FlüTro hat geschrieben:ist Deine Frage beantwortet Cavaillé ?
Die Antwort ist, das lässt sich den vorangegangenen Posts (z.T. einzeln, aber jedenfalls in der Gesamtschau) bereits entnehmen, die folgende:
Den richtigen Zugang gibt es nicht. Da jeder individuell anders "gestrickt" ist, insbesondere hinsichtlich Körpergefühl/-empfinden/-wahrnehmung und da jeder unterschiedlich gelagerte/ausgeprägte "Baustellen" hat, kann es einen allgemein wirksamen Zugang nicht geben.
Der interessierte Trompeter wird sich aus den vielen unterschiedlichen Methoden und Anregungen (die sich insbesondere auch in diesem Thread finden) seine eigene Methode zusammenbasteln.
Aus meiner persönlichen Sicht einigermaßen erfolgversprechend (nicht nur - aber auch - zum Erreichen von High Notes) ist das - äußerst beharrliche - Beachten/Verfolgen (u.a.) dieser Aspekte:
- Viel üben
- Konzentriert üben
- Voraushören des gewünschten Ergebnisses (ggf. Orientieren an Vorbildern)
- Sich selbst gut zuhören
- Das eigene klangliche Ergebnis selbstkritisch-konstruktiv bewerten
- Die Aufmerksamkeit "kreisen lassen" (abwechselnd Konzentration auf einzelne Elemente, z.B. Zunge, Atmung, Lippen, ... lenken)
- Die Aufmerksamkeit kreisen lassen zwischen "Achten auf das Körpergefühl" und "Achten auf das (klangliche) Ergebnis"
- Einen eingeschlagenen Weg konsequent verfolgen (und nicht gleich wieder aufgeben, wenn der Erfolg sich nicht unmittelbar einstellt)
- Einen eingeschlagenen Weg (unter Beachtung des vorgenannten Punktes) immer wieder kritisch überprüfen und ggf. - behutsam - modifizieren
- Versuchen, sich das Körpergefühl an guten Tagen/in den Momenten, in denen es gut klappt, bewusst zu machen, einzuprägen und sich immer wieder ins Bewusstsein zu rufen
- Erfühlungsprozesse immer weiter verfeinern (Versuch, zwischen sinnvoller Anspannung und Verkrampfung/Überspannung zu unterscheiden)
- Eher an "Schwung" denken als an "Kraft"
- Eher an fließende Luft denken als an Muskelkontraktion
- Nicht zu schnell zufrieden sein
- Wenn klangliches Ergebnis gut ist , versuchen, das entsprechende Körpergefühl zu erinnern/abzuspeichern
- Mit Bildern, Vorstellungen arbeiten (sowohl hinsichtlich Körpergefühl als auch hinsichtlich gewünschtem klanglichen Ergebnis)
- Beim Üben nicht einfach so (drauf)losspielen, sondern immer eine Vorstellung davon haben was man spielen will und wozu
- Sich maßvolle Ziele setzen
- Geduldig und beharrlich sein
- Gutes als Konstante beibehalten und dann immer gleich praktizieren
- Schlechtes von "verschiedenen Seiten" angehen bzw. unter unterschiedlichen Aspekten bzw. mittels unterschiedlicher Herangehensweisen "bearbeiten"
- Bei aller Methodenvielfalt nicht die Basics vergessen: Was nützt die tollste Wedge-Atmung, wenn die Finger ungenau eingesetzt werden oder die Tonanfänge schlampig ausgeführt werden etc...
- Unterricht nehmen
- Viel (öffentlich) vorspielen
- Bei allem Übefleiß nicht verbissen werden, sondern Spaß haben
LG
TrompeteRT