luftstrom und lippen anteil

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Unbekannt

luftstrom und lippen anteil

Beitrag von Unbekannt »

also bei mir schwingt wie ich meine zu viel die obere lippe da ich irgendwie die untere drunter schiebe. is das ok??

2. muss der luftstrom gerade sein?? denn ich denke dass es bei mir mehr nach unten geht.

danke für die antworten im voraus
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo!

Dein "Problem" kommt mir leider sehr bekannt vor! Auch bei mir hat die längste Zeit die Oberlippe etwas die Unterlippe überlappt, was diese Folgen hatte: wenn der Ansatz verbraucht - Lippe tot, Mundstückdruck drückt Luftstrom ab, Luftstrom trifft nicht sauber ins Mundstück da schräg nach unten, negative Auswirkungen auf Höhe und Ausdauer da die im Vergleich zur Unterlippe viel empfindlichere Oberlippe den ganzen Druck aushalten muss(te).

Des Rätsels Lösung lag zu meiner Überraschung in der Position des Unterkiefers! (Ja, ich weiß, damit widerspreche ich einem meiner älteren Postings, aber man lernt ja bekanntlich nie aus...) Unterkiefer etwas öffnen (der Zeigefinger sollte dazwischen passen) und etwas vorschieben, sodass die oberen und unteren Schneidezähne eine gerade Auflagefläche bilden, was folgende Auswirkungen hat: besserer Sound, da durch die größere Kieferöffnung ein größerer Luftstrom auf eine größere Lippenfläche trifft, außerdem ist der Luftstrom mit dem Zungenrücken besser modulierbar, die Unterlippe kann nicht mehr unter die Oberlippe rutschen und der Luftstrom fließt nicht mehr schräg nach unten sondern waagrecht nach vorn, und: es wird automatisch der Ringmuskel aktiviert, der für einen besseren Schutz der Lippenmuskulatur sorgt, bzw. wird der Mundstückdruck auf die Lippen reduziert, da durch die größere Kieferöffnung auch weniger von dem empfindlichen roten Lippenteil zwischen Zähnen und Mundstück zu liegen kommt!

Ich kann dir nur wärmstens empfehlen, dass du dich mit dieser Materie beschäftigst, da es sicher wirklich lohnt!!! Beginne am besten mit ein paar Trockenübungen vor dem Spiegel, versuche dann zu buzzen (zuerst ohne Mundstück, später mit), und nimm erst dann das Instrument dazu. Du kannst zu Übungszwecken auch aus einem Plastikradiergummi zwei Klötzchen mit ca. 10mm Höhe und Breite und ca. 15mm Länge schnitzen, und diese als Platzhalter zwischen die Mahlzähne geben - einfach etwas mit der Position experimentieren!

Ich konnte die Umstellung relativ schnell umsetzen, allerdings musst du in der ersten Zeit damit rechnen, dass du dich vielleicht etwas unsicher fühlst bei schwierigen Einsätzen, bzw. die Intonation sich erst wieder "scharfstellen" muss.

LG, Miss Trumpet
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yogi
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Beitrag von yogi »

Hi Miss Trumpet,

der Tipp mit den "Platzhaltern" ist klasse, werd ich mal ausprobieren. Ist aber ein wenig gefährlich, da man wegen der größeren Öffnung schnell dazu neigt, grad in den höheren Registern dies durch höheren Mundstückdruck auszugleichen

Das mit dem Unterkiefer vorschieben hab ich früher schon mal gehört, aber nie richtig hinbekommen.
Schiebst du den wirklich aktiv nach vorne? Ist nicht so einfach weil der ja "lose" ist und du mit dem Mundstück dagegen drückst
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo Yogi!

Du solltest es auf jeden Fall langsam angehen, und nicht gleich an's Limit gehen, schließlich dauert es ja etwas, bis man diese Umstellung wirklich vollzogen hat.

Mein Lehrer sagt immer: "Unterkiefer nach VORNE UNTEN!", ich ergänze das für mich immer damit, dass ich darauf achte nicht unbewußt den Hals ebenfalls nach vorne zu strecken, da das der Luftführung eher nicht förderlich ist, sondern mit Kopf und Hals bewußt nach hinten zu gehen. Ich würde schon sagen, dass ich den Unterkiefer aktiv noch vorne (unten) schiebe. Es hat bei mir etwas gedauert, bis ich das Gefühl dafür gefunden hatte, diese Position dann auch zu halten, dazu braucht es eine gewisse Anspannung im Kiefer/Kiefergelenk. Zu Beginn war das ziemlich anstrengend und man ermüdet sehr schnell, aber das gibt sich nach einiger Zeit.

LG, Miss Trumpet
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yogi
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Beitrag von yogi »

ja, das Vorschieben ist mir auch sehr schwer gefallen weshalb ich's auch wieder aufgegeben hab.
Werd's aber nochmal versuchen, vielen Dank
Unbekannt

Beitrag von Unbekannt »

also erst mal danke fr die tipps.
ich denke dass es nur bei mir so is weil ich meinen ansatz vor 4 wochen umgestellt hab, also vom roten und auf der rechten seite in die mitte und ins weiße. weil ich wieder höher spielen wollte hab ich bestimmt ausversehen die lippe verschoben hab. Aber ohne bekomm ich kaum ein c2. muss einfach mal weiter üben.
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Wolfgang Huhn
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Beitrag von Wolfgang Huhn »

Hallo Kiefern-Adel!

Vorsicht beim Vorschieben. Grundsätzlich hat die liebe Miss recht, aber sobald es schmerzt ist es hochproblematisch und kann zum Fall für den Arzt werden. Also, wie auch sonst beim Trompeten: niemals Gewalt gegen sich selbst, und natürlich erst recht nicht gegen andere!

Lippensummen (Buzzing) kann helfen. Buzzen und dann das Mundstück ansetzen auch. Wenns gut klingt und sich gut anfühlt, ist es gut.

Weitere Übung bei extrem tiefem Ansatz: Lippen und Mundstück feucht, einatmen, Lippen schließen, Mundstück direkt unter die Nase ansetzen (100% Oberlippe), runterruschen, bis Unterlippe signalisiert: "ich kann so gut blasen" (nicht weiter!). Und dann blasen. Bei jedem (!) Ansetzend so vorgehen. Zigmal täglich, tausende Male im Monat. Wenn es nicht am falschen Mundstück liegt, daß man herunterrutscht, findet man so die beste Position. Ich habe das schon mit vielen neuen Schülern durchgezogen. Einen Monat Geduld und Disziplin (dran denken: "von oben ansetzen!") wünscht Euch
Wolfgang
Studien für Trompete und Hohe Trompeten (2 Bd.), Etüden für Trompete und Hohe Trompeten, Trios,Quartette. Siebenhüner-Verlag.
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