Höhe nur eine Talentsache?

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Puukka
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Höhe nur eine Talentsache?

Beitrag von Puukka »

Hallo Freunde

Ich komme durch die Bigbandarbeit mit sehr viel Trompetern zusammen. Und 90% kommen trotz intensiven Übens nicht höher als d´´´.
Dann gibts 9% die so bis g´´´ raufkommen.
Und schliesslich die 1% bis C´´´´.
Daher bin ich eher der Meinung, dass Höhe Talentsache oder besser Veranlagung ist.
Ähnlich wie beim Gesang. Da gibts viele Bässe aber nur wenige Tenöre.
Ein Bass wird sich höchstens zu einem Bariton hinarbeiten können, weil er eben nicht dafür gebaut ist. Da hilft nicht noch mehr Stützen oder noch mehr Üben um in die Tenorlage zu kommen.
Interessant dazu auch eine Aussage eines Freundes, der längere Zeit bei den Vereinigten Bühnen in Wien Erste gespielt hat.
Wie ich ihn gefragt habe, wie er sich die Höhe erarbeitet hat, hat er gesagt, er hat es nie speziell geübt, denn er sei von Anfang an schon hoch gewesen.
Also bei mir wars eigentlich so ähnlich. Ich bin sehr schnell zum d´´´ gekommen, was am Anfang, so nach 6 Monaten Trompetenspielen damals eine Sensation war aber seitdem hab ich mir gerade ein paar Halbtöne erarbeiten können.
Wäre interessant, ob das bei Jedem so ist.

Wie sieht es bei den Highscreamern in unserem Forum aus?
Habt ihr Euch die Höhe jahrelang erarbeitet, oder war sie auch "immer schon da"?


LG Herbert
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dogo
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Beitrag von dogo »

Hallo :-),

also ich denke mal nicht das dass nur an Talent oder Veranlagung liegt.
Es kommt denke ich eher darauf an was für einen Lehrer man hat und ob man die richtigen Übungen macht.
Mir hat mal jemand gesagt: "Nach unten gibt es Grenzen, nach oben nicht."
Und ich denke da hatte er ganz recht :-).

Auserdem wie oft kommt es denn vor das man bis zum C4 spielen muss ?
Doch wohl eher nie.
Auserdem vertrete ich eher die Meinung das man lieber einen schönen Ton
hat als nur Stur nach oben zu spielen.

"Der Ton macht die Musik" ;-).

Liebe Grüße

Wolfgang
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Gordon_D5
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Beitrag von Gordon_D5 »

For me: damn hard work!!!!!!!

Ich konnte nach einem Konzert mal kurz mit Arturo Sandoval reden. Nachdem er im Konzert 3h lang alle Spieler der BigBand (Saxophone laut wie Sau, Schlagzeuger draufgehauen was das Zeug hält) total in den Boden geblasen hat fragte ich ihn:

Wie kommt man zu diesem Punkt des Trompete spielens?

Seine Antwort: Um auf dieses Spiellevel zu kommen hat er 4 Jahre lang 10 (zehn!!!!) :argh: Stunden am Tag geübt. Danach hat er es auf 6 Std runtergeschraubt und kommt damit jetzt gut aus.

War aber eigentlich klar das solche Leute nicht nur 30 min am Tag das Instrument in die Hand nehmen und den Rest des Tages (Cubanischen) 8) Kaffee trinken, oder?
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

dogo hat geschrieben:also ich denke mal nicht das dass nur an Talent oder Veranlagung liegt.
Es kommt denke ich eher darauf an was für einen Lehrer man hat und ob man die richtigen Übungen macht.
Mir hat mal jemand gesagt: "Nach unten gibt es Grenzen, nach oben nicht."
Und ich denke da hatte er ganz recht :-).
Na ja, das würde aber umgekehrt bedeuten, daß alle Trompeter, die nicht bis zum c4 spielen können, den falschen Lehrer haben oder die falschen Übungen machen :roll:
LG Herbert
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dogo
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Beitrag von dogo »

Naja, Üben spielt dann hier natürlich auch eine Rolle :-),
das hatte ich ja jetzt vorrausgesetzt :roll: :-).
Ohne Fleis kein Preis :-).
Sonst würden die Profis hier ja nicht paar Stunden am Tag üben ?!
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Gordon_D5
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Beitrag von Gordon_D5 »

Na ja, das würde aber umgekehrt bedeuten, daß alle Trompeter, die nicht bis zum c4 spielen können, den falschen Lehrer haben oder die falschen Übungen machen
LG Herbert
das hat auf jeden Fall was!

wegen den 10 Stunden üben: Es gibt auch nicht wenige Musiker, die wegen zuviel üben jetzt in der Klappse sitzen oder sich in Behandlung begeben haben. Also sooo abwägig ist das nicht...
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Beitrag von kindofblue »

Ich versuch den Gedanken mit dem Talent zu verdrängen aber es passiert relativ oft, daß ic einen Trompeter höre, der erst seit nem halben Jahr spielt und das Teil bis zum C''' bläst. Ich für meinen Teil bin relativ schnell bis zum g'' gekommen. Das C''', daß ich mitlerweile einigermaßen im Griff hab (allerdings nur, wenn ich noch nicht müdegespielt bin) hab ich mir halbton für halbton Jahrelang erarbeiten müssen. Ich für meinen Teil bezweifle jedenfalls ernsthaft, daß ich jemals bis zum c'''' oder noch höher kommen könnte. Im Moment betrachte ich das g''' Tonumfangsmäßig als Lebensaufgabe... ;)
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Beitrag von fortissimo »

Ich denke die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen. Als Amateur kann ich die These eigentlich nur für diesen Bereich beurteilen, probier es aber trotzdem für alle Levels.

Grundsätzlich ist es im unteren Amateurbereich (Leute die in allgemeinen nie üben) schon so, dass es einfach Trompeter gibt die leichter in die Höhe spielen, als andere. Es ist ebenfalls so, dass dies überhaupt nichts mit Trainung zu tun hat.

Im fortgeschrittenen Amateurbereich ändert sich die Situation dann in die Richtung, dass sich das regelmässige Üben auch in der Höhe auszahlt.

Im professionellen Bereich stelle ich dann wieder fest, dass es scheinbar doch gewisse unüberwindbare Hürden gibt. So z. B mein Lehrer, der wirklich ein super Musiker ist (Solotrompeter in einem renomierten Schweizer Orchester), unglaublich konsequent übt und auch ziemlich viel versteht von Theorie und so, aber einfach nicht wirklich in Extremhöhe blasen kann.
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Beitrag von fortissimo »

Im übrigen möchte ich noch anfügen, dass die erreichte Tonhöhe nicht immer nur unbedingt von Talent oder Fleiss abhängt, sondern auch davon, was man bereit ist dafür zu opfern.

Oder denkt ihr, dass man die C4-C5-Screamer auch für symphonische Musik brauchen kann. Mir bleibt ein Aufführung der Star Wars-Suite von John Williams eines Schweizer Amateurorchesters in bester Erinnerung, die ein bekannten BigBand-Leadtrompeteter auf die 1. Stimme setzten, weil dieser die vielen C''' problemlos erwischt. Erwischt hat er sie dann schon, aber naja....gestrahlt hats schon beim c''' nicht mehr, sondern nur noch gequischt.

Über Ausbau der Tonhöhe diskutiert ihr sowieso am besten mit einem Tubisten, Trompeter haben diesbezüglich meiner Meinung nach ein grossen Komplex (zähle mich auch dazu).
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Beitrag von stratchmo »

hi,

ich musste mir die höhe auch hart erarbeiten, und wenn ich nicht regelmässig übe, lässt diese auch wieder nach :oops:

aber es kommt bestimmt auch darauf an, was man übt. wenn ich z.b. nur stücke übe, die in meinem tonumfang liegen, geht sehr wahrscheinlich nix vorwärts bzw. höher. ich hab/suche mir immer stücke die "höher rauf" gehen als ich spielen kann, aber mit der zeit egalisiert sich das und ich entdecke immer neue hohe töne und setze mir auch immer neue ziele wie z.b. a''' wär genial, wenn es endlich sauber und nicht rausgequetscht kommen würde.


Play On
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:Hä: :lehrer: :Banana:
Unbekannt

Beitrag von Unbekannt »

Ich bin der meinung jeder der es erreichen will sein c4 oder sein c5, der kann es schaffen. Nur selten gibt es körperliche schwierigkeiten. Mam muss nur grenzen setzen was man will und den richtigen lehrer finden. DAnn üben üben üben.
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Gerber
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Beitrag von Gerber »

Ich bin der Meinung, dass jeder Trompeter lernen kann bis zum G3 zu spielen (wenn er nicht gerade ausgesprochene körperliche Defekte hat).

Ich bin auch nach 15 Jahren fast verzweifelt, weils nicht höher als C3 ging, nach einem Lehrerwechsel und mit ca. 2 Stunden Übeaufwand pro Tag gings innerhalb von zwei jahren bis aufs G3.
Wer noch höher hinaus will braucht dann tatsächlich etwas Talent, muss viel Üben und jeden Aspekt des Trompetenspiels perfektionieren.

Wer zu stark an das möglicherweise fehlende eigene Talent glaubt, blockiert sich selber. Dann wirds mit Sicherheit erst recht nix.

Also Puuka: ich bin mir 100%ig sicher, dass du es kannst, ist nur eine Frage der Zeit und der richtigen Methode.
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hmmmm, Höhe = Talentsache?

in gewisser Hinsicht bestimmt! Allerdings glaube ich, dass man seinen Körper mit den entsprechenden, aber individuell passenden Methoden und Übungen so weit bringen kann, dass er eine optimale Koordination zwischen Luft und Muskulatur findet., sodass gewisse Höhen erreicht werden können. Extreme Höhen sind meiner Meinung nach (nicht nur meiner Meinung nach, s. Gerber) dann wieder Talentsache.

Aber:

Viele der Trompeter, die eine extreme Höhe haben und diese durch eine bestimmte Methode erreicht haben, haben einen - sorry Leute! - oftmals erschreckend schlechten bzw. scharfen Ton (s. M. Ferguson oder J. Callet). Der Ton ist flach, schneidend und lebt nicht.
Deswegen frage ich mich: Ist es besser, einen (etwas) geringeren Tonumfang zu haben und einen super Ton, oder eine gigantische Höhe mit einem schlechten Ton.
Insofern begegne ich den verschiedenen Methoden etwas mit Skepsis, was aber nicht bedeutet, dass ich mich nicht damit beschäftige.
Nur bin ich der Überzeugung: ich selber bin kein Hochtöner-Talent, aber mit Arbeit, Geduld und den richtigen Übungen, intelligent und gezielt eingesetzt, werden ich meinen Tonumfang verbessern, vielleicht nicht unbedingt nach oben, aber bestimmt in der Sicherheit und Ausdauer!
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Beitrag von goozi »

tjo ich glaub man muss viel ausprobieren an übungen und methoden und gucken was einem hilft, bzw mit was man besser klar kommt und vor allem was im endeffekt dann auch erfolge erzielen lässt.

ich selber hab mir vorgenommen erstmal 2-3 mal die woche einen mix aus bindeübungen und pedaltönen zu machen ... das verfolge ich mal über ein paar wochen mal gucken wie weit ich damit komme ^^

ansonsten finde ich auch, dass es zu mindestens viele leute gibt, die vllt mehr die veranlagung zum hochspielen haben ... oder auch das talent ... was es ihnen im vergleich auf jeden fall leichter macht in die höhe zu kommen bzw das training für die höhe zeigt viel schneller und lockerer erfolge.... während andere sich wie schon gesagt die höhe hart erkämpfen müssen oder auch immer wieder scheitern ....
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo,

Ich glaube nicht, dass sich vom Tonumfang Rückschlüsse auf das Talent ziehen lassen, bzw. umgekehrt von Talent auf den Tonumfang. Das jemand das Instrument bis in die extremsten Lagen ausreizen kann, liegt meiner Meinung nach daran, das alle Komponenten des "Systems" perfekt aufeinander abgestimmt zusammenarbeiten. Wenn jemand z.B. nur am Ansatz oder oder Atmung oder der Zunge oder etc. arbeitet, wird er vielleicht ansehnliche Resultate erzielen aber nicht ins absolute Spitzenfeld vorstoßen. In der Formel 1 kann schließlich auch niemand mit einem Auto fahren, dass hervorragende Reifen und ein exzellentes Chasis hat aber kein Lenkrad und die Bremsen eines Mini-Coopers?

Ein weiterer Punkt: das Equipment sollte optimal passen.

Zum Thema "Übeaufwand": Es gibt wohl kaum einen Spitzentrompeter, egal in welchem Genre, der nicht über längere Zeit sehr viel Zeit in sein Instrument investiert hat. Allerdings habe ich auch schon folgendes festgestellt: manch einer macht von Haus mehr als 50% richtig, und wird, je mehr er übt, immer besser; ein anderer macht von Haus aus weniger als 50% richtig, und kann üben so viel er will, er macht nur kleine Fortschritte. Ergo: Es ist nicht allein die Quantität des Übens, sondern vor allem auch die Qualität des Übens.

LG, Miss Trumpet
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