Lehrbuch für Improvisation

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

Moderator: Die Moderatoren

TrompeteRT
Unverzichtbar
Beiträge: 624
Registriert: Montag 27. August 2007, 20:49
Meine Instrumente ..: >--III--(

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von TrompeteRT »

Bixel hat geschrieben:Wir können einander gern weiterhin in der Plauderecke oder auch anderswo anpampen.
In Fachfragen zu den Themen Jazz und Jazzpädagogik endet meinerseits an dieser Stelle unser Dialog.

:GibsAuf:
.
Ich ziehe mir ja wirklich gerne bereitwillig jeden Schuh an, solange Du dadurch Deinen Frust besser verarbeitet bekommst, aber in diesem Thread habe ich u.a. über das Berufsbild des Jugendmusikschullehrers, über Wolkenkuckucksheime und allerlei anderen Kram (da kann ich so eben gerade noch mitreden) getextet - ganz sicher aber habe ich inhaltlich zu den Themen Jazz und Jazzpädagogik nirgends etwas gesagt. :roll:

Wenn Dir das Diskussionsniveau in diesem Forum zu laienhaft ist, dann muss schon ein wenig verwundern, weshalb Du mit schöner Regelmäßigkeit die wenigen anderen Berufstrompeter, die sich hierher verirren, aggressiv anpampst und wegzubeißen versuchst. :wink:
>--III--()
FlüTro
Unverzichtbar
Beiträge: 2820
Registriert: Montag 28. November 2005, 21:34
Kontaktdaten:

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von FlüTro »

Hi Dizzy - stimmt natürlich alles was Du sagst.

Ich traue aber einem versierten Musiker und einem engagierten Kid schon zu,
dass man da die ersten wichtigsten Schritte gehen kann.

Die Krönung durfte ich 10 Jahre erleben. Da spielte ich mit Leuten, die einfach alles hörten und ganz frei umsetzten.
Mich rettete da nur der Platz neben dem Pianisten, da sah (quasi optisch, weil nix hören) ich immer wo es lang ging.
Gelernt habe ich von denen NULL (in Zahlen "0"), musste ich alles selbst zusammensuchen.

Und all diese Grundlagen habe ich meinem Sohn vermittelt - und der kann´s.
Der hört die Wechsel, die Tonarten und soliert, Trompete so lala, auf der E-Gitarre alles wie von selbst.

Ich wär da zuversichtlich, dass der Kornettist das hinbringt.
Du hast komplett Recht mit dem was Du sagst Dizzy,
andererseits ist die Herangehensweise des Selbst-Lernenden didaktisch mitunter wertvoller als des Routiniers.
Ein ganz versierter Prof in Denver (absolute Nr. 1 in der Szene mit Präsidium und 1600 Publikationen usw.) meinte mal, er danke seinen Studenten, er habe von ihnen am meisten gelernt.
Diese Denkart des Selbstlernenden kann sehr produktiv und didaktisch sehr wertvoll sein.

Tu es Kornettist - Du kannst das - wir stehen Dir bei :huepf: :huepf: :huepf: :huepf:
Deakt_20120316
ExtremPoster
Beiträge: 425
Registriert: Samstag 5. März 2011, 16:05
Meine Instrumente ..: Ch. Endres Model 6L

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von Deakt_20120316 »

siehe Plauderecke
Ch. Endres Mod. 6L
Benutzeravatar
haynrych
Unverzichtbar
Beiträge: 2942
Registriert: Sonntag 5. November 2006, 06:14
Meine Instrumente ..: taylor chicago II
Wohnort: HORNSTEIN, NORDBURGENLAND, AUT
Kontaktdaten:

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von haynrych »

FlüTro hat geschrieben:in ganz versierter Prof in Denver (absolute Nr. 1 in der Szene mit Präsidium und 1600 Publikationen usw.) meinte mal, er danke seinen Studenten, er habe von ihnen am meisten gelernt.
Diese Denkart des Selbstlernenden kann sehr produktiv und didaktisch sehr wertvoll sein.
ja, schon. aber: dafür sollte man den schüler/studenten doch nicht zahlen lassen! fair wäre (z.b.) folgende vorgehensweise: in der bezahlten unterrichtszeit wird im bereich der kernkompetenz des lehrers unterrichtet, gemeinsames erforschen neuer galaxien findet im anschluss (sozusagen in der von lehrer und schüler gemeinsam verbrachten freizeit) statt.
KEEP CALM AND DON'T FEED THE TROLL
[diogenes]
doc_trumpet
ExtremPoster
Beiträge: 295
Registriert: Dienstag 16. Dezember 2008, 17:57
Meine Instrumente ..: Weimann AERO B
Weimann AERO C
Weimann Flügelhorn Passion
Yamaha YTR 9835 Picc
Bach B ML 37 / Blackburn Mundrohr
Blackburn C
Bach Kornett
Breslmair / Mack backbore
Bach 1 1/4C Mack NY1
Yamaha 14B Mack NY
Wohnort: Bayern

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von doc_trumpet »

Lieber haynrych,
was macht am sooo früh im Netz ?? Bist du gerade von einem Gig nach Hause gekommen und noch kurz etwas gepostet ;-)
dizzyoliver
Unverzichtbar
Beiträge: 1281
Registriert: Freitag 27. Februar 2009, 13:10
Meine Instrumente ..: Marcinkiewicz silber Perinet
Olds Ambassador 1974/1975
Roland Meinl Super Deluxe "The New Constellation"
Kühnl&Hoyer Present Perinet Trompete
Jupiter Tribune 1607
Jupiter 1100 mit GM-Mundrohr
Conn Connquest Trompete , Bj. 1957
Wohlrab Trompete Perinet
Keilwerth Super de Luxe B-Trompete
Olds Ambassador Kornett Bj.1967
Holton Collegiate Kornett Langbauweise
Reynolds Hi-Fi Kornett von 1957
B&S Challenger Elaboration 3148/2 Perinet-Flügelhorn
Jupiter Taschentrompete

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von dizzyoliver »

Nee,er konnte nicht schlafen,weil ihn das Thema so bewegt hat.... :ironie:
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
Benutzeravatar
dunbia
Moderator
Beiträge: 383
Registriert: Donnerstag 2. Juli 2009, 20:26
Meine Instrumente ..: .

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von dunbia »

@kornettist: Deine Meinung zu den Beiträgen?
ohne drängen zu wollen!!
rein interessehalber.

danke und gruss
d
dizzyoliver
Unverzichtbar
Beiträge: 1281
Registriert: Freitag 27. Februar 2009, 13:10
Meine Instrumente ..: Marcinkiewicz silber Perinet
Olds Ambassador 1974/1975
Roland Meinl Super Deluxe "The New Constellation"
Kühnl&Hoyer Present Perinet Trompete
Jupiter Tribune 1607
Jupiter 1100 mit GM-Mundrohr
Conn Connquest Trompete , Bj. 1957
Wohlrab Trompete Perinet
Keilwerth Super de Luxe B-Trompete
Olds Ambassador Kornett Bj.1967
Holton Collegiate Kornett Langbauweise
Reynolds Hi-Fi Kornett von 1957
B&S Challenger Elaboration 3148/2 Perinet-Flügelhorn
Jupiter Taschentrompete

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von dizzyoliver »

@ Flütro :

Schön,dass wir einer Meinung sind.Da ich selbst auch den eher "steinigen" Weg nehmen muss(te),weiß ich schon,was einigermaßen machbar ist und was nicht.Auch ich bin durch das Klavierspiel (was ich vor vielen Monden mal halbwegs gekonnt habe...) und die damit verbunde Harmonielehre so einegermaßen in der Lage,nicht ganz so komplizierte Dinge herauszuhören.Auch runde 30 Jahre des Zuhörens bei Konzerten und natürlich den vielen CDs bekommt man ein gewisses "Hörgefühl" für diese Art der Musik.Aber erst dann,wenn man mit Leuten dieses Stiles zusammenspielen darf/kann/muss lernt man wirklich direkt und unmittelbar.Wobei das "Feeling" niemals lernbar ist.Man muss dafür einfach ein inneres Gefühl und das passende Öhrchen haben....

Ich möchte dabei nicht unerwähnt lassen,dass es natürlich auch noch sinnvoll wäre,eins gewisses "Stilempfinden" zu haben.Im alten Bew Orleans wurde anders phrasiert und auch solistisch agiert als im Dixieland oder Swing.Der Bop ist dann erneut ein völlig anderes Kapitel,usw.

Natürlich kann man auch "frei" spielen,sich über alle Stile hinwegsetzen,oder auch gemeinsam frei spielen (was wir mal bei der Bundeswehr höchst spannend in der Freizeit praktiziert hatten),doch ob man damit auf dem "richtigen Weg" ist,möchte ich mal so stehen lassen....

Vielleicht hat Bixel da mehr Erfahrungen gesammelt,oder der Kollege Pukka.Deren Erfahrungen würden mich schon mal interessieren,auch wenn Bixel sich hier nicht mehr äußern möchte.

Gruß,Oliver

Gruß,Oliver
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
Benutzeravatar
Bixel
Unverzichtbar
Beiträge: 6415
Registriert: Samstag 27. Dezember 2008, 08:30
Meine Instrumente ..: bezahlt

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von Bixel »

Knackiges Statement von André Previn zur Thematik (mpg-Video, ca. 5 Mb, Direct View funzt bei mir nicht, "Download Video" geht aber - Sorry für den Werbe-Mist!):

>> :P <<
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
Benutzeravatar
haynrych
Unverzichtbar
Beiträge: 2942
Registriert: Sonntag 5. November 2006, 06:14
Meine Instrumente ..: taylor chicago II
Wohnort: HORNSTEIN, NORDBURGENLAND, AUT
Kontaktdaten:

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von haynrych »

:gut:
previn hat geschrieben: ... ist eine lebensart!
und genau deswegen sollten sich möglichst viele darauf einlassen! :licht: wieso?

folgender artikel sei allen personalchefs ans herz gelegt >>>http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,15 ... 83,00.html
KEEP CALM AND DON'T FEED THE TROLL
[diogenes]
Benutzeravatar
Bixel
Unverzichtbar
Beiträge: 6415
Registriert: Samstag 27. Dezember 2008, 08:30
Meine Instrumente ..: bezahlt

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von Bixel »

haynrych hat geschrieben:
previn hat geschrieben: ... ist eine lebensart!
Nee, das hat er nicht gesagt. Durch einen unglücklichen Videoschnitt geht leider unter, dass er "Lebensarbeit" gesagt hat.
Aber auch gegen "Lebensart" hätte er möglicherweise keine Einwände.

:o
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
Benutzeravatar
Puukka
Besonders Verdient gemacht
Beiträge: 4645
Registriert: Dienstag 11. Januar 2005, 23:55
Meine Instrumente ..: K&H Topline
Wohnort: Krems an der Donau

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von Puukka »

Also ich muss zugeben, ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, was da geschrieben wurde, deshalb nur meine Ideen dazu.
Ich hab derzeit zwei Trompetenschüler, die in Richtung Jazzimprovisation gehen wollen, bzw. schon ein wenig Erfahrung haben.
Früher hab ich mehr Gitarre unterrichtet, da gings oft um dasselbe Thema.

Meine "Methodik":
Wir nehmen uns einen erweiteren Blues her, z.B. Nows The Time.

1.) Die "Swingachtel" (von Offbeat betont bis leicht triolisch) wird erklärt und geübt
2.) Die Bluestonleiter wird eingeführt
3.) Auf die Harmonik ab dem achten Takt (sechste Stufe in Moll oder Dur) wird eingegangen, der Turnaround wird berücksichtigt und ein paar typische Licks geübt.
4.) Guidenotes werden erklärt und geübt
5.) Typische Licks über den ganzen Blues werden eingebaut. Im Idealfall entwickelt der Schüler aus der Mischung von Tonleitern und Licks eigene Phrasen.
6.) Übergang zu leichten Standards mit Hauptaugenmerk auf die notwendigen Skalenwechsel (Autumn Leaves, All The Things.... etc.)

Vorausetzung von meiner Methodik ist halt, daß man dem Schüler Phrasierungen und typische Jazzlicks vorführt. Wenn man das selber nicht drauf hat, müsste der Schüler die Gabe haben, das von Aufnahmen zu übernehmen.

LG
Bach 7C
K&H Topline
Benutzeravatar
Tobias
Unverzichtbar
Beiträge: 1099
Registriert: Sonntag 28. September 2003, 12:32
Wohnort: Kaiserslautern
Kontaktdaten:

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von Tobias »

Puukka hat geschrieben:...Übergang zu leichten Standards mit Hauptaugenmerk auf die notwendigen Skalenwechsel (Autumn Leaves, All The Things.... etc.)
Der war gut :huepf:

Dein Ernst?

Ich zaehle All the things nicht zu den leichteren Standards, eher im Gegenteil,allein schon die Bridge mit F#-Dur macht den allermeisten Anfaengern große Probleme...

Gruß

Tobias

Connstellation 38b
Olds Special (1954)
Getzen Eterna
Flgh Bach Strad 183
Benutzeravatar
Puukka
Besonders Verdient gemacht
Beiträge: 4645
Registriert: Dienstag 11. Januar 2005, 23:55
Meine Instrumente ..: K&H Topline
Wohnort: Krems an der Donau

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von Puukka »

Ok, war vielleicht etwas weit gegriffen :wink:
Was ich auch noch erwähnen sollte, wir üben von Anfang an mit eher langsamen Play-A-Longs.
Der Schüler improvisiert, ich spiele ihm ein paar einfache Licks zu, er versucht sie nachzuspielen etc.

Bezüglich Literatur in dem Sinne habe ich leider keinen Tip.
Mein Lieblingslehrbuch in meiner Gitarrezeit war ein Buch mit transkribierten Lieblingslicks von George Benson, Jim Hall, Barney Kessel, Joe Pass etc. Das waren oft einfache Blues oder II-V-I Licks die ich einfach mal auswendig gelernt hatte.
Weiss nicht, ob es so etwas von Trompetern gibt, also die Lieblingsriffs von Chet, Miles, Brownie wären ja z.B. ideal.
Wobei man durchaus von den anderen Instrumentalisten übernehmen kann, deshalb finde ich auch das Parker Omnibook sehr fein.
LG
Bach 7C
K&H Topline
dizzyoliver
Unverzichtbar
Beiträge: 1281
Registriert: Freitag 27. Februar 2009, 13:10
Meine Instrumente ..: Marcinkiewicz silber Perinet
Olds Ambassador 1974/1975
Roland Meinl Super Deluxe "The New Constellation"
Kühnl&Hoyer Present Perinet Trompete
Jupiter Tribune 1607
Jupiter 1100 mit GM-Mundrohr
Conn Connquest Trompete , Bj. 1957
Wohlrab Trompete Perinet
Keilwerth Super de Luxe B-Trompete
Olds Ambassador Kornett Bj.1967
Holton Collegiate Kornett Langbauweise
Reynolds Hi-Fi Kornett von 1957
B&S Challenger Elaboration 3148/2 Perinet-Flügelhorn
Jupiter Taschentrompete

Re: Lehrbuch für Improvisation

Beitrag von dizzyoliver »

Ich würde erst mal empfehlen,sich mit der Harmonielehre auseinander zu setzen.Der gute Carlo Bohländer gehörte nach dem Krieg in Deutschland zu den besten Pädagogen,was Harmonielehre und Improvisation angeht.Der leider verstorbene Conny Jackel gehörte zu seinen Schülern und auch Freunden bis zum Tode.

Ich habe beide gekannt,Bohländer war einmalig (um Connys Spruch zu gebrauchen) darin,über den Jazz zu sprechen.Immer humorvoll und sehr lehrreich.Vielleicht ist das ja auch eine der Möglichkeiten?

"All the Things You Are" würde ich auch nicht gerade für einen Anfänger nehmen.Da fände ich bekannte Stücke wie die berühmten "Saints" passender.Einfach mit einfachen Stücken vom Beginn der Jazz-Ära anfangen,nicht mittendrin,das wäre MEINE Vorgehensweise.Sich langsam von Stil zu Stil spielen und auch davon lernen.Sich hier mit den wichtigsten Musikern (gerne Trompeter) beschäftigen,da gibts echt genug zu tun für die erste Zeit.


http://www.amazon.de/Harmonielehre-Jazz ... 43&sr=8-11

Gruß,Oliver
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google Adsense [Bot] und 11 Gäste