Problem in hohen Lagen

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Moderator: Die Moderatoren

goofy88
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Problem in hohen Lagen

Beitrag von goofy88 »

Hallo alle zusammen,
Ich habe folgendes Problem: Wenn ich in höheren Lagen spiele (ca. ab dem g2) passiert es mir oft dass mein Ton trotz hoher anstrengung abrutscht, d.h. mein Lippen "rutschen in das Mundstück" und es kommt ein tiefer Ton. Ich weiß nicht wie ich das so richtig beschreiben soll :) .
An was kann das liegen? Viell am Mundstück?
Gruß,
Manuel
mijoh1211
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von mijoh1211 »

Hallo Manuel,

herzlich willkommen hier im trompetenforum.

1.Frage: hast Du einen Lehrer?
2. Denke daran: wenn Du schreibst "trotz hoher Anstrengung" läuft schon was falsch. Meistens ist es gerade diese Verkrampfung, die das Spielen hoher Töne verhindert.
Festige also Dein System mit Grundlagenübungen von der Mittellage aus. Halte Töne aus, mache Bindeübungen etc. (z.B. mit Hilfe des Buches "basics plus" oder Wolfgang Huhn's Büchern)
Sei vor allem auch im Kopf locker, Denke an das Ergebnis, nicht an den Vorgang. Übe das staufreie Atmen. Ein Atemtrainergerät ist da nicht verkehrt. Atme auf "i -u - a" ein (Vollatmung).
Mache Dir einen Übungsplan der Dinge wie "Mundstückbuzzing, Töne aushalten (warm up), Atemübungen, Bindeübungen, Anstoßübungen, Etuden, Spielstücke" enthalten sollte.
Übe regelmäßig.
Wenn Du ab einer bestimmten Höhe anfängst zu verkrampfen, mach eine Pause oder hör an dem Tag auf.
Achte darauf, nicht ins Lippenrot einzusetzen.

to be continued...

Grüße - Michael
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Balkenjäger
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von Balkenjäger »

Moin!!! Möglich aber auch,daß das "abrutschen ins Mundstück" fehlende Kraft ist.Hierfür findest du hier im Forum viel Tips und Anregungen zum Aufbau deiner Lippen-Muskulatur.
Gruss Frank
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goofy88
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von goofy88 »

Hallo,
Erstmal danke für die schnellen Antworten.
Ja ich habe einen Lehrer. Ähm, was ist ein Atemtrainergerät und Mündstückbuzzing? Die Warm-ups, Naturtonbindungen (Irons) mache ich auch vor jedem Spielen.
Was mir aufgefallen ist, dass ich in höheren Lagen doch etwas stärker das Mundstück andrücke (man sieht danach manchmal noch die Abdrücke des Mundstückes).
buddy
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von buddy »

Wenn es am Mundstück liegen soll, welches spielst Du denn?

Vorausgesetzt, es ist ein Trompetenmundstück im üblichen Bereich, kannst Du diesen Gesichtspunkt zurückstellen. Auch ein optimal passendes Mundstück könnte dir fehlende Grundlagen nicht ersetzen.

Der Beschreibung nach macht es Eindruck, dass ein stabiler Ansatz fehlt.

Ist es auch so, dass Du keine fachgerechte Anleitung bekommst?
Eine schnelle Gegenmaßnahme wären die "trumpet lessons" der 215th Army Band, besonders die Clips 1 bis 3.

Selbst, wenn Du dabei nicht alles auf Anhieb verstehen solltest, kannst du die praktischen Übungen nachmachen, die dort gezeigt werden.
Das dort demonstrierte spielen auf dem Mundstück allein (mundstück buzzing) ist eine sehr gute Basis-Übung, die Du fast jederzeit machen kannst. Das erleichtest es sehr, einen praktikablen Ansatz zu entwickeln.

Du brauchst beim Buzzing oder Trompete spielen auch jederzeit eine gute "Stütze", die aus einem bestimmten Art des Ausatmens entwickelt wird: es ist eine gewisse Körperspannung im Rumpf, so als wolltest Du gerade einen Luftballon aufblasen.
goofy88
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von goofy88 »

Also ich habe dieses Problem erst seit einiger Zeit, d.h. noch vor ca. 1 monat konnte ich relativ zuverlässig bis zum c3 spielen. Das hat dann plötzlich nicht mehr so gut funktioniert. ich spiele mit einem 1 1/2 c mundstück.
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carsten37
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von carsten37 »

Hallo Manuel,

ich würde momentan dein Problem nicht als ein "Problem" betrachten. Deiner Beschreibung nach kommt es mir sehr bekannt vor. Ich erlebte dies des Öfteren.

Sehe es eher als eine Art Reifeprozess deines Tonumfanges an. Deine Lippenmuskulatur hat im Laufe der Zeit "gelernt", wie sie sich in bestimmten Höhenlagen zu "verhalten" hat. Währenddessen wurde die Ringmuskelatur immer weiter aufgebaut und die Muskelatur hielt den Druck für die immer höher werdenden Töne stand.
Nun ist es aber so, das der Muskel sich erst an die neue Höchstleistung "gewöhnen" muß, bevor er diese permanent abrufen kann. Bei mir war diese "Gewöhnungsphase" mit einem Leistungstief vergleichbar. Nach einer gewissen Zeit erreichst du wieder dein c3, viel sicherer, ausdauernder und kräftiger wie es vorher war, und vielleicht nicht nur ein c3.
Laß dich nicht entmutigen, das macht eher noch mehr "zu", sehe es positiv.

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten
goofy88
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von goofy88 »

Hallo,
Danke für die Tipps. Doch ich habe jetzt ca 5 wochen alles sehr langsam angehen lassen. nicht zu hoch gespielt usw. Doch besser wurde es noch nicht :( .
Weiter oben hat mijoh1211 geschrieben dass ich nicht ins lippenrot einsetzen soll. was bedeutet das? vielleicht ist auch "nur" das der Grund.
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von buddy »

Wie oben beschrieben, auf Youtube in lesson 3 der 215th Army Band siehst Du einen korrekten Ansatz.

"ins Lippenrot einsetzen" meint, dass seltener über, meist unter dem angesetzten Mundstück der Ringmuskel der Lippe "rausguckt". Das gilt als ungünstiger Ansatz. So wie hier bei Laura Vukobratovic zu sehen, das Spielen klappt in diesem Fall trotzdem erstaulich gut: http://www.youtube.com/watch?v=yh5A3zwnXto
yogi
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von yogi »

buddy hat geschrieben:Wie oben beschrieben, auf Youtube in lesson 3 der 215th Army Band siehst Du einen korrekten Ansatz.

"ins Lippenrot einsetzen" meint, dass seltener über, meist unter dem angesetzten Mundstück der Ringmuskel der Lippe "rausguckt". Das gilt als ungünstiger Ansatz. So wie hier bei Laura Vukobratovic zu sehen, das Spielen klappt in diesem Fall trotzdem erstaulich gut: http://www.youtube.com/watch?v=yh5A3zwnXto
ich hab mir das mal ohne Ton angeschaut - für klassische Musik bin ich noch zu jung und schließlich gings ja um den Ansatz. Dabei ist mir aufgefallen, daß wohl die (Gesichts-)Mimik bei Klassikern eine nicht unbedeutende Rolle spielt. :schock:
Loriot hätte seine Freude daran :lol:
Stefan S.
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von Stefan S. »

Schönen guten Abend,

bin neu hier im Forum, mein Name ist Stefan und spiele wie fast alle hier hauptsächlich Trompete.

Zum Thema:

Als erstes finde ich es sehr wichtig überhaupt mal zu wissen, wo das Problem liegt. Ein Arzt verschreibt auch nicht irgendeine Medizin, ohne zu wissen, was er eigentlich behandeln muss.
goofy88 hat geschrieben:Hallo alle zusammen,
Ich habe folgendes Problem: Wenn ich in höheren Lagen spiele (ca. ab dem g2) passiert es mir oft dass mein Ton trotz hoher anstrengung abrutscht,
Zum einen muss gesagt werden, dass ein g2 objektiv noch in der Mittellage liegt, die wirklichen High Notes fangen bei einem g3 an.
Du sagst also, dass trotz hoher Anstrengung dein Ton nach unten rutscht, das lässt mich zum einen auf eine schlechte Zungenarbeit und/oder Atmung schließen. Eventuell machen auch die Stimmbändern Dinge, die sie nicht tuen sollten.
Das nach 5 Wochen keine Verbesserung in Sicht ist, ist gar nicht mal so unlogisch. Es MUSS physikalische Gründe haben warum das alles nicht funktioniert, wenn du jetzt diese falschen Funktionen weiterhin übst, werden sie einfach noch tiefer einprogrammiert.

Zur Erklärung:
Die Tonhöhe ist zu 85% von der Zunge abhängig! Die Lautstärke des Tons ist vom Luftdruck/-menge abhängig.
Der Grund warum der Ton abrutscht ist folgender, für ein G2 muss die Zunge also eine bestimmte Position einnehmen, wenn jetzt von "hinten" der Luftdruck kommt und die Zunge schlecht arbeitet schafft sie es nicht diese Position zu halten und fällt nach unten -> Ton rutscht ab.

Jetzt kommt aber noch dazu, dass es dir schwer fällt ein g2 zu spielen, dass liegt höchstwahrscheinlich an deiner schlechten Atmung, bzw. das die Stimmbänder dicht machen. Wenn von der Lunge aus viel Luft kommt, die Stimmbänder aber zu machen ist das Kontraproduktion und es wird anstrengend.

Was kannst du dagegen machen?:
Für die bessere Zungenfunktion würde ich dir raten Tönetreiben zwischen dem C2 und E2 zu praktizieren. Wenn du weißt was das ist, ist der nächste Teil unnötig:-)
Tönetreiben ist das "Biegen" von Tönen, sogesehen bindest du dann zwischen dem C2 und E2 in Zeitlupe hin und her, spielst sogesehen die Töne Cis2, D2 und dis2 ohne die Ventile zu drücken. Binden ohne Bruch sozusagen.
Triolenpfeifen ist die effektivste Übung für die Zunge! Metronom einstellung und in einem Ganztonintervall die Triolen pfeifen, ohne Stimmbandverschluss!

Last but not least:
Atmung! Hinlegen, Beine 90Grad auf einen Stuhl und täglich 10min!

LG
Stefan :-)
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von Bixel »

Stefan S. hat geschrieben: Zum einen muss gesagt werden, dass ein g2 objektiv noch in der Mittellage liegt, die wirklichen High Notes fangen bei einem g3 an.
Welche Nachteile handelt man sich ein, wenn man bereits Töne oberhalb des c3 als "High Notes" bezeichnet - abgesehen von der Tatsache, dass eine solche Einschätzung offenbar der Realität nicht gerecht wird?

:?
Stefan S. hat geschrieben: Zur Erklärung:
Die Tonhöhe ist zu 85% von der Zunge abhängig!
Wurde dieser Wert lediglich bei dir präzise ermittelt, oder handelt es sich vielmehr um einen Wert, den sich jeder Trompeter hinter die Ohren schreiben sollte?
Liegen die Ursachen für meine bisherigen bläserischen Misserfolge möglicherweise bei meiner Fehleinschätzung, dass der Bedeutung der Zunge ein Wert von 78% beizumessen sei?

:roll:
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von saxpeter »

Hey Bixel, er ist ganz neu hier. :wink:

LG Peter
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von FlüTro »

Hi Stefan,

Danke.

was ist denn "Triolenpfeifen" ?

Peter
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Re: Problem in hohen Lagen

Beitrag von buddy »

FlüTro hat geschrieben:...was ist denn "Triolenpfeifen"?
Übung aus Burba DVD Brass Master Class zur Kontrolle und Beweglichkeit der Zunge, schnelle Triolen im (mindestens) Ganztoninterval. Dies zu beherrschen ist nach Burba Voraussetzung für den Lip Trill.
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