BE - Einige Tipps für BE Neulinge

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

@dizzy_piano

1. Was nützt ein fokussierter Ansatz wenn es jemanden an einer konkreten Klangvorstellung fehlt?

2. Viele Ausdauerprobleme resultieren aus einer verkrampften Atmung, werden dann jedoch fälschlicherweise auf den Ansatz projiziert.
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dizzy_piano
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Re: Kopfproblem???

Beitrag von dizzy_piano »

Dobs hat geschrieben:Was ist ein "fokussierter" Ansatz und warum brauche ich dafür keine Stütze?
Ich habe nicht gesagt, dass man keine Stütze braucht. Ich habe nur gesagt, Stütze allein hat mir nicht geholfen (oder ich mache es nach wir vor falsch, das schließe ich nicht aus)

Fokussierter Ansatz: Entwicklung einer wesentlich kleineren Strömungsöffnung zur Erzeugung der Schwingung als es "üblicherweise" der Fall ist. Entwicklung einer sehr exakten Positionierung und sehr feinfühligen Steuerung dieses Strömungsloches im Mundstück.
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Erik Veldkamp hat geschrieben:Kann jemand mir mal erklären warum manche Trompeter die richtige Ansatz Probleme haben, oft denken das Trompeter die nie Ansatz Probleme gehabt haben nicht verstehen wie mann Trompete spielen soll?
Ich glaube nicht dass man etwas wirklich verstehen muss um es gut zu können. Ich glaube auch nicht dass man einem Anderen gut vermitteln kann wie es richtig geht wenn man es von Anfang an richtig gemacht hat.

Ich glaube aber auch dass man, wenn man es richtig macht nicht weiter darüber nachdenken sollte und es einfach so beibehalten sollte.

Wenn ich richtig gut spielen will dann muss ich mich lösen von allem "wie geht es?" und einfach mal Gas geben. Aber wenn ich die Technik dafür nicht habe dann geht das nicht. Und bei mir war es halt auch so dass ich von dem Punkt an dem ich jetzt richtig Gas geben kann sehr weit weg war und dass ich da mit Klangvorstellungen allein nie hingekommen wär. Dann hab ich mit BE aber einen Übergang geschafft und kann plötzlich Sachen von denen ich vorher nur träumen konnte. Und das ist schön.
Dafür brauch ich aber immer noch eine gute Klangvorstellung und genug Luft. Aber alleine damit wärs nix geworden.

Uli
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dizzy_piano
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Beitrag von dizzy_piano »

Bernhard hat geschrieben:@dizzy_piano

1. Was nützt ein fokussierter Ansatz wenn es jemanden an einer konkreten Klangvorstellung fehlt?
habe ich weiter oben schon beantwortet. Im Übrigen: es gibt niemanden ohne konkrete Klangvorstellung, wie kommt man auf eine derart seltsame, möchte schon fast sagen absurde, Idee?

Warum möchte jemand Trompete spielen?
Weil die Girlies auf die Trompeter abfahren? War vielleicht vor 40 Jahren so. Ich singe auch sehr viel und kann dir versichern, dass das bei den Mädels deutlich besser ankommt, mit weitaus weniger Mühe.

Weil er ein Masochist ist? Nein, ich kann dir sagen warum jemand Trompete spielt, weil er dieses Instrument und seine Klangvorstellung davon über alles liebt.
Bernhard hat geschrieben:2. Viele Ausdauerprobleme resultieren aus einer verkrampften Atmung, werden dann jedoch fälschlicherweise auf den Ansatz projiziert.
mag sein, bei mir nicht.
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Dobs
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Beitrag von Dobs »

OK, das hört sich danach an, daß Du mit einer zu großen Lippenöffnung spielst bzw. gespiel hast. Dieses Problem haben angeblich viele. Das kann man u.a. auch durch Buzzing oder andere Übungen mit isometrischer Wirkung (Pencil Exercise, Kontraktion a la Burba) oder z.B. die sogen. Cat Anderson Übung in den Griff kriegen.

Ich soll angeblich eine etwas zu kleine Lippenöffnung haben, was mich angeblich u.a. daran hindert die "richtig" hohen Töne, so ab G3 fett spielen zu können. Auch Bobby Shew sagt, daß viele Ansatzprobleme auf eine zu große Lippenöffnung zurückzuführen sein sollen.

Um so richtig gut Trompete spielen zu können ist das aber doch wohl nur einer von vielen Faktor, der die Gesamtgleichung beeinflusst.
"Musik und Bier sind Themen, die traditionell sehr eng miteinander verbunden sind." - Sch.-Hausbrandt (Herri Bier)
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dizzy_piano
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Beitrag von dizzy_piano »

Dobs hat geschrieben:OK, das hört sich danach an, daß Du mit einer zu großen Lippenöffnung spielst bzw. gespiel hast. Dieses Problem haben angeblich viele. Das kann man u.a. auch durch Buzzing oder andere Übungen mit isometrischer Wirkung (Pencil Exercise, Kontraktion a la Burba) oder z.B. die sogen. Cat Anderson Übung in den Griff kriegen.

Ich soll angeblich eine etwas zu kleine Lippenöffnung haben, was mich angeblich u.a. daran hindert die "richtig" hohen Töne, so ab G3 fett spielen zu können. Auch Bobby Shew sagt, daß viele Ansatzprobleme auf eine zu große Lippenöffnung zurückzuführen sein sollen.

Um so richtig gut Trompete spielen zu können ist das aber doch wohl nur einer von vielen Faktor, der die Gesamtgleichung beeinflusst.
Yes Sir!
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Bernhard
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Beitrag von Bernhard »

dizzy_piano hat geschrieben:
Bernhard hat geschrieben:@dizzy_piano

1. Was nützt ein fokussierter Ansatz wenn es jemanden an einer konkreten Klangvorstellung fehlt?
habe ich weiter oben schon beantwortet. Im Übrigen: es gibt niemanden ohne konkrete Klangvorstellung, wie kommt man auf eine derart seltsame, möchte schon fast sagen absurde, Idee?
Ich rede davon, dass viele Probleme erst entstehen (können) wenn das Hauptaugenmerk zusehr auf den physiologischen Abläufen ruht und die musikalische Komponente dadurch in Hintergrund gedrängt wird.

Es geht nicht darum, über Muskelfunktionen die Musik zu kontrollieren (alleine die Zunge verbraucht 1/3 der motorischen "Rechenleistung"), sondern darum, über konkrete Klangvorstellungen und Immitation, die richtigen Reflexe zu programmieren.

Das heisst nicht, dass man, um besser zu werden, den ganzen Tag nur irgendwelche Musikstücke spielen soll. Natürlich gehören dazu auch bestimmte Übungen (Lippenbindungen, lange Töne, Zungenstoß, Übungen zur Verkleinerung der Lippenöffnung, Mundstückbuzzing, u.v.m.) wie sie seit Jahrzehnten zur Genüge in gedruckter Form existieren.

Es geht darum, auch diese (einfachen) Übungen mit dem gleichen musikalischen Anspruch zu spielen, wie ein Solostück das man vielleicht gerade einstudiert.

Dadurch, und durch viele Wiederholungen eines guten Resultats, entwickeln sich im Laufe der Zeit die richtigen Reflexe bzw. motorischen Abläufe.
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dizzy_piano
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Beitrag von dizzy_piano »

Bernhard hat geschrieben:Ich rede davon, dass viele Probleme erst entstehen (können) wenn das Hauptaugenmerk zusehr auf den physiologischen Abläufen ruht und die musikalische Komponente dadurch in Hintergrund gedrängt wird.
meine Probleme hatten sich umgekehrt entwickelt. Ich konnte den zweiten Satz im Haydn mit unvergleichlicher Tonqualität spielen und wurde von meinem Lehrer hochgelobt dafür. Leider konnte ich mit dem Werk nie auftreten, denn im ersten Satz gab es eine unüberwindbare Hürde, die zu überwinden leider im europäischen Kulturraum in der Ausbildung vergessen wird.
Ja, Schulen mit den gängigen Übungen gibt es zuhauf, aber alle verdrängen(!), dass es nicht wenige Werke auch in der klassischen Literatur gibt, die einfach oberhalb des C3 ziemlich viel Souveränität abverlangen. Wer soll die Bachs, Telemans, Haydns und weiß Gott wie sie noch alle heißen eigentlich spielen? Darüber schweigt sich Herr Arban (und andere) aus, wird halt schon irgendwann einer kommen der's kann.
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dizzy_piano
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Beitrag von dizzy_piano »

irgendwie mach ich mit den Zitaten hier anscheinend was falsch
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Beitrag von Bernhard »

dizzy_piano hat geschrieben:irgendwie mach ich mit den Zitaten hier anscheinend was falsch
Hab deinen letzten Beitrag korrigiert, so ist er leichter lesbar. :)
Zuletzt geändert von Bernhard am Dienstag 8. Mai 2007, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
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dizzy_piano
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Beitrag von dizzy_piano »

Bernhard hat geschrieben:@dizzy_piano

Dadurch, und durch viele Wiederholungen eines guten Resultats, entwickeln sich im Laufe der Zeit die richtigen Reflexe bzw. motorischen Abläufe.
Darauf habe ich wirklich viel zu lange gewartet, ich habe die Initiative ergriffen.
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Erik Veldkamp
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Beitrag von Erik Veldkamp »

lurchi hat geschrieben: Ich glaube nicht dass man etwas wirklich verstehen muss um es gut zu können. Ich glaube auch nicht dass man einem Anderen gut vermitteln kann wie es richtig geht wenn man es von Anfang an richtig gemacht hat.

Ich glaube aber auch dass man, wenn man es richtig macht nicht weiter darüber nachdenken sollte und es einfach so beibehalten sollte.
Ich glaube auch nicht das mann etwas wirklich verstehen muss um gut Trompete zu spielen. Ich hab auch nichts von Trompete spielen verstanden bis ich angefangen hab mich zu interessieren in wie es wirklich funktioniert. Ich wollte versuchen um noch effizienter zu spielen.

Nach 5 Jahre alle mögliche Bücher, Methode, Interviews, Forums, etc. gelesen zu haben, und neue Sachen versucht hab wärend üben und in Konzerte hab ich für mich das Idee das ich genügend verstehe wie es funktionieren soll oder könnte. Die Pedagogiek von Bill Adam und Arnold Jacobs haben mir dabei sehr geholfen.

Befor diese Studiën hatte ich auch nicht andere Trompeter helfen können. Jetzt glaube ich das ich schon Trompeter helfen kann.

Ich höre mich jetzt ein Interview mit Jerry Hey an, er hat unter Bill Adam studiert und hat ein zimmlich fokussierten Ansatz... Er sagt das die begegnung mit Bill Adam das beste ist was ihm passiert ist. Gary Grant und Chris Botti haben auch Unterricht gehabt von Adam.
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Es gibt sicher einige Wege zu einem sehr effizienten Ansatz. Ich hab mir jetzt interessehalber mal von David Hickman die "15 Advanced Embouchure Studies" besorgt. Und ich muss sagen diese Übungen funktionieren bei mir in dieselbe Richtung wie BE, und auch auf indirekte Weise und nicht über einen schönen Ton. Scheint mir auch recht effektiv zu sein.
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Beitrag von Bernhard »

lurchi hat geschrieben:Ich hab mir jetzt interessehalber mal von David Hickman die "15 Advanced Embouchure Studies" besorgt ...
Auf trumpetherald.com gibt es bereits einen mehrseitigen Thread über dieses neue Buch von David Hickman.

Für alle die es interessiert: http://www.trumpetherald.com/forum/view ... p?p=670256
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MikeJ
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Beitrag von MikeJ »

Hi

Jetzt wo sich die Diskussion über Sinn und Unsinn von BE etwas gelegt hat versuche ich es nochmals mit meinem Problemchen ;)

Ich habe diese Woche mit BE angefangen und habe eine Frage zum RI.

Start mit Lip Clamp. Lippen rollen sich ein, Kinn geht nach oben. Durch das nach oben gebündelte Kinn werden bei mir die Lippen aufeinander gedrück. Nun soll man ja so ansetzten blasen, wobei ein Ton entstehen soll. Nur krieg ich wie schon beschrieben so keine Luft durch meine Lippen (auch nicht, wenn ich sie ein bischen weniger einrolle).

Die RI Übungen spiele ich so: Mund öffnen, Munwinkel so weit wie möglich auseinander ziehen, das hilft, die Lippen einzurollen. Danach Mundwinkel wieder zusammenziehen, Mund schliessen und spielen. Dabei ist die Unterlippe vor den Unteren und die Oberlippe vor den oberen Schneidezähnen "eingefaltet". So kann ich RI #1 und #2 schon recht passabel spielen.

Das Problem dabei ist folgendes: ich ziehe dabei mein Kinn nach unten, um überhaupt Luft durch meine Lippenöffnung hindurch zu bekommen, und genau das soll man ja nicht tun, oder?!
Aber wenn ich das Kinn nach oben ziehe drück das auch in dieser Position die Lippen so fest zusammen, dass keine Luft mehr durchgeht..

Ich wäre froh, wenn mir die BE-Experten hier weiterhelfen könnten.

Danke & Gruss Mike
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