Druckarmer Ansatz

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Silver_Trompet_Man
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Druckarmer Ansatz

Beitrag von Silver_Trompet_Man »

Hey Leute was haltet ihr von einem Drucklosen Ansatz? ich möcht dazu noch n paar meinung hören weil ich der überlegung bin den zu lernen/einzustudieren
mfg Silver_Trompet_Man
Zuletzt geändert von Silver_Trompet_Man am Samstag 8. März 2008, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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RainerS
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Re: Druckloser Ansatz

Beitrag von RainerS »

Zu diesem Thema kann man in diesem Forum schon sehr viel finden. Mein pesönliches Fazit: drucklos geht nicht, allenfalls druckarm bzw. "so viel Druck wie nötig, aber so wenig wie möglich". Wenn man das konsequent beherzigt, ist man m. E. auf dem richtigen Weg.
MfG
Rainer
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buddy
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Re: Druckloser Ansatz

Beitrag von buddy »

Man nennt es besser druckschwacher Ansatz, "drucklos" gibt es nicht. Ich dachte, das wäre seit mindestens 2 Generationen eine Selbstverständlichkeit. Hast Du bisher anders gespielt, wirst Du auf eigene Faust den Ansatz kaum befriedigend umstellen können. Die Gefahr, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, ist dabei sehr groß.
Unter den "druckschwachen" Ansätzen gibt es noch reichlich Varianten, die sich erheblich von einander unterscheiden können. Im Forum oft besprochene Methoden sind Balanced Embouchure (Smiley) , TCE (Callet) und Burba. Einfach die Stichworte in die Such-Funktion eingeben
Wenn Du dir eine der Alternativen mal "anschauen" willst, wäre ein Seminar bei Malte Burba vermutlich lohnend http://www.brassworkshop.de/
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Skaarjlord
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von Skaarjlord »

Bin auch der Meinung das es fast nicht drucklos geht. Man kann höchstens den Druck versuchen abzubauen indem man mit viel Luft spielt...
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haynrych
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von haynrych »

Skaarjlord hat geschrieben:Man kann höchstens den Druck versuchen abzubauen indem man mit viel Luft spielt...
deine aussage ist ziemlich unlogisch (mehr luft > mehr gegendruck notwendig) !!!
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FlüTro
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von FlüTro »

nein - ist logisch und stimmt.
hannes
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von hannes »

Nein! Ist unlogisch und stimmt nicht. Mehr Luft bedeutet, dass man durch eine größere Lippenöffnung lauter bzw. tiefer spielt. In tiefen Lagen ist dies problemlos, da man der vielen Luft keine große Lippenkraft entgegensetzen muss. Kann man aber der höheren Luftmenge mit Zunahme der Tonhöhe keine angemessene Gegenkraft liefern, so muss man dies durch Druck ausgleichen, da sonst der Ansatz zusammenbricht (durch die Luft auseinandergerissen wird, so dass der Ton abbricht und nur noch Luft kommt). Deshalb ist es viel leichter leise sehr hoch zu spielen, da man so weniger Luft durch die enger gespannte Lippenöffnung bringen muss und dies kontrollierter praktizieren kann.

Mehr Luft ist nicht der Weg, um Druck zu reduzieren. Dieser Tipp bewirkt eher das Gegenteil. Kontrolle über die Luftkompression und die Lippenkraft reduziert Druck! Wer pustet wie ein Ochse und dabei keine Kontrolle hat, wird nie hoch spielen können. :wink:

Hannes
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von FlüTro »

o.k. - dann nehm ich mein statement zurück und behaupte ab jetzt das gegenteil
FlüTro
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von FlüTro »

Übrigens - Hannes,

so langsam wär es schon angebracht, dass Du eine
Hörprobe Deines Könnens hier oder bei youtube reinstellst.
Nicht nur ein C4, sondern irgendwas Ganzes,
das zeigt, dass Deine Ratschläge auch zu einem
trompetrerisch-musikalischem Ergebnis führen.

Peter
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Puukka
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von Puukka »

hannes hat geschrieben:Kann man aber der höheren Luftmenge mit Zunahme der Tonhöhe keine angemessene Gegenkraft liefern, so muss man dies durch Druck ausgleichen, da sonst der Ansatz zusammenbricht (durch die Luft auseinandergerissen wird, so dass der Ton abbricht und nur noch Luft kommt).
Das kann ich bestätigen.
Bis vor einem Jahr hab ich noch mit einem sehr druckarmen Ansatz gespielt. Viele Kollegen haben das bemerkt und jubiliert....wow, Du spielst ja den "drucklosen Ansatz".

Ich selber war aber damit sehr unglücklich, die Ausdauer war bestens, jedoch ich konnte nie richtig laut spielen. Beim noch lauter Spielen hat sich eben der Lippenspalt vergrössert und der Ton ist abgerissen.
Nach meiner Umstellung (mit 0 begonnen) gebe ich mehr Druck. Kann jetzt lauter spielen, muss aber sagen, wenn meine Ringmuskulatur nicht gut trainiert wäre, würde ich mir dabei die Lippen z.B. bei einem lauten e3 abquetschen. Also als Anfänger würde ich nie soviel Druck geben, jedoch ist das vermutlich normal.
Dr. Peter Hien hat geschrieben:Übrigens - Hannes,
so langsam wär es schon angebracht, dass Du eine
Hörprobe Deines Könnens hier oder bei youtube reinstellst.
Glaubst Du nur an Dinge, die Du siehst oder hörst? :wink:
Ich stelle zwar auch gerne Hörbeispiele ein, jedoch denke ich mir im gleichen Moment....eigentlich ist das Kinderkram und könnte als "schaut mal, wie gut ich spielen kann" gewertet werden.
Also ich zweifle an Hannes Fähigkeiten nicht und brauch kein Hörbeispiel.
LG Herbert
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hannes
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von hannes »

Dr. Peter Hien hat geschrieben:o.k. - dann nehm ich mein statement zurück und behaupte ab jetzt das gegenteil
Du brauchst nichts zurücknehmen, sondern NUR begründen! So pauschale und plakative Statements werden nämlich sehr schnell falsch verstanden! :wink:

Hannes
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Skaarjlord
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von Skaarjlord »

OK... ich nehm dann mein Statement auch mal zurück (man kann sich ja mal täuschen) und frag meinen Trompetenlehrer bei Gelegenheit mal, wie man Druck vermeiden kann.
Ab nächsten Freitag geht mein Unterricht los...

Bin halt leider auch kein Trompetenprofi... sondern nur ein Laie! :mrgreen:
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von buddy »

Peter, was ist?
Du hast selbst vor wenigen Wochen im Forum begeistert gepostet, wie sehr dich der Workshop mit Hannes wieder auf die Füße gestellt und weiter gebracht hat.
Alles Gelernte schon wieder weg (c3) und der Ariadne-Faden des trompetentechnischen Fortschritts verloren?

Michael Mossman weist im Yamaha Artist Workshop auf einen schönen Test zum richtigem Druck hin:
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... f=3&t=8628
http://www.yamaha.com/artistmodelseries ... sman_3.flv
Mit korrektem, also nicht zu starken Druck hört man bei Naturtonbindungen das Umschlagen des Tones sehr deutlich, Zitat:
"If your embouchure is subtle enough and if your mouthpiece pressure is not too heavy, then you get these 'lip breaks' (demo). Now it sounds like an attack, but it's not, it's just lip breakin'...if you'r e embouchure is subtle, you can do these things softly and you get "brrrrrr...", like going with a finger along a comb... That means, that your embouchure is responding on air speed freely without being bound up..."
Michael Mossman plays a YTR-8310Z. He is lead trumpeter with Jazz at Lincoln Center's Afro-Latin Jazz Orchestra &
Professor and Director of Jazz Studies at the Aaron Copland School of Music at Queens College, NYC

Beeinflusst von den vielen kontroversen Beiträgen zu Person und Werk habe ich jetzt den "Burba" mit DVD erstanden (danke nochmal, Bernhard). Die DVD ist schön aufgebaut, das Gucken macht richtig Spaß, Burba setzt seine "therapeutisch" angenehme Stimme geschickt ein.
Ob es jetzt "physikalisch" stimmt oder eher nicht, seine Ausführungen sind leicht nachvollziehbar. Hier macht es Einer (bzw. seine Schüler) für mich genau passend vor und ich kann es mir hundert mal anschauen und mitmachen. Klasse!
Zuletzt geändert von buddy am Sonntag 9. März 2008, 15:06, insgesamt 5-mal geändert.
FlüTro
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von FlüTro »

hallo buddy & hannes,

das ist ja jetzt Theorie. das haben wir natürlich nicht in 2 - 3 h alles durchgenommen.
davon abgesehen bin ich seitdem auf dem richtigen Weg. das E3 greift jetzt seit 1 Wo.,
nicht immer, aber recht oft.

das mit der Lippenöffnung und dem Luftfluss versteh ich noch nicht und hab dazu
keine Meinung, und auch keine Ahnung.
Soviel: wenn es gut geht, dann geht es von unten bis oben mit im Wesentlichen derselben
Lippenposition. Nach oben wird halt mehr eingerollt, um die Position zu halten. Wenn
es richtig klappt gibt es aber zwischen C1 und G2 bzgl Druck garkeinen so grossen
Unterschied. Darüber kämpf ich noch. gehe aber davon aus, dass wenn zwischen C1 und G2
kein erkennbarer Druckunterschied ist, dann solte es doch möglich sein auch bis zum C3 ohne
wesentlichen Druckunterschied zu kommen.
Ich üb halt lange Whispertones mit eingerollten Lippen und Zunge weit vorne,
und das auf Grundlage von BE-TCE und Spauldings double high C - das funktioniert für mich zumindest.

Peter
hannes
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Re: Druckarmer Ansatz

Beitrag von hannes »

buddy hat geschrieben:Peter, was ist?
Du hast selbst vor wenigen Wochen im Forum begeistert gepostet, wie sehr dich der Workshop mit Hannes wieder auf die Füße gestellt und weiter gebracht hat.
Alles Gelernte schon wieder weg (c3) und der Ariadne-Faden des trompetentechnischen Fortschritts verloren?

Beeinflusst von den vielen Beiträgen habe ich jetzt den "Burba" mit DVD erstanden (danke nochmal, Bernhard). Die DVD ist schön aufgebaut, das Gucken macht richtig Spaß, Burba setzt seine "therapeutisch" angenehme Stimme geschickt ein.
Ob es jetzt "physikalisch" stimmt oder eher nicht, seine Ausführungen sind leicht nachvollziehbar. Hier macht es Einer (bzw. seine Schüler) für mich genau passend vor und ich kann es mir hundert mal anschauen. Klasse!
1. Eine Unterrichtseinheit von 2 bis 3 Stunden ist nicht so umfassend wie ein Workshop. Bei meinen Workshops wird natürlich in 8 bis 9 Stunden viel mehr ins Detail gegangen.
2. Ich arbeitete kaum mit Peter, sondern mit seinem Sohn und einem weiteren jungen Trompeter. Peter war eigentlich nur passiver Teilnehmer.
3. Es stimmt wirklich auch physisch; hierzu gibt es sogar ausnahmsweise wissenschaftliche Untersuchungen mit Aufnahmen zur Lippenöffnung (u.a. von Bertsch).
4. Die Burba-DVD ist sehr gut. Ich habe auch einige Elemente daraus übernommen bzw. meinem Weg angepasst (Atmung, Zunge). Die umständliche bzw. aufwendige mimische Muskalatur (Kinn nach unten ziehen) ist mein Hauptkritikpunkt.

Hannes
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