Sandkuchen hat geschrieben:Bixel hat geschrieben:Der Umweg besteht m.E. darin, dass zunächst extreme RI und RO eingeübt wird, was man aber gar nicht mehr benötigt, wenn der optimale Ansatz eines Tages (mittels BE) erst gefunden ist.
Nach meinem Verständnis liegt nur dann ein Umweg vor, wenn es eine kürzere Alternative gibt.
Das sehe ich genau so.
Eine (oder mehrere) kürzere Alternative(n) muss es aber wohl geben.
Wäre dies
nicht so, hätte jeder halbwegs erfolgreiche Trompeter seine Erfolge BE zu verdanken.
Da dies nicht der Fall ist,
können RI und RO keine unverzichtbaren Übeelemente sein.
Sandkuchen hat geschrieben:Aus meiner Sicht setzt Du zuviel voraus. Wie lerne ich denn, fixierte Mundwinkel zu entwickeln?
Das Trompeten kann man nur übers Spielen und sich selber Zuhören lernen. Doch durch die indirekten Übungen aus BE hat mein Körper Bewegungsabläufe gelernt, die er nur über Spielen und Zuhören nicht gelernt hatte.
[...]
Also wie lerne ich dann das Einrollen?
Ob ich zuviel voraussetze, kann ich schlecht beurteilen.
Ich berichte ja nur (so gut es geht), wie es
bei mir funktioniert, und wie ich das Erreichte erreicht zu haben
glaube.
Kein Mensch kennt einen für
jeden Trompeter gültigen erfolgreichen Weg - außer Burba.
Mein schon häufiger beschriebener "Trick" zum "intuitiv richtigen" Trompeten ist das Mundstück-Buzzing
auf einem kleinen, flachen Mundstück.
Aus einem solchen,
sich anfangs ziemlich ekelhaft anfühlenden Teil bekommt man - so meine persönliche Erfahrung -
nur dann einen sonoren Klang über mehrere Oktaven heraus, wenn man "alles richtig macht".
Man kann also "ohne Sinn und Verstand" sich mit einem solchen Mistding beschäftigen und "irgendwie" (
try and error) einen brauchbaren Klang zu erzeugen versuchen.
Einzige Ansage: genügend Pausen machen, sich nicht überlasten!
Am Ende wird mit hoher (aber vermutlich
deutlich unter 100%) Wahrscheinlichkeit das Ergebnis sein: kompakter (optimal eingerollter) Ansatz, gute Atmung, effektiver Zungeneinsatz.
Weil es anders nicht funktioniert.
Die hierbei "erlernte" Technik lässt sich dann ohne Probleme auf die
gewohnte Mundstückgröße übertragen, indem man gegenüber dem flachen Mundstück
Nichts ändert.
Das Buzzen auf kleinem Flacheimer und das normale Spielen auf dem gewohnten Mundstück können parallel durchgeführt werden.
Die Veränderungen fließen nach und nach unmerklich ein.
Ob dies Alles für
Jeden gilt, kann ich nicht wissen.
Ich erhalte aber Rückmeldungen, dass das in aller Regel recht gut funktioniert.
Sandkuchen hat geschrieben:Ich bin Amateur und habe auch nur begrenzte Übezeit.
Ein Grund mehr, auf Umwege zu verzichten.
Sandkuchen hat geschrieben:Wenn ich mit einem normalen Mundstück nicht über dem C3 laut und sonor Buzze, warum sollt ich dies durch Versuchen mit einem Flachenmundstück schaffen? Weshalb komme ich beim Mundstückbuzzen auf die Idee meine Lippen einzurollen? Und wenn dies nun die Idee ist, die ich brauch, dann muss ich sie doch nicht selber finden, sondern sie kann mir gegeben werden. Und warum sollte es effizienter sein, dies dann mühsam durch Versuchen zu lernen, wenn es doch konkrete Übungen gibt, wie man das Einrollen trainieren kann?
Der geringe Durchmesser (z.B. eines Kelly Screamer)
zwingt unwillkürlich zur Fokussierung, weil andernfalls zuviel "Nebenluft" einen sauberen (Buzz-)Ton verdirbt.
Der
flache Kessel
zwingt zum Einrollen, weil nur so das
bottom out (Anstoßen der Lippen im Kessel mit Absterben des Tones) verhindert werden kann.
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Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.