Surren im Ton

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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potzi
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Surren im Ton

Beitrag von potzi »

Hallo liebe Trompetergemeinde!!

Ich wende mich an euch, weil ich fast am verzweifeln bin.
Es geht darum, dass ich ab g`` ca. ein Surren im Ton habe.
D.h. ich spüre links bei der Lippe (innerhalb des Mundstückrandes)
eine Schwingung welche zur Folge hat, dass der Ton unsauber wird.
Es ist wie eine zweite Frequenz im Ton, ein Faden im Ton, den ich
nicht los werde.
Ich kann dies deutlich während des Spielens spühren.

Habe schon viel herumprobiert: Druckveränderung, Mundstückverschiebung, ....
Ich weis nicht mehr was ich machen soll. Könnt ihr mir einen Rat, Tipp geben?

Vielen Dank und Grüße Potzi
Monke B
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moppes
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Beitrag von moppes »

Fragen:
- Spielst Du nass oder trocken?
- Du hast nicht zuviel Lippe im Mundstueck bzw. das Mundstueck ist etwas zu flach?


gruesse
Peter
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Zap
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Beitrag von Zap »

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese "zweite Frequenz" an den Stimmbändern erzeugt wird. Die Lippen haben dann mit der schwingenden Luftsäule in der Trompete, die mit der gewünschten Frequenz schwingt, und zum anderen mit der "mit einer Störfrequenz angereicherten" Luft aus der Mundhöhle zu kämpfen, und sorgen für das Surren.

Die Stimmbänder kann man leider nur schwer (wenn überhaupt!) kontrollieren, aber vielleicht kannst Du das durch Dinge wie "Hals offen" denken, oder "Zunge nach vorne" beeinflussen.
Im Endeffekt musst Du das Spielgefühl aus der mittleren Lage, wo alles funktioniert, nach oben übertragen.
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Suche mal nach "Doublebuzz"...
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potzi
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Beitrag von potzi »

@moppes

ich spiele Nass und ein tiefes Mundstück, weis nicht genau ob zu
viel Lippe im Mundstück ist.

@zap

Das mit den Stimmbändern könnte ein Ansatzpunkt sein, was aber
könnte der Auslöser bzw. Grund für dieses Auftreten sein?

Eigentlich fühle ich meinen Hals zur Zeit so offen wie nie und auch das
Spielgefühl als solches hat sich auch trotz des surrens im Ton in letzter
Zeit sehr verbessert.


Das mit dem "doublebuzz" trifft bei mir wohl zu, ist es bei mir jedoch
nicht auf 2-3 Töne beschränkt sondern ab g`` aufwärts bei allen Tönen.

Danke jedenfals an Schlaui für den Link und den anderen für die Antworten
Monke B
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PC-Fan
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Beitrag von PC-Fan »

Hi,
ich würde auch auf die Stimmbänder setzen und Zap recht geben. Ein gutes Training um den Hals auf zu bekommen ist das "Zettel an die Wand Pusten" was aber sicher ohne längere Vorbereitung und Lehrer nicht so funktioniert.
Was aber funktioniert, ist laut spielen. Immer laut, wenn man nach oben geht nicht leiser werden. Natürlich laut und schön, aber immer beim üben ein dickes f oder ff, denn dabei ist der Hals in der Regel offen. Ist mir klar dass das zunächst nicht im Sinne der Musik klingt, p pp etc muss man natürlich auch können. Aber hierbei geht es ja darum die Stimmbandaktivität unbewusst zu überwinden, und später sollte das auch beim p so sein. Also im Sinne von Burba, immer so Üben, dass man möglichst viel richtig macht, das merkt sich der Körper irgendwann, und bei Stimmbandproblemen heißt das eben laut spielen.
mfg
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potzi
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Beitrag von potzi »

Habe gerade geübt und versucht mit weitmöglichst geöffnetem Hals zu
spielen. Ich tendiere eher zu dem "Doublebuzz" als zu den Stimmbändern.

Ich glaube eher nicht dass es daran liegt, da auch das laut spielen nichts gebracht hat. Oder braucht das einige Zeit bis es sich verbessert? Ich
denke, wenn es mit den Stimmbändern zusammenhängt und ich offen
spiele müsste also sofort eine Verbesserung eintreten oder?

Diese Doppelfrequenz tritt auch nicht immer auf, oft mehr, oft weniger,
oft gar nicht, aber meistens doch.

Ich weis einfach nicht was ich machen soll! :(
Monke B
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Zap
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Beitrag von Zap »

In der Höhe übermäßig laut oder leise zu spielen, kann auch schnell zu Vverkrampfungen führen.

Hast Du mal probiert, beim Spielen in die Trompete zu singen, wenn die Doppelfrequenz auftritt?
So kannst Du ein gewisses Gefühl für Deine Stimmbänder bekommen (wo genau sie liegen, etc.), und, indem Du dann bewusst aufhörst zu singen, kannst Du vielleicht die Vibrationen dort komplett stoppen (Stichwort Reizumleitung).

Ist natürlich alles schwierig, aus der Ferne zu analysieren, aber generell schwingt die Lippe nie "von allein" - sie hat passiv eine bestimmte (variable) Spannung, und wird durch Luftdruck und -strom zum schwingen angeregt. Diese Schwingung verstärkt sich durch Rückkopplung mit dem Instrument.

Wenn eine Doppelfrequenz auftritt, gibt es nicht viele mögliche Ursachen dafür. Die aperiodisch schwingende Lippe ist in der Regel das SYMPTOM, nicht die Ursache!
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yogi
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Beitrag von yogi »

da du schreibst, daß du schon Mundstückposition und Druck veränderst hast geh ich mal davon aus, daß du kein Problem mit "abblasender Luft" hast.
Wahrscheinlich spielst du mit zuviel Druck. Machst du Buzzing? Hörst du dieses Geräusch auch beim Buzzing mit Mundstück?
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potzi
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Beitrag von potzi »

hallo jogy

beim buzzen tritt es auch auf, auch beim Mundstückspielen. Dort sogar noch mehr als bei der Trompete.
Habe heute mit meinem Lehrer etwas herumprobiert, den Druck etwas nach links versetzt, kurzfristig gings gut, glaube aber nicht dass es die Lösung ist.

Mit zu viel Druck spiele ich wahrscheinlich ja, da hast du recht. Du glaubst das kann die Ursache dafür sein??
Monke B
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yogi
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Beitrag von yogi »

Mit zu viel Druck spiele ich wahrscheinlich ja, da hast du recht. Du glaubst das kann die Ursache dafür sein??
ja, ich denke, daß hierdurch die Luftführung nicht mehr richtig funktioniert, so daß im Mund/Rachen Bereich Nebenschwingungen entstehen. Ich hab die Erfahrung gemacht, daß Nebengeräusche und Probleme mit dem "Luftmanagement" oft zusammenhängen
Wahrscheinlich hast du in Folge davon in der höheren Lage die Zunge extrem weit oben und der Ton klingt "eingeschnürt"?
Versuch doch mal die Zunge abzusenken, das sollte kurzfristig helfen. Das eigentliche Problem bleibt der zu hohe Mundstückdruck.
jazzmatz
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Beitrag von jazzmatz »

Ich spiele nun über 30 Jahre Trompete 23 davon als "Profi", seit 19 Jahren unterrichte ich auch.Leider gibt es , wie schon oft beschrieben, kaum eine allgemein gültige Regel um die Probleme der Trompter zu lösen.

Wenn das so wäre, würde es nur noch Spitzenleute geben, aber die Musikkultur wäre dann auch ein Einheitsberei.

Wichtig ist generell, dass man gelassen bleibt wenn es Probleme gibt.Wenn man erst anfängt sich zu viele Gedanken zu machen, spielt einem die Psyche zu viele Schnippchen.Das Selbstbewusstsein vieler Trompeter (manchmal auch als Arroganz beschrieben) ist aus meiner Sicht einfach eine Überlebensstrategie.

Auch ich habe seit einiger Zeit diesen 2 Ton mit im Ton.Dies hatte ich erst nach dem Wechsel des Mundstücks.Ich habe jetzt zwar eine größere Ausdauer und eine sicherere Höhe als davor, aber ich glaube auch, dass es am zu großen Mundstück liegt.Es gibt also 2 Möglichkeiten.Ich spiele J.Klier 3EB

1. wieder ein kleines Mundstück nehmen
oder...so habe ich es gemacht

2. viel mehr Üben.....ich blase immer noch auf dem Mundstück und habe nur noch selten das Problem.Meist tritt es immer dann auf, wenn ich wenig geübt bzw. gespielt habe.

So habe ich das Glück jeden Tag viel spielen zu müssen (auch wenn es manchmal nervt.lach)

Generel sage ich aber, dass nicht nur über die Tonqualität oder Höhe die musikalische Leistung eines Trompeters bewertet werden darf.Ich sage nur Chat .....kaum hohe Töne, rauschender Ton.....und so GENIAL!
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