4536

Re: Chops versus Air

Verfasst: Montag 26. Januar 2015, 21:20
von MrLargo
Ich kenne leider die BERP-CD nicht (obwohl ich schon ewig einen BERP habe...) und von Play-with-a-pro kenne ich bislang (leider) nur die kostenlosen Clips auf Youtube.

Für James Thompson muss ich aber dringend eine Lanze brechen: Ich habe seit langer Zeit mir eine Auswahl der Übungen vorgenommen und auf einem möglichst kleinen Mundstück geübt (Stichwort: Downsizing) und es hat mir sehr viel gebracht! Zu Beginn habe ich mir die Texte im Heft genau durchgelesen (was ich auf jeden Fall sinnvoll fand!), etwas später habe ich mir nur noch eine Playlist der von mir individuell ausgesuchten Übungen bei iTunes erstellt und zwischendurch (quasi als "mentales Training") gut klingende Trompetenmusik von gleicher Länge zwischen die Übungen gelegt, um genauso lange Pause zu machen, wie ich spiele, und einen tollen Sound während der Übungen im Kopf zu haben.

Die Playalongs sind nicht der Hammer, mir hat aber dieses Vorgehen sehr geholfen: In Kombination mit dem im Innendurchmesser kleineren Mundstück fokussierte sich mein Ansatz, der Sound wurde besser, die Ausdauer auch, zudem komme ich seitdem mit kleinen Mundstücken gut zurecht (vorher ging das gar nicht). Die CD half mir bei Intonation und Timing beim Üben, außerdem bietet sie Übungen mit einem sich erhöhenden Ambitus, wodurch sich ein gutes Übeprogramm erstellen lässt.

All das geht bestimmt auch auf anderem Wege, aber man kann Thompsons Übungen auf diese Art definitiv gewinnbringend einsetzen!

LG
MrLargo

Re: Chops versus Air

Verfasst: Donnerstag 22. Oktober 2015, 15:33
von deretrusker
Es gibt keinen vereinfachten Weg. Es dauert eben so lange wie nötig!

Re: Chops versus Air

Verfasst: Sonntag 25. Oktober 2015, 22:06
von yogi
deretrusker hat geschrieben:Es gibt keinen vereinfachten Weg. Es dauert eben so lange wie nötig!
wow, welch Geistesblitz - ich vermute, daß es bei dir noch ein wenig dauern wird ... ? :lol:

Re: Chops versus Air

Verfasst: Sonntag 25. Oktober 2015, 22:25
von inspired
solche Themen gibt es doch immer wieder und die Antwort bleibt nach wie vor die Selbe.
Wege gibt es unendlich viele, aber nicht jeder Weg passt zu jedem Typ.
Und wenn man wirklich in die "Grenzbereiche" gehen will, muss das gesamte System in sich stimmig sein.
Man kann ja auch nicht nur den rechten Arm trainieren, und dann zu Olympia gehen und ein weltklasse Gewichtheber sein wollen. :Tock: