Pedaltöne wichtig?

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Puukka
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Pedaltöne wichtig?

Beitrag von Puukka »

Hallo Freunde :D
Hab eigentlich noch nie so richtig herausgefunden, weshalb Pedaltöne für das Ausbauen des hohen Registers gut sein sollen.
Bitte um Aufklärung.
Danke,
Herbert
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hannes
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Beitrag von hannes »

Padaltöne können helfen, den Luftstrom in Verbindung mit Lippenkontraktion zu kontrollieren bzw. zu erweitern (mehr Luft und größere Lippenamplitude erforderlich) sowie die Lippen zu "massieren". Ich bin allerdings mit Malta Burba einer Meinung: Das gezielte Training von Pedaltönen zum Zweck der Tonhöhenerweiterung bringt eher wenig. Dafür gibt es bessere Übungen, die primar an der Atemtechnik, Zungenstellung und mimischer Muskulatur (auch mit buzzing gut zu trainieren) ansetzen sollten.
keep swinging
Hannes
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DaTrumpet
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Beitrag von DaTrumpet »

Also ich behersche die Pedaltöne schon recht gut. Ich komm bis zum Tiefen c eine Oktave unter dem c1. Ich hab durch die Pedaltöne ein freieres Spielgefühl in der Höhe entwickelt. :D

Ist am Anfang etwas schwierig weil man nicht weis wie die Töne klingen sollen aber mit einem Klavier (oder einem Lehrer) kann man das gut kontrollieren.

Viel Spass beim Üben

DaTrumpet
hannes
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Beitrag von hannes »

Das meinte ich mit "Luftstrom kontrollieren bzw. erweitern". Wem es hilft, sollte dranbleiben. Ab einem gewissen Fähigkeitshorizont sind andere Übungen wichtiger und Pedaltöne für das Relaxen ganz gut. Außerdem finde ich Pedaltonübungen v.a. dann gut, wenn sie in Verbindung mit einem hohen range (weite Bindungen) geübt werden. Isoliert gespielt bringen sie mit zunehmenden Perfektionität eher weniger.
So long
Hannes
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo!

Pedaltöne zum Entspannen, quasi als "Massage" für die Lippen zu verwenden ist okay.

Wer aber mit Pedaltönen die Höhe trainieren will, muss dafür die richtige Technik verwenden. Kurz gesagt: es geht darum, dass Mundwinkel und Ringmuskulatur fest und fixiert bleiben, dass der Unterkiefer geöffnet ist und bleibt, dass die Lippenmuskulatur nicht zu Matsch wird und womöglich sogar Luft neben dem Mundstück austritt, dass das Mundstück nicht verschoben wird - Spiegel benutzen! Der Wechsel in der Tonhöhe sollte möglichst nur durch die Zungenposition erfolgen! Am besten mit Glissandi üben z. B.:

c1 - f
h - e
b - es usw.

Am besten das Glissando mit einem Crescendo verbinden, das hilft noch zusätzlich den Effekt zu verstärken, dass die Lippen den Luftstrom halten müssen. Bezüglich der Griffe für die Pedaltöne: entweder wie eine Oktave höher oder wie eine Oktave höher + einen Halbton tiefer (also f mit 12, e mit 23, etc.). Später kann man auch folgendes üben:

f1 - c1 - f
e1 - h - 3 usw.

1/2 Note f1, 1/2 Note glissando, 1/2 Note c1, 1/2 Note glissando, Ganze Note f. Metronom auf Viertel = 60 stellen.

Richtig geübt sind Pedaltöne sehr anstrengend, man ist allerdings nicht dazu verleitet zu pressen und die bessere Blutzufuhr ist für den Muskelaufbau sehr positiv. Falsch geübt bringen Pedaltöne wenig, außer einer Massage.

LG, Miss Trumpet

PS: Zum Thema Pedaltöne bzw. fixierte Ansatzmaske wurde schon viel geschrieben von den Herren Stamp, Arban, Clarke und wie sie alle heißen. Nur das so unendlich wichtige "Drumherum" wurde leider zumeist nicht aufgeschrieben, sondern nur jeweils vom Lehrer an den Schüler weitergegeben.
Zuletzt geändert von Miss Trumpet am Sonntag 13. März 2005, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.
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tubicen
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Beitrag von tubicen »

Als Literatur für Pedalton-Bindeübungen kann ich noch "STAMP, JAMES ,warm-ups + studies' " empfehlen. Sind schöne Übungen drin und gibts sicherlich fürn paar Euro beim Musikhändler eures Vertrauens.
trompetenluki
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Beitrag von trompetenluki »

ich üb in letzter zeit auch täglich die Stamp Übungen und bin sehr zufrieden.Ich hab mehr Ausdauer und die Höhe wird auch immer besser.Wobei ich die Höhe zusäztlich mit Übungen von Vizzutti übe

grüßle
Franki
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Beitrag von Franki »

Hi,

miene Pedaltöne kommen aus der Schule von Louis Maggio.
Irgendwie kennt jeder Pedaltöne. Wie oft wendet Ihr sie an? èbt ihr sie ständig oder in Intervallen?

gruss franki
trombi
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Beitrag von trombi »

Hallo :wink:
Miss Trumpet hat absolut recht. Pedaltöne sind nur sinnvoll wenn man sie richtig übt. Habe sie jahrelang falsch gemacht, nützt dann bestenfalls zum auslockern....aber richtig angewendet sind sie eine gute Übung für den freien luftfluss, die Lippenmuskulatur usw. Ein ziemlich bekannter prof. meinte einmal bei einem meisterkurs, dass beim Pedal-c (also kleinesc) die Mundwinkelspannung eines c''' ziemlich ähnlich ist.
Maggio ist sicher eine gute Schule für Pedaltöne....
The_little_Trumpet
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Beitrag von The_little_Trumpet »

Hi!
kommt vielleicht ein bisschen ungelegen aber ich hab keine ahnung was Pedaltöne eigentlich sind :lol:
Bitte um Aufklärung!! :D
also ich hab zwar schon ein bisschen was gehört davon aber wie spiel ich die und was sind das eigentlich?
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Pedaltöne sind die Töne unterhalb des normalen Tonumfangs der Trompete. Bei entsprechend vorgewölbten Lippen lassen sich sehr tiefe, rauhe Töne erzeugen (klingt eher unanständig). Es gibt den Pedaltonbereich direkt unter c1-fis, mit denen kann man manchmal noch Lücken auffüllen, wenn man noch einen tiefen Ton braucht. man kann so bis zum d kommen, c ist eigentlich nicht mehr brauchbar. Normalerweise greift man sie wie cis1-f1, aber ich habe bessere Erfahrungen gemacht, wenn ich sie quasi einenHalbton tiefer greife, also f mit 12 statt 1. Dann gibt es noch den Pedaltonbereich, der zwei Oktaven unter c1 liegt. Der klingt nun wirklich wie Furzen. Keine musikalische Verwendung, dient, je nach Schule, der Entspannung und Lippenmassage, wird aber auch von vielen modernen Lehrern als Koordinationsschule angesehen. Jeff Smiley beschreibt zum Beispiel diese Übungen, in Kombination mit der genau entgegengesetzten Lippenstellung, als Möglichkeit, den Bewegungsbereich der Lippen über den normalen Bereich hinaus zu trainieren, und damit unwillkürlich dann den effektivsten Punkt in der Ansatzstellung zu finden. Ich habe, wie ich ja schon in einem anderen Thread geschildert habe (Balanced Embouchure), damit ganz hervorragende Erfahrungen gemacht.

Gruß
Uli
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

lurchi hat geschrieben:Bei entsprechend vorgewölbten Lippen lassen sich ...

... man kann so bis zum d kommen, c ist eigentlich nicht mehr brauchbar.

Dann gibt es noch den Pedaltonbereich, der zwei Oktaven unter c1 liegt.
Dem stimme ich nicht zu. Gerade das Vorwölben der Lippen degradiert das Spielen von Pedaltönen zur reinen Lippenmassage, außerdem ist auch genau das die Ursache dafür, wenn das kleine c und der Quintraum darunter nicht mehr vernünftig kommt.

Pedaltöne sind - RICHTIG GEÜBT - ein hervorragendes Krafttraining und eine sehr gute Möglichkeit die Flexibilität und die Optimierung der Zungenposition in allen Lagen zu trainieren, siehe oben.

LG, Miss Trumpet
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Das Vorwölben allein ist es nicht, sondern es stellt nur den einen Ankerpunkt innerhalb des Bewegungsspektrums der Lippen dar. Dazu gehört auch, diese Stellung dann mitzunehmen in den Bereich der Notenlinien. Und genauso von der anderen Seite her mit ganz eingerollten Lippen nach unten zu arbeiten.

Gruß
Uli
oceans
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Beitrag von oceans »

lurchi hat geschrieben:Dazu gehört auch, diese Stellung dann mitzunehmen in den Bereich der Notenlinien. Und genauso von der anderen Seite her mit ganz eingerollten Lippen nach unten zu arbeiten.
Diesen Post verstehe ich jetzt nicht ganz!
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Ok, nochmal. Bei Jeff Smiley kommen die Pedaltöne mit ausgerollter Lippenstellung als ein Teil des Übungsprogrammes vor. Von diesen ausgehend versucht man dann, das ausgerollte Spielgefühl mit Bindeübungen in den Normalbereich "mitzunehmen".
Die andere Extremübung ist, mit eingrollter, zusammengepresster Lippenstellung relativ hohe Töne zu spielen. Diese Lippenstellung wird dann wieder mit Bindeübungen über den ganzen Tonhöhenbereich trainiert.
Wir haben also zwei extreme Ansatzpositionen, der Spieler findet dann beim normalen Spiel unwillkürlich die richtige Position.
War es jetzt besser?

Uli
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