Tongue Stop

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

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haynrych
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Re: Tongue Stop

Beitrag von haynrych »

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Fritz
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Re: Tongue Stop

Beitrag von Fritz »

@dizzychrizzy: :gut: :gut: :gut:

@doc + duden:
doc_trumpet hat geschrieben:@ blas - ich habe bei Fritz Wesenigk studiert. 'Tat' gab es überhaupt gar nicht, nie !!!! Sein Weg zur Artikulation kam immer " von der kleinen Pauke oder vom Klavier ", wo es immer nur eine Aktion der Zunge ( Hammer ) gibt - am Anfang. Manchmal hat er ( etwas rassistisch ) fernöstliche Student imitiert - tut,tut,tut,
lg
doc
ersetzen wir mal gedanklich die Pauke mit einem Becken;

schlage ich kurz und hart auf das Becken, klingt / schwingt es aber weiterhin nach...schlage ich jetzt aber kurz und hart und stoppe danach sofort mittels meiner Hand das Becken erreiche ich eine prägnanten „Sound-Stilistik“…

So in etwa ist das auch bei der Trompete…

Ganz trivial (und bitte nicht schlagen :-))

Der „Klassiker“ spielt in der Regel seinem Sound-Ideal nach weichere, grössere, rundere, bassigere…Sounds (dah dah dah)…

Der Souler / Funker / Hornsection / Big Band Player eher doch das Gegenteil (dat dat dat)…

Gerade in diesem Stil kann es manchmal nicht kurz genug sein, denn, wie gesagt, klingt (trotz abstoppens) was nach...

je kürzer und besser abgestoppt, umso sauberer und ungenuschelt kommt der Satz...

P.S.: ich würde dem Kollegen sofort Lehrgeld zustecken in Form eines ganzen Bierkasten :-)
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Bixel
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Re: Tongue Stop

Beitrag von Bixel »

duden hat geschrieben:Das ist ja genau die Frage: Ob es nicht möglich ist, die gewünschte Kürze des Tons auch ohne das TaT zu erzielen.
Gesetzt den Fall, es sei möglich, und gesetzt den Fall, es ginge allein um die Kürze des Tones (und nicht auch um ein perkussives Ende desselben):
Warum sollte mein großes Zwerchfell dem Luftstrom ruckartig Einhalt gebieten, wenn doch alternativ eine winzige, beinahe kalorienneutrale, flinke Verlagerung der Zunge denselben Effekt bewirken kann?

:Hä:
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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haynrych
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Re: Tongue Stop

Beitrag von haynrych »

immer diese problemchen mit gastmusikern. wir hatten in den achtzigern 'mal einen gast-drummer. nach dem gig wollte ich nett sein und sagte zu ihm: "wow, das hat heute gegroovt!". er konnte das kompliment leider nicht zurückgeben (mit den worten: "der groove war fürn oa$ch."). das zeigt: ein einzelner (guter) musiker kann den restlichen haufen auch nicht retten (stichwort: tight). der damalige gast-drummer spielt heute noch und kann gut davon leben. einige andere bandmitglieder spielen zwar auch noch, könnten aber eher nicht davon leben.

mein sohn macht gute fortschritte (schlagzeug).
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Blas!
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Re: Tongue Stop

Beitrag von Blas! »

doc_trumpet hat geschrieben:@ blas - ich habe bei Fritz Wesenigk studiert. 'Tat' gab es überhaupt gar nicht, nie !!!! Sein Weg zur Artikulation kam immer " von der kleinen Pauke oder vom Klavier ", wo es immer nur eine Aktion der Zunge ( Hammer ) gibt - am Anfang. Manchmal hat er ( etwas rassistisch ) fernöstliche Student imitiert - tut,tut,tut,
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doc
OK, dann habe ich den nahmhaften Trompeter, dessen "Tat" ich im Ohr hatte, mit Fritz Wesenigk verwechselt. :oops:

Ich nehme das zurück und verkneife mir vorsichtshalber die Nennung weiterer mutmaßlicher Tat-tat-Täter. :D
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haynrych
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Re: Tongue Stop

Beitrag von haynrych »

Blas! hat geschrieben:
doc_trumpet hat geschrieben:@ blas - ich habe bei Fritz Wesenigk studiert. 'Tat' gab es überhaupt gar nicht, nie !!!! Sein Weg zur Artikulation kam immer " von der kleinen Pauke oder vom Klavier ", wo es immer nur eine Aktion der Zunge ( Hammer ) gibt - am Anfang. Manchmal hat er ( etwas rassistisch ) fernöstliche Student imitiert - tut,tut,tut,
lg
doc
OK, dann habe ich den nahmhaften Trompeter, dessen "Tat" ich im Ohr hatte, mit Fritz Wesenigk verwechselt. :oops:

Ich nehme das zurück und verkneife mir vorsichtshalber die Nennung weiterer mutmaßlicher Tat-tat-Täter. :D
jetzt bleibt nur noch zu klären, ob die genannten lehrer in funkbands stilsicher mitwirken/bestehen konnten!?
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duden
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Re: Tongue Stop

Beitrag von duden »

Ok, ich hab gestern in der Probe ein bisschen experimentiert und glaube, dass es wohl eine Möglichkeit gibt, das zu praktizieren, ohne den hässlichen Schnäterätät-Effekt. Werde weiter daran arbeiten. Und weil ich in manchen Postings einen unterdrückt-aggressiven Unterton rauszulesen glaube: Mir ging es wirklich um Wissen, das mir fehlt und ich hier an anderer Stelle (zu Recht) vermutete. Keinesfalls wollte ich eine dieser unsäglichen Richtig/Falsch-Diskussionen anzetteln.
Danke für die Ratschläge.
I didn't try to be primitive, I just had bad microphones.
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moppes
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Re: Tongue Stop

Beitrag von moppes »

Hi,

Diese Diskussion kenne ich zur Genüge :)

Anhören und überlegen, wie man das auch so phrasiert hinkriegt: https://www.youtube.com/watch?v=uxYnB-elBxg

grüße
Peter

edit: richtiger Link
Trumpetjörgi
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Re: Tongue Stop

Beitrag von Trumpetjörgi »

duden hat geschrieben:...Mir ging es wirklich um Wissen, das mir fehlt und ich hier an anderer Stelle (zu Recht) vermutete. Keinesfalls wollte ich eine dieser unsäglichen Richtig/Falsch-Diskussionen anzetteln.
:ironie:
Falsch vermutet! :narr:
Ich zitiere:
Deakt_20120717 hat geschrieben:
adastra hat geschrieben:....und nicht zu unterschätzen ist auch der hohe Unterhaltungswert des Forums! :gut:
Ich denke das ist es für uns alle, Zeitvertreib und Unterhaltung mit Menschen gleichen Interesses, also letztlich ein virtueller Stammtisch für
trombaphile Internetjunkies!
Die wirkliche Fachkompetenz hat sich inzwischen auf homöopathische Dosen reduziert!
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Re: Tongue Stop

Beitrag von Mathais »

Na da ist ja doch noch eine interessante Diskussion zustande gekommen und ich traue mich nochmal mit einem Vorschlag. Die Begriffe sind immer schwierig, "tongue stop" ist eine Technik die oft bei Flötisten benutzt wird. Shakuhachi könnte uns hier bestimmt mehr verraten, jedenfalls gibt das einen besonderen klanglichen Effekt weil ein zusätzlicher Impuls erzeugt wird. Sowas übertrieben ausgeführt klingt dann auch tatsächlich nicht so toll. Ich kenne eher den Begriff "cutoff", den die Amis gerne verwenden z.B. Jerry Hey und der es mMn besser trifft. So ein cutoff auf die 4. Sechzehntel von Schlag 4 ist denn auch nicht einfach auszuführen benötigt aber nicht unbedingt den Impuls eines tongue stop, wenn man es auch so kann.

Das TOP Video allerdings... Naja die Viertel und Achtel haben richtig Pfund und man hört auch schön definiert Beginn und Ende der Noten, toll. Aber die cutoffs auf die langen Noten sind doch eher fragwürdig.
Also damit wären wir seinerzeit im Studio eher ausgelacht worden :-) Es lohnt sich aber unbedingt, das mal intensiv anzuhören und auch auf kleinen Details zu achten.
Viel besser wären die alten Brecker Brothers Nummern denn auf ersten Platten sind die Bläser wahnsinnig gut zu hören und man kann die Phrasierungen wirklich fast spüren. Sind aber leider Auf Youtube für Deutschland alle gesperrt. Schade eigentlich.

Und ja, ich war mit Lenny Pickett schon mal ein Bier trinken, schäme mich aber zu verraten wann das gewesen ist.
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moppes
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Re: Tongue Stop

Beitrag von moppes »

@Mathais: CutOff trifft es meiner Meinung nach wirklich besser. Frage zu meinem Verständnis - findest Du die CutOffs von den langen Noten zu hart oder zu weich? Ich vermute, zu hart ... aber ?!?

Angeregt durch Deinen Kommentar grübele ich gerade, wie ich das eigentlich spiele/spielen würde ... wenn ich es könnte :)

grüße
Peter
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Re: Tongue Stop

Beitrag von Mathais »

Hallo Peter,

ich nehme mal an, dass Du die cutoffs im TOP Video meinst und da sind die Enden der langen Noten einfach zu oft geschlabbert. Funk, das ist von der Entstehung her auch immer polierte Oberfläche also höchste Verfeinerung der U-Musik. Die, die das mal entwickelt haben, haben auf ganz viele Details geachtet. So ein Fünfersatz aus 3 Trompeten und zwei Posaunen der spielt wie Einer, das ist hohe Kunst und die konnten das noch bevor die Studiotechnik es erheblich einfacher gemacht hat. Also Harte Attack, dann etwas zurück nehmen und ein langes Crescendo bis zur definierten Stelle, also aufs 16tel genau zusammen aufhören, dass man dann die Bassdrum auf dem nächsten Beat deutlich hört. Kunstmusik halt.

Gruß

Mathias
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Re: Tongue Stop

Beitrag von moppes »

Danke- Muss mir das die Tage noch mal anhören, hab ich nicht drauf geachtet.

grüße
Peter

(Ich frag jetzt nicht, ob die Meinung "Ein Bläsersatz = Ein Instrument" nur bei mir zu erheblichen Dissonanzen mit Solo-geilen Saxophonisten führt ....)
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