BE - Einige Tipps für BE Neulinge

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Gordon_D5
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Beitrag von Gordon_D5 »

@moth:

Aus Bert Lochs FAQ's

Wenn das Fundament stark ist kann man alles ausprobieren. Die Gefahr, sich den Ansatz zu ruinieren ist nicht wirklich groß. Vielleicht sollte man sich selbst fragen ob es effektiv oder produktiv ist noch weitere Methoden einzusetzen. Mundstück-buzzen oder freies buzzen sind meiner Meinung nach kontraproduktiv oder bestenfalls wirkungslos. Stamp Pedaltöne fügen nichts zum Fortschritt hinzu. Gordons A-E-I Theorie ist nicht mehr wirklich notwendig. Quinques extreme GGG-Stellung der Zunge für das hohe Register ist zu extrem und ich würde jedem raten die Finger davon zu lassen

versuche RI nass zu spielen. RI#2 sollte dann viel einfacher funktionieren. Es geht aber auch trocken.

Ich habe mit BE angefangen um meine "schlechten Tage" endlich aus dem Programm streichen zu können. Es klappt noch nicht ganz, aber der Fortschritt ist sichtbar und für andere hörbar.

@Yogi:

Lautstärke = mehr Luft
Höhe = schnellere Luft (Kompression)

Versuche den Ansatz ein bisschen zu öffnen. Wie auch immer. Es gibt viele Möglichkeiten. Spiele nicht RI aus dem LCS sonder aus dem Air Hiss heraus. Du dürftest dann eher Probleme haben leise zu spielen anstatt zu laut.
hannes
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Beitrag von hannes »

yogi hat geschrieben:Hallo,
klasse Beitrag.
Eine Frage bei BE stellt sich mir aber noch. Wie erzeugt man in den höheren Lagen damit Lautstärke?
Das Hochschieben der Unterlippe ist dazu eher kontraproduktiv, da sich die Lippenöffnung verkleinert.
Bobby Shew empfiehlt im Gegensatz dazu sogar den Kiefer abzusenken ...
Es geht ja auch um die richtige Balance. Außerdem ist bei BE, TCE auch die Kieferöffnung groß, da ja die Zunge nach vorne kommen soll (bei BE zumindest beim Anstoß).
Die ausschlkießliche Zwischen-LIppenspannung durch das nach oben gebündelte Kinn birgt in der Tat die Gefahr, nur ein leises Quietschen zu erzeugen. Daher soll man ja gerade zusätzlich RO üben, um die richtige Balance zu finden.
Hier ist übrigends auch der Unterschied zu TCE. Bei TCE sind die Lippen durch mehr Unterstützung der Zunge viel lockerer bei gleicher Anforderung und mit mindestens gleich gutem (meiner Meinung nach besserem) Resultat was Lautstärke und Tonhöhe betrifft.
Und die Mundwinkel sollen wirklich kocker sein und nur in der Weise involviert sein, dass man die Lippen mehr nach vorne bringt. Dies bestätigten sowohl Callet als auch Civiletti. Jeff Smiley Ausführungen habe ich ebenso interpretiert und es wurde bisher im TH nirgends etwas über eine Mundwinkelarbeit/-spannung, -brennen berichtet. Alle Trompetenlehren dieser Art (auch Odneal) betonen das lockere Mundwinkelgefühl bei dem m-Ansatz mit lockerer Kinnmuskulatur. Die Lippenarbeit soll gerade weg von den Mundwinkeln zum Lippenzentrum führen. Deshalb genügen auch sehr kleine Mundstücke, da die Lippe nur noch an einem kleine Teil im der Mitte schwingt. Um hierfür die Spannung zu erhöhen, braucht man nicht noch die Mundwinkelmuskulatur.
Habe ich Smiley falsch verstanden bzw. warum schreibt im TH niemand darüber?
Ich habe jedenfalls viele Muskeln gespürt, aber meine Mundwinkel waren auch bei BE sehr locker. Bin allerdings seit ca. 2 Jahren nur noch TCE-ler und muss mir keine Gedanken um Mundwinkel machen.

Hannes
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Gordon_D5
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Beitrag von Gordon_D5 »

also, um die RO Frage zu klären:

RO soll den Zwecke erfüllen, die Mundwinkel und (aber nur sekundär)das Kinn nach vorne zu bringen. Leute mit einem "Smile-Ansatz" werden das am besten bestätigen können.
Die Übung sollte aber nicht "locker" gemacht werden, sondern mit Muskelanspannung der Wundwinkel nach vorne und nach innen. Je tiefer die Töne in der Doppeloktave umso mehr werden die Mundwinkel (und das Kinn) nach "vorne" gedrückt.
Ich habe allerdings den Beitrag auf trumpetherald, dass RO eine Kraftübung und keine Entspannungsübung ist, leider noch nicht gefunden.

@Hannes: bringst du die RO Übung in Verbindung mit vergrößern der Lippenöffnung? Ich denke nicht, dass dies exakt das ist was RO bewirken soll.
yogi
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Beitrag von yogi »

Versuche den Ansatz ein bisschen zu öffnen
klar, das vergrößert die Lippenöffnung und mehr Luft kommt durch => lauter. Gleichzeitig fällt aber die Tonhöhe, da sich die Luftgeschwindigkeit durch die größere Öffnung reduziert. Wie wird dies kompensiert ... durch Mundstückdruck?
Außerdem ist bei BE, TCE auch die Kieferöffnung groß
stimmt, das hab ich falsch interpretiert. Es werden ja nur die Lippen "zusammengeschoben"
Daher soll man ja gerade zusätzlich RO üben, um die richtige Balance zu finden.
In wie weit hilft RO bei diesem Problem?
hannes
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Beitrag von hannes »

Guckst du da: Mundwinkel immer entspannt im Sinne von Callet The corners are remain completely relaxed!

http://www.super-chops.com/
hannes
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Beitrag von hannes »

Guckst du da: http://www.super-chops.com/
Im Sinne von Callet bleiben die Mundwinkel immer (möglichst) entspannt ("The corners remain completely relaxed at all times"). Daher schrieb Callet die Doppelpedalübungen, um die sonst übliche Mundwinkelspannung zu verlernen. Diese relaxte Gefühl soll dann auch in höhere Lagen übernommen werden, wobei Zunge und Lippen im Zentrum für Höhenunterschiede sorgen.
Meine Erfahrung: Den Ansatz kann man sehr gut ohne bewusste Mundwinkelaktivität nach vorne bringen, wenn das Kinn und eben die Mundwinkel locker sind. Zur Entspannung ist übrigends keine Übung der Welt außer pausieren. Aber nach meiner Erfahrung ist nur bei Maggio u.a. die Mundwinkelarbeit bei Doppelpedaltönen involviert. Callet und Civiletti fordern bei diesen Übungen völlig entspannte Mundwinkel, was andere Muskelaktivität nach vorn nicht ausschließt, aber bei lockeren Kinn/Mundwinkeln einfach ist. Von Kraftübung kann bei Doppelpedals im Sinne Callets nicht gesprochen werden. Da Smiley dies von Callet gelernt hat und auch in seinem Buch auf Callet verweist, interpretiere ich ihn eben im Sinne des Erfinders vom "Frenchhorn-Einsetzen" für Trompete.

Smiley schreibt auf S. 60, dass er Callet-style-Pedals empfiehlt, nachdem er 10 Jahre Maggio-Pedals mit limitiertem Erfolg praktizierte. Die Mundwinkel nach vorne innen zu bringen bedeutet nicht sie spannen zu müssen. Dies geschieht allerdings dann, wenn man gegen die Kinnmuskulatur "antreten" muss. Die Callet-Pedals sollen gerade automatisch dazu führen, die Mundwinkel relaxed nach vorne bringen zu können. Dies ist das Ziel, das auch Smiley auf S. 61 beschreibt. [Callet-pedals] "force you to pucker more". Dies soll wiederum der Tendenz vieler Spieler, die Mundwinkel zu einem Lächelansatz nach hinten zu spannen und mit der Oberlippe über die Unterlippe zu rutschen entgegenwirken (das englische Zitat spare ich mir).

Hannes
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Beitrag von hannes »

Durch ein Mail an mich kam ich darauf, noch eine Ergänzung zu schreiben, um Missverständnissen vorzubeugen:

RO kann bei noch ungeübteren Spielern natürlich auch als Kraftübung verstanden werden, da der Orbicularis Oris (Ringmuskel) zum Nachvorneschieben des Ansatzes beansprucht wird. Hier muss man kontrollieren, dass man nicht die Mundwinkelmuskeln anspannt (oft willkürlich), sondern den Ringmuskel dazu benützt. Vielleicht gab es ja Missverständnisse bzgl. der beanspruchten Muskeln?
Sehr vereinfacht ausgedrückt: Die Mundwinkelmuskeln sind die, die man zum Lächeln und Auseinanderziehen des Mundes braucht. Der Ringmuskel ist der Muskel, mit dem man die Lippen spitzen kann.

Hannes
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nobody
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Beitrag von nobody »

Eine Frage hab ich bzgl. RI und TOL:
stimmt es, dass man bei RI die Zähne zusammen lassen, und bei TOL auseinandermachen soll ? sozusagen RI mit geschlossenem und TOL mit offenem Kiefer ?
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Nein. Auch bei RI muss man mit der Zunge an die Oberlippe kommen. Es gibt eigens eine RI-TOL Übung.
Dick
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Beitrag von Dick »

Hallo nobody,
du musst hierbei zwischen RI und dem lip clamp unterscheiden. Zum Üben des lip clamp-praktisch als Vorübung des RI- kannst Du den Kiefer geschlossen lassen, dann ist die Gefahr , die Lippen zwischen die Zähne einzuziehen, nicht gegeben.
Beim TOL musst Du dagegen den Kiefer öffnen, sonst wird die Zunge die Lippe nicht erreichen können. :wink:
Gruß Dick
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nobody
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Beitrag von nobody »

hey danke Dick, hat mir zum Verständnis jetzt geholfen !
dann mach ich mich mal ans üben :)

nobody
Hochwälder
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Beitrag von Hochwälder »

:idea:
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Gordon_D5
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Beitrag von Gordon_D5 »

Nochmal zur Erinnerung und besseren Verständlichkeit für RO direkt aus trumpetherald:


"A lot of players think that pedals are done primarily to relax muscles.

In BE, the pedals are done primarily to activate muscles, and bring about a higher degree of focus to the lips.

Jeff"
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Spasstrompeter
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Übersetzung

Beitrag von Spasstrompeter »

Hallo liebe BE Fangemeinde.

Ich stelle mich als Newbie kurz vor:
bin seit 27 Jahren Solotrompeter im Orchester, seit 20 Jahren im RQ und es macht mir immer noch viel Spass, Neues aus der Trompetenwelt zu entdecken.

Vor etwas mehr als einem Jahr bin ich auf Jeff Smiley und seine Methode gestoßen. Kurz gesagt: es ist das Beste, was mir in meiner langen Trompeterkarriere untergekommen ist. Und auch ich habe vieles (auch viel Mist!) ausprobiert. Mein -keinesfalls schlechter- Ansatz hat sich weiter verifizierbar verbessert.

Das einzige Manko ist, dass es das Buch nicht schon vor 30 Jahren gegeben hat. Ich habe Kontakt mit mehreren erfahrenen BE Usern und auch mit Jeff persönlich. Er ist ein sehr seriöser Mensch, der unglaublich viel Ahnung hat und dem es um die Sache geht.

Ein Projekt, das inzwischen schon sehr weit fortgeschritten ist, ist eine von Jeff natürlich autorisierte und erwünschte deutsche Übersetzung seiner Methode. Da ich in dieses Projekt involviert bin, habe ich einige Fragen ans Forum:

1. wie groß ist der Verbreitungsgrad von BE bzw. die Nachfrage nach einer deutschen Übersetzung?

2. besteht in der deutschen Trompeterszene ein Interesse daran, Jeff mal nach persönlich nach Deutschland einzuladen und ein paar workshops zu halten?

Ich bitte um möglichst viel Feedback, um mir eine Meinung über den Bekanntheitsgrad von BE bilden zu können.
Uwe
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Beitrag von nobody »

Hi Spasstrompeter !

1. Über die Nachfrage nach einer deutschen Fassung kann ich nur soviel sagen : Wer sich intensiv mit BE beschäftigen will, den schreckt die englische Ausgabe nicht ab. Schon das Schulenglisch ist locker ausreichend um das Buch zu verstehen, auch wenn Nachschlagen nicht verboten ist :)

2. Ich denke sowohl die Anhänger als auch die Kritiker würden sich gerne ein intensiveres Bild über ihn und die Methode verschaffen, insofern ... wieso nicht ? :-D

Gruß, nobody
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