Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

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Deakt_20190109
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Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Deakt_20190109 »

Hi !

Wie kriegt der Trompeter Eric Vloeimans diesen Sound hin, hört sich fast an wie ne Flöte. :D :gut:
Ab 0:45 min. sieht es aus, als würde einer mit einem Doppelkessel spielen oder es ist ein spezieller Rand ? Das Mundstück sollte ein Bob Reeves sein.

https://www.youtube.com/watch?v=bO7T-k0 ... ichelHolla

Was meint ihr, ist da was dran ?
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Maxbert
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Maxbert »

Das ist einfach sanft gespielt und ein paar Effekte vom Soundboard drüber gelegt. Ibrahim Maalouf klingt teilweise auch so flötenartig.
Deakt_20190109
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Deakt_20190109 »

Wie sieht es mit der Intonation allgemein aus, man sollte mit dem besten Sound spielen (Adam Rapa Videos), also mit viel Volumen bei max. Entspannung, das wiederum heißt im Zentrum des Tones spielen. Und das wiederum heißt für mich nach meiner Erfahrung, den Stimmzug so wenig wie nötig rauszuziehen ! So stimme ich meine Trompete, zumindestens ich versuche es…

Mir kommt es aber vor, als würde solch einen sanften Sound nicht mit viel Klang erreichen können, sondern wenn ich leise/sanft spiele steigt bei mir die Intonation nach oben.

Ist es dann normal wenn ich leise spiele (das meinst wohl auch mit "sanft" :P ), das die Intonation nach oben steigt ? Also quasi, Klangmodulation durch die Intonation selbst !

Falls ja, sollte ich dann mit diesem Klang mein c" intonieren, wenn ich diesen Klang haben möchte oder möglichst mit größtem Volumen ?
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duden
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von duden »

Naja, Du wirst ja auch innerhalb eines Stückes mal laut, mal leise spielen. Das Bestreben (und das Training) sollte schon dahin gehen, dass Du mit jedem Sound richtig intonierst.
I didn't try to be primitive, I just had bad microphones.
buddy
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von buddy »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:...also mit viel Volumen bei max. Entspannung, das wiederum heißt im Zentrum des Tones spielen. Und das wiederum heißt für mich nach meiner Erfahrung, den Stimmzug so wenig wie nötig rauszuziehen !
Das Herausziehen des Stimmzugs ergibt sich aus der Physik der Trompete (Mensur und Temperatur). Alle mir bekannten Tromepten sind so gebaut, dass der Zug in Normalstellung einen guten Finger breit herausgezogen ist, sonst bleibe schließlich kein Spielraum zum Einstellen.

Leich nachvollziehbar: bei Hitze über 35 Grad muss der Zug mit Sicherheit deutlich weiter raus als bei einem Freiluftauftritt im Winter, damit das Instrument stimmt. Das liegt daran, dass warme Luft schneller schwingt und damit höher klinkt als kalte Luft. Bei sehr niedrigen Temperaturen reicht dagegen die Wärme der Atemluft nicht mehr aus, die Rohrlänge muss verkürzt werden (= Zug rein).
Der Einsatz üblicher Dämpfer bedingt meist, dass man den Hauptstimmzug ein Stück herausziehen muss.

Was Du beschreibst, hat mit dem Hauptstimmzug eigentlich nichts zu tun, wenn... die gestützte Atmung funktioniert. An diesem Punkt vermute ich nach den Schilderungen am ehesten eine Baustelle, die für die beschriebene Instabilität des Systems verantwortlich ist.
No pun intended.
Deakt_20190109
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Deakt_20190109 »

Vielen Dank buddy :gut:

Jemand ein Ahnung welches Mundstück Eric Vloeimans da auf dem Video benutzt ? Sieht nach einem kleinen V-Kessel aus, mit komischen Rand :?
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von ulli926 »

sieht nach Bob Reeves aus.
LG
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Maxbert
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Maxbert »

Dem Vernehmen nach ein 43S
Deakt_20190109
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Deakt_20190109 »

Für mich sieht es fast danach aus als hätte der V-Kessel nur einen 16mm großen Innendurchmesser und der Rand einen 17mm großen Innendurchmesser, wie die die Dinger von BestBrass mit der "Accelerator-Kante". :?
buddy
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von buddy »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:Sieht nach einem kleinen V-Kessel aus, mit komischen Rand :?
V-Kessel würde mich wundern.
Im Video kann man sehen und hören, dass Vloeimans ohne Mundstückwechsel vom hauchigen pianissimo mit wenig höherfrequenten Obertönen bis hin zu einem obertonreich "amtlichen" Trompetenklang im forte/fortissimo gegen Ende des Stücks spielen kann.
https://www.youtube.com/watch?v=bO7T-k0x5-4
<a href="http://www.fotos-hochladen.net" target="_blank"><img src="http://img5.fotos-hochladen.net/uploads ... mxpnvh.jpg" border="0"></a>
Quelle: http://www.lehrklaenge.de/HTML/obertonspektrum.html

Sein Mundstück kann deshalb m.E. gut und gerne eines mit C-Kessel sein, der liefert(e) bekanntlich auch für Botti oder Baker das seine für ihren im piano/pianissimo intim anmutenden Klang.
Es ist ja bekannt, dass es die über jahre- und jahrzehntelanges Musizieren umsetzbar gewordene Klangvorstellung des professionellen Trompeters ist, die man hört (wenn sie gerade voll performant sind).
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Deakt_20190109 »

buddy hat geschrieben:m.E. gut und gerne eines mit C-Kessel sein
Kann auch sein, man sieht ja nicht wirklich rein.
buddy hat geschrieben:Es ist ja bekannt, dass es die über jahre- und jahrzehntelanges Musizieren umsetzbar gewordene Klangvorstellung des professionellen Trompeters ist, die man hört (wenn sie gerade voll performant sind).
Ja, aber es bleibt auch niemand wirklich bei seinem Anfangs-Equipment. Irgendwann schaut jeder nach anderem Equipment, wie bei Eric Vloeimans, welches wieder andere Obertöne verschafft.
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von buddy »

Spezielle Mundstücke sind so konstruiert, dass sie sich für eine definierte Aufgabe optimal eignen. So weit ich solche mundstücke kenne, geht das immer auf Kosten der nutzbaren Variabilität des Klangs und des ökonomisch nutzbaren Tonumfangs.
Im folgenden Clip veranschaulicht Adam Rapa recht gut die Aufgabenteilung der beiden Spezialmundstücke, wenn er der Reihe nach ein Lead-, ein Allroundmundstück und eines für den "intimen Solo-Sound" anspielt.
https://www.youtube.com/watch?v=18hYzMWKOuw

Der Clip von Vloeimans ist für mich klanglich nicht so eine große Überraschung, dass ich deshalb über's Mundstück rätseln würde.
Anders formuliert und ganz abgesehen von der eingesetzten Aufnahmetechnik (Mikro, Effektgerät/e):
warum sollte Vloeimans nicht genauso viel an Klangformung drauf haben wie andere Berufstrompeter auch?
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Deakt_20190109 »

buddy hat geschrieben:warum sollte Vloeimans nicht genauso viel an Klangformung drauf haben wie andere Berufstrompeter auch?
Behaupte ich doch gar nicht, ich bin der Meinung das Berufstrompeter oder besser gesagt Jazz-Trompeter nach einem individuellen Sound suchen und das machen die nicht in dem sie bei ihrem 7c bleiben und bei ihrer Schülertrompete bleiben, sondern auch auf andere umsteigen.
buddy hat geschrieben:klanglich nicht so eine große Überraschung, dass ich deshalb über's Mundstück rätseln würde
Für mich schon, da der den Sound einer Querflöte (oder ähnlichem) am besten imitiert ! Und wie du schon sagst, kann er auch sobald es rauf geht, ziemlich drauf abgehen !

Habe letzten mal aus Neugier eine Fan-Mail an Julian Wasserfuhr geschrieben, der hat mir geschrieben, das er sich den Mundstückschaft um 1cm kürzen lassen hat und diverse andere Sachen.
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von JensH »

Für genau diesen Sound braucht man weder ein anderes Mundstück als normal noch sonst irgendein Gimmick. Der Eric spielt tatsächlich ein gekürztes Trompetenmundstück mit Flügelhornkessel, aber das macht er um einen eher dunklen Sound zu erreichen. Das unterstützt natürlich den im Video gehörten Klang, aber: Diesen luftigen Sound erreicht man vor Allem durch sehr geringe Lautstärke und eine Stimmbandstellung im Dreieck. Je stärker die Stimmbänder im Dreieck stehen, desto mehr Hauch ist zu hören. Um den Sound zu verdunkeln hilft es außerdem den Kehlkopf nach unten zu ziehen. Weil selbst mit dem größten, tiefsten V-Kesselmundstück klingt es nicht so, wenn man die Stimmbandstellung nicht macht. Gerade zu dem Thema habe ich viele "große" Trompeter gelöchert und viel Mist gehört. Erklären können und spielen können sind ja bekanntlich 2 Paar Schuhe. Und schlussendlich konnte mir eine Sprachheilpädagogin und Sängerin erklären wie das mit der Stimme geht. Ich hab es dann auf die Trompete übertragen und siehe da: Klappt.
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Re: Eric Vloeimans "Flöten" Sound

Beitrag von Deakt_20190109 »

JensH hat geschrieben:Eric spielt tatsächlich ein gekürztes Trompetenmundstück
Meinst Eric Vloeimans oder Julian Wasserfuhr ?
JensH hat geschrieben:Weil selbst mit dem größten, tiefsten V-Kesselmundstück klingt es nicht so, wenn man die Stimmbandstellung nicht macht
Ah okay, du meinst also nur den Kehlkopf nach unten ziehen und dann entsteht das Bermuda Dreieck in den Stimmbändern ? :?
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