BE - Einige Tipps für BE Neulinge
Verfasst: Freitag 8. Dezember 2006, 10:36
Liebe Trompetengemeinde,
da hier doch schon einige an dem Thema Balanced Embouchure interessiert sind und ich auch schon einige Fragen per PM erhalten habe möchte euch hier ein kleines Kompendium meiner Erfahrungen und Tipps im Umgang mit BE geben.
Eindrücke andere User sind herzlich willkommen.
zu RO (Roll-Out):
Im Buch wird beschrieben man soll sich bei RO den Sound der CD versuchen zu erreichen. Achtung: 1. Ist der Sound nicht genau zu definieren und 2. Ist der Sound wie auf der CD durch unterschiedliche Ausprägungen von RO zu erreichen.
Beim Sound sollte wirklich an eine giftige Bassposaune (jeder hat schonmal so einen genialen tiefen Bassposaunen Ton gehört) gedacht werden. Dann liegt ihr richtig. Es wird dafür viiiiiel und wirklich viel Luft benötigt
WICHTIG: Es ist möglich auch ein Doppelpedalton mit normalem Ansatz zu spielen. Das sollte nicht das Ziel sein. Die Unterlippe muss außerhalb des Mundstückes liegen. Die Mundwinkel zeigen nach vorne (mitte) wie bei einem extremen Kussmund.
Falls RO bei euch nicht klappen sollte probiert es mal mit einem sehr flachen Mundstück. Es ist oft einfacher hier den gewünschten Sound zu erreichen. Danach langsam an eure Mundstückgröße rantasten. Die Übung wird schwerer, umso tiefer der Kesseldurchmesser ist.
Ich konnte anfangs RO auch nur auf flachen Mundstücken spielen. Mittlerweile bin ich hier Mundstück unabhängig.
Zum Thema Neigung des Instrumentes: Ihr müsst hier wirklich rumprobieren, was für euch die beste Stellung für RO ist.
Persönlich für mich die beste und definitiv am muskelbeanspruchensde Übung ist RO#2 mit TOL. Probiert dort wirklich einen extrem harten Anstoss mit extrem brassigen Sound. Die Mundwinkel werden es euch danken.
Zum Thema Muskeln: RO ist keine Enstspannungsübung sondern eine Kraftübung! Immer im Hinterkopf behalten...
nun zu RI:
für viele (wie auch für mich) wird RI anfänglich eine sehr mühsame Angelegenheit sein. Aber ich kann euch sagen, bleibt dran es lohnt sich!!!
RI kann man nicht erlernen indem man sich die Bilder im Buch anschaut. RI ist eine Feeling Sache.
Versucht nicht aus dem LCS heraus den Ton auf der Trompete zu erzeugen. Der Ton ist meistens zu dünn und zu hoch. Als Übeeffekt nicht brauchbar. Die Ausgangslage sollte das "hiss" sein. Hierbei sollte das Gefühl entstehen, zwischen den Lippen baut sich ein kleines Luftpolster auf. Dazu auch hinter den Lippen. Ihr solltet fühlen, dass die Lippen beim Airhiss die Zähne nicht berühren!
Auch ganz wichtig was oft in den Hintergrund gestellt wird aber für mich ausschlaggebend war: Die Lippen müssen parallel aufeinander liegen!!! Nicht die Oberlippe über der Unterlippe oder umgekehrt - parallel!
Ist bei euch die Lippenstellung nicht parallel versucht dies, z.B. durch ein bisschen Vorschieben/Zurückschieben des Kinns, zu erreichen.
Nächster Punkt: Beim Ansetzen des Instruments (beim airhiss) dürft ihr auf keinen Fall in euren alten Ansatz zurückfallen. Beobachtet dort wirklich jede kleine Veränderung ob ihr nicht doch was verändert wenn ihr das Mundstück an die Lippen setzt. Ich dachte auch immer ich verändere nichts. Ein großer Durchbruch kam als ich bemerkte, dass da doch eine kleine Veränderung war und ich diese abstellte.
Trocken oder Nass? Gute Frage...
Ich spiele normalerweise immer nass. RI jedoch trocken. Mir gibt es mehr grip. Da muss aber jeder seinen eigenen Weg finden. Es geht auf beide Arten. Falls es nass nicht funktioniert vielleicht mal trocken ausprobieren - oder andersrum. Viele BE Experten raten aber RI nicht trocken zu üben. Ich machs trotzdem.
Anfangs sollte es euch bei RI kaum möglich sein unterhalb B'' zu spielen. Wenn ihr gleich schon G'' E'' und darunter spielen könnt, ist dies ein guter Intiator dafür, dass ihr irgend etwas falsch macht. (Es gibt ganz wenige, die RI von anfang an gleich beherrschen. Diese fühlen dann aber, dass sie alles richtig machen;o). Ist eure Lippe wirklich GANZ eingerollt? Sieht man Lippenrot? Versucht die Mundwinkel bei RI erstmal aus dem Spiel zu lassen.
RI ist im allgemeinen weniger Mundstück abhängig als RO. Ihr solltet überall die gleichen Ergebnisse erzielen können. Wenn es nicht klappt vielleicht mal mit einem etwas flacheren Mundstück probieren.
Noch ein Nachtrag zu RI:
Versucht wirklich hier ein bisschen rumzuexperimentieren. Habt keine Angst, wenn ihr es nicht übertreibt macht ihr nichts kaputt. RI ist nicht einfach. Findet den Schlüssel...
zu TOL:
Bisher kann ich nicht sagen, dass mir TOL irgendein Vorteil beim Spielen verschafft hat (außer bei RO#2 mit TOL) . Vielleicht liegt das auch daran, dass ich noch nie Probleme hatte an der Oberlippe anzustoßen. Ich rate es aber jedem dies trotzdem zu üben. Ich habe viele Erfahrungsberichte gelesen, wo Spieler sehr von TOL profitiert haben. Es ist eben eines der vielen Teile des BE Puzzles. Könnte ihr es (bis C''') müsst ihr es nicht forcieren. Legt die Zeit mehr in RI oder/und RO. Könnt ihr es nicht? ÜBEN!!!
Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen helfen und einige der vielen vielen Fragen klären.
da hier doch schon einige an dem Thema Balanced Embouchure interessiert sind und ich auch schon einige Fragen per PM erhalten habe möchte euch hier ein kleines Kompendium meiner Erfahrungen und Tipps im Umgang mit BE geben.
Eindrücke andere User sind herzlich willkommen.
zu RO (Roll-Out):
Im Buch wird beschrieben man soll sich bei RO den Sound der CD versuchen zu erreichen. Achtung: 1. Ist der Sound nicht genau zu definieren und 2. Ist der Sound wie auf der CD durch unterschiedliche Ausprägungen von RO zu erreichen.
Beim Sound sollte wirklich an eine giftige Bassposaune (jeder hat schonmal so einen genialen tiefen Bassposaunen Ton gehört) gedacht werden. Dann liegt ihr richtig. Es wird dafür viiiiiel und wirklich viel Luft benötigt
WICHTIG: Es ist möglich auch ein Doppelpedalton mit normalem Ansatz zu spielen. Das sollte nicht das Ziel sein. Die Unterlippe muss außerhalb des Mundstückes liegen. Die Mundwinkel zeigen nach vorne (mitte) wie bei einem extremen Kussmund.
Falls RO bei euch nicht klappen sollte probiert es mal mit einem sehr flachen Mundstück. Es ist oft einfacher hier den gewünschten Sound zu erreichen. Danach langsam an eure Mundstückgröße rantasten. Die Übung wird schwerer, umso tiefer der Kesseldurchmesser ist.
Ich konnte anfangs RO auch nur auf flachen Mundstücken spielen. Mittlerweile bin ich hier Mundstück unabhängig.
Zum Thema Neigung des Instrumentes: Ihr müsst hier wirklich rumprobieren, was für euch die beste Stellung für RO ist.
Persönlich für mich die beste und definitiv am muskelbeanspruchensde Übung ist RO#2 mit TOL. Probiert dort wirklich einen extrem harten Anstoss mit extrem brassigen Sound. Die Mundwinkel werden es euch danken.
Zum Thema Muskeln: RO ist keine Enstspannungsübung sondern eine Kraftübung! Immer im Hinterkopf behalten...
nun zu RI:
für viele (wie auch für mich) wird RI anfänglich eine sehr mühsame Angelegenheit sein. Aber ich kann euch sagen, bleibt dran es lohnt sich!!!
RI kann man nicht erlernen indem man sich die Bilder im Buch anschaut. RI ist eine Feeling Sache.
Versucht nicht aus dem LCS heraus den Ton auf der Trompete zu erzeugen. Der Ton ist meistens zu dünn und zu hoch. Als Übeeffekt nicht brauchbar. Die Ausgangslage sollte das "hiss" sein. Hierbei sollte das Gefühl entstehen, zwischen den Lippen baut sich ein kleines Luftpolster auf. Dazu auch hinter den Lippen. Ihr solltet fühlen, dass die Lippen beim Airhiss die Zähne nicht berühren!
Auch ganz wichtig was oft in den Hintergrund gestellt wird aber für mich ausschlaggebend war: Die Lippen müssen parallel aufeinander liegen!!! Nicht die Oberlippe über der Unterlippe oder umgekehrt - parallel!
Ist bei euch die Lippenstellung nicht parallel versucht dies, z.B. durch ein bisschen Vorschieben/Zurückschieben des Kinns, zu erreichen.
Nächster Punkt: Beim Ansetzen des Instruments (beim airhiss) dürft ihr auf keinen Fall in euren alten Ansatz zurückfallen. Beobachtet dort wirklich jede kleine Veränderung ob ihr nicht doch was verändert wenn ihr das Mundstück an die Lippen setzt. Ich dachte auch immer ich verändere nichts. Ein großer Durchbruch kam als ich bemerkte, dass da doch eine kleine Veränderung war und ich diese abstellte.
Trocken oder Nass? Gute Frage...
Ich spiele normalerweise immer nass. RI jedoch trocken. Mir gibt es mehr grip. Da muss aber jeder seinen eigenen Weg finden. Es geht auf beide Arten. Falls es nass nicht funktioniert vielleicht mal trocken ausprobieren - oder andersrum. Viele BE Experten raten aber RI nicht trocken zu üben. Ich machs trotzdem.
Anfangs sollte es euch bei RI kaum möglich sein unterhalb B'' zu spielen. Wenn ihr gleich schon G'' E'' und darunter spielen könnt, ist dies ein guter Intiator dafür, dass ihr irgend etwas falsch macht. (Es gibt ganz wenige, die RI von anfang an gleich beherrschen. Diese fühlen dann aber, dass sie alles richtig machen;o). Ist eure Lippe wirklich GANZ eingerollt? Sieht man Lippenrot? Versucht die Mundwinkel bei RI erstmal aus dem Spiel zu lassen.
RI ist im allgemeinen weniger Mundstück abhängig als RO. Ihr solltet überall die gleichen Ergebnisse erzielen können. Wenn es nicht klappt vielleicht mal mit einem etwas flacheren Mundstück probieren.
Noch ein Nachtrag zu RI:
Versucht wirklich hier ein bisschen rumzuexperimentieren. Habt keine Angst, wenn ihr es nicht übertreibt macht ihr nichts kaputt. RI ist nicht einfach. Findet den Schlüssel...
zu TOL:
Bisher kann ich nicht sagen, dass mir TOL irgendein Vorteil beim Spielen verschafft hat (außer bei RO#2 mit TOL) . Vielleicht liegt das auch daran, dass ich noch nie Probleme hatte an der Oberlippe anzustoßen. Ich rate es aber jedem dies trotzdem zu üben. Ich habe viele Erfahrungsberichte gelesen, wo Spieler sehr von TOL profitiert haben. Es ist eben eines der vielen Teile des BE Puzzles. Könnte ihr es (bis C''') müsst ihr es nicht forcieren. Legt die Zeit mehr in RI oder/und RO. Könnt ihr es nicht? ÜBEN!!!
Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen helfen und einige der vielen vielen Fragen klären.