Grenzen des Ansatzes/der Höhe

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Steffen
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Beitrag von Steffen »

Ein wunderschönes Beispiel dafür (leider kein Trompeter...) ist z.B. Bob Dylan:

Als Sänger, Gitarrist, Mundharmonika-Spieler eine Frechheit, aber als Mensch/Musiker/Komponist/Texter/Songwriter ein absolutes Genie, wie es alle paar Jahrzehnte mal vorkommt!

Gruß,

Steffen
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

keep blowing hat geschrieben:[...]weil ich auch nach drei wochen nicht üben ohne probleme zwei stunden lead spiele, wenn ich jeden tag zwanzig minuten übe, dann spiel ich zwei stunden lead und bin dann erst richtig warm.
Aha, und worauf führst du das zurück?
keep blowing hat geschrieben:ich sage doch nur es gibt leute mit mehr oder weniger talent und der mit weniger muß einen größeren aufwand betreiben als der mit. mit meinem beispiel der kinder wollte ich nur sagen es gibt verschiedene talente, das was daraus wird von dem willen, der leidenschaft, dem zeitaufwand und richtigen technik abhängt ist doch ok.
Ich würde mir wünschen, dass du deine Standpunkte von anfang so klar darlegen würdest. Diskutieren nur um des Diskutieren Willens ist mir nämlich zu blöd.

LG, Miss Trumpet
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Miss Trumpet hat geschrieben:Wenn man sich diesen Thread so durchliest, dann merkt man, wo das Hauptproblem ist: es ist das Grübeln und Zweifeln, und somit das sich-selbst-limitieren. Anstatt das, was ist UND AUCH NICHT ZU ÄNDER IST (!), anzunehmen und etwas - vielleicht sogar das Beste - daraus zu machen, vergleicht man lieber was nicht vergleichbar ist und macht sich Gedanken über Dinge, die gar nicht existieren oder die nicht zu ändern sind. So baut man sich die Barrieren im Kopf und erleidet den totalen Realitätsverlust.
Was denn nun, sitzt die Barriere im Kopf, limitiert man sich nur selbst oder gibt es unabänderliche Grenzen und "man" muß akzeptieren, was ist und auch nicht zu ändern ist? Und, wer bitte sagt mir, was nicht zu ändern ist? Wer hat die Autorität und die Allwissenheit, daß behaupten zu können? Heinz Burum, Malte Burba, Matthias Höfs, oder Du vielleicht?

Wenn jemand den Willen und Enthusiasmus mitbringt ein guter Trompeter zu werden, gibt es prinzipiell keine Grenzen. Nur die, die er sich selbst setzt.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
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Beitrag von trumpetgeek234 »

Ich denke die meisten Leute die richtig gut Trompete spielen haben nicht einen schimmer wie Sie es machen. Viele dieser Leute sind die großen Trompetenlehrer in unserem Lande.

Das Problem ist, dass diese Leute einem bei trompeterischen Problemen nicht helfen können/wollen. Da diese Leute aber führend in Ihrer Zunft sind gibt es auch nicht viele andere die dies können.

So wird man sich auch in Zukunft hoffen müssen gewisse Dinge richtig zu machen um es irgendwann mal nach oben zu schaffen. Für alle anderen bleibt die Möglichkeit sich an amerikanischen Methoden zu orientieren.
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

da dieser thread die unterschiedlichsten wendungen genommen hat möchte ich ausdrücklich feststellen, dass sich meine beiträge allein auf die fähigkeit beziehen einen hohen ton mit einer trompete zu erzeugen.

d.h.: ich glaube zwar, dass der überwiegende teil von uns in sachen tonumfang weit von der individuell erreichbaren leistungsgrenze entfernt sind, aber ich glaube auch, dass nicht jeder die musikalische genialität eines http://www.clarkterry.com/ oder eines http://www.lewsoloff.com/ oder eines http://www.wyntonmarsalis.net/main1.html oder eines http://jamesmorrison.com/ (liste sicher unvollständig) erreichen kann.

wieviel anteil den schwammigen begriffen begabung und talent oder andere faktoren wie musikalischer frühförderung, fehlen von hindernissen, leidenschaft, selbstbewusstsein, hartnäckigkeit, ... u.s.w. ... zuzuordnen ist, kann meiner meinung nach kaum beurteilt werden, weil man nie feststellen können wird wie sich genannte personen unter wegfall günstiger rahmenbedingungen musikalisch entwickelt hätten.


____


mein sohn ist nun sieben monate alt und er hat seine mutter und mich letzte woche ziemlich überrascht: ich kam erschöpft von der nachtschicht heim und er ist durch das gespräch zwischen meiner frau und mir aufgewacht. als er mich erkannte begann er laut zu buzz-en. vermutlich geht er davon aus, dass es meine art zu singen sei, weil ich immer wieder unbedacht mit der musik, die zu hause nahezu permanent läuft, mit-buzz-e ...

... und noch ein schwank aus meiner kindheit: als kinder von sogenannten häus'lbauern sind mein bruder und ich auf einer baustelle aufgewachsen. wir haben unseren vater regelmässig gequält, ob wir auch mit seinen lustigen werkzeugen spielen dürften. als logische folge konnte ich z.b. mit zehn jahren elektrodenschweissen. vier jahre später hat mich dann der fachlehrer in der lehrwerkstätte als wunderkind bezeichnet, weil ich am ersten tag des schweisskurses besser schweissen konnte als der rest der klasse am letzten.
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

... wenn ich heute vom schweissen rede meine ich natürlich was völlig anderes *harhar*.
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Beitrag von Trompetist »

Dobs hat geschrieben:Was denn nun, sitzt die Barriere im Kopf, limitiert man sich nur selbst oder gibt es unabänderliche Grenzen und "man" muß akzeptieren, was ist und auch nicht zu ändern ist?

Wenn jemand den Willen und Enthusiasmus mitbringt ein guter Trompeter zu werden, gibt es prinzipiell keine Grenzen. Nur die, die er sich selbst setzt.
Kleines Beispiel, um die psychischen Grenzen zu zeigen:

Ich bin zur Zeit ziemlich im Stress (große Aufgabe abzugeben an der Uni am Freitag, die letzten Nächte sehr wenig bis kaum Schlaf).
Ich hab trotzdem jeden Tag versucht, mich zum üben aufzuraffen, Resultat: grauenhaft, an einem Tag sogar der Wunsch, sich ein anderes Instrument zuzulegen...

Heute, wo der Stress etwas weniger geworden ist (die nächsten Wochen "nur noch" eine Klausur pro Woche) hab ich gemütlich ausgeschlafen, Zähne geputzt, geduscht und meine Trompete rausgeholt.

Normalerweise kann ich direkt nach zähneputzen und duschen kaum spielen, also hab ich absolut nichts erwartet, doch siehe da: saubere Höhe, schöner Klang, die Finger laufen wie von selbst, alles wunderbar...

Also denk ich mir, leg ich mal was schwereres auf.
Hab ich dann gemacht, Resultat: naja, es geht so einigermaßen, Klang baut ab, Treffsicherheit lässt nach, psychischer Dämpfer.

Also wieder was leichteres rausgesucht, um mich aufzubauen.
Totalabsturz, kaum mehr nen Ton getroffen, verkrampft ohne Ende, schluss mit üben zumindest für die nächsten paar Stunden.



Nochmal kurz zusammengefasst:
Keine Erwartungshaltung -> alles läuft wie am Schnürchen

erwartet, was schwereres zu schaffen -> es läuft schlechter

"gewusst", dass das leichte wie am Schnürchen läuft
und das reproduzieren wollen -> nichts geht mehr

Das lief alles in ner halben Stunde ab, also Ausdauer hat da nicht mitgespielt, rein psychisch bedingt von Topform zu Worst Case Szenario...

In der Hoffnung, dass es heut abend wieder besser läuft,

Trompetist
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Dobs hat geschrieben:Was denn nun, sitzt die Barriere im Kopf, limitiert man sich nur selbst oder gibt es unabänderliche Grenzen und "man" muß akzeptieren, was ist und auch nicht zu ändern ist? Und, wer bitte sagt mir, was nicht zu ändern ist? Wer hat die Autorität und die Allwissenheit, daß behaupten zu können? Heinz Burum, Malte Burba, Matthias Höfs, oder Du vielleicht?
Ich glaube, ich habe mich etwas diffus ausgedrückt und du hast mich gründlich falsch verstanden: was nicht zu ändern ist, ist das, was jeder von "Mutter Natur" an Qualitäten (z.B. Form und Größe der Lippen) mitbekommen hat - das kann und braucht auch niemand von außen zu beurteilen oder festzulegen. Ich habe die Wahl, entweder an meiner persönlichen, musikalischen, technischen und mentalen Basisausstattung zu arbeiten und das Beste daraus zu machen - vorausgesetzt, dass das für mich die entsprechende Wertigkeit hat, oder mir endlose Gedanken darüber zu machen, ob es denn möglich wäre und ob es denn Sinn machen würde, etc. - und damit eine Barriere im Kopf bauen. Ich bin der Überzeugung, dass es unter diesen Voraussetzungen jeder zum Profi schaffen KANN, solange er nicht die Hürden, auf die er stößt, als unüberwindbar ansieht und auf "hätti-wari" umschwenkt. Mit dem Spruch "Der Erfolgreiche fängt da an, wo der Erfolglose aufhört" ist das m. M. n. auf den Punkt gebracht.

LG, Miss Trumpet
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

geht nur wenn meine frau nicht zu hause ist (sie hat mir schon mit scheidung gedroht, falls ich aus sohnemann ein wunderkind mache) :lol: !!!
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karmody

Beitrag von karmody »

keep blowing hat geschrieben:
karmody hat folgendes geschrieben:
Herbert,
ich glaube daß Du da auf dem Holzweg bist, Deine Einstellung ist ja schon negativ; "ich habe kein Talent, ich schaffe es nie".
Ich bin der festen Überzeugung daß jeder der eine positive Einstellung, den festen Willen und Leidenschaft mitbringt es schaffen kann.
is ja super wenn du diese Eistellung hast, aber wenn du eine 40 stunden woche hast, frau und kind (er) die auch was von dir wollen, vielleicht noch einen garten oder so, wirst du ohne die nötige Zeit und ohne das nötige talent, mit dem festen willen und der leidenschaft leider nicht weit kommen.
ich kenne einige hobbytrompeter die nur drei mal die woche spielen und trotzdem lead spielen können, andere die jeden tag üben und auf der vierten stimme probleme haben, trotz wille und leidenschaft.
Lieber keepblowing,

wenn Du eine 40 Stundenwoche hast und ausserdem Familie mit 2 Kindern, Haus und Garten versorgen musst, und vielleicht abends noch Deine Schwiegermutter baden musst, kannst Du natürlich keine Profikarriere anstreben.
Darum ging es hier ja gar nicht, sondern um die These daß bei vorhandener Musikalität bestimmte körperliche Voraussetzungen entscheidend für das erreichen spieltechnischer Höchsleistungen sind.
Und das bezweifle ich sehr. Viel wichtiger ist der Wille, die richtigen Lehrer, das zielgenaue Üben usw.

Gruß Karmody
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haynrych
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Beitrag von haynrych »

keep blowing hat geschrieben:unsere haben wir schon mit allem "gequält", meine frau reitet also mußte sie mit acht monaten auf ein pferd. bevor ich jetzt eine anzeige wegen kinderquälerei bekomme: sie hatte riesig spaß!

unserer hatte anfangs beim babyschwimmen gestreikt. das war für seine eltern (beide ziemliche wasserratten) ein schock. als leidenschaftliche taucher wäre ein wasserscheues kind eine kleine katastrophe. sind dann d'raufgekommen, dass nicht das wasser selbst sondern nur die wassertemperatur das problem war. wenn das wasser warm genug ist, er also nicht auskühlt, bleibt er gerne länger und plantscht mit begeisterung.

seit die kinderärztin bei der letzten mutterkindpass-untersuchung bestätigte wie wichtig musik für die frühkindliche entwicklung sein kann darf ich auch in der wohnung wieder buzz-en (meine meinung gilt scheinbar weniger als die von einem mediziner).

wird sicher spannend was sich junior so aussuchen wird von den hobbies die er bei den eltern beobachten kann (trompete, tauchen, snowboard, klettern, ... ). vielleicht ist er aber auch innovativ und es interessiert ihm was vollkommen anderes (faul sein, glotze, ... ).


____


zum ursprünglichen thema hatte ich gestern eine idee: es gibt kaum trompeter (egal ob profi oder amateur) die regelmässig und viel spielen (egal ob üben oder auftritte) und einen wirklich schlechten tonumfang haben. vielleicht verändert das regelmässige spielen das schwingungsverhalten der lippen positiv und vielleicht gibt's ausnahmetrompeter deren lippen auch ohne üben schon ein sehr gutes schwingungsverhalten mitbringen (könnte z.b. auch ein narbengewebe sein dass leichter zum hochfrequenten schwingen neigt [kinder: finger weg vom bastelmesser])?

seit samstag verwende ich neue mundstücke (najoom's - made by GRmouthpieces) die wirklich gut passen. meine ausdauer hat sich dadurch enorm verbessert. vielleicht spielt das perfekte material doch eine grössere rolle als oft behauptet wird. wenn sich also im idealfall nicht der mensch an die maschine anpassen muss, sondern die maschine an den menschen angepasst wurde?
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Miss Trumpet hat geschrieben:Ich glaube, ich habe mich etwas diffus ausgedrückt und du hast mich gründlich falsch verstanden: was nicht zu ändern ist, ist das, was jeder von "Mutter Natur" an Qualitäten (z.B. Form und Größe der Lippen) mitbekommen hat
Ja, daß jeder andere körperliche Voaussetzungen mitbringt, darüber läßt sich wohl kaum streiten. Mich interessiert, inwieweit diese anatomischen Besonderheiten Dich daran hindern beispielsweise ein "High Note-Trompeter" wie Maynard Ferguson oder Jon Faddis zu werden.

Gibt es jemanden, der sich traut, da eine ähnliche These aufzustellen wie Heinz Burum in "Das Geheimnis des richtigen Ansatzes"? Kann es sein, daß jemand, der eine bestimmte Lippenform, eine "Falte" in der Lippe oder kleine Lungenflügel hat, von vorn herein physisch daran gehindert ist, ein C4 zu spielen? Ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen.

Oder gibt es tatsächlich keine anatomischen Besonderheiten, die nicht durch Training "überwunden" werden können, vorausgesetzt, die Lippen und die Atmung funktionieren "normal"?
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Beitrag von haynrych »

wer viel spielt und übt hat, rein statistisch gesehen, auch die grössere chance das aha-erlebnis zu machen wie er töne jenseits von f''' erzeugen kann.

kann mich nur ungenau erinnern, aber irgendwo habe ich gelesen, dass ab einer gewissen höhe der widerstand der trompete so gut wie keine rolle mehr für die erzeugung von tönen spielt, d.h. ab dieser höhe benötigt mensch eine andere strategie die luftsäule im instrument zum schwingen zu bringen.

meine folgerung: wenn der widerstand der trompete keine hilfe mehr darstellt, dann muss ich auch ohne trompete einen gleich hohen ton erzeugen können. d.h. meine these lautet: wer ein c'''' buzz-en kann müsste es auch auf der trompete spielen können und zwar nahezu nur genau dann.

logischer erster schritt: lerne ein c'''' zu buzz-en und dann komme zu schritt zwei: lerne es auch mit der trompete zu erzeugen.

so einfach isses.
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Beitrag von Puukka »

Dobs hat geschrieben:Gibt es jemanden, der sich traut, da eine ähnliche These aufzustellen wie Heinz Burum in "Das Geheimnis des richtigen Ansatzes"? Kann es sein, daß jemand, der eine bestimmte Lippenform, eine "Falte" in der Lippe oder kleine Lungenflügel hat, von vorn herein physisch daran gehindert ist, ein C4 zu spielen? Ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen.
Der Unterschied zu Heinz Burum und mir ist, dass ich nicht sage: "Wenn Du genau Das hast, bist Du gehandicapt."

Ich sage, bei bestimmten Kombinationen von Lippenform/Grösse/Position/Ausprägung der Muskulatur etc. hast Du einen Vorteil, bei bestimmten Kombinationen bist Du im Nachteil. Diese bestimmten Kombinationen sind aber so komplex und unterschiedlich, dass man es nicht verallgemeinern könnte.

Bei mir würde ich z.B. folgendes sehen.
Ich habe sehr schmale Lippen.
Wenn ich meine Lippen mit meinem derzeitigen Ansatz zusammenpresse, wie z.B. beim d3 bleibt minimalstes Lippenfleisch zum Schwingen über. Beim e3 noch weniger und ab g3 so wenig, dass der Ton abreisst.
Ich kann jetzt daran arbeiten, die Lippen so zu positionieren, dass ich mehr Lippenfleisch zum Schwingen bringe, jedoch das c4 sehe ich für mich in dieser Form unerreichbar.
Ich sag Das mal frei heraus, wenn ich etwas dickere Lippen hätte, würde die Sache schon viel günstiger aussehen.
Jedoch sage ich nicht, dass man mit dünnen Lippen nicht erfolgreich sein kann.
Wenn ich die Muskulatur anders einsetzen würde/könnte wäre es wieder anders.

LG Herbert
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

Puukka hat geschrieben:Der Unterschied zu Heinz Burum und mir ist, dass ich nicht sage: "Wenn Du genau Das hast, bist Du gehandikapt."
Ich sage, bei bestimmten Kombinationen von Lippenform/Grösse/Position/Ausprägung der Muskulatur etc. hast Du einen Vorteil, bei bestimmten Kombinationen bist Du im Nachteil.
Na, dann sagst Du noch nichts anderes, als, daß Du bei bestimmten Konstellationen gehandicappt bist?
Puukka hat geschrieben: Bei mir würde ich z.B. folgendes sehen.
Ich habe sehr schmale Lippen.
Wenn ich meine Lippen mit meinem derzeitigen Ansatz zusammenpresse, wie z.B. beim d3 bleibt minimalstes Lippenfleisch zum Schwingen über. Beim e3 noch weniger und ab g3 so wenig, dass der Ton abreisst.
Ich kann jetzt daran arbeiten, die Lippen so zu positionieren, dass ich mehr Lippenfleisch zum Schwingen bringe, jedoch das c4 sehe ich für mich in dieser Form unerreichbar.
Ich Das mal frei heraus, wenn ich etwas dickere Lippen hätte, würde die Sache schon viel günstiger aussehen.
Jedoch ich sage nicht, dass man mit dünnen Lippen nicht erfolgreich sein kann.
Wenn ich die Muskulatur anders einsetzen würde/könnte wäre es wieder anders.

OK, aber ist ein C4 dann tatsächlich unerreichbar? Haben alle Trompeter, die ein C4 spielen können, dicke Lippen? Ich glaube nicht.

Letztlich ist der Prozess des Lernens eine Trompete zu spielen doch eigentlich nichts anderes, als unsere Anatomie zu überlisten. Der Mensch ist nicht dafür geboren worden, in ein Metallrohr zu pusten, um Töne in abartigen Höhen zu erzeugen.

Und ich glaube, mit Übung und dem entsprechenden Willen, ist es nahezu jedem möglich, das zu schaffen. Bei dem einen dauert es vielleicht länger, weil er "dünne" Lippen hat, aber es gibt - jedenfalls grundstzlich - keine unüberwindbare anatomische Hürde (glaube ich...).
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
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