Hilfe beim improvisieren?

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

Moderator: Die Moderatoren

stanko
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Beitrag von stanko »

Soll nichts anderes heißen als:

Improvisieren lernen heißt hören lernen, sein Gehör verbessern...

Über Changes - wie bei dem obigen Stück - heißt dies, die Akkordwechsel ins Ohr zu bekommen, und zwar über die Methode, die einzelnen Akkordtöne nacheinander immer wieder durchzuspielen. Dabei kann ein begleitender Pianist oder sogar eine Aebersold CD helfen, den Ton, den Du selbst spielst, mit den Akkorden in Beziehung zu bringen.

Eine kleine Vorübung zu diesem Vorgang wäre, sich ans Klavier zu setzen und mit Hilfe eines Haltepedals die vier verschiedenen Grundakkorde (Dursept, Dominantsept, Mollsept, Halbvermindert - später auch andere wie Moll-Majorsept etc.) anzuschlagen und darüber verschiedene Töne auszuhalten (Grundton, Terz, Quint, Sept, None etc.) und sich ihren Klang mit dem Klavier einzuprägen. Das ganze am besten mit verschiedenen Voicings wiederholen (Wie klingt die #11 bei einem engen, wie bei einem weiten Voicing etc.?)

Dazu noch einmal die Warnung: es bringt absolut nichts (gar nichts!!!), Skalen odert Akkorde hoch- und runterzuspielen, wenn man nicht hört und versteht, was man macht. Stattdessen bringt es viel mehr, sich die Strukturen und den Klang der Skalen und Akkorde einzuprägen. Ansonsten müßte jeder Klassiker ein hervorragender Improvisator sein. Deswegen mußte Chet Baker (und er hat es nie gemacht), keine Skalen und Akkorde üben, da er von Beginn an über ein perfektes Gehör verfügte. Es soll ja auch Trompeter geben, die für Clarke immer noch die Noten vor sich liegen haben...
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Ja, warum?
Sandu
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Beitrag von Sandu »

Bin auch der Meinung, dass Improvisieren nur klappt, wenn man sich aufs Gehör verlassen kann.
Zugeständnis an die Gegenseite: Ist überhaupt kein Problem am Anfang best. Elemente von Soli zu kopieren
In manchen Fällen (z.B. schwieriger Harmonieverlauf, oder unbekanntes Stück) kann man sich gern an die Harmonien total klammern.
Aber: Die richtig guten Soli spielt man nur, wenn man nicht am Solosheet klebt und nicht versucht krampfhaft jeden Akkord zu "befriedigen".
Bewundere aber trotzdem die, die dann immer noch gut Solo spielen können.
Fazit: Wie fast bei allem in der Musik, muss jeder seine Methode durchziehen

Schönen Tag auch!
sAndu
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