The BST Blast

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

Moderator: Die Moderatoren

hannes
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Beitrag von hannes »

Marsalis ist ein sehr gutes Beispiel, wie man auch auf einem sehr großen Mundstück (B2) technisch perfekt sehr hoch spielen kann. Auf einem solch tiefen und großen Mundstück wird man nie einen "Schneidbrennersound" erreichen. Aber genau das ist Marsalis' Anliegen: Über alle Lagen hinweg perfekt intonierend zu spielen. Marsalis ist kein Screamer und möchte gewiss auch nicht in die Riege Sandovall usw. eingeordnet werden. Ein geschmackvoller Trompeter mit wahnsinniger Technik braucht das nicht, da er andere Schwerpunkte setzt.
Und der Kirmestrompeter klingt nur in Verbindung mit einer Big Band in geeigneten Stücken gut (nicht auf dem Video!). Aber genau dies gibt Big Bands ihre Würze, die ich bei vielen langweilig klingenden Big Bands, bei denen der Lead-Trompeter nicht über Höhe verfügt, vermisse.
Ein Trompeter, der geschmackvoll über Höhe verfügt und diese auch einsetzt, ist Wayne Bergeron. Hört sein Holy Night, das bis c'''' geht! Da wird der gesamte Range und die Dynamikmöglichkeit seiner Trompete ausgenutzt. Nur geil. Es muss also nicht immer ein Widerspruch bestehen zwischen Höhe und Geschmack/Sound.
Sind wir doch ehrlich: welcher Trompeter möchte nicht über Tonhöhe verfügen? Das heißt doch nicht, dass man andere Aspekte wie Technik, Sound ausklammert!

Hannes
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Nature Boy
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Beitrag von Nature Boy »

Genau meine Meinung Hannes!
Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

SICKATTIC hat geschrieben:An welchen Ursachen liegt das, dass wenn man sich für die Höhe Spezialisiert, dass dann die Mitellage leiden muss?
Lippenöffnung? Ansatztechnik? ...
Trumpet-Dev!l hat geschrieben:Kanns sein das des am Mundstück liegt, weil die dann ein extrem flaches haben?
Aber des wird nicht de einzigste Grund dafür sein.
Am Mundstück alleine liegt es sicher nicht.

Soviel ich weis, spielt auch Allen Vizzutti auf einem ziemlich flachen Teil und man kann nicht gerade behaupten, dass er in der Mittellage dünn oder flach klingt. Ein anderes Beispiel wäre Andy Haderer.

Umkehrschluss: Ein großes tiefes Mundstück alleine macht noch keinen vollen voluminösen Ton.
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Schäfer
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Beitrag von Schäfer »

burt hat geschrieben: Bei Wynton steht der Klang im Vordergrund und nicht so ein erbärmliches Gequietsche.
Und das hat m.E. auch nichts mehr mit Geschmachssache zu tun.
Ganz ehrlich, wer so etwas für erstebenswert hält und dafür auf wahren Klang in allen anderen Lagen verzichtet, der hat auf der Trompete nichts verloren und hat auch das Wesen des Trompetenspiels nicht verstanden.
Immerwieder erstaunlich, das machne Menschen die einzig wahre Meinung für sich gepachtet haben, und alle andersdenkenden im Unrecht sind.

Irgendwie symptomatisch für so ziemlich jede High-Note Diskussion in diesem Forum: Entweder man dürfte eigentlich gar nicht Trompete spielen und hat von Musikalität keine Ahnung oder man ist nur neidisch, weil man selbst nicht entsprechend spielen kann (Vorsicht, in diesem Satz befindet sich Sarkasmus!).
Das Schädliche an Blechinstrumenten liegt darin, dass sie die Lungen stärken und somit das Leben der Musikanten verlängern
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burt
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Beitrag von burt »

Schäfer hat geschrieben: Immerwieder erstaunlich, das machne Menschen die einzig wahre Meinung für sich gepachtet haben, und alle andersdenkenden im Unrecht sind.

Irgendwie symptomatisch für so ziemlich jede High-Note Diskussion in diesem Forum: Entweder man dürfte eigentlich gar nicht Trompete spielen und hat von Musikalität keine Ahnung oder man ist nur neidisch, weil man selbst nicht entsprechend spielen kann (Vorsicht, in diesem Satz befindet sich Sarkasmus!).
Na, dann poste doch mal Deine Meinung statt uns hier mit Deinem beispiellosen Sarkasmus zu beglücken (war übrigens auch sarkastisch gemeint)
In diesem Thread geht es nicht generell um Highnotes sondern um das, was auf diesem Video zu sehen bzw. zu hören ist. Und in der Bewertung deselbigen bin ich mit meiner Meinung weiß Gott nicht allein.
Ich kann da sehr wohl differenzieren und wenn z.B. ein Vizzuti, ein Bergeron oder ein Sandoval screamen, finde ich das sehr wohl beeindruckend. Das hat einfach eine andere Qualität. Diese Leute schaffen eben beides: Einen schönen Klang und eine extreme Höhe.
Da kann ich dann auch guten Gewissens neidisch sein.
Auf diesen Mist von BST bin ich es nun wirklich nicht. 8)
Schönen Gruß vom Burt
hannes
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Beitrag von hannes »

Die BST Blast Big Band ist kein Mist. Wie hoch sollen denn die Ansprüche noch steigen? Das Video ist nicht besonders, aber die Big Band ist dennoch sehr gut (googeln).
Es gibt eben auch Trompeter, die ihre Aufgabe im High-Note-Register haben, diese hervorragend meistern und dafür erfahren sie meinen Respekt, auch wenn sie in anderen Lagen weniger gut klingen. Gelobt seien all jene, die über alle Lagen hinweg perfekt klingen. Doch hier wird das Eis sehr dünn!
Zu der Mundstücksache noch Folgendes: man wird mit zunehmend bessere Technik immer unabhängiger vom Mundstück, um gut zu klingen. Daher lässt sich auch auf einem kleineren Mundstück ein guter Sound entfalten. Aber hier gibt es eben Grenzen. Die ganz extrem flachen Leadmundstücke schränken schon in der Klangfülle ein. Aber wer gut spielen kann, braucht kein übermäßig großes Mundstück, um gut zu klingen. Hier genügt eine Größe wie ein 3c - 7c (10 1/2 c) wirklich. In solchen Größen spielen sehr viel High-Note-Spezialisten, die mir gut gefallen.

Hannes
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burt
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Beitrag von burt »

@Hannes,

niemand hat behauptet, die Bigband sei Mist :!:

Es geht hier einzig und allein nur um das video :!:
Schönen Gruß vom Burt
Das_Trööt
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Beitrag von Das_Trööt »

Das is wieder in ne nette Diskussion ausgeartet :D . Aber mal ehrlich, ich krieg irgendwie so das Gefühl ihr redet aneinander vorbei und ich würde den beiden letzten Beiträgen in jedem Fall zustimmen.

Screamen=coole Sache(wenn mans kann)

Dieses Video=net so doll

BST Blast allgemein=kann ich nix zu sagen

Ich weiss ich wiederhol mich :oops:

Wie wärs mit Frieden :wink:

Gruß, Das_Trööt
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SICKATTIC
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Beitrag von SICKATTIC »

Danke an alle die mir ein wenig meine Frage nach der dünnen Mittelage beantwortet haben. Viell erstelle ich mal noch nen neuen Thread. Interessiert mich nämlich :)

Viel Spass noch beim weiterdiskutieren ;) euer Simon
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Nature Boy
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Beitrag von Nature Boy »

Hhmm, hat Hannes ja schon indirekt beantwortet. In den meisten Fällen liegt es am zu flachen Mundstück, aber es gibt bestimmt noch mehr Gründe!
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Zausel
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Beitrag von Zausel »

Kein Ski-Abfahrtsläufer rümpft über den Slalom-Spezialisten, der nicht so schnell den Schuß runterkommt, aber zwischen den Stangen Kreise um ihn fährt, die Nase.

Kein Rallye-Fahrer lästert über den Straßen-Renner.

Bei den Radlern gehört es nachgerade dazu, sich entsprechend zu spezialisieren.

Welcher Tenorposaunist schaut auf den Baßposaunisten herab oder umgekehrt?

Nur die Trompeter wissen und beanspruchen genau, was unabdingbar in die Schublade "fähiger Trompeter" hineingestopft werden muß.
Hauptsache, die Schublade entspringt dem eigenen Schubladendenken.

Grüße

Der Zausel

P.S.:
Ich kann da natürlich nicht mitreden. Ich bin ein popeliger kleiner Amateurtrompeter, der lediglich Freude am Instrument und der Musik haben will.

P.P.S.:
Bratscher und Hornisten sind natürlich ein Fall für sich...
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.
(Karl Kraus)
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Beitrag von feelingtrp »

keep blowing hat geschrieben:kann mir jemand den wahren klang und das wesen des trompetenspiels erklären. wer hat den wahren klang? maurice andre? marsalis? sandoval? sauter? friedrich? oder will jemand sagen die klingen alle gleich? das müssten sie aber wenn sie alle den waren klang haben. also ich check jetzt garnichts mehr.
Erstens kann man nicht sagen, wer den waren, oder besten Klang hat, weil es einfach jedem etwas anderes gefällt. Aber Andre mit Sandoval vergleichen???? Die haben einen unterschiedlichen Klang. Maurice hat(te) den geilsten Klang auf der Trompete für Barock, den ich je gehört habe und Sandoval screamt, dass die Wände wackeln.
Wenn du es so willst, sagen wir Maurice hat den waren Klang für Barock, Sandoval fürs screamen..... :ironie: Vielleicht ein bisschen ein blöder Vergleich.

mfg, Johannes
Der Ton macht die Musik!!!!!!!!!
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

@ all: lasst uns mal nicht von einem Extrem ins andere fallen. Dass es den einen "wahren" Klang, vielleicht noch für alle Stilrichtung auf einmal, nicht gibt, steht ja wohl außer Frage - und dass die Geschmäcker verschieden sind, auch.

Ausgangsbasis war der Video-Clip im ersten Beitrag, der aber nicht das komplette Schaffen eines Trompeters repräsentieren kann. Wenn man aus der vorangegangenen Diskussion eine These ableiten müsste, dann würde die m. M. n. so lauten: Screamer sind nicht allein auf ihre High-Notes zu reduzieren, auch für sie gibt es gewisse Kriterien bei der Klangqualität - und genau an diesem Punkt trennt sich (m. M. n.) auch bei den Screamern die Spreu vom Weizen bzw. die Guten von den ganz Großen.

LG, Miss Trumpet
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mw1308
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Beitrag von mw1308 »

hannes hat geschrieben:...Ein Trompeter, der geschmackvoll über Höhe verfügt und diese auch einsetzt, ist Wayne Bergeron. Hört sein Holy Night, das bis c'''' geht! Da wird der gesamte Range und die Dynamikmöglichkeit seiner Trompete ausgenutzt. Nur geil. Es muss also nicht immer ein Widerspruch bestehen zwischen Höhe und Geschmack/Sound.
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Beitrag von Das_Trööt »

Würde Miss Trumpet zustimmen. Auch Screamer kann man nicht nur auf die Höhe reduzieren. Klingt zwar unlogisch, aber wenn man zum Beispiel Sandoval anschaut, der kann wesentlich mehr als Screamen. Neben der Höhe hat der nen Hammersound, nicht nur in der Höhe und is auch noch sauschnell.

Gruß, Das_Trööt :D
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