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corke hat geschrieben:Also Miker Bogert (Lead-Trompeter von Tower of Power) hatte nach dem Auftritt in Darmstadt ebenfalls einen roten Ring
... und nahm dann das Digderidoo aus dem Koffer und blies sich aus.
Mike Bogart muss auch eine Powerarbeit verrichten, was man hinterher selbstverständlich sieht. Beim Einen zeichen sich solche Beanspruchungen mehr ab, beim Anderen weniger, selbst wenn sie genauso viel Druck dafür benötigen. Solange das Lippengewebe nicht verletzt ist, ist allles o.k.
Als Bo Nilsson-Jüngerin möchte ich zum thema ring in den lippen noch ergänzen: solange der abdruck nicht INNERHALB der oberlippe sichbar ist, solange man nicht "einsetzt", wie es heißt, ist es nicht so schlimm. In der regel müssen die lippen umso weniger arbeiten, je mehr von einem raising and lowering of the tongue gemacht wird und je mehr luft im spiel ist. fehlt es an beidem, gehts schon los mit dem herumdrucksen. dann rutscht der ansatz, und der zitierte ring wird sichtbar; und, was noch schlimmer ist, mitunter gehen die lippen auf, man "setzt das Mundstück in die Oberlippe ein", und die Lippen schwingen folglich nicht mehr aneinander... und dan spiel einmal legato die terz c'' - e'' .....
da entsteht dann sowas wie ein circulus vitiosus und irgendwann geht auf einmal gar nix mehr....kennt man doch, oder?
Von simplen ermüdungerscheinungen der Lippen oder der sie umgebenden Muskulatur nach längerem Spielen möchte ich hier mal absehen...
Eine kleine Ergänzung: Einsetzen innerhalb dem roten Lippenfleisch der Oberlippe (in seltenen Fällen auch der Unterlippe) bewirkt zuweilen sogar einen kaum sichtbaren Abdruck, da das rote Lippenfleisch schon rot ist.
Ich hatte mal einen Schüler mit sehr dicken Lippen, der so einsetzte, dass das Mundstück fast nur im roten Bereich war (kann man doppeldeutig verstehen). Man sah also fast nichts und dennoch war der Ansatz tödlich. Manchmal muss man sich auch auf das Fühlen verlassen, was mir beim Thema Ansatz sehr wichtig ist. Daneben natürlich auch die Spiegelkontrolle.
Guten Tag miteinander!
Habe auch immer einen roten Ring an der Lippe, auch schon nach ner halben Stunde.
Habe auch schon versucht mit weniger Druck zu spielen, aber es nicht geschafft.
Naja, jetzt ist mir aufgefallen, dass meine Lippe bisschen asymmetrisch is. Auf der Seite, wo ich immer ansetz (hab nen leicht schiefen Ansatz), ist sie bisschen "höher" (schwer zu beschreiben,mach vllt noch ein Bild). Auf der Innenseite ist auch im Bereich, wo das Mundstück angesetzt ist, das Gewebe leicht bläulich verfärbt
Was soll ich machen?
Am besten nicht mehr spielen und mit Hilfe eines Lehrers versuchen die richtige Technik zu erlernen (habe keinen)?
Also ich finde auch, dass ein roter ring nicht unbedingt von vornherein negativ sein muss, wenn er über das Lippenrot hinausreicht und nach einer Pause auch wieder weggeht. Markierungen an der Oberlippe haben viele, so auch ich. Das muss auch nicht schlecht sein. Hat sich über viele Jahre so gebildet. Viele Trompeter haben dass. Z.B. auch Dusko Goykovich. Und der spielt noch immer gut, auch mit 75. Was ich schlimmer finde ist, wenn die Lippen blau anlaufen, das halte ich für gefährlich. Oft kommt das vor, wenn auf das Lippenrot gedrückt wird, ohne dass der Ringmuskel den Druck genügend abfangen kann, z.B. beim Einsetzen, oder wenn die Lippenöffnung zu groß ist.... Aus meiner eigenen leidvollen Erfahrung kann ich berichten, dass ich einmal wie verrückt das Brandenburgische geübt habe, ohne regelmäßiges Training auf der Piccolo, alle Warnungen in den Wind geschlagen, gedrückt wie verrückt, weil ich nicht raufgekommen bin, dann gabs plötzlich einen Stich auf der Unterlippe ... ich hab dann die Trompete eine Woche nicht mehr angerührt aus lauter Angst, ich könnte was kaputt machen .... seither habe ich in der Unterlippe eine ganz leichte bläuliche Verfärbung ... es behindert mich nicht, aber ich habe seither meinen Ansatz etwas umgestellt, sodass ich nicht mehr Kontakt mit dieser Stelle habe....Ich glaube ich hab noch Glück gehabt...
Liebe Grüße,
Andreas
Das mit dem ring ist so. sicher drückt man zu stark an, wenn ein abdruck entsteht. Aber nach den einfachsten physikalischen Gesetzen gilt: Druck erzeugt Gegendruck. Das heisst auf Trompeterisch: Wenn man hoyh und laut spielt, muss man automatisch stärker andrücken, sonst fliegt die Trompete davon. und dadurch entsteht halt mal ein Abdruck, den man aber mit dem richtigen Winkel schächen kann. Wenn man nur unten spielt, und das nicht laut,sollte kein Abdruck entstehen.
Bei mir geht der weiße Kreis auch nicht mehr ganz weg (3h/Tag üben), und innen wegen den Zehnen ist es bei jedem anders,kommt auf die Zahnstellung an. Ich drücke eher unten, sodass ich dort eine Wunde habe, die nicht verheilt (aussen).
Hoffe ich konnte helfen.
Wenn man hoch und laut spielt, muss man die die Muskelaktivität erhöhen, damit die Lippen nicht mit Mundstückdruck aufgrund der hohen Luftkompression zusammengehalten werden müssen. Über den Druck braucht man sich dann absolut keine Gedanken machen. Der Druck dient nämlich dazu, dass man nicht leckt, dass also die Energie dorthin kommt, wo sie hin soll: ins Mundstück.
erstmal an schlaui: Der Ansatz ist NICHT falsch, dort unten (nicht im Lippenbereich, sondern darunter), entzünden sich die Bartstoppeln, und wenn man viel übt, verheilt diese Wunde eben nicht. Der Winkel nach unten, d.h. Druck eher unten als oben is aber wichtig für Ausdauer, Hühe etc.
An Hannes: Sicher, das ist logisch, man braucht sich auch keine Gedanken machen,aber das ist nun mal gefragt worden.
An Hochwälder: Ja sicher, Trompetenspielen ist gewissermassen Kampfsport, anders kann mans manchmal nicht beschreiben, aber man sollte halt zwischen den zwei Sachen (Sport und Musik) differenzieren können;-)
Bar hab ich nicht gemessen, das mit der wärmeflasche muss ich mal probieren;-)
@barni
Schon klar, nur wenn man liest, dass der Mundstückdruck daher kommt, weil man das Instrument wegen des "enormen" Luftdrucks an den Mund drückt, um zu verhindern, dass es sich verabschiedet und wegfliegt (stell mir einen Luftballon vor), kann man sich einen Kommentar kaum verkneifen.
Wer nie vom Weg abkommt, der bleibt auf der Strecke. Volksmund