Leider arbeiten Lippen-, Zungen- und Atemtechnik auch bei richtig genutzter Technik einzelner Bestandteile nicht automatisch zusammen. Dies wäre das Ziel, was ebenso das Hauptproblem darstellt. Die Koordination zwischen der Atmung, der Zunge und Lippe ist oft gestört; nicht selten stimmt ein Bereich oder 2 ganz gut und ein anderer weist erhebliche Probleme auf.jamaika hat geschrieben:Hast du schon mal daran gedacht, mit mehr Luftsteigerung diese Uebungen zu machen.Justus. hat geschrieben:....habe aber immer noch das Gefühl, dass ich mit Hilfe der Lippe binde und nicht mit der Zunge. Obwohl ich die Laute (ai bzw. ei) ohne Trompete gut hinbekomme, schaffe ich es nicht, es auf die Trompete zu übertragen.
Erklaerung Luftsteigerung: Um Bindungen langsam und richtig zu ueben, lernt man den ersten Ton in einem piano anzuspielen und laesst diesen Ton langsam auf ein forte anschwellen. Der naechstdrueberstehende Ton wird von alleine einrastet. Dieser eingerastete Ton ist fast automatisch in einem piano. Und auch hier laesst man den Ton wieder anschwellen bis der naechste einrastet. Man kann sich diese Uebung als ein gezeichneten Bogen Vorstellen, wo die hoechste Stelle den naechste Ton ervorruft bzw erzeugt , einrasten laesst.
Diese Uebung braucht einige Zeit um im Unterbewusstsein stabilisiert zu werden. Nach meiner kleinen Erkenntnis, sollte man beim erlernen von Binduebungen die Konzentration auf die Luftfuehrung legen.
Die Lippen sollten immer in der selben Stellung sein, das einzige was sich bei den Lippen veraendern sollte/kann ist der Lippenspalt.
Um diesen Zustand zu erreichen braucht man eine gute Atmung/ Luftfuehrung/ Zwerchfellunterstuetzung. Auch wage ich zu behaupten, das die Zwerchfellatmung bei richtig benutzter Technik mit der Lippenoeffnung eng und automatisch zusammen arbeitet.
Solange der Spieler seine Konzentration auf Lippen oder Zungenlage, Haltung, Fingertechnik usw. ausrichtet, ohne die Atmung bzw. Luftfuehrung zu beruecksichtigen, die wohl hier als der Motor des ganzen Getiebes gesehen werden kann, werden immer Probleme aufteten. Das ganze System sollte Locker zusammen arbeiten, dann geht es auch in der Hoehe und auch in der Tiefe.
Gruss Jamaika
Zum Glück gibt es isolierte Übungen, mit deren man an den Problemen (Zunge oder Lippe oder Atmung) gezielt arbeiten kann. Richtig ist unbestreitbar: Ist bereits die Energiezufuhr gestört (Atmung), so wirkt sich das sehr negativ auf alle anderen Bereiche aus. Ich habe aber auch schon sehr oft Fälle gehabt, bei denen die Atmung ganz ordentlich war und der Rest sehr schlecht. Die zu oft geäußerten Empfehlungen, dass die Atmung an allem "schuld sein soll" oder Probleme löst kann so pauschal nicht geäußert werden. Daher mag ich auch Methoden/Schulen, die ihr Augenmerk gezielt auf die Lippen- und/oder Zungenfunktion lenken. Denn ich kann so Aussagen wie "die Lippe ist nur 10 % beteiligt" höchstens dann verstehen, wenn das System funktioniert (wobei ich aus den Haaren herbeigezogene Prozentwerte ohnehin nicht so ernst nehme). Gibt es Probleme mit der Lippenfunktion, so ist diese 100 % daran schuld, dass das Gesamtsystem nicht im Lot ist. Das Gleiche gilt für die Atmung oder Zunge.
Wenn der Fragesteller mit Tipps zur Atmung nicht weiter kommt, so muss er an anderen Baustellen den Hebel ansetzen (was nicht heißen soll, dass die Atmung nicht auch verbesserungswürdig ist).
Hannes