Grenzen des Ansatzes/der Höhe

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Geht wohl vom Gehirn aus.
Jörg Engels hat mir mal gesagt, dass in den ersten 6 Lebensjahren sich die "Querverbindungen" im Gehirn bilden.
Also hätte ich in den ersten 6 Jahren schon Trompete gespielt, wäre ich viiiel weiter. :wink:
Ist übertrieben, aber ungefähr so stelle ich mir es vor. Wenn jemand ein Sprachtalent ist, dann sind die Teile im Gehirn oder eben diese Querverbindungen günstig in diese Richtung ausgelegt.
Wenn jemand ein musisches Talent ist, detto.
Wenn Jemand ein Talent auf der Trompete ist, detto.
Er hat einfach die Gabe, schneller einen guten Ansatz zu entwickeln, schneller bzw. überhaupt eine schöne Höhe zu erreichen, schneller ein Notenbild zu erfassen, etc.

Die anderen physischen Qualitäten dürften weniger mitspielen, soweit meine Lehre aus diesem Thread.

LG Herbert
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Ja, ich glaube auch, das geht vom "Gehirn" aus und möglicherweise stimmt das auch mit den "Querverbindungen". Ich glaube aber nicht, daß das unabänderlich ist und das man Talent in diesem Sinne auch lernen kann.
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Apropos, es gibt sicherlich auch talentierte und weniger talentierte Rechtsanwälte.
Z.B. als Verteidiger vor Gericht haben es rhetorisch Begabte leichter. Das kann man nicht Alles erlernen, oder?
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Puukka hat geschrieben:Apropos, es gibt sicherlich auch talentierte und weniger talentierte Rechtsanwälte.
Z.B. als Verteidiger vor Gericht haben es rethorisch Begabte leichter. Das kann man nicht Alles erlernen.
LG Herbert
Doch, gerade Rhetorik kann man lernen, sogar sehr gut. Die theoretischen Grundlagen ohnehiin. Der Rest ist eine Überwindung der Redeangst und Stärkung des Selbstbewusstseins.
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Meine These ist ja gerade, dass man eben gerade nicht alles lernen kann. Zum Trompeten gehört auch die Physis. Und die ist nun mal bei allen Menschen unterschiedlich. Natürlich kann jeder das Optimum aus seinen Möglichkeiten machen. Aber dadurch werden nicht alle das gleiche Ziel erreichen. Das ist die ewige Illusion der Linken, dass alle Menschen gleich sind.
Nein, sie sind es nicht, auch wenn das wehtut. Einer hat Glück und wird mit günstigen Anlagen geboren, ein anderer nicht. Beide üben optimal (jeweils für sich) und erreichen jeder sein persönliches Optimum. Trotzdem werden diese Optima verschieden sein. Manchmal sogar deutlich.
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Zap
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Beitrag von Zap »

Dobs hat geschrieben:Ja, ich glaube auch, das geht vom "Gehirn" aus und möglicherweise stimmt das auch mit den "Querverbindungen". Ich glaube aber nicht, daß das unabänderlich ist und das man Talent in diesem Sinne auch lernen kann.
Stimmt!

Es hat vor kurzem dazu einen größeren Versuch gegeben, in dem musikalisch "ungebildete" Erwachsene Klavieruntericht erhalten haben, mit der Verpflichtung, jeden Tag mindestens 30 Minuten zu üben.

Schon nach sechs Monaten konnte bei ihnen beim Musizieren eine wesentlich verstärkte Hirnaktivität beobachtet werden.

Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass - entgegen alter Lehre - Hirnzellen und -verbindungen auch im Erwachsenenalter noch wachsen bzw. sich regenerieren und an aktuelle Anfordeungen anpassen.
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

weil ich in meinem umfeld verschiedene musiker aus zweiter generation beobachten durfte, schliesse ich aus dieser beobachtung (zugegeben, sehr unwissenschaftlich), dass frühförderung eine sehr grosse rolle spielen könnte.

meiner meinung spielt auch das image des berufmusikers im konkreten familieren umfeld eine rolle. dazu möchte ich zwei extrempositionen zeigen: wenn dir deine eltern regelmässig erklären, dass geldverdienen mit musik gleich nach dem stehlen kommt wird das wohl einen anderen einfluss auf dich als kind haben, als wenn dir deine eltern erklären, dass geld verdienen mit musik für dich die einzige chance und alternative zur kriminellen laufbahn wäre.

diesen effekt nennt man in der soziologie dann wohl durchlässigkeit. ich vermute, dass die kinder eines arztes auch mit einer höheren wahrscheinlichkeit wieder ärzte werden und die kinder von lehrern mit einer höheren wahrscheinlichkeit wieder lehrer ... u.s.w. ... und die kinder von akademikern werden mit einer höheren wahrscheinlichkeit wieder akademiker ... u.s.w. ... und die kinder von millionären werden mit einer höheren wahrscheinlichkeit wieder millionäre ... u.s.w. ... die kinder von verdurstenden afrikanern ...


___


da ich zwar an individuelle grenzen glaube, aber gleichzeitig nicht daran glaube, dass die meisten von uns auch nur annähernd in die nähe dieser grenzen kommen liegt für mich folgendes auf der hand:

gehe ich davon aus, dass ich mental ca. 5% und physisch ca. 40% meines potentials ausschöpfe (die zahlen wurden von mir bewusst eher zu hoch angesetzt um zu zeigen wieviel spielraum noch offen wäre), dann weiss ich wo ich zuerst den hebel ansetzen muss (wo würdet ihr den hebel ansetzen?).

wer mental auf 5% stecken bleibt dem bringen eine steigerung auf 80% physisch im produkt weniger als jemanden der es mental auf 20% schafft aber physisch auf 40% stehen bleibt.

meiner meinung nach beginnen also die talentierten dort den spass an fortschritten zu entdecken, wo die untalentierten resignieren weil ihnen die schritte zu klein werden. zusätzlich benötigt man aber sicher auch ein talent mit rückschlägen umgehen zu lernen je näher man seinen individuellen grenzen kommt. d.h. ich meine: die erfolgreichen haben es geschafft ihr potential besser auszunutzen, weil sie es geschafft haben ihren grenzen näher zu kommen als der rest.
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Beitrag von Benni »

Zap hat geschrieben:
Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass - entgegen alter Lehre - Hirnzellen und -verbindungen auch im Erwachsenenalter noch wachsen bzw. sich regenerieren und an aktuelle Anfordeungen anpassen.
Wachsen nicht unbedingt in dem Maße, aber es werden definitiv neue Synapsen ausgebildet bzw. die, die schon da sind, so beansprucht, dass sie "aktiv" werden.
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

heisst das jetzt: egal wieviel hirn ich mir weggesoffen habe, wenn ich aufhöre zum saufen kann ich wieder ganz normal viel hirn bekommen?
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Zap
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Beitrag von Zap »

Nein, besser sogar:

oben wurde ja gezeigt, dass sich mäßiger Alkoholkonsum sogar förderlich auf das Wachstum auswirkt!
Im Test wurde von "mäßigem Akoholkonsum... 6g pro kg Körpergewicht pro Tag" gesprochen... also:
Alkohol hat ca. 800 g/Liter; wenn ich 85 Kilo wiege, darf ich also mäßige 1,5 Liter Wodka (40%) o.ä. pro Tag trinken, um meinem Hirn zum Wachstum zu verhelfen!
Befürchte nur, dass es da nicht bei 0,24 Promille bleiben wird...
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Beitrag von haynrych »

schwache raspel :lol: :D
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

haynrych hat geschrieben: gehe ich davon aus, dass ich mental ca. 5% und physisch ca. 40% meines potentials ausschöpfe
Das ist doch vollkommen aus der Luft gegriffen. Wass soll so eine Mutmaßung mir sagen?
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

Schlaui hat geschrieben:
haynrych hat geschrieben: gehe ich davon aus, dass ich mental ca. 5% und physisch ca. 40% meines potentials ausschöpfe
Das ist doch vollkommen aus der Luft gegriffen. Wass soll so eine Mutmaßung mir sagen?

keine ahnung. ich rede doch von mir und kann natürlich überhaupt nicht einschätzen wie weit du dein mentales und physisches potential ausschöpfst. du müsstest deine anfangsbedingung dann schon selbst einschätzen.

wie ich auf meine einschätzung komme, kann ich dir aber trotzdem gerne verraten: die 5% im mentalen bereich sind eine zahl die diverse sportdiagnostiker für die bereiche ausdauertrainung und motorik für den durchschnittlichen mitteleuropäischen hobbysportler angeben. die 40% physisch werden für maximalkraft angegeben.

für die veranschaulichung zwei beispiele aus meinem nahen umfeld:

(1) meine frau hatte mit 14 jahren 40kg (heute 50kg) und konnte bei der prüfung zum schwarzen gürtel in taekwondo ein 2 cm dickes brett durchschlagen. ich nehme an, dass diese leistung nur mit mehr als 5% des mentalen potentials erreichbar war. wenn sie es heute probiert kann sie es noch immer, obwohl sie die meisten anderen übungen nur noch ansatzweise vormachen kann. wenn ich es probieren würde hätte ich angst mir irgendeinen knochen zu brechen und daher unterlasse ich es lieber.

(2) ich konnte vor zwanzig jahren beim bankdrücken 190 kg schieben, dabei würde ich mir heute im besten falle das brustbein brechen. 150 kg dürften aber kein problem für mich darstellen, d.h. ich war bei den 190 kg sicher weit über den 40% (bezogen auf diese spezielle übung) und bei den 150 kg wird es sich vermutlich um ungefähr 60% meines potentials handeln (habe bankdrücken wirklich sehr ausführlich trainiert und die technik sehr gründlich und mit hilfe eines spezialisierten trainers erlernt).


___


das überschreiten der mentalen grenzen kann aber in manchen bereichen des sports auch zu schlimmen folgen führen, der erste marathonläufer soll ja an den folgen seiner übermenschlichen leistung (42 km laufen ohne flüssigkeitszufuhr und mit schwerer ausrüstung) nach überbringung der wichtigen botschaft gestorben sein. damit wissen wir auch wofür diese mentalen grenzen gut sind und wieso sie sich bewährt und etabliert haben.
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

haynrych hat geschrieben: das überschreiten der mentalen grenzen kann aber in manchen bereichen des sports auch zu schlimmen folgen führen, der erste marathonläufer soll ja an den folgen seiner übermenschlichen leistung (42 km laufen ohne flüssigkeitszufuhr und mit schwerer ausrüstung) nach überbringung der wichtigen botschaft gestorben sein. damit wissen wir auch wofür diese mentalen grenzen gut sind und wieso sie sich bewährt und etabliert haben.
Und damit zeigt sich auch wie unterschiedlich die Grenzen bewertet werden können:
Wikipedia hat geschrieben: Herodots Überlieferung (ca. 460 v. Chr.) [Bearbeiten]

Ende August des Jahres 490 v. Chr. griffen die Perser unter Dareios bei Marathon an. Sie wollten die griechischen Stadtstaaten zerschlagen. Der athenische Herrscher Miltiades schickte deshalb Philippides mit einem Hilfsgesuch nach Sparta.

Der Bote soll die Strecke über ca. 245 km in weniger als zwei Tagen gelaufen sein. Die Spartaner haben jedoch keine Zeit: Von dort brachte er umgehend die Meldung nach Athen zurück, dass die Spartaner ihr laufendes Fest Karneia nicht unterbrechen wollten und den Athenern frühestens in sechs Tagen militärischen Beistand leisten könnten. Als er nach Athen zurückkehrte hatten die Athener allerdings die Schlacht zwischenzeitlich schon gewonnen. Umstritten ist, ob Pheidippides nach dieser übermenschlichen Leistung tatsächlich auch noch die Siegesmeldung nach Athen überbrachte.

Pheidippides war ein Hemerodromos (ἡμεροδρόμος), ein Tagesläufer.
Alles andere ist eine wesentlich spätere Erfindung.
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Es war hier ja schon mal Thema, aber hier ist ein C6 von Marc van Cleave aus den USA:

http://www.erikveldkamp.nl/Resources/mu ... quad-c.wav

Musikalisch natürlich total unbrauchbar, aber zu Demonstrationszwecken ganz interessant.

Ist das vielleicht die absolute Grenze.....?
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