Grenzen des Ansatzes/der Höhe

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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nobody
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Beitrag von nobody »

snape hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass jeder alles lernen kann und das es eigentlich keine Grenzen gibt. Es sind nur eben sehr viele Sachen die zusammenspielen müssen und wenn eine nicht stimmt, dann klappt es nicht.
So sehe ich das ähnlich. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Dazu hat diese Ansicht noch den schönen Nebeneffekt, dass es natürlich die Motivation des Schülers ungemein steigert. Die Erfolgserlebnisse werden ihn dann in dieser Annahme bestärken. =)

Gruß, nobody
Abri
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Beitrag von Abri »

Ach wenns offtopic ist kann ich mir einen Spruch zu Deiner Signatur nicht verkneifen, nobody.
Natürlich gibt es ausübende Musiker, die nicht sonderlich gut unterrichten - bzw ist eine guter Trompeter nicht zwangsläufig auch ein guter Lehrer. Ich kenne aber auch Lehrer, die nur unterrichten, und das auch noch schlecht!
Also was sollen solche Verallgemeinerungen bezwecken?
Zuletzt geändert von Abri am Sonntag 11. Februar 2007, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Erik Veldkamp
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Beitrag von Erik Veldkamp »

Abri hat geschrieben: Natürlich gibt es ausübende Musiker, die nicht sonderlich gut unterrichten - bzw ist eine guter Trompeter nicht zwangsläufig auch ein guter Lehrer.
Das ist in das BE Buch geschrieben. Fast jeder BE-er zitiert immer diese Stelle. Schade eigentlich.
feelingtrp
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Beitrag von feelingtrp »

Miss Trumpet hat geschrieben:
feelingtrp hat geschrieben:Ich bin mir auch sicher, dass Trompeter wie Miles Davis, Luois Armstrong,... -auch wenn sie traumhafte Musiker waren und ich ein Fan von ihnen bin- heute keine Chance mehr hätten Welttrompeter zu werden.
Na, ich glaube da täuschst du dich aber gewaltig.

LG, Miss Trumpet
Glaubst du? Na dann nenn mir ein paar heutige Welttrompeter, die technisch nicht so gut sind.
Der Ton macht die Musik!!!!!!!!!
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nobody
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Beitrag von nobody »

@Abri :

Wie Erik Veldkamp schon sagt : Der Spruch stammt von Jeff Smiley. Er fundiert ihn mit der Tatsache, dass Schüler, die ohne gravierende Fehler zu machen das Trompetenspiel erlernt haben grandios spielen. Diese sind (fast) nie in die Lage gekommen Fehler zu erkennen und ausbügeln zu müssen. Somit sind sie den Herausforderungen des Lehreralltags nicht ausreichend gewachsen, da sie nicht wissen (können), was machen man als vill. etwas ungeschickter Schlüler alles falsch machen kann.

Jedoch die Schüler, die nie groß rauskommen, haben vielleicht alle Fehler als Trompeter durchgemacht, die man machen kann(ich hoffe davon gibts nicht zu viele :) ), bzw. sind in jedes noch so kleine Fettnäpfchen getreten. Somit sind diese die geeigneteren Lehrer, da sie bei evt. auftretenden Problemen den Schüler eher verstehen und ihm helfen können.
Ich hoffe ich konnte dir auch helfen :)

Gruß, nobody
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

@ feelingtrp:

Hast du schon mal Miles Davis gehört bzw. würdest du behaupten, dass er technisch nichts drauf hatte? Du scheinst die Musiker rein auf Technik zu reduzieren, so wie das andere mit der Höhe machen.
Na dann nenn mir ein paar heutige Welttrompeter, die technisch nicht so gut sind.
Was ist denn für dich "gut"? Fängt das für dich erst bei Marsalis an?

LG, Miss Trumpet
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Beitrag von Stone-Lined »

feelingtrp hat geschrieben:
Miss Trumpet hat geschrieben:
feelingtrp hat geschrieben:Ich bin mir auch sicher, dass Trompeter wie Miles Davis, Luois Armstrong,... -auch wenn sie traumhafte Musiker waren und ich ein Fan von ihnen bin- heute keine Chance mehr hätten Welttrompeter zu werden.
Na, ich glaube da täuschst du dich aber gewaltig.

LG, Miss Trumpet
Glaubst du? Na dann nenn mir ein paar heutige Welttrompeter, die technisch nicht so gut sind.
Technisch ja :D aber ohne besonderes Charisma .......
Erik Veldkamp
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Beitrag von Erik Veldkamp »

Miles war technisch sehr gut, hör mal die Aufnamen mit Charlie Parker. Da spielt er schnell und hoch wie Dizzy. Aber er wollte nicht mehr so spielen wie Dizzy also entstand die Cool Jazz.
Erik Veldkamp
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Beitrag von Erik Veldkamp »

@nobody

Der Lehrer der Lehrer war Arnold Jacobs, dazu war er einer der besten Tubaisten der Welt. In die Chicago Symphonie spielten auch noch Bud Herseth, einer der besten Trompeter der auch sehr gut unterrichten kann/könnte. So gibt es noch viel mehr Beispiele, ich hatte auch sehr gute Lehrer die auch zimmlich gut Trompete spielen... (Jan Oosthof z.b.)

Also die Aussage von Jeff sagt gar nichts, wie Abri schon sagte. Er woll nur seine Position stärker machen. Zimmlich lächerlich.
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Beitrag von nobody »

@ Erik Veldkamp :

du sagt :
...die auch zimmlich gut Trompete spielen
Das ist natürlich relativ. Smiley geht ja von den richtig großen Trompetenvirtuosen aus, die früh schnell sehr gut spielen konnten.
Im übrigen bestätigen Ausnahmen die Regeln. :D

Gruß, nobody
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Puukka
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Re: Grenzen des Ansatzes/der Höhe

Beitrag von Puukka »

Miss Trumpet hat geschrieben:m. M. n. sind bei den absoluten Spitzentrompetern folgende Aspekte ausschlaggebend für ihren Erfolg:
*) zur rechten Zeit bei den richtigen Lehrern (richtig was Methodik und Musikalität betrifft)
*) musikalisches und technisches Talent
*) Fleiß und Ehrgeiz
*) mentale Stärke
*) Kontakte und Networking
Miles hat mit Parker gespielt, da war er 19, Baker mit 21, Red Rodney mit 23. Dizzy hat mit 25 in der dreigestrichenen Lage soliert wie der Teufel, Clifford Brown hat mit 22 seine ersten genialen Platten aufgenommen, etc.
Ich kann nicht glauben, dass Die damals schon sooooviel geübt oder sooo einen guten Lehrer gehabt haben.
LG Herbert
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Beitrag von Abri »

Zu den Genannten kann ich nichts sagen, glaube aber grundsätzlich eigentlich nicht, dass es bei Jazzern anders aussieht als bei Klassikern. Darum dürfte folgendes Interview mit Hakan Hardenberger interessant sein:

http://www.windband.ch/uploads/media/uso_18_08.pdf

Gruss Ansgar
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Puukka
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Re: Grenzen des Ansatzes/der Höhe

Beitrag von Puukka »

Miss Trumpet hat geschrieben:Ich halte von dieser Theorie nichts. Wäre dem tatsächlich so, dann hätte sich schon lange herauskristallisiert, welche physischen Eigenschaften für Spitzenleistungen prädestiniert sind, und welche für diese ungeeignet sind. Tatsache ist, dass die Creme de la Creme unserer Zunft bei der Physis unterschiedlicher nicht sein könnte.
Die Physis zum Erfolg ist extrem unterschiedlich, keine Frage, was aber nicht heisst, dass es physische Eigenschaften geben kann, die Jemanden zu einem durchschnittlichen Trompete beschränken.
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

nobody hat geschrieben:Smiley geht ja von den richtig großen Trompetenvirtuosen aus, die früh schnell sehr gut spielen konnten.
Kannst du das mal etwas präzisieren?
Puukka hat geschrieben:
Miss Trumpet hat geschrieben:m. M. n. sind bei den absoluten Spitzentrompetern folgende Aspekte ausschlaggebend für ihren Erfolg:
*) zur rechten Zeit bei den richtigen Lehrern (richtig was Methodik und Musikalität betrifft)
*) musikalisches und technisches Talent
*) Fleiß und Ehrgeiz
*) mentale Stärke
*) Kontakte und Networking
Miles hat mit Parker gespielt, da war er 19, Baker mit 21, Red Rodney mit 23. Dizzy hat mit 25 in der dreigestrichenen Lage soliert wie der Teufel, Clifford Brown hat mit 22 seine ersten genialen Platten aufgenommen, etc.
Ich kann nicht glauben, dass Die damals schon sooooviel geübt oder sooo einen guten Lehrer gehabt haben.
Ich glaube mich zu erinnern, dass in Miles Davis Autobiografie schon ein Lehrer Erwähnung fand, der ihn zu Highschool-Zeiten sehr geprägt hat - bei den anderen weiß ich das nicht. Gut möglich, dass bei den von dir erwähnten Trompetern der Aspekt "Lehrer" eine untergeordnete Rolle gespielt hat, umso mehr fällt aber bei diesen der Aspekt "technisches Talent" ins Gewicht, da sie eben - um auch nochmal das Stichwort "Purzelbaum-Kind" zu streifen - von Anfang an sehr viel richtig gemacht. Dazu kam dann sicher noch ein unglaublich stark ausgeprägter Fleiß und Ehrgeiz, später dann auch die Kontakte. Das alles bestätigt mich in der Annahme, dass die Physis keine oder nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt.

m. M. n. spiegeln diese Jazz-Heros auch einen ganz wichtigen Punkt aus der Pädagogik des Arnold Jacobs wider - sie haben mit unglaublicher Passion Musik gemacht und sich ausschließlich mit dieser und ihren eigenen Ausdrucksmöglichkeiten beschäftigt, und nicht wie heute weit verbreitet zu 90 % mit Technik und Methodik. m. M. n. kann es nicht jeder allein damit soweit bringen, aber wenn die anderen von mir angesprochenen Aspekte entsprechend vorhanden sind, dann können große Karrieren folgen.

LG, Miss Trumpet
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Zap
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Re: Grenzen des Ansatzes/der Höhe

Beitrag von Zap »

Puukka hat geschrieben:Miles hat mit Parker gespielt, da war er 19, Baker mit 21, Red Rodney mit 23. Dizzy hat mit 25 in der dreigestrichenen Lage soliert wie der Teufel, Clifford Brown hat mit 22 seine ersten genialen Platten aufgenommen, etc.
Ich kann nicht glauben, dass Die damals schon sooooviel geübt oder sooo einen guten Lehrer gehabt haben.
Einen Lehrer vielleicht nicht - aber selbst mit 19 hatte man an die 10 Jahre Zeit zum Üben/ Lernen. Wie hier schon angeführt wurde: die angesprochenen Musiker haben mit solcher Leidenschaft gespielt, dass sich da bestimmt keiner nur 3-4 Stunden am Tag mit Musik/ dem Instrument befasst hat.
Wie Dizzy mal sagte (sinngemäß): Wenn man 10 Jahre lang jeden Tag 10 Stunden spielt, muss ja irgendwas dabei rumkommen...


Ansonsten glaube ich, dass die richtige Technik um Zehnerpotenzen wichtiger ist als irgendeine physische Begebenheit - und Technik kann man entweder lernen (Fleiß), oder per Zufall (Talent) erhalten.


Noch was:
Maynard hatte mehrere Zahnoperationen - hat sein Spiel verändert, aber nicht seine Ausnahmestellung.
Adolph ("Bud") Herseth hatt einen Autounfall mit schwerer Lippenverletzung - musste daraufhin ein völlig anderes Mundstück spielen (Bach 1 statt 7B), aber auch hier - kein nennenswerter Einfluss!

Davon abgesehen sind die Lippen beim Trompetenspielen so unbedeutend (relativ zu Zunge, Atmung etc.), dass auch theoretisch kein entscheidender Einfluss auf die Karriere eines Trompeters abzuleiten wäre.
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