Bitte um Hilfe!

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Moderator: Die Moderatoren

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thetrumpet
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Bitte um Hilfe!

Beitrag von thetrumpet »

Zuerst möchte ich euch zu diesem informativen Forum gratulieren. Ich spiele selber Trompete und habe ein großes Problem: Ich habe absolut keine Ausdauer beim Trompetenspielen und wenn ich lange Trompete spiele, muss ich öfters absetzten, weil ich keine Kraft mehr habe! was könnten für diesen Umstand die Gründe sein? Kann es eventuell sein das ich zu fest ansetzte weil ich bekomme sofort, nur wenn ich schon ein bisschen spiele, den Abdruck vom Mundstück auf meiner Lippe.
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mfg the trumpet
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Schäfer
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Beitrag von Schäfer »

Also "Abdruck auf der Lippe" klingt schon stark nach zuviel Druck. Das sollte man nach möglichkeit reduzieren. Halt die Trompete doch mal nur mit einer Hand (links) und stütze sie nur nach oben ab, aber so, dass du garnicht drücken kannst! Die Lippenmuskulatur soll dafür sorgen, dass keine Luft am Mundstück vorbeigeht, nicht der linke Oberarm :wink: :wink:

Ansonsten: Mehr mit dem Bauch stützen - bewusst die Muskulatur benutzen und immer wieder üben. So als Fausregel hab ich mal gehört (und kann ich auch bestätigen), dass ein g'' nicht wesentlich anstrengender sein soll als ein g', was jetzt den Druck auf die Lippen angeht - den Unterschied muss die Stütze (ergo die Luftgeschwindigkeit) machen.
DAS hängt allerdings auch davon ab, wie lange man schon spielt, wieviel man pro Tag übt usw...


BTW: Herzlich willkommen im Forum :wink:
Das Schädliche an Blechinstrumenten liegt darin, dass sie die Lungen stärken und somit das Leben der Musikanten verlängern
toni
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Re:

Beitrag von toni »

thetrumpet,

was sagt denn dein lehrer dazu?
MMTrumpet
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Beitrag von MMTrumpet »

Wie lange spielst Du denn schon? Und wie oft übst Du? Hast Du vorher schon ein Blasinstrument gespielt?
Bei mir war's am Anfang auch so, dass ich wenig Ausdauer hatte. Am Anfang macht man halt viel mit Kraft statt Technik, manchmal will man auch zu schnell zu viel. Mit der Zeit wird's besser :). Und Übungen in der Art, wie Schäfer sie beschrieben hat (oder auch mal die Trompete auf den Tisch legen und ohne anzufassen spielen - wie hoch geht's?) helfen. Und vor allem: Regelmäßig üben und Schwierigkeitsgrad / Dauer / Höhe langsam steigern.
thetrumpet
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Beitrag von thetrumpet »

Zuerst einmal Danke für die Antworten. Ich spiele schon 9 Jahre Trompete aber ich hatte eigentlich schon immer das Problem mit der Ausdauer. Mein Lehrer meint auch das es von zuwenig Stütze kommt und von dem hohen Anpressdruck den ich ausübe. Wie weiß ich eigentlich wenn ich richtig stütze?? - alle sagen zwar ja wenn es einfach locker und leicht von der Lippe geht. Aber bei mir ist das ein ziemlich großes Problem!!!! Hättet ihr vielleicht noch ein paar Tipps wie ich meine Ausdauer verbessern könnte??
Vielen Dank
mfg The trumpet
toni
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Beitrag von toni »

Ferndiagnosen sind immer schwierig. ich kann dir keine spezifischen tipps geben, wenn ich nicht gesehen ( und natürlich gehört) habe, wie du spielst, ob du etwas falsch machst und wenn ja, was.

wenn dir dein lehrer in 9 jahren nicht helfen konnte, solltest du vielleicht einmal in erwägung ziehen, zu einem anderen zu gehen, der sieht, was du verändern musst, oder es dir besser vermitteln kann

trotzdem ein paar allgemeine tipps:

- vor dem üben gu aufwärmen - buzzing mit lippen, mit mundstück (immer ohne druck auf die lippen)

eine schule mit cd zum mitmachen/nachmachen:
Thompson, James - The Buzzing Book---Complete Method with CD

- leichte bindungen (zu Beginn bis in die mittellage (nicht höher als g''))

eine gut schule dazu : rolf quinque - asa methode

- staccato-übungen (schule: z.b. johanson, band 1, später dann band 2) - dabei solltest du dich auf einen exakten stoss und einen offenen ton konzentrieren im pp, p und mf dann im f, ff, wieder pp...)- der ton sollte so klingen, wie wenn du eine glocke anschlägst...

- töne aushalten, töne aushalten, töne aushalten (mit focus auf eine gute tonqualität! - besonders in der tiefen lage)

- töne treiben, pedaltöne spielen (steht in der quinque)

-etc,etc (es gäb noch so viel)
muss aber nciht sein, dass dir das hilft, vielleicht brauchst du aber ganz was anderes....

wie gesagt, ferndiagnosen sind schwierig -> frag deinen lehrer - oder geh einmal zu einem anderen, nur so zum ausprobieren...

gr toni

ps: wenn gar nichts hilft, gibts ja noch die posaune... ;)
remi
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Re: Bitte um Hilfe!

Beitrag von remi »

thetrumpet hat geschrieben:Zuerst möchte ich euch zu diesem informativen Forum gratulieren. Ich spiele selber Trompete und habe ein großes Problem: Ich habe absolut keine Ausdauer beim Trompetenspielen und wenn ich lange Trompete spiele, muss ich öfters absetzten, weil ich keine Kraft mehr habe! was könnten für diesen Umstand die Gründe sein? Kann es eventuell sein das ich zu fest ansetzte weil ich bekomme sofort, nur wenn ich schon ein bisschen spiele, den Abdruck vom Mundstück auf meiner Lippe.
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mfg the trumpet
Mir hat geholfen
1. ruhiges Aufwärmen( Lippensummen, Töneaushalten, Staccatoübungen, Bindeübungen,..) max 30min.
2. nach einer Pause wieder einen Block mit versch Übungen ( Etüden,...) spielen.
Also ich Übe immer Blockweise zu ca. 30min mit einer angemessenen Pausen.
Literatur: Colin, Arban, Huhn, Koprasch,Sowa,....
Jeden Übungsblock lasse ich mit einem Lied od. schönem Stück enden. Wobei ich darauf achte, je müder der Zustand meiner Lippen ist, desto leichter wird das Lied od. Stück gewählt. ( Ist gut für den Kopf und die Motivation)
Auch wenn nichts mehr aus der Hupe herauskommt, bis zum Ende weiterspielen.
Ich hoffe Dir hilft `s.
Und : In der Ruhe liegt die Kraft !!!
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guenni
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Beitrag von guenni »

Hallo zusammen,

möchte auch meinen Senf dazugeben. Ich spiele auch schon lange Trompete und nach 1.5 -2 Stunden und schweren Stücken geht schon öfters mal die kraft aus den Lippen, dann muß man halt mal paar Takte aussetzen und dann geht`s weiter.
Wenn ich joggen gehe kommt`s auch vor, das ich zwischendurch mal einige meter gehen muß, wie soll ich mich sonst steigern. Leider hat halt nicht jeder die gleichen muskulären Voraussetzungen, einige müssen fast nichts für die Ausdauer tun, andere mehr. Aber mir macht auch das üben spaß.

Zum Lippenabdruck. Der ist doch immer vorhanden. In der Mittellage weniger, nach oben nimmt er zu.
Es kommt natürlich drauf an, wie die Lippe aussieht. Der Abdruck sollte nicht einschneiden.
Wenn ich nach oben spiele, mache ich das mit höherem Luftdruck, bei Trompetern bis max. 2 bar.
Ein Beispiel. Wenn ich beim Autoreifen auf das Ventil ein Mundstück aufsetzen würde und müßte den Druck kurz halten ohne das etwas seitlich entweicht, geht das dann Drucklos ???

Also um höhere Töne am Mundstück abzudichten muß ich auch einen höheren Druck anwenden, nätürlich immer im bestreben, diesen wegen der Ausdauer minimal zu halten und in Maßen ! Das Verhältnis muß stimmen. Ein weiteres-Problem, das ich bei vielen Kollegen beobachte ist immer wieder das fehlende "warnmachen" vor der Probe oder dem Einsatz. Da geht dann sehr viel Ausdauer- Potential verloren. 5-10 Minuten Einblasen sollten schon praktizert werden. :lol:
Grüße Guenni
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Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

thetrumpet hat geschrieben:Mein Lehrer meint auch das es von zuwenig Stütze kommt und von dem hohen Anpressdruck den ich ausübe.
Der hohe Anpressdruck ist ja eine Folge von zu geringer Stütze. Wenn die Stütze/Luftführung besser funktioniert, dann verringert sich automatisch der Druck des Mundstücks auf die Lippen. Das heisst nicht, dass du irgendwann völlig "drucklos" spielst, aber der Bereich in dem du anfängst zu drücken wird sich weiter nach oben verlagern und somit wird sich auch deine Ausdauer wesentlich verbessern.
thetrumpet hat geschrieben:Wie weiß ich eigentlich wenn ich richtig stütze??
Da gibt es die berühmte Übung mit dem Blatt Papier. Versuch mal ein A4-Blatt gegen eine Wand zu blasen, sodass es durch den Luftstrom ein paar Sekunden gehalten wird und nicht herunterfällt. Zuerst aus geringer Entfernung, später vergrösserst du den Abstand, was die Sache zunehmend erschwert. Ein Abstand von ca. 50cm ist schon ganz gut. Wenn das Blatt gleich herunterfällt dann ist die Stütze zu schwach oder der Luftstrom zuwenig fokkusiert. Eine geringe Entfernung entspricht dabei einem eher tieferen/mittlern Ton, eine grössere Entfernung entspricht einem höheren Ton. Mit dieser Übung bekommst du ein recht gutes Gefühl dafür, wie die Luft beim Spielen fließen sollte. Wichtig: Wenn du diese Übung machst, dann achte darauf, dass die Form der Lippen möglichst gleich wie beim normalen Spielen auf der Trompete ist. Probiers mal.
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Wolfgang Huhn
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Beitrag von Wolfgang Huhn »

Joh, Leute, das ist ein heikles Thema. Ferndiagnose unmöglich. Vorsicht mit laienhaftem Rat! Trompeteblasen heißt, ein komplexes System körperlicher Fähigkeiten beherrschen, das richtige Equipment benutzen (Mundstück und Instrument können falsch sein, über- oder unterfordern), und das Wort "Stütze" könnte mich wahnsinnig machen, weil meistens die Leute, die es benutzen, nicht wissen, was damit gemeint ist.

Eines stimmt allerdings 100%ig. Du hast offensichtlich einen Lehrer, der von Tuten und Blasen (!) keine Ahnung hat. Und es wird eine Weile dauern, 9 Jahre falschen Trainings rückzubilden.

Die Blatt-Übung ist gut. Ein guter Luftstrom hilft aber nur, wenn andere Voraussetzungen auch gegeben sind.

Wenn der Luftstrom nicht fließt (was einige Ursachen haben kann), wenn die Muskeln nicht vernünftig arbeiten können (was auch am falschen Mundstück liegen kann, z. B. weil es zu klein ist), wenn die Körperhaltung falsch ist (z. B. Becken fälschlicherweise nicht nach vorne gekippt), wenn die Zunge ihre regulierende Funktion nicht oder falsch ausübt, wenn die Mundwinkel nach hinten gezogen werden, anstatt mit "ü" abzustützen, wenn man gar glaubt, wie es im guten alten Arban noch immer dummerweise steht, die "Lefzen" solle man für hohe Töne nach hinten ziehen: dann graben sich die Zähne ihren Weg zum Mundstück.

Da hilft B's Lippenkraft (so ein Schmarren) ebensowenig, wie eine Ferndiagnose. Es soll aber auch Leute geben, die das professionell machen, das mit dem Trompetenunterricht. Würdet Ihr Euch von einem KFZ-Meister operieren lassen? Na also!

Nix für ungut und herzliche Grüße an den "Kollegen"
Wolfgang
Studien für Trompete und Hohe Trompeten (2 Bd.), Etüden für Trompete und Hohe Trompeten, Trios,Quartette. Siebenhüner-Verlag.
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Wolfgang Huhn
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Beitrag von Wolfgang Huhn »

Übrigens noch Grüße an remi, freut mich, meinen Namen auf Deiner Liste direkt nach Colin (Dank, ewig Dank!) und Arban (Verneigung vor einem Genie) zu lesen. Natürlich will ich nichts gegen Arban gesagt haben, der kann ja nichts dafür, daß die deutsche Hofmeister-Ausgabe so miserabel gemacht ist. Von André/Ricqier gibts bei Billaudot eine modernisierte viel bessere!
Bei Hofmeister gab es schon die immerwährenden Druckfehler in den Arban-Ausgaben, als ich vor nunmehr 37 Jahren anfing, darin zu üben (S. 12, Nr. 49.: fünftletzter Takt, erste Note muß d' sein, viertletzter Takt, dritte Note muß f' sein. Der schöste Druckfehler ist aber der Clarke-Ausgabe der Technical Studies: im Text unter "Erste Übung" heißt es, man könne durch Forcierung der Töne seine Körperorgane SPERMANENT verletzen. Ob das für Männer und Frauen gleichermaßen gilt?
Wolfgang
Studien für Trompete und Hohe Trompeten (2 Bd.), Etüden für Trompete und Hohe Trompeten, Trios,Quartette. Siebenhüner-Verlag.
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