Ansatz von tieferen Tönen beibehalten

[henningp]

Einen wunderschönen guten Morgen zusammen,

ich hab im Moment folgendes Phänomen bei mir entdeckt:

Wenn ich bspw. vom C2 aus aufwärts spiele, reichts mit vollem Ton so gerade bis zum d3/e3, danach ist zu.
Wenn ich allerdings unten beim a0 ansetze, kurz nach a1 (12) oder cis2 (12) hochbinde und dann aufwärts spiele komme ich mit viel weniger Kraft und einem noch vollerem Ton locker bis zum g3.
Scheint so, als würde ich bereits ab C2 (wenn ich es direkt anspiele) eine andere Ansatztechnik nutzen als in den tieferen Lagen. Oder ist das vielleicht auch reine Kopfsache (Hoher Ton = muss schwer sein?).
Wie kann ich mir den "tieferen" Ansatz auch bei den hohen Tönen aneignen?

Vielleicht hat(te) ja jemand von euch das gleiche Problem und eventuell ein paar Übungen oder Tipps parat. Dafür wäre ich sehr dankbar!

[Miss Trumpet]

Bei vielen ist es ja umgekehrt: Viele tiefe Töne = zu offener, ineffizienter Ansatz für die Töne. In deinem Fall würde ich mal darauf tippen, dass Du von der Mittellage ausgehend schon zuviel machst (im Sinne von "zuviel Lippen" statt Zungenposition, Atmung), deshalb ist oben früher Schluss. Ich könnte mir vorstellen, dass dir das Heft von James Stamp sehr gut gefallen könnte (viele Übungen, in denen er Pedalregister mit hohem Register verbindet), einer seiner denkwürdigsten Lehrsätze war: "Think up when going down, think down when going up."

LG, Miss Trumpet

[henningp]

Hallo Miss Trumpet,
schonmal viele Dank für deinen Tipp! Ich werde mir das Stamp-Heft mal zu Gemüte führen.

Für weitere Ratschläge bin ich immer offen

Viele Grüße!

[jamaika]

Das erlernen von einem gleichmaessigen Ansatz, d.h. Hoehe und Tiefe Noten mit einander verbinden.
Das Mundstueck sollte nicht verschoben werden, egal ob Hoch oder Tief. Das einzige was sich bei den Lippen veraendern sollte ist der Lippenspalt. Bei tiefen Toenen Groesser und bei hoeheren Toenen etwas kleiner.

Durch das erlernen vom Lippen ein und ausrollen, kann man sich viel Krafteinsatz ersparen. Und wenn man den Lippenspalt auch in den hoehere Lagen gut kontrollieren kann, bleibt der Ton auch (dort) schoen voll.

Gruss Jamaika

[alimoe82]

nabend henningp,
das Problem, welches du schilderst ist mir (sowie hier im Froum) nicht unbekannt, da ich es auch bei mir sehr oft bemerke. Wie Miss Trumpet schon richtig erwähnt hat, solltest du versuchen, hoch und tief zu verbinden ohne viel am Ansatz zu verändern sondern zum Großteil mithilfe von Atmung und Zungenrücken. Ob die Stamp-Übungen da der richtige Ansatz sind musst du selber heraus finden. Da gehen die Meingungen stark auseinander...
Ich habe sehr gute Erfolge mit "Clarke - Technical Studies" gemacht. Weiß nicht ob du sie kennst. Sind chromatische Bindeübungen, welche hoch und tief ebenfalls verbinden. Da sie im pp ausgeführt werden, erfordert es sehr viel Ansatzkontrolle als auch ein gutes Zusammenspiel von Ansatz und Stütze um braucbare Ergebnisse zu erzielen.
Ein weiterer guter Ansatz ist der hier im Forum diskutierte "Denkansatz" der Nullstellung oder Setpoint...mußte mal die SuFu benutzen. Ich glaube der User "Bixel" hat sehr viel darüber geschrieben.
So wie ich es verstanden habe geht es darum, eine Art Ausgangstellung zu finden, in welcher du einen lockeren und vollen Ton spielen kannst. (bei mir das f)
Ausgehend von diesem Ton bindest du in die Höhe als auch in die Tiefe ohne deinen Setpoint zu verändern. Sobald du etwas veränderst -Stop- und neu ansetzten. So lotest du deine Grenzen aus und versuchst sie immer weiter in beide Richtungen zu verschieben. Irgendwann solltest du in der Lage, einen großen Tonumfang mit ein und demselben Ansatz (Setpoint) zuspielen.
Diesen Gedanken habe ich mit den bereits erwähnten "Technical Studies" verbunden und gute Erfolge erzielt...Viel Erfolg!