Ein komisches Überblasen beim Tonansetzen...

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Trompeterist
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Ein komisches Überblasen beim Tonansetzen...

Beitrag von Trompeterist »

Morjens Leute!
Also ich hab n Problem beim intonieren. Und zwar immer.....naja...immer ist zuviel gesagt, aber manchmal wenn ich einen bestimmten Ton ansetzen will, kommt so ein komischer, höherer und halber Ton davor. Ganz merkwürdig. Höert sich irgentwie so an, als wäre er überblasen, wenns sowas überhaupt gibt. Jemand ne Idee, wie ich das wegbekomme? Das iss immer nur ne halbe Sekunde oder so und danach kommt der Ton den ich spielen will auch sauber und klar.
Weiss jemand wie und warum ich das mache? :roll:
Dank euch schomal!
Fletscher

PS: Ich glaub es ist hauptsächlich bei tiefen Tönen...also quasisch unter C''.
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Franki
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Beitrag von Franki »

Hi Trompeterist,

vielleicht bläst du zu dolle rein? Vielleicht hörst du die Töne vorher etwas tiefer?(Gehör beim Arzt mal gecheckt?) Vielleicht ist die Muskulatur nicht auf den Ton eingestellt? Es gibt mehrere Möglichkeiten. Hat dein Lehrer schon mal was gesagt?

Gruß Franki
Trompeterist
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Beitrag von Trompeterist »

Danke für Deine Antwort. Das Problem iss, dass ich keinen Lehrer hab, der es mir sagen könnte. Bring mir das spielen mehr oder weniger selber bei. Es kann mit der Luftgeschwindigkeit zusammenhängen.....stimmt scho. Oder kan es auch sein, dass wenn ich n "ta" spreche, ich die Zunge nicht am Gaumen habe, sondern hinter den Zähnen?

MfG Fletscher
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guenni-trumpet
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Beitrag von guenni-trumpet »

Hi,
es könnte sein, dass deine Lippen noch nicht in "Position" zum Schwingen sind. Womöglich bildest du die notwendige Lippenposition erst, wenn die Luft schon fließt. Dann ist es aber schon zu spät. Eine andere Erklärung könnte sein, dass du zunächst zu viel Luft einsetzt, die du dann reduzierst. Oder anfangs ist die Lippenöffnung zu groß. Usw.
Versuch es mal mit Töne aushalten. Dabei die Töne nicht immer anstoßen, sondern auch mal nur mit der Luft anspielen (Breath Attack). Nicht laut spielen, sondern piano oder pp. Das hilft, den Ansatz zu formen. Und ganz wichtig ist, dass du dir den Ton vorstellst, bevor du ihn spielst. Versuch auch, den Ton beim Anspielen nicht zu forcieren, sondern ihn ruhig und natürlich "kommen" zu lassen (nein, keine Schweinereien :wink: ). Das hilft, die Lippen zu stabilisieren, den Luftstrom und die Lippenöffnung zu kontrollieren. Jeden Tag (oder jeden 2. Tag) so ca. 10 - 15 Minuten, das müsste vorerst reichen.
Vielleicht kriegst du es so in den Griff......
Und die Zunge möglichst am Gaumen lassen, dann ist der Zungenstoss sauberer!
guenni-trumpet
Franki
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Beitrag von Franki »

Hi,

guenni hat da absolut recht. Töne aushalten ist das A und O. Im Pianobereich. Die Lippen schön schwingen lassen. Nicht mit der Höhe übertreiben, sondern vielmehr auf eine natürliche und schöne Tonbildung im Mittelbereich achten.

Nach welcher Schule übst du denn momentan? Ich kann dir, wenn du Anfänger bist, die Schule von Schweitzer sehr empfehlen. Da steht auch ein bißchen was über die Hintergründe drin. Aber ein Lehrer ist immer noch besser als keiner. Gibt es bestimmt auch in deiner Nähe jemanden.

Gruß Franki
dieLippe
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Beitrag von dieLippe »

Hallo Franki,

das Problem oder der Effekt, das/den du schilderst, tritt auch immer dann auf, wenn du mit deinem Ansatz einen anderen Ton spielst als den, der auf der Trompete klingen soll. Das wird bei deinem Anstoß der Fall sein - wie guenni schon geschildert hat. Das kann man sehr leicht herausfinden, indem man schwierige Passagen oder Intervallsprünge nur auf dem Mundstück spielt. Dann hört man sofort, welcher Ton denn tatsächlich gespielt wird. (Ganz nützlich dafür ist der BERP, da man, während man auf dem Mundstück spielt, die dazugehörenden Ventile drücken kann.)
Stimmen nämlich die Töne von Ansatz und Trompete nicht überein, hat das verschiedene Folgen:
1. der Tp-Ton ist nicht zentriert und klingt auch so.
2. der Aufwand für den gespielten Ton ist zu groß, weshalb man schneller ermüdet
3. man kiekst öfter und hat Probleme, die richtigen Töne zu Treffen.

Theoretisch gesehen gibt es für jeden Ton auf der Trompete eine dazugehörende Lippen-/Zungenstellung. Stimmen diese nicht überein, klingt der Ton bescheiden. Z.B. kann ich ein c' mit dem Ansatz des f' spielen. Klingt allerdings dementsprechend. Mit üben/spielen auf dem Mündstück kann man das sehr leicht überprüfen und auch sehr schnell Fortschritte erzielen.

Kann man's aufm Mundstück, kann man's auch aufer Trompete. Fast jedenfalls :lol: ...

Mathias.
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Franki
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Beitrag von Franki »

@dieLippe

nicht ich hab das Problem, sondern TROMPETERIST. Mein Anstoß ist gesund und lebhaft, schwierige Passagen und Intervallsprünge spiele ich täglich auf dem Mundstück und auch den BERP hab ich meistens dabei. Ich gehe deshalb davon aus, das deine Antwort auch für ihn ist.

@Trompeterist: mir fiel da noch ein. Hast du deinen Ansatz und deine Lippenstellung im Mundstück schon mal betrachtet? Es gibt Mundstückbetrachter. Das sind Ringe, die die Größe von einem Mundstück haben. Diese hälst du dann vor die Lippen, genau wie dein Mundstück und betrachtest das alles dann im Spiegel.
Da diese Geräte relativ teuer sind, hier meine Modifikation. Nimm eine Verschraubung (im Elektrohandel aus PVC oder Metall) von der Größe (Innendurchmesser beachten) deines Mundstückes. Damit geht es auch, und es ist erheblich billiger.

Gruß Franki
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Wolfgang Huhn
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Beitrag von Wolfgang Huhn »

Wahrscheinlich solltest Du Deine Zungenposition überprüfen. Übe mal fragliche Stellen gebunden, bevor Du sie anstößt. Benutze mal die Technik, die Zunge unten hinter den Zähnen zu fixieren und stoße mit dem vorderen Drittel der Zunge, also nicht mit der unten fixierten Spitze, an.
Viel Glück
Wolfgang
Studien für Trompete und Hohe Trompeten (2 Bd.), Etüden für Trompete und Hohe Trompeten, Trios,Quartette. Siebenhüner-Verlag.
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