Doubletime: Nein danke!
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Doubletime: Nein danke!
Hallo liebe Jazzer,
diese Aufnahme eins Solos von Chet Baker moechte ich nicht vorenthalten. Chet spielt hier ein Solo ueber einen Medium-Blues. Begleitet wird er hierbei von einer italienischen Rhythmusgruppe.
http://www.zshare.net/audio/chet_solo_n ... e-mp3.html
Was man dazu wissen muss:
Chet ist fast immer alleine gereist, d.h. ohne Band und hat sich vor Ort Rhythmusgruppen aus lokalen Musikern engagiert. Das war billiger. Allerdings sind so auch eine Menge nicht so doller Aufnahmen entstanden, da diese Rhythmusgruppen nicht ueberall auf seinem Niveau spielten. Daher hatte er wohl einen sehr direkten Umgang mit den anderen Musikern. Manchmal hat er die anderen recht ruede drauf aufmerksam gemacht, dass ihm ihr Spiel nicht gefallen hat. Zitat:"Bei meinem Solo setzt Du aus!"
Hier spielt er also sein Solo ueber den Medium-Blues und faengt ganz am Ende seines dritten Chorusses an, munter Doubletime-Phrasen zu spielen.
Die Rhythmusgruppe denkt sich: OK! Doubletime!
Doch Chet moechte wohl nicht, dass die Rhythmusgruppe Doubletime spielt und macht ihnen das unmissverstaendlich deutlich.
Vielleicht ist es euch auch schon passiert, dass sich bei Sessions die Rhythmusgruppen einen Spass daraus machen, den Solisten ins Doubletime zu zwingen. Je nach Tempo kann das verhaengnisvoll werden .
Mit Chet machte man sowas wohl besser nicht. Er war der Chef und zeigt den anderen, wo es lang geht.
Ich finde es bei dieser Aufnahme halt interessant, dass man haargenau hoert, was unter den Musikern abging.
Keep swinign'
Tobias
diese Aufnahme eins Solos von Chet Baker moechte ich nicht vorenthalten. Chet spielt hier ein Solo ueber einen Medium-Blues. Begleitet wird er hierbei von einer italienischen Rhythmusgruppe.
http://www.zshare.net/audio/chet_solo_n ... e-mp3.html
Was man dazu wissen muss:
Chet ist fast immer alleine gereist, d.h. ohne Band und hat sich vor Ort Rhythmusgruppen aus lokalen Musikern engagiert. Das war billiger. Allerdings sind so auch eine Menge nicht so doller Aufnahmen entstanden, da diese Rhythmusgruppen nicht ueberall auf seinem Niveau spielten. Daher hatte er wohl einen sehr direkten Umgang mit den anderen Musikern. Manchmal hat er die anderen recht ruede drauf aufmerksam gemacht, dass ihm ihr Spiel nicht gefallen hat. Zitat:"Bei meinem Solo setzt Du aus!"
Hier spielt er also sein Solo ueber den Medium-Blues und faengt ganz am Ende seines dritten Chorusses an, munter Doubletime-Phrasen zu spielen.
Die Rhythmusgruppe denkt sich: OK! Doubletime!
Doch Chet moechte wohl nicht, dass die Rhythmusgruppe Doubletime spielt und macht ihnen das unmissverstaendlich deutlich.
Vielleicht ist es euch auch schon passiert, dass sich bei Sessions die Rhythmusgruppen einen Spass daraus machen, den Solisten ins Doubletime zu zwingen. Je nach Tempo kann das verhaengnisvoll werden .
Mit Chet machte man sowas wohl besser nicht. Er war der Chef und zeigt den anderen, wo es lang geht.
Ich finde es bei dieser Aufnahme halt interessant, dass man haargenau hoert, was unter den Musikern abging.
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Tobias
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Hi
In der Hinsicht kann ich Chet sogar ein bisschen verstehen
Ich wäre nie auf die die Idee gekommen da auf einmal doubletime zu spielen - erst recht nicht so... Aber die Reaktion ist trotzdem ein bisschen hart
Das Solo gefällt mir aber! Auch wenn da der Patzer drin ist ...
In der Hinsicht kann ich Chet sogar ein bisschen verstehen
Ich wäre nie auf die die Idee gekommen da auf einmal doubletime zu spielen - erst recht nicht so... Aber die Reaktion ist trotzdem ein bisschen hart
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coole aufnahme.
von welcher platte isn das?
@yan: ich wäre schon auf die idee gekommen da double time zu spielen,
wenn ich solche linien so locker ausm ärmel schütteln könnte^^
das aufnehmen der doubletime empfinde ich eher als etwas unbeholfene verlegenheitsreaktion.
absolut kool, wie er den schlagzeuger anschließend mit den langen tönen wieder bremst. wenn er richtig frech gewesen wär, hätte er direkt nach den langen tönen noch so ne linie hintendrangeklatscht und ihn vollends verarscht.
aber vermutlich wollten die ja gar nicht gegeneinander sondern miteinander spielen
von welcher platte isn das?
@yan: ich wäre schon auf die idee gekommen da double time zu spielen,
wenn ich solche linien so locker ausm ärmel schütteln könnte^^
das aufnehmen der doubletime empfinde ich eher als etwas unbeholfene verlegenheitsreaktion.
absolut kool, wie er den schlagzeuger anschließend mit den langen tönen wieder bremst. wenn er richtig frech gewesen wär, hätte er direkt nach den langen tönen noch so ne linie hintendrangeklatscht und ihn vollends verarscht.
aber vermutlich wollten die ja gar nicht gegeneinander sondern miteinander spielen
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Hallo
Das sind ja durchaus interessante Ansichten über die italienischen Begleitmusiker.
Ich werde mit einem seiner Begleitmusiker, dem Pianisten Enrico Peiranunzi, ein Konzert im Frühling 2008 veranstalten und freue mich trotzdem darauf.
Konzertort ist die "Ehemalige Synagoge Friedrichstadt" in Schleswig-Holstein.
Übrigens haben bereits zwei interessante Trompeter hier gespielt: Lew Soloff und Palle Mikkelborg.
Gruß
Bjarne
Das sind ja durchaus interessante Ansichten über die italienischen Begleitmusiker.
Ich werde mit einem seiner Begleitmusiker, dem Pianisten Enrico Peiranunzi, ein Konzert im Frühling 2008 veranstalten und freue mich trotzdem darauf.
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Übrigens haben bereits zwei interessante Trompeter hier gespielt: Lew Soloff und Palle Mikkelborg.
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- Tobias
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Ich finde schon, dass da die Rhythmusgruppe diese Idee haben kann. Das ist ein netter Effekt, vorausgesetzt, der Solist geht drauf ein und will das auch.yan hat geschrieben:Ich wäre nie auf die die Idee gekommen da auf einmal doubletime zu spielen
Die Platte heisst "Chet Baker in Milan" urspruenglich erschienen auf Jazzland records.unam hat geschrieben:von welcher platte isn das?
Dazu kann ich leider nichts sagen. Ich bin in Sachen Equipment ein absoluter Laie Ich habe nur mal gelesen, dass er gegen Ende ien Bach Strad gespielt hat.Puukaa hat geschrieben:Interessant. Da hat Chet einen ziemlich kräftigen, perkussiven Ton drauf. Was das in der Zeit, als er die Connstellation spielte?
Da hast du mich vollkommen falsch verstanden. Ich sage nix gegen diese Rhythmusgruppe, ich habe nur gehoert, dass es an dieser Stelle nicht so gepasst hat. Nicht, weil die Rhythmusgruppe da was unmusikalisches gemacht hat sondern einfach, weil Chet keinen Bock drauf hatte.bjooleo hat geschrieben:Das sind ja durchaus interessante Ansichten über die italienischen Begleitmusiker.
Ich werde mit einem seiner Begleitmusiker, dem Pianisten Enrico Peiranunzi, ein Konzert im Frühling 2008 veranstalten und freue mich trotzdem darauf.
Ich weiss, dass Enrico Pieranuzzi viel mit Chet gespielt hat, auf dieser Aufnahme aber:
Renato Sellani - piano
Franco Serri - bass
Gene Victory - drums
Gruß
Tobias
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Warum?Freddie hat geschrieben:..klingt irgendwie nicht so richtig wie Chet Baker...
Klar, Chet ist besonders fuer seine romantischen langsameren Aufnahmen bekannt.
Aber es gibt auch viele Aufnahmen von ihm, wo er richtig Uptempo-Bebop spielt. Er konnte das vorzueglich, besonders am Beginn seiner Karriere hat er das auch ausgiebig getan und klingt dabei geil.
Keep swingin'
Tobias
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ich glaube daß sich Lee Morgan eher an Chet orientiert hat als umgekehrt, auch weil Chet 15 Jahre älter ist. Wie Tobias schon geschrieben hat, spielte Chet diese Doubletimefeel-Linien von Anfang an, quasi bis zum Schluss immer wieder.Freddie hat geschrieben: Wahrscheinlich hat er die vielen Blue Note Aufnahmen mit Lee Morgan im Ohr gehabt
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also zwischen verschiedenen stilistiken, auch rhythmisch, hin- und her-wechseln zu können wird von einem guten solisten schon erwartet, daher und weil chet einfach toll spielt, find ich den wechsel zu double-time völlig cool und passend.
die rhythmusgruppe hat das schon gepeilt, nur sollte sie wissen was sie macht und da liegt der fehler, es herrschte keine absprache.. entweder der eine macht das und die andern wechseln nach belieben, oder andersrum, aber nicht beide zugleich und sich-aneinander-orientierend... das gibt nur chaos.. (wie zu hören)..
nur so als kleiner kommentar meinerseits
die rhythmusgruppe hat das schon gepeilt, nur sollte sie wissen was sie macht und da liegt der fehler, es herrschte keine absprache.. entweder der eine macht das und die andern wechseln nach belieben, oder andersrum, aber nicht beide zugleich und sich-aneinander-orientierend... das gibt nur chaos.. (wie zu hören)..
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- Tobias
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Das sehe ich anders. Ich finde nicht, dass man sowas abzusprechen braucht. Wenn man alle musikalische Kommunikation im Jazz, das aufeinander eingehen usw. vorher absprechen muesste, dann waere es mir zu planbar.JanCarlo88 hat geschrieben:die rhythmusgruppe hat das schon gepeilt, nur sollte sie wissen was sie macht und da liegt der fehler, es herrschte keine absprache.. entweder der eine macht das und die andern wechseln nach belieben, oder andersrum, aber nicht beide zugleich und sich-aneinander-orientierend... das gibt nur chaos.. (wie zu hören)..
Gerade die Sachen, die im Zusammenspiel einfach passieren, sind doch das Reizvolle.
Hier wollte halt Chet nicht und die anderen haben halt zurueckgezogen, er war halt der Chef. Wenn er Lust dazu gehabt haette waere es bestimmt toll geworden, so halt nicht. Das halte ich aber nicht fuer Chaos, das ist Jazz!
Gruß
Tobias
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@karmody
Interessante Ansicht, dass sich Lee an Chet orientiert haben könnte. Ich glaube das nicht. Ich denke da waren viel stärkere, prägnantere Einflüsse um Lee als Chet. Clifford z.B. und Hubbard. Ich muss allerdings anfügen, dass ich nicht so angetan bin von Chet, was meine Position nicht objektiver macht.
@Tobias
Ich könnte mir vorstellen, dass da gewisse kulturelle Unterschiede recht wichtig waren. Ich habe nun doch einige Chet-Scheiben gekauft und mich, na ja, langweilt es irgendwie recht schnell obwohl es doch so gut gespielt ist (natürlich Geschmacksache). So verstehe ich auch die Section bei der Aufnahme, da ist doch das lateinische Temperament durchgegangen, als endlich mal was geschieht. Etwas provokativ ausgedrückt.
cheers
trompeti
Interessante Ansicht, dass sich Lee an Chet orientiert haben könnte. Ich glaube das nicht. Ich denke da waren viel stärkere, prägnantere Einflüsse um Lee als Chet. Clifford z.B. und Hubbard. Ich muss allerdings anfügen, dass ich nicht so angetan bin von Chet, was meine Position nicht objektiver macht.
@Tobias
Ich könnte mir vorstellen, dass da gewisse kulturelle Unterschiede recht wichtig waren. Ich habe nun doch einige Chet-Scheiben gekauft und mich, na ja, langweilt es irgendwie recht schnell obwohl es doch so gut gespielt ist (natürlich Geschmacksache). So verstehe ich auch die Section bei der Aufnahme, da ist doch das lateinische Temperament durchgegangen, als endlich mal was geschieht. Etwas provokativ ausgedrückt.
cheers
trompeti
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