Nach mehrfachem Hören der von Bixel dankenswerter- und für mich vollkommen überraschenderweise hier veröffentlichen Aufnahme bleibe ich bei meinem ersten, spontanen Statement: Für meinen Geschmack ist das wirklich wunderbar gespielt, sowohl technisch als auch stilistisch (harmonisch sowieso).
Als bekennend jazzmäßig Ahnungsarmer kann ich es leider nicht eleganter ausdrücken als folgendermaßen: Beim Hören der Aufnahme stellt sich bei mir die (wohlige) Empfindung ein, dass das alles stimmig ist und ich es auch so spielen wollen würde, wenn ich es könnte.
Besonders gut finde ich, dass der Versuchung, durch (zu viele) „technische Gimmicks“ beeindrucken zu wollen, widerstanden worden ist. Das wäre der Grundstimmung („Triste“) zuwidergelaufen.
Die Aufnahme hat bei mir tatsächlich zur Veranschaulichung der theoretischen Ausführungen hinsichtlich der „Umschiffung der harmonischen Hürden“ beigetragen. Auch dafür vielen Dank.
Eines will mir allerdings nicht einleuchten: Wie kann jemand, der in der Lage ist, auf der Trompete dermaßen genau den Ton und den Charakter eines Stückes zu treffen, in seinen Posts regelmäßig wie die Axt im Walde dazwischenholzen? Deine auszugsweise von Puuka wiedergegebenen Ergüsse sind nach meinem Dafürhalten jedenfalls unter keinem denkbaren Aspekt erbaulich.
In seltsamem Kontrast dazu steht Dein - überaus erbauliches - "Triste-Solo".
LG
TrompeteRT
Modal Interchange in Triste
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Re: Modal Interchange in Triste
Danke für deinen positiven Kommentar zu meiner Triste-Aufnahme!
Alles Übrige: PN.
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Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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Re: Modal Interchange in Triste
Das wäre mir fast entgangen!!Bixel hat geschrieben:
Das Ergebnis meiner technisch kläglichen Experimente ist hier zu begutachten - rücksichtslos bei laufendem Band in a Box ins Netbook-Mikrofon gespielt, wobei der Cup Mute (Jo Ral Alu) dem stecknadelkopfgroßen Mikrofon (und dem Zuhörer) hoffentlich das Schlimmste zu ersparen half.
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So richtig trocken ohne Hall
mal ne ganz andere Art einer Aufnahme
aber gefällt
Gruß Rainer
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Re: Modal Interchange in Triste
Wir hatten ja schon öfter durchgekaut, daß es Jazz-Musikern gibt, die keine Ahnung von den Skalen haben, es einfach hören und diejenigen, die analytisch vorgehen.
Diese Diskussion möchte ich nicht wieder auftauen, ich meine auch, beides zusammen wäre ideal.
Jedoch möchte ich hier eine kleine Anekdote loswerden.
Bei einem Jazz-Workshop bin ich mit einem alten Hasen aus der ORF Big Band, Gründungszeit des Jazz Konservatoriums Johannesgasse zusammengesessen.
Er hat mir hinter vorgehaltener Hand erzählt, daß Jazz-Workshops und alleine Jazz-Unterricht etwas widersinnig sind.
Er meinte, speziell bei der Gründungszeit des ersten Wiener Jazz-Konservatoriums haben sich alle schwergetan, etwas was man eigentlich hören sollte, und jeder damals einfach gespielt hat, zu unterrichten.
So soll die Analyse von Jazz Standards in seine Einzelteile und "passenden Skalen" eine eher moderne Erscheinung sein, von der z.B. die "echten Beboper" der 40er 50er Jahre noch keinen Gebrauch machten.
Obs wirklich so stimmt weiss ich nicht, jedoch ist mir auch klar, wenn man die notwendigen Skalenwechsel in einem Standard nicht hört, wäre es natürlich wichtig, es in einer Form gezeigt oder erklärt zu bekommen.
Gerade bei den Jazz Workshops, bei denen Jazz-Anfänger dabei sind, sind die Teilnehmer, die diese Wechsel hören oft in der Minderzahl und der Rest versucht so recht und schlecht mit einer Bluesskala durch den Song zu kommen. Aber auch das finde ich O.K. denn wann soll man schliesslich beginnen, Erfahrungen zu sammeln.
Wenn man aber einführen würde, daß man erst an einem Jazz Workshop teilnehmen darf, wenn man zumindest die wichtigsten Skalen intus hat und die Wechsel erkennt........dann wäre wohl kein Geschäft mehr damit zu machen
LG
Diese Diskussion möchte ich nicht wieder auftauen, ich meine auch, beides zusammen wäre ideal.
Jedoch möchte ich hier eine kleine Anekdote loswerden.
Bei einem Jazz-Workshop bin ich mit einem alten Hasen aus der ORF Big Band, Gründungszeit des Jazz Konservatoriums Johannesgasse zusammengesessen.
Er hat mir hinter vorgehaltener Hand erzählt, daß Jazz-Workshops und alleine Jazz-Unterricht etwas widersinnig sind.
Er meinte, speziell bei der Gründungszeit des ersten Wiener Jazz-Konservatoriums haben sich alle schwergetan, etwas was man eigentlich hören sollte, und jeder damals einfach gespielt hat, zu unterrichten.
So soll die Analyse von Jazz Standards in seine Einzelteile und "passenden Skalen" eine eher moderne Erscheinung sein, von der z.B. die "echten Beboper" der 40er 50er Jahre noch keinen Gebrauch machten.
Obs wirklich so stimmt weiss ich nicht, jedoch ist mir auch klar, wenn man die notwendigen Skalenwechsel in einem Standard nicht hört, wäre es natürlich wichtig, es in einer Form gezeigt oder erklärt zu bekommen.
Gerade bei den Jazz Workshops, bei denen Jazz-Anfänger dabei sind, sind die Teilnehmer, die diese Wechsel hören oft in der Minderzahl und der Rest versucht so recht und schlecht mit einer Bluesskala durch den Song zu kommen. Aber auch das finde ich O.K. denn wann soll man schliesslich beginnen, Erfahrungen zu sammeln.
Wenn man aber einführen würde, daß man erst an einem Jazz Workshop teilnehmen darf, wenn man zumindest die wichtigsten Skalen intus hat und die Wechsel erkennt........dann wäre wohl kein Geschäft mehr damit zu machen
LG
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Re: Modal Interchange in Triste
die schnittmenge ist (m.m.) die weglassung von "schmalz und sülze" (sowohl auf der trompete als auch im dialog). das passt doch ausgezeichnet zusammen. vermutlich haben sich die meisten von uns bereits derart ans "uns etwas schön reden" ( = positiv formulieren) gewöhnt, dass wir das leben ohne permanente realitätsflucht kaum noch ertragen können.TrompeteRT hat geschrieben:Eines will mir allerdings nicht einleuchten: Wie kann jemand, der in der Lage ist, auf der Trompete dermaßen genau den Ton und den Charakter eines Stückes zu treffen, in seinen Posts regelmäßig wie die Axt im Walde dazwischenholzen? Deine auszugsweise von Puuka wiedergegebenen Ergüsse sind nach meinem Dafürhalten jedenfalls unter keinem denkbaren Aspekt erbaulich.
pädagogInnen und eltern in meiner umgebung zucken regelmässig zusammen, wenn ich kinder wie menschen behandle und nicht sofort jede zeichnung oder bastelarbeit als meisterwerk zu würdigen bereit bin. bitte, welches bild der realität soll ein heranwachsender bekommen, wenn immer alles wie "das gelbe vom ei" behandelt wird, was er sich abzusondern erlaubte? im gegenzug ist ein ehrliches lob von mir an den nachwuchs tausendfach wertvoller als der ständig verteilte zuckerguss der oben genannten.
___
es muss eben nicht ständig alles perfekt sein!
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Re: Modal Interchange in Triste
Aber zwischen authentisch, realistisch und "dazwischenholzen" ist doch ein Unterschied.
Ich sehe mich nicht als den "immer lieben Herbert", der alles rosarot sieht. Ich habe einfach grossen Respekt vor meinem Mitmenschen.
Und ich mag authentische Leute, die einem ohne Schnörksel sagen, was sie empfinden.
Speziell denke ich an zwei langjährige, wirklich gute Freunde, der eine Therapeut, der andere anerkannter Theater und Filmkomponist mit Jazzpianisten- und Trompeten Ausbildung. Die sagen mir einfach ins Gesicht, was ihnen an mir oder meiner Musik nicht passt.
Trotzdem bleiben sie respektvoll und wirken sympathisch.
Aber wir sind wieder OT.
LG
Ich sehe mich nicht als den "immer lieben Herbert", der alles rosarot sieht. Ich habe einfach grossen Respekt vor meinem Mitmenschen.
Und ich mag authentische Leute, die einem ohne Schnörksel sagen, was sie empfinden.
Speziell denke ich an zwei langjährige, wirklich gute Freunde, der eine Therapeut, der andere anerkannter Theater und Filmkomponist mit Jazzpianisten- und Trompeten Ausbildung. Die sagen mir einfach ins Gesicht, was ihnen an mir oder meiner Musik nicht passt.
Trotzdem bleiben sie respektvoll und wirken sympathisch.
Aber wir sind wieder OT.
LG
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