Zungenstoß bzw. Technik

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

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bengejazz
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Zungenstoß bzw. Technik

Beitrag von bengejazz »

Folgende Frage , wenn Ihr übt oder auch öffentlich spielt, inwieweit kontroliert Ihr Eure Zungentechnik. Bei jeden anzustoßenden Ton , oder läuft alles nur rein instinktiv ab?
Welchen Einfluß hat eine richtige Zungentechnik (also bewußter kontrolierter Anstoß) auf das Blasergebnis?
Hat der Zungenstoß überaupt maßgeblichen Einfluß ? (Tonreinheit ? )
Hat die Geschwindgkeit des Zungenstoßes einen Einfluß?
Überwiegend wird bei einen Trompetenstudium von der richtigen Atmung gesprochen (Zwerchfell) gibt es weitere Lehrer die die Atmung erst hinter der richtigen Zungentechnik stellen?
Ich habe die Schule von Louis Davidson "Techniken des Trompetenspiels" und er fängt als erstes mit dem Anstoß an und danach folgt erst Die Atmung.
Er schreibt : Da alles Aspekte des Trompetenspiels mit dem Anstoss untrennbar verknüpft sind ist es logisch das dieses unser erstes Thema ist.
Was habt Ihr für Erfahrungen?
:idea:
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Also, beim Auftritt sollte eigentlich alles intuitiv ablaufen, da ist nix mehr mit bewusst kontrollieren. Das Training des Zungenstoßes ist beim Üben selbstverständlich ein zentrales Element. Ich weiß noch, wie ich nach einem Lehrerwechsel total umstellen musste, und wie sich mein Ton dramatisch verbessert hat. Inzwischen denke ich über die Zunge selbst nicht mehr so nach, aber ich übe natürlich gezielt manche Aspekte (z.B. Doppelzunge, Gewicht auf die zweite Silbe verschieben). Für mich ist die Zunge ein ganz wesentliches Element der Tongestaltung, man kann den Ton damit schneidend, weich, markant, einfügsam machen, aber ich denke dabei viel mehr ans gewünschte Ergebnis als an Stellung/Anschlag/Biegung der Zunge.

Ich glaube, das Beste ist, ab und zu verschiedene Arten des Zungenschlages auszuprobieren (ta te ti to tu da de di do du tat tet tit tot tut ka ku), dann wird man mit der Zeit merken was sich wie auswirkt und dann kann man sich wieder nur an den Tonvorstellungen orienbtieren ohne über die Zunge nachzudenken.

Gruß
Uli
fox
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Beitrag von fox »

Hi
Zungentraining ist für mich sehr wichtig. Alle mir bekannten Bläser haben eine ungemein schnelle Zunge.

z.Z. bin ich auf folgendem Stand.

Einfache zunge : 104
Doppelzunge : 152
Triolenzunge : 192

jeweils auf einem Ton,im Umfang einer Oktave.
Gruß
SirGurkman
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???

Beitrag von SirGurkman »

Sorry, aber was ist mit diesen Angaben gemeint? Schläge pro Minute? Oder muß ich das eher als Ausdauerleistung ansehen. So in der Art von: xyz gleichklingende Zungenschläge auf einem Ton? Bitte um Aufklärung. Thx in advance!
stanko
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Beitrag von stanko »

Hallo bengejazz,

selbstverständlich solltest Du mit der Zunge üben, und zwar Doppel- und Triolenzunge, bestimmte weichere und härtere Anstösse, gar keine Zunge (Breath Attack), Schnelligkeit der einfachen Zunge, Doodlezunge usw. Mit der Zeit solltest Du es aber einprogrammiert haben, auf jeden Fall bei Auftritten nur über die Musik nachdenken!!! Das gilt aber für alles, also auch die Atmung. Viel üben und alles vergessen!

Als besonders wichtig empfinde ich, daß man bei der Zunge (wie auch bei der Atmung oder bei der Stütze undundund) beim Stossen oder Artikulieren gerne übertreibt. Der Unterschied zwischen Staccato und Legato ist bei der Produktion längst nicht so groß wie beim Ergebnis, dem Sound.

Hoffe, das hilft ein wenig weiter...
fox
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Beitrag von fox »

Hi
Das ist die Einstellung auf dem Metronom.
Ich atme tief ein ( nach der Bobby Shew Methode ) ,stelle das Metronomom bei einfacher Zunge auf 104,verstärkt über eine Aktivbox und stoße C1 solange meine Luft reicht.
Danach D1 solange luft reicht,dann E1 usw bis zu C2.
Anschließend Metronom auf 152 mit Doppelzunge
Dann Triolenzunge 192 usw.
Gruß
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo,

ich kann der Argumentation von Louis Davidson nicht zustimmen: natürlich ist der Zungenstoß ein nicht wegzudenkender Aspekt des Trompetenspiels, aber auf keinen Fall ist er vor die Atmung zu stellen! Ohne richtiges Einatmen und richtiges Ausatmen (Timing von Atem und Zunge!) ist ein guter Zungenstoß gar nicht möglich, schließlich soll die Zunge auf dem Luftstrom quasi reiten. Den Zungenstoß vor die Atmung zu stellen begünstigt meiner Einschätzung nach eher einen übertrieben harten, zickigen Stoß, bei dem Klang und Geschwindigkeit massiv leiden. Davon abgesehen: wie sieht's denn dann bei legato-Phrasen und Lippenbindungen aus?

LG, Miss Trumpet
Der Weg ist das Ziel.
trp
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zungenstoß

Beitrag von trp »

hi

kleiner tip von hans gansch der mir sehr geholfen hat.

sehr viel portato und tenuto üben.
der luftstrom muss bei nonlegato derselbe sein wie bei legato.
der unterschied ist lediglich ein leichtes antippen der zunge am gaumen.

wichtig ist jedoch das ständige fließen der luft.

damit sind sechzehntel geschwindigkeiten der einfachen zunge bis viertel 140 problemlos möglich

kleines zitat dazu

"Staccato is Illusion" (Vincent Cichowicz)

lg trp
fox
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Beitrag von fox »

Hi
Bei mir liegt die Grenze bei 104 mit einfacher Zunge. ( pro Viertel also 4 sechzentel )
Wobei ich zum trainieren der Zunge möglichst fest anstoße.
Gruß
Trompedo
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Re: zungenstoß

Beitrag von Trompedo »

trp hat geschrieben: sehr viel portato und tenuto üben
Vielleicht können wir hier mal eine Tabelle erstellen, die beinhaltet den Namen der Anschlagart (portato, legato...) und die Ausführung (da, ta) und was noch alles dazugehört.

Für mich wäre es mal ganz gut die Sachen auswendig zu lernen :-)
buddy
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Beitrag von buddy »

Eine saubere Artikulation/Phrasierung/Stilistik und lernst Du eigentlich nur durch den persönlichen Unterricht bei einem kompetenten Lehrer.
Es kann dir sagen, wie bei welchen Stücken gespielt wird,deine Ausführung kontrollieren und bei Bedarf korrigieren.
legato = gebunden, nur die erste Note wird angestoßen;
tenuto = gehalten, der volle Notenwert wird gehalten, die folgende Note wieder gestoßen, es ist keine Pause dazwischen hörbar;
portato = getragen, die Noten werden deutlich getrennt angestoßen, aber nicht so kurz gespielt wie im staccato
staccato = abgerissen, die Noten werden sehr kurz gestoßen. Der Stoß/Abschluß der Noten (da/ta oder dat/tat) ist vom Stil des Notentextes abhängig, z.B. im Jazz ab Swing üblicherweise ein sehr kurzes dat.
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