Ich gehe davon aus, dass Kevin wieder als Dozentz am Start sein wird.
2019 wird der Workshop vom 5.8. - 11.8. stattfinden.
Der Workshop, den ich dieses Jahr besucht habe, Jazz au Vert in Belgien, iat auch sehr zu empfehlen.
Dieses Jahr waren 115 Teilnehmer und 18 Dozenten am Start, also ein sehr großer Workshop.
Die Dozenten sind Extraklasse, das Teilnehmerfeld heterogen aber in der Spitze absolut super. Bei den vielen Workshops, die ich bereits mitgemacht habe, habe ich noch nie so viele wirklich sehr fortgeschrittenen Jazzer getroffen.
Neben Instrumentalunterricht und Comboarbeit wurde auch eine Bigband, Masterclasses zu verschiedenen Themen, Theorieklassen auf 3 Niveaus und Listening-Sessions angeboten. Das musikalische Angebot ist also riesig.
Am Anfang hatte jeder eine kurze Audition, wo gecheckt wurde, wo man jazzmäßig so steht. Nach dem Eindruck, den man hinterlassen hatte wurden die Combos eingeteilt und es wurde entschieden, ob man in der Bigband mitspielen durfte. Dadurch waren in der Bigband wirklich nur Leute, die wirklich spielen können und das Ergebnis nach 5 Proben war wirklich erstaunlich und konnte sich echt hören lassen.
Bei den Trompetern wurde nicht in der Gruppe gearbeitet, sondern es gab entweder jeden Tag 25min Einzelunterricht oder 50min zu zweit.
Ich hatte Unterricht mit einem Trompeter, der ein sehr ähnliches Niveau hat wie ich, so dass das super gepasst hat.
Der Trompetendozent Richard Rousseelt, ist auch super. Er ist schon schon 78, spielt aber noch sehr gut, hat viel Erfahrung im Unterrichten und war für jede Stunde top vorbereitet. Ausserdem hat er die Bigband geleitet und das sehr sehr gut. Er hat darin sehr viel Erfahrung und hat aus dieser zusammnegewürfelten Bigband wirklich das Optimum rausgekitzelt.
Die Unterbringung und Verpflegung war auch vor Ort, alles in einem Kulturzentrum fast mitten im Wald. So konnte man sich voll auf das wesentliche kont´zentrieren
Die Unterbringung ist standardmäßig in 3 Bett-Zimmern, man kann gegen Aufpreis auch Doppel- oder Einzelzimmer buchen. Die Zimmer haben den Charme einer deutschen Jugenherberge aus den 1970er Jahren, mit Toiletten und Duschen auf dem Gang.
Alles sehr sauber, aber eben eher spartanisch. Aber darauf liegt - zumindest bei mir - ja nicht das Hauptaugenmerk.
Das Essen in der Kantine war wirklich okay.
Aus meiner Sicht mit das entscheidene an so einem Workshop, die abendlichen bzw. morgendlichen Sessions, waren wirklich super.
Tolle Mitmusiker in großer Zahl, ein toller Raum, die "Bar", mit sehr gutem belgischen Bier und die Möglichkeit, fast ohne Limit jammen zu können, haben diese Sessions für mich zum Highlight des Workshops gemacht. Wir haben teilweise bis 4 Uhr morgens gejammt...
An manchen Abenden waren auch "externe" Musiker bei den Sessions dabei. Durch das Renommé dieses Workshops in Belgien waren das teilweise absolute Kracher. Ein Schlagzeuger, der an einem Abend eingestiegen ist, hat danach auf einem Festival in Belgien mit Joshua Redman gespielt...
Ich hatte das Glück in einer tollen Combo zu spielen unter der Anleitung eines Bassisten, der 12 Jahre mit Chet Baker gespielt und etliche Aufnahmen mit einem meiner Idole Claudio Roditi gemacht hat, spielen zu dürfen, Der eine Schlagzeug-Dozent hat u.a. in Herbolzheimers RC&B getrommelt, ein Piano-Dozent hat u.a. eine Platte mit meinem größten Helden Tom Harrell gemacht... Die Dozenten sind wirklich extraklasse.
Die Lage der Lokalität im Wald bot auch die Möglichkeit, sich in freien Zeitfenstern draussen einfach auf eine Bank zu setzen und zu üben.
Das sehr intensive Spielen und Üben während dieser Woche hat mir einen tollen Motivationsschub gegeben, der immer noch anhält.
Mein Fazit:
Eine absolute Empfehlung!
Eine tolle und sehr intensive Woche mit sehr viel musikalischem Input. Man lernt viele nette Menschen kennen, die auch mit dem Jazzvirus infisziert sind.
Ich werde dort sicherlich noch öfters teilnehmen.
Das ganze läuft grundsätzlich in Französisch ab, das sollte man wissen. Die Belgier lernen - ebenso wie die Franzosen - die Notennamen nach dem DoReMi... System.
Wenn man das nicht gewohnt, kann man z.B. in den Theorieklassen nicht folgen.
Ich habe den Dozenten gebeten, die Tonnamen immer nochmal auf Englisch zu sagen, dann war es kein Problem.
Die meisten Dozenten können zwar auch Englisch, sind aber fast alle Französich-Muttersprachler.
Vielleicht trifft man sich mal dort? Oder in Saarwellingen oder Vaduz?
Gruß
Tobias