Weisheitszähne -> Einschränkung?! (u.a.)

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kel
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Weisheitszähne -> Einschränkung?! (u.a.)

Beitrag von kel »

Hallo zusammen,

Ich habe vor gut 2,5 Monaten mit Trompete im Selbststudium angefangen, soweit so gut. Die ersten Woche war etwas schwierig, danach gings schon ganz gut, irgendwann kam das e'', ein wenig später das g''. Mitte Januar hatte ich mich ans c''' rangearbeitet (ab und an kam auch mal ein d''' oder e''', aber nicht wirklich kontrolliert, eher "gepresst"). Die Schnelligkeit hat sowohl mich als auch mein Umfeld etwas überrascht... (was Fingertechnik angeht, kann ich es mir noch erklären, weil ich seit 10 Jahren Gitarre spielen, aber daß es mit der Atmung usw. auch so gut funktioniert, hätte ich nicht gedacht)

Dann folgte leider eine Zwangspause, weil ein Weisheitszahn sich böse bemerkbar machte: 2 Weisheitszähne raus und 1 Woche Zwangspause bis die Fäden rauskamen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Arzt gefragt, wie es mit Trompete spielen aussieht, er meinte, ich könnte wieder alles wie früher machen. Ok, 1 Woche habe ich dann sicherheitshalber noch gewartet, weil ich den Eindruck hatte, daß der Arzt nicht so genau wußte, was beim Trompete spielen passiert.

Nun ist es so, daß ich das g'' wieder sicher bekomme, darüber aber hab ich ab und an ein unangenehmes Ziehen im hinteren Mundbereich (ich krieg die Töne bis zum c''' schon noch, aber nicht mehr so sicher, wie "früher").. ist erträglich, aber es kommt mir etwas seltsam vor. Daher wollte ich mal fragen, ob jemand von euch da eventuell etwas Erfahrung hat.

Ich frage nicht zuletzt, weil die anderen beiden Weisheitszähne in ein paar Wochen auch rauskommen. :(


Desweitern wollte ich mal fragen, was eure Erfahrung mit dem "Lernen ohne Lehrer" angeht, sofern sie vorhanden ist..

Der Fortschritt ist ja meiner Meinung nach ganz ok, ich überlege derzeit aber auch, ob ich mir eine eigene Trompete anschaffe (die derzeitige ist eine alte, die ich von einem Freund ausgeliehen habe) und Unterricht nehme.

Achja vielleicht noch eine Anmerkung: Vielleicht 1-2 Monate bevor ich mit dem Trompete spielen überhaupt angefangen habe, habe ich folgende "Übungen" gemacht (wenn man das so nennen kann, ich hab mir das selbst überlegt ;) ):

1. An meinem Headset ist so eine Art Wäscheklammer (nur viel kleiner, aber dasselbe Prinzip) mit einer relativ harten Feder. Die hab ich immer mit den Lippen zusammengedrückt, wenn ich am PC saß.. aber im Laufe der Zeit dann eher unbewußt, so ähnlich wie wenn Leute auf ihrem Stift rumkauen. ;)

2. Da ich wußte, daß die Schwingung der Lippen auf die Trompete übertragen wird, hatte ich mir gedacht, daß die Schwingung der Lippen für hohe Töne möglichst hoch sein sollte, also hab ich mit meinen Lippen immer so zwischendurch mal rumgesummt.

Inwiefern das jetzt nützlich war: Keine Ahnung. ;)

- Der Text ist jetzt leider etwas unübersichtlich geworden, ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo!

Ich mußte mir auch alle meine Weisheitszähne rausnehmen lassen. Allerdings habe ich nicht sehr lange gewartet, bis ich wieder mit dem Üben angefangen habe, das waren so ca. 3 Tage, wenn überhaupt. Dabei habe ich auch ein Ziehen im Bereich der Nähte gespürt, und wenn ich zu früh/zu viel/zu hoch gespielt habe, dann ist eben eine leichte Schwellung der Backe aufgetreten oder es hat zu bluten begonnen. Ich habe mich dann halt etwas zurückgenommen, und das ganze war rasch erledigt.

Zu deinem Problem: wie lange ist es denn jetzt her, das die beiden Weisheitszähne rausgenommen wurden? Ich orte hier mal folgende Ursache: du hast 2 Wochen nicht gespielt - da geht der Ansatz eben flöten, das ist nun mal so! Das dauert eben ein bisschen, bis du wieder ganz auf der Höhe bist. Laß dich durch das Ziehen (im Bereich der Nahtstellen) nicht irritieren, das sollte ziemlich rasch verschwinden - wenn nicht: geh zum Zahnarzt!

Zu deinen Fragen bezüglich "Selbststudium":
Ich rate dir: such dir einen guten Lehrer!!! Du brauchst jemand, der dich in die richtige Richtung führt, der das nötige "Knowhow" vermittelt, Fehler im physischen Bereich korrigiert, dich musikalisch weiterbringt! Hast du z. B. schon mal ein Kind gesehen, das sich selbst schreiben und lesen beigebracht hat? Nicht das es so etwas nicht ganz ganz selten gibt, aber das ist doch schrecklich mühsam, und die Frage ist - wieviele Fehler gewöhnt man sich dabei an, wie früh stößt bereits an seine (selbstgesetzten) Grenzen?
Glaube mir, du brauchst jemand, der schon so weit ist, dass er das Trompete-Spielen als Ganzes einigemaßen überblicken kann und dich damit an vielen Stolpersteinen vorbeiführt. Dass du bereits nach 2,5 Monaten bis zum c''' spielen konntest ist natürlich erstaunlich, aber umso wichtiger ist es jetzt, dass du dir professionelle Hilfe besorgst, denn vielleicht läßt du dich ja durch einen scheinbar schnellen Erfolg darüber hinweg täuschen, dass es ja noch eine Menge anderer Defizite gibt, die für dich viel mehr ins Gewicht fallen werden, als das schnelle Erreichen von ein paar hohen Tönen?!?

Zu den von dir beschriebenen Übungen:
Das Lippensummen ist sicher eine sehr empfehlenswerte Sache, du solltest dabei aber auch auf eine korrekten Ansatz achten, und damit wären wir wieder beim Lehrer-Thema angekommen.
Die Übung mit der Klammer hört sich recht kurios an. Ich habe das noch nicht probiert (werde ich wahrscheinlich auch in Zukunft nicht), aber vielleicht hat dir das ja geholfen. Empfehlen würde ich es aber definitiv nicht, Trompete spielen lernt man besser unter Miteinbeziehung des Instruments und nicht in der Kraftkammer.

LG und viel Erfolg, Miss Trumpet
Der Weg ist das Ziel.
kel
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Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 15:01

Beitrag von kel »

Zunächst einmal vielen Dank für deine umfangreiche Antwort!

Hatte heute einen Termin bei meinem "normalen" Zahnarzt (die Zähne hatte wer anders gezogen). Er meinte, wie du Miss Trumpet, daß diese Symptome zum Glück völlig normal seien. Eine Untersuchung der Operationsstelle ergab, daß alles beim Besten ist.. er meinte, dieses Gefühl würde im Laufe der Zeit verschwinden.

Und was das Ansatz flöten angeht.. ja, da mag wohl etwas dran sein! :?
Vor allem hab ich auf einmal extrem Ausdauer verloren. Ich konnte vor der OP ohne Probleme 2h spielen, jetzt wird es nach 1h etwas schwierig...
Hast du z. B. schon mal ein Kind gesehen, das sich selbst schreiben und lesen beigebracht hat?
Ich hab als kleines Kind den Busfahrplan meiner Stadt so faszinierend gefunden (wohl auch, weil ich dauernd mit meinen Eltern im Bus gefahren bin), daß ich die "Zeichen" der Haltestellen nachgeahmt habe.. hab ab und zu meine Eltern gefragt, was jetzt dieses Zeichen bedeutet.. und irgendwann konnte ich erste Laute binden.. und irgendwann lesen. Das ging durch andauerndes zeichen, bzw. später konnte man es auch schreiben nennen, der Haltestellenbuchstaben. Klingt vielleicht etwas abstrus, aber als ich in die Schule kam, konnte ich schon lesen und schreiben. :)
Und was das "Fehler angewöhnen" angeht: Hab mal einen Lesewettbewerb im 5. Schuljahr gewonnen. ;)

Überhaupt mag ich es sehr gern, durch "learning by doing" Dinge mir beizubringen, was natürlich nicht ausschließt Leute mit Erfahrung hin und wieder um Rat zu bitten. ;)

Aber deine Argumentation ist natürlich richtig. Ich werde mich alsbald nach einem Lehrer umsehen, ich hoffe nur sehr, einen vernünftigen zu finden.
Trompete spielen lernt man besser unter Miteinbeziehung des Instruments
.. zu diesem Zeitpunkt stand mir leider keine Trompete zur Verfügung, aber es war auch eine unbewußte Sache. Mir fiel es ehrlich gesagt auch erst wieder ein, daß ich das gemacht habe, als ich nach Gründen suchte, weswegen es so schnell gegangen ist..
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