Schilke B6

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Pro: (Stichworte)
Kontra: (Stichworte)
Gesamtbewertung: (1 bis 5 Punkte)

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Puukka
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Schilke B6

Beitrag von Puukka »

Modell: Schilke B6
Besondere Spezifikationen:
Lightweight, Medium bore mit step-bore, medium large Kupfer Becher (vergleichbar etwa mit Bach 37)
Reversed leadpipe, keine Streben, nur versilbert oder vergoldet.

Pro: Leichtgängig, trotzdem sehr gutes Rasten. wenig Luftverbrauch
Kontra: Pumpen Alignment passt nicht, Klang hell und weniger variabel.
Gesamtbewertung: (1 bis 5 Punkte) 5

Klang:
recht kräftig, klar und zentriert.
Spielgefühl:
angenehm, wenig Luftverbrauch, Widerstand höher als z.B. bei B1, B5, B7 oder X3.

Verarbeitung:
Recht sauber, kleine Kratzer durch die Fertigung sind jedoch möglich.
Die Pumpen laufen problemlos flutschig. Die Züge sind optimal eingeschliffen.
Aufgrund der dicken Filze stimmt das valve alignment nicht, laut Schilke Loyalist soll es aber kaum Auswirkungen haben.

Persönliche Bewertung:
Die Schilke B6 mit M Bohrung und ML Kupferbecher hat einen kräftigen, zentrierten Klang. Vom Spielgefühl her ist sie interessanterweise eher eine ML, dafür sorgt vermutlich die Step bore.
Im Vergleichstest mit allen anderen B Modellen war sie nach nach der B4 die am zweitkräftigststen klingende Schilke, jedoch ist der Widerstand schon recht hoch. Zum flüssigen Solieren, sowie als zentriert strahlende Leadtrompete sehr fein, jedoch sind Variationen im Klang schwerer als bei weiter gebauten Modellen.
Auch bei diesem Exemplar ist die Verarbeitung ausgesprochen sauber.

Allgemein kann ich sagen, je enger die Schilkes sich anfühlen, desto kräftiger und zentrierter klingen sie, je weiter, desto weicher und voller der Klang.

Folgende Reihenfolge hätte ich ausgelotet:
B4, B6, B2, B3, B5, B7, B1, X3, X4

Gegen die normalgewichtigen Bach, B&S, K&H, Yamaha etc. klingen sie alle feiner, klarer.
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Re: Schilke B6

Beitrag von trompeterli »

Hallo Puukka,
sehr schöner Bericht.
Ich konnte auf der Messe eine Kühnl&H. "topline lead" ausprobieren. Die hat mir vom Sound her gut gefallen. Könnte was für Bigband sein und vom Preis her eher moderat.
Kennst Du dieses Modell und wäre es etwa vergleichbar mit der hier getesteten Schilke B6.

e: den Rest bitte per pn das es hier schön übersichtlich bleibt ;) Danke! Gruß SICKATTIC
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Puukka
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Re: Schilke B6

Beitrag von Puukka »

Leider kenne ich die "Topline Lead" nicht, die "Spirit" hat mir letztens bei Thomann sehr gut gefallen. Sehr agil und kräftig.
Kann also leider keinen Vergleich zur B6 anbieten.
Herbert
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Re: Schilke B6

Beitrag von Hobbyspieler »

Hallo

ich hatte nun auch das Vergnügen eine B6 zu testen, meine erste Schilke überhaupt die ich in Händen halten durfte, war jedoch wie so oft bei Neuzugängen zunächst enttäuscht.

In freudiger Erwartung auf die B6 hatte ich mich zuvor schonmal mit der Yamaha 8310 auf diesen Trompetentyp eingestimmt. Die 8310 spiele ich sehr gerne vor allem wegen des Klangs und des perfekten einrastens der Töne. Auch wenn ich mir ausdauertechnisch mit diesem Horn die Ohren breche, sie macht viel Spaß.

Als die B6 dann kam habe ich natürlich versucht das am besten geeignete Mundstück für sie zu finden. Die engeren Geräte kompensiere ich mit Mundstücken die eine etwas größere Bohrung haben. Das Michelou Marcinkiewicz ist etwas größer gebohrt als das 11/2C von Marcinkiewicz das ich meistens mit "offeneren" Hörnern spiele.
Leider hat die Schilke nicht exakt intoniert, was mir in den ersten Minuten gar nicht so bewußt war. Beim weiteren rumprobieren mit vielen Mundstücken hatte ich den Eindruck, hier ist nicht jedes Mundstück kompatibel ?!? Mittlerweile weiß ich aber, es liegt nicht an den Mundstücken.

Rubrik Jugend forscht und Bastelt :

http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... on#p101688

Nachdem ich vor ca. 3 Jahren ein ähnliches Problem hatte das mir Wolfram so beantwortet hatte konnte die Intonation bei dem was man da sieht nicht passen. Wenn bezgl. des Valve Alignment der Schilke Loyalist sagt, es hat "kaum" Auswirkungen heißt das offenbar nicht es hat "keine" Auswirkungen. Beim reinleuchten in den Dritten und Ersten Zug stellt man fest, da sieht es auch nicht besser aus.
Das sind mehr als 2 mm.
Habe dann zuerst mal die unteren Filze gegen viel dünnere und breitere (noch nicht entsorgte ältere) ausgewechselt um dem Ganzen etwas entgegenzusteuern. Ich glaube, es war mehr Einbildung als Tatsache das damit das Problem gelöst wurde, vielleicht ging es etwas besser, aber die Yamaha hat wieder intonationsmäßig gewonnen. Das Problem liegt leider an den viel zu dicken oberen grünen Ventildeckelfilze. Diese Filze müssen aber leider dicker sein ! Als ich den zweiten Filz gegen einen dünneren, der bündig an der Deckelkante liegt ausgetauscht hatte, so wie es ja bei den allermeisten Trompeten ist, paßte das Alignment genau. Aber es geht nicht. Die Filze müssen dicker sein da es sonst klappert. Die Fingerknöpfe sind eckig, die Ecken schlagen an den Ventildeckelkanten auf. Da die Filze zwar höher, aber wiederum nicht sooo hoch sein müssen war mittels einer Nagelschere Haareschneiden angesagt. Habe die Filze dann so weit es nur ging runtergeschnitten. Resultat, das Alignment passt "fast" genau ;-)
Meine Schilke stimmt endlich.

Ansonsten ist zur Verarbeitung zu sagen, Perfekt. Es gibt nur noch Kleinigkeiten die mich stören. Die Ventile laufen zwar sehr flutschig und zuverlässig, aber für meinen Geschmack zu weich, erinnert mich an die auch sehr weich laufenden Ventile der Jupiter Tribune Modelle. Gerade bei schnelleren Läufen empfinde ich zu weiche Ventile als unangenehm. Habe eine Änderung versucht zuerst mit Bach-Federn, diese sind aber wie auch die Getzen Federn zu stark. Merkwürdigerweise passen die Jupiter Federn hier perfekt.
Was mich auch stört ist die nicht vorhandene Wasserklappe am dritten Zug. Hat man bei einer Bach zwar auch nicht, der "Aufwand" ist aber nicht zu vergleichen. Wenn man mal muß, erst Schraube aufdrehen, dann kompletter Zug raus, dann beim reinschieben des kompletten Zuges ja nicht vergessen die Schraube wieder zuzudrehen.

Spieltechnisch habe ich sie verglichen mit anderen enger gebauten Trompeten die ich mir dafür teilweise geliehen habe.

Yamaha 8310 ZS - Schilke B6
Die Schilke empfinde ich etwas offener mit weniger Widerstand, wenngleich auch keine Welten dazwischen liegen, aber es ist schon erkennbar. Ich bilde mir ein das die 8310 marginal noch etwas besser rastet als die B6.
Der markanteste Unterschied liegt im Klang. Yamaha = dunkel, Schilke = hell.
Abgesehen von Vintage Trompeten ist die Schilke B6 die hellste "aktuell" noch gebaute Trompete die ich je in der Hand hatte.

Bach Strad. 37* - Schilke B6
Diese leichte 37iger ist enger als meine leichte 37iger mit Goldmessingbecher, weshalb ich sie unbedingt mit der B6 vergleichen mochte und der Verdacht hat sich bestätigt. Die B6 ist vom Widerstand mit einer etwas enger gebauten Stradi vergleichbar.

Bach Strad. 37*G - Schilke B6
Das meine Strad. etwas offener als die andere 37iger mit normalem Messingbecher ist hatte ich mir mit dem Goldmessingbecher erklärt. Auch gegenüber der B6 ist sie deutlich offener. Dies geht aber zu Lasten des Slotting, da hat die B6 eindeutig gewonnen.

Conn 38B - Schilke B6
Markantester Unterschied ist der Klang, 38B = dunkel, 6B = hell.
Slotting bei der B6 marginal besser. Beide stehen sich in der Projektion in nichts nach.
Auch den Widerstand würde ich ungefähr als gleich bezeichnen, hatte mir bevor ich mal so eine Vintage in die Hand bekam einen größeren Widerstand vorgestellt.
Die 38B spielt sich trotz etwa gleichem Widerstand etwas zäher, weiß nicht wie ich es besser beschreiben kann, die B6 ist da einfach spritziger, kommt aber im Vergleich der 38B meiner Meinung nach näher als die Yamaha 8310, zumindest spieltechnisch.

In der persönlichen Bewertung kann ich mich zu einer vollen Punktzahl nicht durchringen.
(max. 4,5 Punkte)
Auch wenn man sich sehr sicher auf diesem Instrument fühlt, das Spielen mit ihr einfach Spaß macht, so ist die Erwartungshaltung bei Instrumenten jenseits von 2000,- Euro Straßenpreis einfach höher.
Ich möchte diese Schilke jedoch nicht schlecht machen, sie ist immerhin so gut das ich sie behalten habe. Was mich aber ärgert ist, das für die Optimierungsmaßnahmen einer einwandfreien Spielbarkeit (Intonation) vielleicht der Endverbraucher zuständig ist ?

Da es sich um meine erste Schilke handelt, ich also überhaupt keine Erfahrung mit diesen Modellen habe, würde mich sehr interessieren ob mein Exemplar ein Ausreißer war.
Kollege Puukka beispielsweise hat sich ja durch alle Schilke Modelle durchgekämpft und viele Testberichte eingestellt die ich interessiert gelesen habe. Es wird zwar auf das nicht passende Aligmnent hingewiesen, aber wie hat es sich jeweils auf die Intonation ausgewirkt ?
Hobbyspieler
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Re: Schilke B6

Beitrag von Hobbyspieler »

Eine kleine Ergänzung.

Ich hatte mir mal vor ca. 2 Jahren spez. für meine Olds Hörner die grünen Schilke Filze bestellt.
Bei meiner aktuellen Bestellung (FMB) von letzter Woche habe ich nochmal welche mitbestellt.
Die Neuen sind nur ca. halb so dick als die paar Älteren die noch von der letzten Bestellung übrig sind.
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