Flügelhorn vs Trompete Impro

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

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Jazzbohne
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Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von Jazzbohne »

Hallo TF,
ich spiele in einer BigBand Lead und mir ist da schon längere Zeit etwas aufgefallen, und zwar beim Improvisieren von Soli:
Improvisiere ich mit dem Flügelhorn, so fällt es mir ganz leicht und ich fühle mich absolut wohl dabei.
Improvisiere ich mit der Trompete, so fällt es mir schwer und ich fühle mich unwohl dabei.
Nun habe ich wie von einigen Posts gefragt NIE das Improvisieren systematisch oder durch Literatur gelernt, es hat bei mir einfach nach einer gewissen Zeit immer besser geklappt. Die Trompete wird wohl bei vielen BigBand Impros verwendet, wohingegen ich das Flügelhorn nur selten sehe. Wie aber oben schon gesagt improvisiere ich lieber und sicherer mit FH. Nun frage ich mich, ob andere auch Erfahrungen in die Richtung gemacht haben, oder etwa gegensätzliche Erlebnisse. Auch verstehe ich nicht, wie so etwas sein kann, denn auf beiden Instrumenten fühle ich mich mit Noten gleich wohl und beide spielen die gleichen Töne mit den gleichen Griffen, im Wesentlichen gibt es ja viel mehr Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Instrumenten als Unterschiede.
Schreibt also wenn ich Erfahrungen oder Erklärungen dazu habt.

Gruß
Jazzbohne
Blind Wolf
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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von Blind Wolf »

Hallo Jazzbohne,
ich glaube, ich verstehe die Frage nicht ganz. Was meinst du mit "fällt mir leichter" bzw. "fällt mir schwerer"? Heißt das, dir fällt keine Improvisation ein, wenn du eine Trompete in der Hand hast, wäre dann eher ein psychisches Problem, oder: du kannst das, was du im Kopf hast, mit einer Trompete nicht instrumental umsetzen? Wäre dann eigentlich auch eher in Richtung psychisches Problem. Wenn du in deiner Big Band Lead spielst, dürftest du technisch doch keine größeren Probleme haben, sonst hättest du den Posten ja nicht. Im übrigen: Was spricht dagegen, wenn du auf dem Flügelhorn improvisierst? Klingt halt anders, als wenn du eine Trompete spielen würdest, aber wenn du und deine Kollegen mit dem Sound bzw. dem Gesamtklang zufrieden und einverstanden sind, warum nicht?
Grüße von Wolf
Möge der Krach mit euch sein!
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Jazzbohne
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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von Jazzbohne »

Hallo, schön dass du so schnell antwortest.
Gut ich habe mich nicht präzise ausgedrückt: Es ist so, dass mir mit der Trompete nicht unbedingt immer was einfällt.
Den Gedanken, immer mit FH zu improvisieren, hatte ich natürlich schon, doch irgendwie muss es doch auch mit der Trp sicher klappen, es ist ja nicht so, dass mir nie etwas einfällt, aber auf dem FH fühle ich mich eben im Kopf sicherer, da mir da immer was einfällt, was mir auch gefällt.
Gruß
Jazzbohne
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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von buddy »

Jazzbohne hat geschrieben:... aber auf dem FH fühle ich mich eben im Kopf sicherer, da mir da immer was einfällt, was mir auch gefällt.
So ähnlich könnte es Ack van Rooyen auch gegangen sein. :D
Irgendwann legte er sein Flügelhorn nicht mehr zur Seite und spielte seine Solos auch in Big Band Besetzung nur noch darauf.
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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von Singvögelchen »

Ich bin überhaupt nicht vom Fach, bzgl. Improvisieren.
Aber mir fällt auf, wenn ich mit meinem Corno da cacchia Stücken spiele, die sonst eigentlich Trompetenliteratur sind, dass mir da vieles wesentlich leichter fällt. Weniger Blaswiderstand, ein viel modulationsfähiger Klang, der fehlende Zwang, ständig laut und hoch drüber zu pfeifen, machen das Spielen insgesamt leichter und entspannter. Mit dieser körperlichen Reserve kann ich gut nachvollziehen, dass einem Improvisateur dann auch relativ relaxt vergleichsweise gute Sachen gelingen.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von Trumpetier001 »

Singvögelchen hat geschrieben:Ich bin überhaupt nicht vom Fach, bzgl. Improvisieren.
Aber mir fällt auf, wenn ich mit meinem Corno da cacchia Stücken spiele, die sonst eigentlich Trompetenliteratur sind, dass mir da vieles wesentlich leichter fällt. Weniger Blaswiderstand, ein viel modulationsfähiger Klang, der fehlende Zwang, ständig laut und hoch drüber zu pfeifen, machen das Spielen insgesamt leichter und entspannter. Mit dieser körperlichen Reserve kann ich gut nachvollziehen, dass einem Improvisateur dann auch relativ relaxt vergleichsweise gute Sachen gelingen.

:gut: das geht mir genauso. Irgendwie ist das Flügelhorn oder auch das Cornet für mich auch nur das Zweit-/Drittinstrument und ich fühle mich beim Spielen da ungezwungener.
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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von lurchi »

Obwohl ich kaum Flügelhorn spiele kann ich dein Problem gut nachvollziehen. Vielleicht liegt es daran dass man mit Trompete alles etwas sportlicher sieht als mit Flügelhorn, und dann steht man sich selber im Weg? Auch verführt der weichere Klang zum Denken in melodischen Linien. Was natürlich bei einer Funknummer kontraproduktiv ist aber ansonsten oft das Quentchen ausmacht.
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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von Kasigri »

Ich kann das voll und ganz bestätigen. Ich spiele relativ viel Flügelhorn und habe auch oft das Gefühl, dass mir mehr Phrasen viel schneller einfallen und alles "fluffiger" läuft, keine Ahnung warum......
Wahrscheinlich hat Singvögelchen recht, man muss nicht höher, schneller, lauter... obwohl das auf nem Flügelhorn ja auch geht. :wink:
Ach ja psychisch fühle ich mich gut.... Probleme... nur die normalen :lol:
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Jazzbohne
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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von Jazzbohne »

Hallo ,
schön zu lesen, dass ich da nicht allein bin, ich denke ihr habt Recht, wenn ihr sagt, es liegt daran, dass man auf der Trompete einen gewissen Zwang hat,
man sieht ja auch immer die "großen" Profitrompeter wie sie bei solchen Impros einfach immer höher pfeifen.
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Re: Flügelhorn vs Trompete Impro

Beitrag von Singvögelchen »

[quote="lurchi"Auch verführt der weichere Klang zum Denken in melodischen Linien. [/quote]

:gut: besser kann mans nicht ausdrücken :gut:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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