Tempobezeichnung

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

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orlando_furioso
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Re: Tempobezeichnung

Beitrag von orlando_furioso »

Bixel hat geschrieben:Driving foreward wäre ein fahrender Vortrupp
"Driving forward" heißt "vorantreiben" - zumindest ohne Dreckfuhler.
Herzlichen Glückwunsch edler Finder, du darfst ihn behalten.
Soll ich ihn noch einpacken oder geht es so?
Viel Freude weiterhin damit!


:trumpet2:
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Dobs
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Re: Tempobezeichnung

Beitrag von Dobs »

Es gibt also offenbar tatsächlich keine gebräuchliche Bezeichung für das Gegenteil von "laid back" spielen. Gibt es zumindest Musikbeispiele, wo selbiges 'leicht vor der time spielen* praktiziert wird?
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
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Bixel
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Re: Tempobezeichnung

Beitrag von Bixel »

Ich kenne keine Musikbeispiele, wo bewusst vor dem Beat gespielt wird.
In der "U-Musik" (und insbesondere im Jazz) kommt das auch nicht gut, weil es "zickig" wirkt.

Das musikalische Gegenteil von "hinter'm Beat spielen" ist nach meinem Verständnis auch nicht "vor'm Beat spielen", sondern "auf'm Beat spielen".
Und weil Letzteres als selbstverständlich anzusehen ist, bedarf es keines Fachterminus' und keiner ausdrücklichen Aufforderung hierzu.

Wenn es dennoch unbedingt sein müsste (z.B. um als mit allen internationalen Wassern gewaschener Schützenbruder zu erscheinen), schriebe man vermutlich sinnvollerweise:

Right on the beat!

:D
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Dobs
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Re: Tempobezeichnung

Beitrag von Dobs »

Bei Schlagzeugern scheint "ahead of the beat" spielen ein nicht ungebräuchliches Konzept zu sein:
http://www.drummerworld.com/Videos/eric ... ehind.html
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orlando_furioso
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Re: Tempobezeichnung

Beitrag von orlando_furioso »

"Driving forward" heißt nicht "vor dem Beat spielen", sondern bedeutet einfach, das man sich nicht stur auf das Metrum setzt (oder im Verlauf sogar gefühlt "langsamer" wird), sondern in der gesamten rythmischen Stilistik ständig tendenziell nach vorne strebt. Das musikalische Feeling ist getrieben, gehetzt eben - Beispiel:

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Bixel
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Re: Tempobezeichnung

Beitrag von Bixel »

Dobs hat geschrieben:Bei Schlagzeugern scheint "ahead of the beat" spielen ein nicht ungebräuchliches Konzept zu sein:
http://www.drummerworld.com/Videos/eric ... ehind.html
Der Drummer im Clip spielt m.E. nicht "ahead of the beat" (und benutzt auch diesen Ausdruck nicht, sondern "on top of", "with" und "behind the beat"). Er erzeugt lediglich durch unterschiedlich "geschäftige" Begleitmuster verschiedene Feelings.

Wenn er tatsächlich sein "Timing" vom Ride Cymbal gegen die Bass Drum (letztere als "the beat" gedacht) verschieben wollte, so sollte/müsste er dies m.E. mit dem schlichten Swing-Pattern (wie ab 1:08 min) demonstrieren können. Das tut er aber nicht, sondern er spielt jeweils ganz unterschiedliches "Zeugs" - z.B. deutet er beim "on top of the beat" (ab 1:37 min) ein Double time feel an, welches eine "erhöhte Geschäftigkeit" vermittelt und dadurch "vorwärts drängt" ("pushing ahead").
Er spielt aber ansonsten m.E. die ganze Zeit "pünktlich", d.h. alle Ereignisse liegen auf den Achteltriolen des Grundtempos (mit Ausnahme der angedeuteten Double Time).

Wenn hingegen wir Trompeter - z.B. als Section in einem Basie-Klassiker - laid back spielen, dann hat dies zwar auch mit Feeling zu tun, aber wir manipulieren tatsächlich unsere Time, um uns im nächsten Augenblick dann wieder "mit der Rhythm Section zu treffen".

:roll:
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Re: Tempobezeichnung

Beitrag von Sandkuchen »

Ehrlich gesagt ist mir noch nicht richtig klar, was Du angeben willst.

Geht es dir um eine leichte Beschleunigung des Grundschlages (=stringendo)?
Dann wohl ehr pressing forward oder rush/push (don´t rush habe ich schon mal gesehen)
https://en.wikipedia.org/wiki/Glossary_ ... minology#S

Oder soll der Charakter ausgedrückt werden (z.B. feurig, nervös oder jagend)?
fiery, nervously, hauting

Oder geht es mehr darum nicht langsam zu werden?
Don´t slow down, keep the tempo, steady (tempo)

P.S.: Natürlich will Bixel dich provozieren, er hat aber trotzdem recht. Warum willst Du etwas in englisch formulieren, was nachher niemand versteht? Also lieber die Muttersprache des Musikers verwenden. Ich bin schon einige male über italienische oder englische Tempo/Charakterangaben gestolpert, die der Dirigent erst mal recherchieren musste.
Im Übrigen gilt immer: "Don´t feed the troll".
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Bixel
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Re: Tempobezeichnung

Beitrag von Bixel »

Sandkuchen hat geschrieben:P.S.: Natürlich will Bixel dich provozieren...
Ich kann das nicht ganz von mir weisen, hoffe jedoch, dass der unvoreingenommene Leser meinen Eindruck teilt, dass nicht ich der eigentliche Provokateur bin (sondern der "blaue Bock").

:wink:
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