Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Hier geht`s um die klassischen Stücke,Märsche,Techniken etc.

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derSchwabe
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Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von derSchwabe »

Hallo,
ich spiele derzeit ein paar Kirchenmusikstücke, die eigentlich gar nicht besonders hoch sind (bis g''), mit denen ich mir aber trotzdem sehr schwer tue. Nach ein paar Zeilen kommen die oberen Töne (ab e'') nur noch gequetscht oder unsauber raus. Normalerweise komme ich gut bis c''' hoch und neige auch nicht sehr zum Pressen. Ich denke es liegt daran, dass die Stücke recht wenig Pausen haben - auch keine kurzen.

Kann es sein, dass durch die permanente Anspannung der Lippen (weil keine Pausen) über das gesamte Stück die Blutzufuhr der Lippenmuskeln behindert wird und diese dadurch ermüdet?

Hat jemand einen Tipp, wie sich solche 'pausenlosen' Stücke entschärfen lassen?

Ich bin auf eure Kommentare gespannt!
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haynrych
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von haynrych »

derSchwabe hat geschrieben:Hat jemand einen Tipp, wie sich solche 'pausenlosen' Stücke entschärfen lassen?
JA! mit einer doppelten besetzung abwechselnd blasen.
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lurchi
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von lurchi »

derSchwabe hat geschrieben: Kann es sein, dass durch die permanente Anspannung der Lippen (weil keine Pausen) über das gesamte Stück die Blutzufuhr der Lippenmuskeln behindert wird und diese dadurch ermüdet?
Genau so, und da liegt auch die Lösungsmöglichkeit. Man muss verhindern dass die Blutzufuhr abgestellt ist. Zum Einen heißt das den Muskel so weit zu trainieren dass er sich nicht die Versorgung abdrückt. Aber damit ist dir jetzt nicht kurzfristig geholfen. Auf die Schnelle hilft nur jede minimale Blaspause (z.B. Atem holen, 1/4 Pausen) zum Lösen der Anspannung zu nutzen. Die Lippe darf nicht steif bleiben sondern muss beweglich sein.
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Zap
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von Zap »

Ich hatte auch mal sehr große Probleme mit Stücken ohne Pausen, habe mittlerweile nur noch kleine.
Wie Lurchi schon gesagt, ist der Königsweg, den Ansatz so zu trainieren, dass man überhaupt nicht in diesen Teufelskreis "Lippen werden müde - mehr Pressen - Lippen ermüden noch schneller - noch mehr Pressen - ..." kommt (wobei "Pressen" auch generell für unsauberes, ineffizientes Spiel steht).

Was Du kurzfristig noch machen kannst, ist z.B. leiser zu spielen und den Mundstückdruck und überhaupt den "körperlichen Aufwand" bei einfachen, tiefen Stellen so weit wie möglich reduzieren, zu entspannen. Oft hilft es auch, mehr auf die Luftführung und Stütze zu achten - versuch mal, so zu spielen, dass die Bauch- und Rückenmuskeln vor den Lippen müde werden.
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buccinator
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von buccinator »

Oft ( nicht immer ) sind solche Probleme psychologischer Natur....intensives Atmen, bewußte Luftführung und die mentale Orientierung auf die musikalische Gestaltung ausrichten...all das kann helfen, die momentane Panik zu lindern. Natürlich ist regelmäßiges, intensives und richtiges Üben unabdingbare Voraussetzung....
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von mano237 »

Mir gehts genauso wie "derSchwabe", ich werde in nächster Zeit versuchen sich beim Spielen mehr auf die Luftführung, Atmen und den Druck zu konzentrieren. Mal schauen vielleicht wirds ja besser. Hat sonst noch wer Tipps wieman das trainieren kann? .. :)
mfg mano
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von Glory-Trumpet »

haynrych hat geschrieben:
derSchwabe hat geschrieben:Hat jemand einen Tipp, wie sich solche 'pausenlosen' Stücke entschärfen lassen?
JA! mit einer doppelten besetzung abwechselnd blasen.
Den Tipp finde ich GRANDIOS - denn das ist wirklich was es bei besch**** Arrangements braucht: EINE DOPPELTE BESETZUNG!
Ich finde echt, man sollte Arrangeuren die so schreiben die Berufslizenz entziehen!!!
(weitergehende Massnahmen sind dabei in Folge nicht auszuschließen)
:argh:
Leider wird wahrscheinlich jeder von uns hier immer noch und immer wieder mit solchen Noten konfrontiert.
Das ist echt ein Thema, wo ich mich jedesmal wenn ich so einen Dreck sehe, VOLL aufrege ....
Da kann man nur versuchen auf den Dirigenten einzuwirken doch bitteschön :ironie: : solche Charts öffentlich zu verbrennen, dabei den Namen des Verbrechers laut auszurufen und neue zu kaufen, die von kompetenteren Menschen geschrieben wurden! :lol:

Viel Spass bei der Überzeugungsarbeit!
Maverick
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von Maverick »

doppelte besetzung hat auch nachteile.. stimmung ?! jeder spielt ein wenig anders.. das müssen schon profis sein das der sound gleich bleibt!
Glory-Trumpet
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von Glory-Trumpet »

Maverick hat geschrieben:doppelte besetzung hat auch nachteile.. stimmung ?! jeder spielt ein wenig anders.. das müssen schon profis sein das der sound gleich bleibt!
..., aber glaubst Du nicht, dass es besser ist eine ''Abstriche'' beim Sound zu machen (der Geneigte Zuhörer hört das in aller Regel sowie nicht) als nen Satz oder ein Arrangement der/das dauernd auseinanderbricht weil das Chart zu schwer oder der Spieler zu ''schlecht'' ist ?!
:question:
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von tubicen »

Hey,
ich glaube nicht, dass der Arrangeur Schuld ist, wenn der Spieler ein Stück nicht spielen kann.
Nimm bspw. mal Bach, der ist eh schon tot :-D, kannste nicht mehr töten, aber sau anstrengend.
Da hilft wohl wirklich nur...Training, Training, Training...wie das richtig geht wird hier in anderen Threads besprochen.
Ein Stück, das einem allein zu anstrengend ist, weil man es konditionell nicht durchhält einfach zu zweit zu spielen. Ich weiß nicht...wenns nicht anders geht vielleicht. Aber grundsätzlich halte ich das für keine echte Alternative, schon aus den oben genannten Gründen. Gerade wenn es eigentlich ein Solostück ist...
Grüße,
tub
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haynrych
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Re: Spezielle Spieltechnik für Stücken ohne "Pausen"?

Beitrag von haynrych »

wenn ein stück für den ansässigen trompeter alleine zu anstrengend ist, wird er kaum über nacht die fehlende, aber benötigte, ausdauer erwerben können. echte leistungssteigerungen brauchen einfach zeit und geduld und stellen sich IMHO erst nach monaten konsequenten übens ein (wieso sollte es hier anders sein als bei allen gängigen ausdauersportarten?).

die lösung die am ende gewählt wird muss natürlich von allen beteiligten getragen werden, deswegen ist es auch notwendig den dirigenten über die problematik zu informieren. man kann natürlich auch auf die aufführung anstrengender stücke total verzichten, ein mittelweg wäre das weglassen verdoppelter stellen oder eben auch eine doppelte besetzung der trompetenstimme.
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