Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Trompedo
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Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von Trompedo »

Hi!

Ich habe so meine Probleme wenn ich schnelle Passagen spielen muss, oft ist alles sehr ungenau, weil ich halt auch ungenau drücke. Was kann ich machen? Ich mache gerade auch Clarke, immer wenn es mir wieder auffällt, dann spiele ich es langsamer oder drücke nur ohne zu spiele! Was kann ich nochtun?
buddy
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von buddy »

Banale Fragen:
Fingerst Du solche Passagen erst langsam stumm durch, bis die Mechanik vertraut ist?
Übst Du mit Metronom, erst langsam (unterhalb der Fehlerschwelle), dann schneller bis zum Vortragstempo?
Das sind meine Techniken, erst mal neue Noten nur lesen/leise singen steht natürlich ganz am Anfang.
Ralf Otte
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von Ralf Otte »

Geh mal hier hin

http://www.yamaha.com/artistmodelseries/index2.html

Klick unten links auf Video, wähle deine Verbindung (DSL oder ISDN/Analog) und such die Clinic von Chase Sanborn - Practising fingering oder so ähnlich.

Das sagt mehr als tausend Worte finde ich.
supertobi
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von supertobi »

Was mir sehr geholfen hat: tatsächlich mit den Fingerkuppen von oben auf die Ventile drücken. Das erhöht sehr die Präzision. Vorher habe ich immer die Finger in ihrer Mitte platt aufs Ventil gelegt.

HvL Oiram
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supertobi
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von supertobi »

Ich hab mir gerade mal dieses Video angeschaut. Der propagiert ja, dass man fingering auch "trocken" übt, also ohne dabei zu spielen. Das wundert mich etwas. Ist das wirklich ratsam??

HvL Oiram
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buddy
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von buddy »

Das machen Viele so, die als Aushilfen für die erste Stimme einspringen und "kurz vor dem Gig" auf ein unbekanntes Stück stoßen. Frag mal z.B. Thomas Inderka. Es ist eine Standard-Technik, wird das nicht überall unterrichtet?
supertobi
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von supertobi »

Mir fällt das sau schwer, ohne Noten. Und zwar, weil ich eine Tonleiter als Klang- und nicht als Grifffolge im Hirn hab. Ohne Instrument kein Klang, und ohne Klang bei mir keine Griffe. Natürlich kann ich mich konzentrieren (oder auf Noten schauen) und dann "trocken" spielen, aber so automatisch wie mit dem Instrument geht es nicht.

HvL Oiram
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buddy
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von buddy »

supertobi hat geschrieben: "weil ich eine Tonleiter als Klang- und nicht als Grifffolge im Hirn hab"
Es geht natürlich mit Noten. Wenn Du ein Stück oder auch nur eine Tonleiter schon kennst, was willst Du da noch stumm üben? Ansonsten würde ich übersetzen: "Übungsbedarf", Trompete spielen entsteht aus beiden Prozessen. In meinem ersten Post steht die Anleitung eigentlich schon drin.
Schritt 1: lesen/leise singen. Bei "leichteren" Stücken" phrasiere und fingere ich zugleich beim lesen/singen.
Schwere, meist atonale Stücke werden erst mal nur gelesen und intellektuell erfasst. So was kommt mir aber kaum noch unter, das war einmal. Bei für mich schwer/nur falsch singbaren Intervallen oder solchen Modulationen vergewissere ich mich zwischendurch mit ein paar Tönen auf dem Horn, wo ich gerade bin oder hin will.
Schritt 2 wäre dann das gleichzeitige lesen/singen/durchfingern.
Das Prinzip ist einfach: je komplizierter der Notentext, desto mehr Zwischenschritte kommen vor dem ersten Spielen. Das könnte auch das isolieren von schweren Stellen betreffen, die man sich für den Schluss der Übung "aufspart".
Damit verhindert man das Üben von Fehlern und schult das vom Blatt singen/lesen sowie eine zuverlässige Mechanik.
n.b. deine "Klangfolge im Kopf", das ist schon Hohe Schule, mit dem "Kurzschluss" in die Finger wirst Du einen gewaltigen Sprung nach vorne machen.
Zuletzt geändert von buddy am Mittwoch 26. September 2007, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
supertobi
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von supertobi »

Mir leuchtet noch nicht ganz an, welchen konkreten Vorteil es hat, zu greifen ohne zu spielen. Außer, dass man dabei den Ansatz schont und daher länger üben kann.

Man soll doch Tonleitern, z.B. mixolydisch, am besten über einen Dominantseptakkord spielen, damit sich der Sound besser einprägt. Das leuchtet mir ein. Ist es nicht das extreme Gegenbeispiel, zu greifen, ohne zu spielen? Naja, gut, wenn man dazu singt, dann mag das ja auch was bringen.

Dass das Vom-Blatt-Singen dadurch geschult wird, ist klar, steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Das könnte man ja ganz separat üben.

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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von buddy »

Es wäre einfach einen Versuch wert, um die Erfahrung zu machen. Was erst einmal als Praxis schwer fällt, könnte auch nützlich sein. Du musst es aber nicht machen, üben ist natürlich immer freiwillig. Viele Profis tun es aus gutem Grund und raten es ihren Schülern, so habe ich davon gehört.
supertobi
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von supertobi »

buddy hat geschrieben:Es wäre einfach einen Versuch wert, um die Erfahrung zu machen. Was erst einmal als Praxis schwer fällt, könnte auch nützlich sein. Du musst es aber nicht machen, üben ist natürlich immer freiwillig. Viele Profis tun es aus gutem Grund und raten es ihren Schülern, so habe ich davon gehört.
Natürlich ist es auch einen Versuch wert. Und deshalb werde ich es auch ausprobieren. Ich wollte dich auch gar nicht "widerlegen" oder so, sondern in der Diskussion die Funktionsweise die Vorteile dieser Übetechnik verstehen lernen.

HvL Oiram
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von buddy »

Schon klar, wir verstehen uns.
Ich möchte aber nicht in unserem Zusammenhang sinnlos und umständlich über kognitive und neuronale Prozesse schwadronieren, musik-pädagogisch fehlt mir die genaue Erklärung. Es geht um diese Automatisierung von Lesen/innerlich Hören bzw. Singen und Fingermechanik, im Idealfall eine Einheit. Ich schätze, bei Kalibern wie Wynton oder Chet geht es gar nicht anders. Wir müssen uns halt ein bisschen 'ran robben.
Dennoch: Es ist einfach nur eine Methode, sich einen Notentext verfügbar zu machen.
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Zap
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von Zap »

Ganz konkret ist es sehr schwer, beim Spielen kleinere Fehler beim Greifen überhaupt zu bemerken. Wenn z.B. der Wechsel 13-12 nicht perfekt synchron läuft, ist das eklatant, wenn man nur auf das "Klacken" hört, aber mit Klang hat man sich meist schon zu sehr daran gewöhnt, dass da ein minimales Loch entsteht, das wird dann von anderen Eindrücken/ Problemen überlagert.

@Trompedo:
langsam und ohne spielen ist ja gut, aber wie schnell bist Du, d.h. mit welcher Geschwindigkeit knallen die Knöpfe auf den Filz? Mir persönlich hilft es sehr, das extrem zu übertreiben (= man kann das m.E. nicht übertreiben!).
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von trp »

supertobi hat geschrieben:Mir leuchtet noch nicht ganz an, welchen konkreten Vorteil es hat, zu greifen ohne zu spielen. Außer, dass man dabei den Ansatz schont und daher länger üben kann.
.. dies hat den vorteil das man mit jedem ton mitdenken muss.
es wird auf eine zusätzliche, andere art memoriert.

wenn man das übt kann man mit der zeit das tempo erhöhen ohne die kognitive kontrolle zu verlieren.

jene welche sich auf ihr gefühl verlassen, stehen zu 95 % im ernstfall auf der seife, weil das gute übegefühl sich vertschüsst.

paradebeispiel sind tonleitern während einer prüfung.

es ist sehr selten, das ein kandidat die tonleitern wirklich überzeugend spielt, eben weil die meisten sie nur nach dem gefühl spielen, welches dann plötzlich weg ist.

hier hilft vor allem das oben beschriebene greifen ohne zu spielen.

diese methode eignet sich übrigens auch hervorragend um stücke auswendig zu lernen!!!

lg trp
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Re: Fingerschnelligkeit und Genauigkeit

Beitrag von winnetou2 »

Mir hat sehr geholfen, dass ich mit Metronom geübt habe. Und zwar langsam angefangen. Zudem habe ich die oberen Ventildeckel kleicht losgedreht, so dass man das Klacken gut hören kann. Wenn man sich bemüht auch bei langsamen Passagen die Finger immer mit größtmöglicher Geschwindigkiet nach unten zu bewegen, kann man sehr gut eine Synchronisation mit der Zunge hinbekommen und die Genauigkeit lässt sich seht gut steigern.
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