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Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Sonntag 21. März 2021, 13:06
von falterro
Servus zusammen,
hat jemand von euch schon Erfahrung mit einem tieftemperatur behandeltem Instrument machen können?
Ich habe den Hr. Lausecker der Fa. Cooltec vor ca. 4 Jahren auf einem Seminar kennen lernen dürfen und überlege mir zur Zeit ob ich meine Instrumente behandeln lassen soll. Letzte Woche haben die Trompeter von Vierablech und auch Hr. Moschberger schon offiziell auf Facebook werbung für die Behandlung gemacht.
Ich als Maschinenbauer weiß aber nicht so recht, was ich davon halten soll. Die versprochene Verbesserung von ca. 30% Standzeiterhöhung von Verschleißteilen konnten wir versuchsweise in unserem Betrieb nicht nachweisen.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen!
Mfg falterro

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Sonntag 21. März 2021, 15:50
von vulgogurktaler
Also ich kenn das jetzt nur aus dem Wekzeugbereich und zum Abbau von Spannungen macht es auch Sinn.

Hab jetzt aber bis zu deinem Beitrag vohin noch nie über die Anwendung bei Instrumenten gehört...
Für Andere, die das noch nicht kennen:
https://www.blasmusik.digital/wie-cool- ... trumenten/

Also ich wäre auch sehr gespannt, ob das jemand bereits gemacht hat?
Was kostet das eigentlich?

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Sonntag 21. März 2021, 21:33
von Berger89
Über den Unterschied machte ich mir auch schon Gedanken.
Den das Problem ist der Plazebo Effekt. Wenn man weiß dass es gemacht wurde, bläst man anders hinein.

Als Praxistest müsste man daher technisch Vorgehen.
Sprich 2 exakt gleiche Trompeten. Gleiches Mundstück, gleicher Spieler und mit Profi Mikrofon und Software sich die Frequenzen ansehen.
Der Spieler weiß natürlich nicht welche gemacht wurde ;)

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Montag 22. März 2021, 07:03
von ulli926
Hallo,
ist hier:
viewtopic.php?f=22&t=34369
ausgiebig diskutiert worden.
LG

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Mittwoch 24. März 2021, 12:24
von falterro
Servus zusammen,
also hat von euch noch niemand direkte Tests machen können?
Dann muss ich mich wohl auf die Rezensionen auf der Homepage verlassen... https://cooltech.at/tieftemperaturbehan ... trumenten/
Leider habe ich vom Hr. Moschberger keine Antwort erhalten, denn ich hätte Ihn gern direkt über seine Meinung gefragt und nicht den Angaben der Homepage vertraut.
Wenn jemand dann mal Erfahrungen damit gemacht hat, kann er Sie ja hier einschreiben.
Vielen Dank schon mal.
Mfg Robert

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Mittwoch 24. März 2021, 19:53
von Trumpetjörgi
Doch ich, ich habe zwei Instrumente behandeln lassen, C - Trompete und Drehventilflügelhorn!
Du bekommst dazu ne PN.

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Montag 5. April 2021, 17:38
von Cato
Ich habe mehrere Instrumente behandeln lassen.
Bei manchen Trompeten ist die Veränderung enorm, bei anderen eher homöopathisch. Schäden sind bei mir nie aufgetreten.

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Freitag 23. Juli 2021, 19:56
von knatterbock
Habe vor vielen Jahren mit einem namhaften Instrumentenbauer im Auftrag nur die Schallstücke erst 100 Grad erhitzt und dann sofort in flüssigen Stickstoff gelegt. Der Test durch bekannten Profitrompeter ergab: 0,0 Unterschied........😮
Also: :argh:

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Donnerstag 29. Juli 2021, 20:51
von Blechnase
@knatterbock: nimm flüssiges Ethan, das kühlt viel schneller, weil es eine deutlich bessere Wärmeleitfähigkeit hat :huepf: Ob’s einen Unterschied macht, tjaaaaa, das ist die Frage. Ich würde mein Geld eher für Unterricht ausgeben …

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Freitag 30. Juli 2021, 00:17
von knatterbock
Flüssiges Ethan ? Wo gibt's denn sowas ? :shock:

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Samstag 31. Juli 2021, 19:45
von Blechnase
Kannste nicht einfach so kaufen, dazu brauchst Du spezialisierte Infrastruktur zur Kühlung. Ein Kollege von mir nutzt das in der Tieftemperatur-Elektronenmikroskopie, um Proben so schnell einzufrieren, dass das Wasser eben nicht kristallisiert, sondern als erstarrte Flüssigkeit erhalten bleibt. Dadurch werden z.B. Zellmembranen oder (Bezug zur aktuellen Situation, didaktisch geschickt hergestellt :mrgreen:) auch Viren in ihrer natürlichen Umgebung fixiert, ohne dass durch die Kristallisation des Wassers (= Eis) die Struktur verändert wird. Und das scheint eben mit flüssigem Ethan besser zu funktionieren als mit LN2. Nerdthema, gebe ich ja zu :lol:

Re: Tieftemperaturbehandlung

Verfasst: Samstag 4. Dezember 2021, 20:42
von stubaiermandl
falterro hat geschrieben: Sonntag 21. März 2021, 13:06 Ich als Maschinenbauer weiß aber nicht so recht, was ich davon halten soll. Die versprochene Verbesserung von ca. 30% Standzeiterhöhung von Verschleißteilen konnten wir versuchsweise in unserem Betrieb nicht nachweisen.
Hi falterro,

im Werkzeugbau-Bereich hat das Null mit Standzeiterhöhung zu tun. Wenn der Bauteil nach dem Härten gleich Tiefgekühlt wird, werden nachträgliche Martensit-Umwandlungen verhindert oder verlangsamt, die ein "Wachsen" des Bauteils bewirken. Die Umwandlungen passieren so langsam, dass man sie eventuell erst ein bis zwei Jahre später bemerkt werden, wenn z.B. der Säulenabstand um 0,05 mm gewachsen ist (Annahme Abstand um die 500 mm). Das zum Werkzeugbau.

Bei der Trompete hat diese Behandlung für mein Verständnis mehr Auswirkung auf den Menschen als auf's Instrument.

LG