Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Hier geht`s um die klassischen Stücke,Märsche,Techniken etc.

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tamkat
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Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von tamkat »

Hallo,

Meine Frau spielt Trompete in einem Karnevals Verein. Außerhalb von Karneval spielen die viel für Jugendheime und Wohltätige Zwecke. Sie möchten nun ein neues Lied spielen, und zwar das neue von Mark Medlock. Das Problem, die spielen ja nicht nach richtigen Noten, weil sie keine richtigen Noten können. Sie spielen nach griffe, nach zahlen, hier ein Beispiel:

San Carlo

Auftakt
0-2-1 0-2-1 0-0-0-0-0-0

0-0-0- 12-12-0 0-0-2-1-2-12-0
0-0-0 12-1-0-12
1-1-0-0-1 0 0-0-0-0-0-0
( 1 X wiederholen )

Bass
0-2-12 2-0-1-0 0-1-0-2-12-0-2-12 /12
0-2-12 2-0-1-0 0-1-0-2 / 0 / 0-12 (0)

0-1-1-1-1
12-12-12-12-12-12-0 / 12-12-1-12-0-1-1
1-1-1-1-1-1-0 / 1-1-0-0-1-1-(12)
12-12-12-12-12-12-0 / 12-12-1-1-12-1-1
1-(1)-1-1-1-0-12-12-0-1-0-0-1 (1)
( 1 X wiederholen )

Nun möchte ich versuchen, für meine Frau und den Verein jemanden zu finden, der Lieder in dieser form umwandeln kann, damit auch sie das spielen können. Müsste doch für jeden Trompetenliebhaber eine Herausforderung sein, und sie wären für die Hilfe sehr dankbar.

tamkat
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amateur
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von amateur »

Ich kann da nur wieder zu Capella raten mit einem Script, das die Zahlen über die eingetippten Noten schreibt.
Könnte ja den positiven Nebeneffekt haben, dass man mit der Zeit auch Noten lesen lernt und dann quasi alles spielen kann, was es so gibt.
Wurde hier schonmal verlinkt, ich find´s nur leider grade nicht :roll:

LG, Helmut
buddy
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von buddy »

tamkat hat geschrieben:... Müsste doch für jeden Trompetenliebhaber eine Herausforderung sein
Nein, eher ein Generv. :mrgreen:
Denn "jeder Trompetenliebhaber" kann die Noten ja bereits lesen und drückt die entsprechenden Griffe dann "automatisch".
Aber der Tip zu Capella plus Plug-In ist doch sehr gut und löst zumindest auf Dauer dein Problem. Guckst Du hier: http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 70#p113970
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Dobs
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von Dobs »

Der Link zu den Plugins hat sich seit dem Thread, auf den Buddy verwiesen hat geändert, hier der neue:

http://www.capella.de/Plugins.cfm
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buccinator
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von buccinator »

Dieses verd.... Spielen nach Griffen ( Zahlen ), ist das denn nicht auszurotten ???? :evil:

Was soll so'n Quatsch ? Warum wird so etwas immer noch geduldet bzw. sogar "gelehrt" ? Kein Mensch kann aufgrund von Griffangaben ein für ihn völlig neues Stück spielen, wie man es ja durchaus kann, wenn man Noten lesen kann. Voraussetzung bei dieser stümperhaften "Methode" ist und bleibt doch immer, dass man das betreffende Stück auswendig kennt, um so zumindest die richtige Lage und die korrekten Intervalle zu treffen....

Ich halte es für musikalisch verantwortungslos, unserem Nachwuchs eine solche Verfahrensweise beizubringen und tue in meinem Unterricht alles dafür, dass möglichst schnell umfassende Notenkenntnisse erworben werden !
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Dobs
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von Dobs »

Mensch bucci,

sei doch nicht so streng. Persönlich finde ich das auch albern (wie übrigens auch die Kuhlo-Griffweise...). Aber ich gestehe denen zu, selbst zu entscheiden, musikalisch auf dem Niveau von Gugge-Musik und Fanfarenzügen stehen zu bleiben und sich eben nicht weiterzuentwickeln. Die Zahlen-Spielweise passt auch irgendwie zur Musik, finde ich. Auf musikalische Feinheiten, wie Dynamik etc. kommt es dort nämlich anscheinend sowieso nicht an. Ich finde auch, solche Musikgruppen haben durchaus ihre Berechtigung. Es ist eben, wie bei so vielem im Leben, Geschmacksache. Meins ist es nicht, aber das muss es ja auch nicht sein. Den Ausdruck "musikalisch verantwortungslos" finde ich etwas übertrieben. Ich kann mich auch noch gut erinnern, als ich selbst vor ca. 20 Jahren mit der Trompeterei angefangen habe, noch nicht so flüssig Noten lesen konnte, aber trotzdem schon 'Lieder' spielen wollte. Da habe ich mir auch einfach die Griffe aufgeschrieben und mit der Melodie im Kopf drauf los gedudelt. Irgendwann reichte mir das natürlich nicht mehr.

Spielt nicht unser "mister-no-xeno" bei diesem Billy-Mo-Fanfarenzug bei Hannover? Vielleicht kann der ja noch was dazu sagen. Ich nehme an, die spielen auch nach Zahlen. In dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, ob es für diese Art von Gruppen käuflich zu erwerbende, arrangierte Literatur gibt, die bereits zahlenmäßig aufbereitet ist.
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Bixel
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von Bixel »

tamkat hat geschrieben: Nun möchte ich versuchen, für meine Frau und den Verein jemanden zu finden, der Lieder in dieser form umwandeln kann, damit auch sie das spielen können. Müsste doch für jeden Trompetenliebhaber eine Herausforderung sein...
Im Fachhandel für Bürobedarf sind (teilweise bemerkenswert kunstvoll gestaltete) hölzerne Stäbchen zu vertretbaren Preisen erhältlich, in deren Innerem absichtlich geringe Mengen gepressten Kohlenstoffs säulenförmig angeordnet wurden.
Nimmt man dann noch eine der zahlreichen, kostenneutral erhältlichen sog. Grifftabellen (Suchfunktion!) zu Hilfe, steht der (eigen)handschriftlichen Kennzeichnung vorhandenen Notenmaterials meines Erachtens spielvorbereitend Nichts mehr im Wege.

Sollte sich die hiermit verbundene "Herausforderung" als nicht bewältigbar erweisen, freut sich vermutlich das Nachbarskind über eine lohnende Möglichkeit, sein Taschengeld ein wenig aufzubessern.

Merke: Mit dem Computer geht alles schneller - es dauert halt meistens nur ein bisschen länger...

:mrgreen:
.
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von Looselips »

Mache ich gerne! Sag mal die Tonart? 0 1 2 oder 23? Kann es auch nach VI oder IX transponieren!!!! Oder als Binäre Zahlen: alla breve....
jilse
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von jilse »

Dobs hat geschrieben:Mensch bucci,
sei doch nicht so streng.
Er hat aber recht. Noten sind relativ eindeutig (sie lassen zwar noch Interpretationsspielraum, baer zumindest Tonhoehen
und Laenge der Toene sind dadurch eindeutig festgelegt, was bei der Notation der Griffe eben nicht der Fall ist: ueber
die Laenge der Toene enthaelt diese Notation keinerlei Informationen und die Tonhoehe ist dadurch ebenfalls nicht ein-
deutig bestimmt).
Dobs hat geschrieben: Persönlich finde ich das auch albern (wie übrigens auch die Kuhlo-Griffweise...).
Das ist eine voellig andere Baustelle, und die "Noten in C" (das sind es naemlich) sind durchaus nicht albern, sondern
lediglich in Orchestern unueblich. Uebrigens gibt es die "transponierende Schreibweise" (sprich fuer ein B-Instrument
"Noten in B") im Orchester ueblicherweise nur fuer im Violinschluessel notierte Instrumente, bei Posaunen wird z.B.
auch dort in C (also "klingend") notiert. Da ist die "Kuhlo-Schreibweise" um einiges Konsequenter, weil dort Violin-
Schluessel und Bass-Schluessel gleich behandelt werden: Noten werden so geschrieben wie sie klingen sollen, so
dass ein Posaunenchorblaeser auch aus einer Klavierpartitur oder einer Blockfloetenstimme abspielen koennte ...
So gesehen ist das "eigentlich inkonsequente" die in Orchstern uebliche Schreibweise ... :wink:
Dobs hat geschrieben: Aber ich gestehe denen zu, selbst zu entscheiden, musikalisch auf dem Niveau von Gugge-Musik und Fanfarenzügen
stehen zu bleiben und sich eben nicht weiterzuentwickeln.
Wer Wert darauf legt, eine moeglichst eindeutige Notation zu haben (wenn man denn schon die Musik aufschreibt),
der kann die "Zahlenschreibweise" eigentlich nicht tolerieren. Sie ist zu wenig eindeutig, um noch etwas zu nuetzen,
wenn man das Stueck nicht ohnehin groesstenteils auswendig kennt (und wenn man es groesstenteils auswendig
kennt, braucht man als guter Blaeser die Notation der Griffe auch nicht mehr ...).
Dobs hat geschrieben: Die Zahlen-Spielweise passt auch irgendwie zur Musik, finde ich. Auf musikalische Feinheiten, wie Dynamik etc.
kommt es dort nämlich anscheinend sowieso nicht an.
Es geht nicht um "musikalische Feinheiten", es geht darum, dass kein Mensch allein aus den Griffen eine Melodie
rekonstruieren kann, denn bei der Beschraenkung auf die Griffe hat man gegenueber den Noten einen erheblichen
Informationsverlust, der sich laengst nicht nur auf Lautstaerkeangaben oder Phrasierungen bezieht: Wenn dort
eine "2" steht, ist dann (klingend) ein a, ein e', ein a', ein cis'' oder ein e'' gemeint? Oder vielleicht noch ein anderer
Ton? Von der Laenge des Tons ganz zu schweigen (denn darueber fehlt in dieser "Zahlenschreibweise" jegliche
Information ...).
Dobs hat geschrieben: Ich finde auch, solche Musikgruppen haben durchaus ihre Berechtigung.
Fuer mich ist eine anstaendige (sprich hinreichend eindeutige) Notation keine Frage eines bestimmten
Musik-Stils oder einer bestimmten musikalischen Qualitaet. Wenn man denn schon Musik aufschreibt
(in manchen Bereichen wird auch darauf verzichtet, z.B. in weiten Bereichen des Jazz), dann sollte man
das schon so tun, dass man dabei keinen solch gravierenden Informationsverlust hinnehmen muss wie
bei dieser "Zahlenschreibweise". Insofern kann ich die Leute durchaus verstehen, die das komplett
ablehnen (ich wuerde das auch niemals foedern wollen: wenn schon, dann hoechstens als "Hilfe"
die Griffe *zusaetzlich* zu den Noten aufschreiben, also z.B. die Griffe drueber oder drunter
schreiben, wobei meiner Ansicht nach die Blaeser aber nach einer gewissen Zeit auch ohne diese
Hilfe auskommen sollten ...).
Dobs hat geschrieben: Es ist eben, wie bei so vielem im Leben, Geschmacksache.
Das ist es meiner Ansicht nach nicht. Die Notation sollte so eindutig sein, dass man die Melodie
daraus erkennen kann, auch wenn man sie noch nie zuvor gehoert hat. Die "Zahlennotation"
kann dies aber beim besten Willen nicht leisten.
Dobs hat geschrieben: Meins ist es nicht, aber das muss es ja auch nicht sein. Den Ausdruck "musikalisch verantwortungslos" finde ich etwas übertrieben.
Der Ausdruck ist sehr drastisch formuliert, was aber vielleicht auch ein bischen aus einer Veraergerung
heraus kommt, die ich zu einem gewissen Teil sogar verstehen kann. Wenn ich ein Stueck so weit aus-
wendig kenne, dass ich allein mit Griffen und/oder Zuegen auskommen koennte, braeuchte ich diese
dann eigentlich auch nicht mehr, dann koennte ich das Stueck auch komplett auswendig spielen ...
Dobs hat geschrieben: Ich kann mich auch noch gut erinnern, als ich selbst vor ca. 20 Jahren mit der Trompeterei angefangen habe,
noch nicht so flüssig Noten lesen konnte, aber trotzdem schon 'Lieder' spielen wollte. Da habe ich mir auch
einfach die Griffe aufgeschrieben und mit der Melodie im Kopf drauf los gedudelt.
Gegen "Griffe drueber schreiben" bis das Noten lesen hinreichend fluessig geht oder "ganz auswendig spielen"
hat ja auch niemand etwas gesagt. Nur ist es Unsinn sich auf eine Notation zu beschraenken, die nur etwas
nuetzt, wenn man das Stueck ohnehin fast auswendig kann ...
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von hannes »

Über den Bundesverband für Spielmannswesen Baden-Württemberg können Vereine, die nach Zahlen spielen, sehr preisgünstige Wochenendkurse (meist 2 Wochenenden) für die Notenlehre buchen.
Den Schulungsleiter kenne ich persönlich sehr gut; daher wirkte ich schon mehrmals bei solchen Kursen mit (wobei mein Schwerpunkt Ansatzfragen sind).
Alle Vereine waren nach den Wochenenden soweit, mindestens 1 unbekanntes Musikstück (klassisch oder modern orientiert) ohne Zahlen nach Noten zu spielen. Die Vereine stellten komplett auf Noten um und sind überrascht, wie leicht man Musikproben gestalten kann. Die Dirigenten solcher Vereine verdienen meinen größten Respekt! Es ist eine ungeheure Probenarbeit nur mit Griffen zu arbeiten. Alles muss vorgesungen/vorgespielt werden, jede Phrasierung, Dynamik muss bis ins Detail erklärt werden. Die gesamte musikalische Interpretation liegt in der Verantwortung des Dirigenten! Dass deshalb das Niveau schlecht sein muss, stimmt nicht. Ich habe schon sehr gute Vereine gehört, die komplett auswendig gespielt und dabei sehr gut interpretiert haben. So manche Notenfetischisten könnten zuweilen auch hiervon etwas lernen. Allerdings ist der Probeaufwand enorm (oft mehrmals die Woche), daher entscheiden sich immer mehr Vereine für das Umstellen auf die Notenschreibweise.

Bei Interesse einfach googlen und beim Schulungsleiter nachfragen! :wink:

Hannes
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von Gebläse »

Hallo beisammen,

gerade habe ich für einen Forumkollegen nach Orchesternoten (D-Dur) gesucht. Siehe da, die beiden Trompeten waren C-notiert.
Wo wir da zuküftig landen, kann wohl keiner sagen.
Nochmal meine Meinung: Man sollte auch "klingend" spielen können.

Gruss

Jörg
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von Dobs »

@jilse

Na endlich, ich wusste doch, daß die Musikerpolizei das nicht auf sich sitzen lassen kann.
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von Bixel »

Mir ist unklar, warum man ein "moralisches" (und gar emotionales) :down: -Urteil über das Spielen nach (allein) Griffsymbolen fällen sollte.
Die Sinnhaftigkeit dieser Notationsweise erscheint mir insgesamt zwar durchaus als zweifelhaft.
Aber: wem es (subjektiv empfunden) hilft...

Zwei durchaus positive Aspekte kann ich jener Notationsweise übrigens abgewinnen:

1. Wegen der tonalen Mehrdeutigkeit eines Griffsymbols ist bei der praktischen Umsetzung mehr Fantasie erforderlich als bei der "absoluten" Notation. Das fördert die Musikalität. Find' ich gut.

2. Melodien werden (in höherem Maße als bei der üblichen Notation) unter ihrem haptischen Aspekt - also als Folge von Fingerbewegungen - memoriert. Damit habe ich nur beste Erfahrungen. Auswendig gespielte komplexe Bebop-Themen sind bei mir in allererster Linie gespeicherte Bewegungsabläufe - und nicht ein "innerliches Schriftbild" im Sinne eines "Microfiche-Leadsheets".

:idea:
.
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tamkat
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von tamkat »

Hallo,

Um Gottes willen, habe ich hier die Heilige Kuh angegriffen?
Hallo Leute, es geht doch nur darum die Noten in Zahlen umzuschreiben.
Die meisten Mitglieder spielen ja auch in einem Fanfarenchor, und möchte nichts anderes. Sie möchten nicht in einem Musickorkester auftreten. Sie möchten nur ein wenig Musik machen, natürlich müssen sie das Lied das sie spielen wollen auch kennen.
Bis vor kurzen hat das jemand für sie immer gemacht, der spielte in einem richtigen Orkester,
Aber leider ist der verstorben.
Sie wollen doch nur ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche spielen, und nicht Mozart.

tamkat
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Re: Trompeten spielen nach Zahlen!!!

Beitrag von buddy »

tamkat hat geschrieben:...Sie möchten nur ein wenig Musik machen, natürlich müssen sie das Lied das sie spielen wollen auch kennen.
Die möglichen Antworten für dein Problem stehen doch auch in den Beiträgen.
Hier wird sich wohl kaum jemand finden, der diese Art "Umschreibung" macht, denn sie wäre ohne erkennbaren musikalischen Sinn. Das hat absolut nichts mit "ein wenig Musik" vs. "Mozart" zu tun. Auch nicht mit einer "heiligen Kuh".
Deine Zahlen sind keine "andere Möglichkeit", sie sind eine untaugliche Verkürzung. So könnte wohl niemand den von dir oben genannten Marsch aus den Griffen auch nur annähernd rekonstruieren, ohne sich eine Aufnahme begleitend anzuhören.

Wie Du richtig bemerkst: sie müssen das Lied, das sie spielen (wollen), auch kennen. Und das geht durch lesen der Noten ganz schnell. Ich finde es zumutbar, dass sich jemand, der Musik spielen will, einige wenige Stunden seines Lebens damit beschäftigt, dies zu erlernen.
Zuletzt geändert von buddy am Sonntag 3. Mai 2009, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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