Danke, auch diese (ungewöhnlich sachlich geführten) Diskussionen sind sehr erhellend! Langsam kommt immer mehr Licht ins Dunkel.
Ich bin sehr froh, dass all die Hinweise im Forum mich vor dem akademischen Ansatz bewahrt haben, erst einmal gründlich alle Jazztheoriebücher zu lesen, um anschließend Jazz spielen können zu wollen (frei nach K. Valentin). Das ist ja offensichtlich zum grandiosen Scheitern verurteilt.
Ich muß mich aber dahingehend outen, dass ich den Einstieg dreigleisig fahre: 1. versuche ich mich in der freien Improvisation von "Happy birthday to you", um mich intuitiv zu nähern (Charlie Porter's Approach), 2. Spiele ich Playalongs von Jarvis Carubia nach, hauptsächlich, um ein Feeling bzgl. der Phrasierungen zu bekommen (Stichwort: klassische Ausbildung ausblenden) und 3. vertiefe ich mich in die Harmonielehre, weil ich es dann eben doch auch irgendwann mal verstehen will.
Das macht übrigens viel Spass, wenn es auch viel Zeit in Anspruch nimmt. Als positiver und gewollter Nebeneffekt bleibt keine Zeit mehr für die klassischen Etüden und Musikstücke, so dass ich mich mehr und mehr "einswinge". Mein Ziel war von Kind an eigentlich ja schon immer der Jazz, nur habe ich mir das nie zugetraut und auch nicht gewußt, wie ich es anfangen soll. Nach dem Motto: Erstmal richtig gut Trompete pielen lernen, und sich dann dem Jazz zuwenden. Zum "dann" ist es nur nie gekommen...
Wenn ich in 20 Jahren in Rente gehe, kann ich dann vielleicht genug um in 'ner Jazzband mein Unwesen zu treiben
PS: Dein stellenweise überheblich wirkendes Auftreten ist a) wegen der Relevanz und Präzision des Gesagten entweder völlig gerechtfertigt, b) dank hoher Formulierungskunst nicht erkennbar oder c) gehört einfach hierher wie die Delle in die Kanne