Drehventiltrompete "Walter Singer"/Meister Eibl

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TrompetenKäfer
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Drehventiltrompete "Walter Singer"/Meister Eibl

Beitrag von TrompetenKäfer »

Nachdem ich nun die sagenumwobene "Singer"-Trompetenmaschine in der Trompete von Meister Bartholomäus Eibl aus Würflach 1,5 Wochen lang intensiv testen konnte, erlaube ich mir, einen Testbericht zu verfassen:

Model: "Singer"/Bartholomäus Eibl
Spezifikationen: "Singer"-Ventilstock -> massiver Messingblock mit eingezogenen Drehventilen
0,45er Becher aus Goldmessing, 138mm, Runder Stimmzug mit C-Klappe

Der Test erfolgte im unpolierten Rohzustand, daher keine Bewertung über Verarbeitung oder Finish

Besonderheiten: unbekannte Bohrung, kurzes Mundrohr mit verstellbarem Pickup, langer, zylindrischer Bereich um den Stimmbogen, langer, schlanker Becher ohne Stütze nach dem Fingerhaken

Pro:
-) gute Ansprache
-) klassisch/trompetenhafter Klang
-) gute Grundstimmung
-) Sauberer Lauf der Ventile, gute Kompression
-) Sicheres Gefühl beim Tönetreffen, gutes Einrasten
-) schöne Detaillösungen (Stützen, Trigger f. 3. Zug, filigrane C- und Wasserklappe)
-) Balance und Ergonomie

Contra:
-) hohes Gewicht
-) für Mundstücke mit größerer Bohrung und offener Backbore schwierige Lautstärkegestaltung ("würgt" im FF ab)
-) Problemtöne (1/2er Kombinationen sind schwierig zu intonieren, ab G2 Hang zum Davonlaufen - tendenziell zu hoch)
-) eingeschränkte tonliche Gestaltungsmöglichkeit
-) Druckwerk -> optisch äußerst hässliches Druckwerk, wirkt grobschlächtig und einer 3,5k-Trompete (samt Vergoldung) absolut unwürdig

Gesamtbewertung: 3 von 5

Der Klang der "Singer"-Trompete ist im Vergleich mit einer aktuellen "Lechner" sehr nah an dem, was vermutlich der "Wiener Klang" sein soll. Sehr klar und definiert, so lange man nicht zu viel "Gas" gibt. Je lauter man werden möchte, desto mehr "stopft" die Trompete und desto kräfteraubender ist lautes Spielen.

Ich habe hier sicher mit dem Mundstück keine optimale Wahl, die zur Singer-Trompete passt, aber ich möchte auch ungern etwas daran ändern, weshalb sich die Trompete, mein Mundstück und ich nicht wirklich sehr gut vertragen haben.

Über die Verarbeitung der Trompete kann ich nichts sagen, da sie im unlackierten, unpolierten Rohzustand zum Test vor lag.

Meine persönliche Meinung zu der Trompete ist, dass es mal etwas "neues" ist, aber ich den großen Wurf bzw. den Quantensprung in der Entwicklung nicht entdecken konnte.

Im parallelen Test mit meiner privaten Haagston (11,2, 0,4er Becher mit Stütze), einer aktuellen Lechner (11,0, 0,45er Becher ohne Stütze), sowie einer Worischek Quientus (11,2, 0,45er Becher mit Stütze) und einer "Rohbautrompete" von Haagston (11,0, 04er Becher, mit Stütze) konnte sich der Testkandidat in keiner Hinsicht deutlich absetzen. Im Gegenteil: alle parallel getesteten Trompeten bieten:
-) weniger Gewicht
-) mehr dynamische Freiheiten
-) einfachere Intonation
-) frei(er)es Blasgefühl

Den "Null"-Widerstand durch das bahnbrechende neue Ventil konnte ich folglich in keiner Weise und zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen.

Leider....

Ach ja, die Preise:
Roh poliert: 2.650 zzgl. Mwst
Lack: + 180
Silber: + ca. 300
Gold/Silber: + ca. 550
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burt
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Re: Drehventiltrompete "Walter Singer"/Meister Eibl

Beitrag von burt »

Vielen Dank für Deinen Test. :gut:

Eine Frage noch. Mit welchem Mundstück hast Du den Test durchgeführt?
Nach meiner Erfahrung verlangen Drehventiler noch stärker nach einem ''passenden'' Mundstück als Perinets.
Meine Lechner (Model Wiener Philharmoniker mit 0,50 Blech) hat durch den Wechsel auf Breslmaier z.B. deutlich hinzugewonnen.
Schönen Gruß vom Burt
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mikefiftyniner
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Re: Drehventiltrompete "Walter Singer"/Meister Eibl

Beitrag von mikefiftyniner »

Danke für den ausführlichen Test. Welches Mundstück hast Du benutzt?
Mit jedem erfüllten Wunsch zerplatzt ein Traum!
Wer Schreibfehler findet, darf diese behalten!
TrompetenKäfer
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Re: Drehventiltrompete "Walter Singer"/Meister Eibl

Beitrag von TrompetenKäfer »

Ich habe ein angepasstes Mundstück von Windhager; hat er mir vor ca. 1,5 Jahren als Alternative zu meinem Breslmair angepasst.
Größerer Innendurchmesser beim Rand, schärfere Kante (Bach-Kopie)
Bohrung 3,7mm
Stengel mit "Kühlrippen" und offener Backbore (werd aber demnächst mal was anderes probieren)
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Cavaillé
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Re: Drehventiltrompete "Walter Singer"/Meister Eibl

Beitrag von Cavaillé »

Hast Du noch 1-2 Fotos ? Oder gibt es das Ding im Internet irgendwo anzuschauen ?

Gruß Thomas
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leonfair
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Re: Drehventiltrompete "Walter Singer"/Meister Eibl

Beitrag von leonfair »

@ Breslmair: Ich hoffe du erfreust uns auch bald mit einem Testbericht über die Worishek Trompeten......
Wer übt kommt weiter. Der Weg ist das Ziel!
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