Wenig(!) Druck - viel Luft - gute Stütze - zarte Zunge
Hallo Marmorkuchen, ich bin in sehr ähnlicher Situation.
Habe früher Trompete gespielt (vor 40 Jahren begonnen, eher Jazz/viel Big Band, dann über 20 Jahre Pause). Dank Corona habe ich wieder angefangen – habe jeden Abend auf der Terrasse den Mond aufgehen lassen.
Und dank eines Geburtstaggeschenks heißt meine neue Liebe jetzt: Zink! (Zum Verlieben: Bruce Dickey hören – ein Magier!)
Training
Ja, es ist anstrengend. Noch mehr als bei der Trompete zählen tägliche(!) kleine Einheiten, zunächst eher kurz, dafür gern auch mehrmals täglich. Training!
Trainieren kann man auch die Finger: Dass sich die Finger innerhalb von wenigen Monaten, ja Wochen an die Spreizung gewöhnen – selbst bei älteren Semestern – das schreibt übrigens auch der schon von Vorredner genannte Jeremy West in seiner Schule ( empfehlenswert, aber nicht so leicht zu bekommen |
https://www.jeremywest.co.uk )
Ja, der Ansatz muss trainiert werden. Wichtig: Immer wieder die Lippen entspannen! (Pausen!)
Und die reichliche Luft! Anfangs war ich ganz schön aus der Puste nach ein paar Tönen.
Nein, Druck muss man nicht aufbauen, schon gar nicht auf die Lippen – und: wir wollen ja nicht Oboe spielen
. Ich stehe ja noch am Anfang, aber wenn es am schönsten klingt, ist wenig Druck im Spiel. Stütze ist wichtig, auch bei den tiefen Tönen.
Ansatz
Schon mein Trompetenansatz war etwas seitlich (warum auch immer). Weil ich am Anfang beim Zink nicht ganz zufrieden mit dem Ton war, habe ich kurzerhand die Seite gewechselt; ich bin noch nicht ganz sicher, wo genau der Punkt ist, aber es scheint sich eher weiter außen herauszukristallisieren. (Und um das Fluchen von Deakt_20120717 zu entkräften: Vielleicht stört der zweite Ansatz den ersten nicht; schon mein damaliger großartiger Trompetenlehrer
Bernhard Mergner sprach von mehreren Ansätzen, die man sich aufbauen kann.)
Unterricht
Mit viel Forschen und mit zwei Stunden Anfahrt habe ich eine tolle Lehrerin gefunden (sie kommt auch von der Trompete). Gerade am Anfang macht Unterricht viel Sinn – um das Ganze auf’s richtige Gleis zu setzen – vor allem: nicht auf’s falsche!
Von mehreren Seiten hört man: früh gemeinsam musizieren. Außer im Unterricht durfte ich das noch nicht erfahren – aber ich glaube fest, dass es stimmt! Auf dem Weg dahin können midis und andere Playalongs/MMOs helfen. Hilfreich ist auch ein (Übe-)Raum mit (Gnaden-)Hall; Treppenhaus ist schöner als Schlafzimmer – nur Familie und Nachbarn müssen mitspielen
(Aber vielleicht hast du ja eine Kirche zur Hand
; ich arbeite dran)
Intonation
Zur Orientierung hilft am Anfang ein Stimmgerät (außer du hast ein absolutes Gehör); aber nur darauf zu schauen, frustriert auf Dauer und lenkt ab. Faustregel: Wenn der Klang am schönsten ist, stimmt der Ton auch. (Zumindest wenn das Instrument stimmt | Tipp:
https://gtmusicalinstruments.com verkauft öfters über Ebay; ich bin sehr zufrieden, meine Lehrerin auch.)
Interessant ist auch die Passaggi-App. (Ich habe die nicht ganz billige App noch lange nicht ausgereizt, aber begleitende Quinten etwa sind deutlich schöner, als auf ein Stimmgerät zu starren.) Daneben wird man sicherlich einige Noten & midis im Netz finden ( Beispiel: IMSLP – Direktlink:
https://imslp.org/index.php?title=Categ ... e:Catintro )
So, das ist all mein ‚
fundiertes‘ Wissen nach drei Monaten mit dem Zink.
Freue mich über Tipps & Austausch!