The Balanced Embouchure

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

frog
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Beitrag von frog »

Hi,

Antworten auf so ziemlich alle Fragen zum Thema Balanced Embouchure gibt's unter http://www.bertlochs.com/FAQ%20Engels.html

Viele Gruesse

-- f
Unbekannt

Beitrag von Unbekannt »

Also mein lehrer meinte zu mir,ich solle die lippen nicht einrollen. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen dass man durch einrollen der lippen den gleichen sound bekommt wie mit etwas offeneren lippen.
trp
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Beitrag von trp »

@ miss trumpet: kann ich nur beipflichten.

außerdem würde mich interessieren wie es mit ständig wechselnden ansatzstellungen mit der sicherheit ausschaut.

lg trp
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Also, weder der eingerollte noch der ausgerollte Ansatz sind Spielansätze, es sind Übungen die einem helfen, einen natürlichen, ausgewogenen Ansatz dazwischen zu finden. Was ichgerade lerne ist dann mit minimalen Abweichungen vom Normalansatz für jeden Bereich den effektivsten Ansatz zu treffen. Die Übungen helfen einem die Variationsbreite der eigenen Möglichkeiten zu erhöhen und dann darin das Optimum zu finden.
Zielführend ist oft ein Umweg. Indirekte Methoden helfen oft mehr als zu sagen "Spitz deine Lippen hier mehr, spann diesen Muskel stärker an" etc.
Tatsächlich habe ich beobachtet, dass ein reiner Hochtonansatz in der Mittellage nicht optimal ist. Aber mit Bindeübungen, die ja ein zentraler Bestandteil des Übungsprogramms sind, lerne ich gerade, wirklich stufenlos über die Bereiche zu kommen, und definitiv hat sich auch meine Ausdauer und Mittellage verbessert. Dies kann allerdings auch von dem intensivierten Übungsplan kommen, den ich mir gerade leisten kann.
Mit der Zungentechnik schließ ich mich meinem Vorposter an: mach was du für richtig hältst. Auf der Oberlippe anzustoßen ist zwar zentraler Bestandteil der Methode, aber eben wieder nur als Übung, die die Gesamtkoordination verbessern soll. Es ist nicht wichtig oder richtig, so anzustoßen, aber es ist wichtig es zu können. Ich persönlich variier je nach Musik mit der Zungentechnik, kommt auf den Sound an den ich will und geht meist unbewusst.
Miss Trumpet, ich weiss jetzt nicht, ob das deine Einwände beantwortet, die Skepsis ist natürlich bei jeder neuen Heilslehre angebracht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich als Amateur, der für sich alleine eine Trainingsmethode testet, wirklich überzeugend argumentieren kann. Ich gebe nur meine persönliche Erfahrung wieder. Ich weiss allerdings, dass es einige Lehrer gibt, die diese MEthode bei vielen Schülern einsetzen, und anscheinend mit gutem Erfolg.
Natürlich hast du Recht: ein ausgerollter Ansatz ist rau und musikalisch nicht einsetzbar, der eingerollte wird gern dünn und schneidend. Aber ich hab bis jetzt noch nicht das Gefühl, dass mein Spielansatz diese Nachteile aufweist, im Gegenteil, die Leute die mit mir spielen bewerten den Ton als erheblich verbessert. Das gibt mir Zuversicht, mal erst so weiter zu machen. Es ist bis jetzt schade, dass ich noch nicht immer sicher den Registerwechsel in die dreigestrichene Oktave sauber schaffe. Aber es gibt immer häufiger den Moment, in dem ich locker und ohne Armdruck Melodien über dem c3 flöte, und der Ton wird zunehmend voller und sicherer. Es gibt auch Tage an denen ich dieses Spiel bis zum c4 treiben kann. Komischerweise meist, wenn ich vorher eine Stunde normal gespielt habe und eigentlich schon fertig bin.
Ich mach dir einen Vorschlag: Gib mir noch ein paar Monate Zeit das Experiment weiterzuführen, und dann steh ich gerne für Tests zur Verfügung.

Gruß
Uli
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

frog hat geschrieben: Antworten auf so ziemlich alle Fragen zum Thema Balanced Embouchure gibt's unter http://www.bertlochs.com/FAQ%20Engels.html
Und jetzt auch auf Deutsch. Wenn jemand Fehler auffallen, dann bitte mir sagen. Oder drüber öffentlich lästern, dann haben alle was davon und ich kann sie trotzdem eliminieren.

Gruß
Uli
Trumpetfighter
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Wow!!!

Beitrag von Trumpetfighter »

Also ich finde, dass sich das alles total gut anhört und darum werde ich mir das Buch auch kaufen.
Ich muss sagen, dass 40 Euro (incl. Versandkosten) für ein schon eher dickeres Buch + CD nicht zuviel sind.
Bin gespannt, wies mir mit der Methode ergehen wird. :lol:

Trumpetfighter
Augen auf, c4, ich komme!!! :-)
hannes
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Beitrag von hannes »

@lurchi,
ich halte einige Übungen in dem Büchlein für wirklich interessant, um seinen ausbalancierten Ansatz zu finden. Was ich problematisch erachte ist der Anstoß mit der Zungenspitze an die Oberlippe. Mein Anstoß mit dem Zungenrücken bei fixierter Zungenspitze erlaubt mir mit großer Präzision ein F''', G''' und auch höher direkt anzublasen, da so die Luft bereits vor der Lippe komprimiert wird. Mit dem Zunge-an-Lippe-Anstoß (im übrigen auch mit dem konventionellen Anstoß hinter den Schneidezähnen!) halte ich dies für wesentlich ungenauer bzw. schlechter praktizierbar. Deshalb glaube ich, dass langfristig das Üben dieses Anstoßes weniger effektiv ist als der Meinige (muss jeder selbst herausfinden). Die Verdichtung der Luft durch den Zungenrücken scheint heir eine geringe Rolle zu spielen, doch mit gewölbtem Zungenrücken steigt die Genauigkeit vor allem extrem hohe Töne auf Anhieb zu treffe! Meinen Anstoß werde daher beibehalten (Zungenrückenanstoß ca. 2 - 2,5 cm nach der Zungenspitze mit fixierter Zungenspitze an den unteren Schneidezähnen), doch einige Übungen habe ich in mein Repertoire aufgenommen.
Welche Erfahrung hast du mit TOL (tounge on lips)?
Grüße
Hannes
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

TOL ist eine der drei Säulen zur Ansatzentwicklung. Ich spiele im normalen Spielen nicht mit der Zungenspitze an der Oberlippe. Wichtig ist bei TOL nicht dass man es tut sondern dass man es kann. Der Sinn ist, soweit ich es verstanden habe, dass man für TOL
1. die Oberlippe tief genug haben muss. Sie darf nicht vor den Zähnen versteckt sein.
2. Den Spalt zwischen den Zähnen groß genug haben muss.
3. habe ich bemerkt, dass es gar nicht so leicht ist die Lippe so zu platzieren dass man sie auch trifft. Bei Roll-Out hab ich meine Lippen sehr weit vorne gehabt. Zum TOL musste ich sie bei gleichzeitiger Ausrollung weiter zurückbringen. Hat geklappt, die Übung hat sich total verändert. Bei RI ist es sehr schwer in die Höhe zu kommen und gleichzeitig die Lippe zu treffen. Aber mit ein paar Umstellungen geht es.

Also, deine Erfahrung mit der Zungenstellung musst du für BE nicht aufgeben. Spiel weiter wie gewohnt, und wenn du BE machst dann übe auch TOL. Das dient der Koordination der Lippenstellung etc. aber nicht für ein vernünftiges Spiel.
Irgendwie ist es ein bisschen wie beim Fußballtraining (jeder andere Sport geht als Beispiel auch, außer z.B. Schach). Kein Mensch macht während des Spiels Hüpfen über den Platz, Einbeinspringen, Bauchaufzüge oder Ähnliches. Aber im Training kommt all dies sehr wohl vor.

Gruß
Uli
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Hallo Leute,
nachdem ich gefragt worden bin wie es mir mit BE zur Zeit geht, möchte ich ein kurzes Update geben:
Ich arbeite immer noch damit, ca. dreimal die Woche eine dreiviertel Stunde. Inzwischen habe ich an guten Tagen die Ausdauer die gesamten Bindeübungen (bis zum g3) zu machen. Das Problem dabei ist nicht das g3, das krieg ich inzwischen wenn ich frisch bin ganz ordentlich. Das Problem ist eher, dass die hohe Lage so richtig dran kommt wenn man schon die ganzen kraftraubenden Übungen gemacht hat. Aber es wird immer besser.
Was hat sich geändert? Der Ton in der mittleren und tieferen Lage ist inzwischen durchgehend voller und kräftiger. Der Dynamikumfang ist angestiegen, auch pianisimo spricht an und ff wird nicht schreiend. Ich habe ein Gefühl dafür entwickelt was manchen Lehrer mit "nicht lauter spielen sondern resonanter" meinen. Irgendwie spüre ich den Ton im Mundraum vibrieren. Daabei bleiben die Lippen im Zentrum beweglich, sie sind nicht mit Macht gegen die Zähne geknallt (bei sehr hohen Tönen kommt zwar schon ordentlich Druck zustande, aber die Flexibilität bleibt erhalten.
Der Tonumfang ist nach oben erheblich erweitert. Statt mich wie vorher mit Mühe aufs b2, eventuell zum c3 zu drücken, komm ich jetzt ganz ordentlich bis zum g3, an manchen Tagen bis zum c4. Pfeifen kann ich noch erheblich höher, wie ich heute beim improvisieren gemerkt hab. Bringt aber glaub ich (noch) nicht viel musikalisch Verwertbares. Vielleicht kann man damit mal einen Saxer ärgern, wenn er so rumpfeift.
das große Problem immer noch: Treffsicherheit in der dritten Oktave. Da hapert es noch gewaltig. Und der Übergang nach oben in schnellen Läufen hat auch so seine Mucken. Bei einem Stück habe ich einen 16tel Lauf vom a0 bis zum c3, den vergeig ich immer noch öfter. Dafür hat die Treffsicherheit in der unteren bis mittleren Lage gewaltig zugelegt. Das ist beim schnellen Spiel sehr schön, wenn man sich überhaupt nicht mehr auf den Ton konzentrieren muss sondern nur noch Musik macht, das gibt dem Ganzen eine Leichtigkeit die ich sehr genieße.
Übrigens geht es nicht nur mir so. Ich spiele regelmäßig mit einem Trompeter der sehr viel besser spielt als ich. Der macht jetzt seit ein paar Monaten auch BE, und bei ihm haben die professionellen Kollegen inzwischen nachgefragt warum sein Ton so gewaltig verbessert ist. Vorher hatte er auch nicht das Selbstvertrauen, Telemann auf f3 abzuschließen...

Ich hsbe glaube ich inzwischen von zwei Menschen gelesen, bei denen BE nichts gebracht hat. Ich weiß nicht von wievielen ich gelesen habe bei denen es funktioniert hat. Jeff Smiley behauptet es würde für jeden was helfen. Ich habe keine Ahnung ob das so ist, mich haben die Übungen jedenfalls gewaltig weitergebracht.

Gruß
Uli
redi78
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Beitrag von redi78 »

Hallo Leute, ich habe vor 2 Tagen das BE Buch bekommen. Hab auch schon begonnen zu lesen. Kann mir jemand kurz erklären wie der Trainingablauf auszusehen hat. Ich blick da nicht ganz durch. Vielleicht kann mir auch jemand seinen Plan in Worten kurz beschreiben.

Mir geht es genauso wie lurchi. Plage mich auch sehr ab dem g" und das c"' kann ich am Spielanfang gerade noch so hindrücken.

Bin gespannt ob diese Methode wirklich Erfolg birngt. Spielt man dann im normalen Spiel mit eingerollter Lippe?

Wie fang ich am Besten an zu trainieren?

lg redi78
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Beitrag von madilein »

redi78 hat geschrieben:Hallo Leute, ich habe vor 2 Tagen das BE Buch bekommen. ...

lg redi78
wo hast du das gekauft?
Silvester78
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Beitrag von Silvester78 »

DAs Buch gibts bei Spaeth&Schmid Blechbläsernoten zu kaufen
Tel: 07452/818454
http://www.spaeth-schmid.de/
madilein
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Beitrag von madilein »

Silvester78 hat geschrieben:DAs Buch gibts bei Spaeth&Schmid Blechbläsernoten zu kaufen
Tel: 07452/818454
http://www.spaeth-schmid.de/
danke! werds mir mal anschaun.


rentiert sich der kauf?
redi78
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Beitrag von redi78 »

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lurchi
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Beitrag von lurchi »

redi78 hat geschrieben:Hallo Leute, ich habe vor 2 Tagen das BE Buch bekommen. Hab auch schon begonnen zu lesen. Kann mir jemand kurz erklären wie der Trainingablauf auszusehen hat. Ich blick da nicht ganz durch. Vielleicht kann mir auch jemand seinen Plan in Worten kurz beschreiben.
Ich würde am Anfang mich auf die Basics konzentrieren. Also RO 1 und TOL üben, dazu Lip Clamp. RI ist wirklich einiges schwieriger, für mich auf jeden Fall. Versuch vom Lip Clamp auszugehen, und versuch von da aus ein Quietschen (ohne Trompete) herauszukriegen. Ähnlich wie ein Luftballon. Dann versuch die Trompete anzusetzen und einen Ton zu kriegen. Ich musste erst lernen, bei gleicher Anspannung den Lippenspalt etwas zu vergrößern bis ein brauchbarer Ton kam.
Übe auf jeden Fall den Lip Clamp weiter, immer wieder am Tag, sieht vielleicht komisch aus, aber lässt sich fast in jeder Lebenslage üben. Zunächst musst du nichts weiter machen als die drei Grundelemente dir zu erarbeiten: RO, RI, TOL. Wenn du bei RO 1 zurechtkommst, alle Töne ansprechen, dann nimm RO2 dazu. Bei RI denke ich dass du noch weit hast bis du RI 1 sauber meisterst. Aber mach dir keinen Kopf, das wird schon.
Bin gespannt ob diese Methode wirklich Erfolg birngt.
Ich wünsch es dir, bei mir und bei vielen anderen hat sie es gehabt.
Spielt man dann im normalen Spiel mit eingerollter Lippe?
Jein, wie sich die tatsächliche Spielposition verändert ist unterschiedlich, das Ergebnis eher unwillkürlich, aber wesentlich effizienter.

Ich hoffe das hilft dir weiter.

Gruß
Uli
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