Anfänger - wie lerne ich Trompetenspielen

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

berniex
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Anfänger - wie lerne ich Trompetenspielen

Beitrag von berniex »

Hallo,
ich bin seit Jahren begeisterter Musikliebhaber, speziell die Trompete ist mein Lieblingsinstrument.
Jetzt habe ich mir eine einfache B-Trompete - 7C gekauft.
Ich nehme auch Stunden.
Meine Probleme liegen im richtigen Ansatz um exakt schöne Töne zu erhalten.
c',g',c'' hören sich nur selten gut an.

Wie und vorallem was soll ich üben.
Ich bin langsam frustriert.
Bitte um Nachricht...Danke.
mijoh1211
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Beitrag von mijoh1211 »

Mit Ausdauer und Disziplin :D

Nein, im Ernst: ich denke, Du nimmst Stunden (bei einem Trompetenlehrer ?!)

Was soll man Dir hier noch weiteres erzählen?
Wichtig zu wissen ist halt, dass beim Spielen eines Blechblasinstrumentes Du und nicht das Instrument der Klangerzeuger bist. Die Trompete verstärkt nur den Ton (Resonator). Das bedeutet im Klartext, dass Du nicht zu schnell zu viel erwarten kannst ala wie blase ich rein und welche Knöpfe muss ich drücken. Versuche Dich meinetwegen auch gerne hier im Forum über das Thema "richtige Atmung, Ansatz, Zungenstoß" zu informieren. Besorg die eine gute Instrumentschule (z.B. Schweizer) und versuche sehr regelmäßig zu üben, denn mein 1.Satz gilt wirklich!
Gruß - Michael
berniex
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Beitrag von berniex »

Ich bin einfach zu ungeduldig.
Außerdem bin ich mir nicht sicher ob die Trompetenlehrerin mich richtig schult.
Ich habe so viel Fragen...aber die Lehrerin meint...ich soll nicht zu viel nachdenken sondern die Töne fühlen und die Noten vorausdenken.
Einfach gesagt... für mich schwierig zu machen.

Denn als Anfänger muss ich überlegen welche Tastenkombination ich drücken muss.

Ich verkrampfe meinen Hals.
Ich soll mehr Luft geben.
Mehr entspannter spielen.

Du hast gemeint das Buch vom "Schweizer" wäre gut für den Anfang?
Wie heist es?

Noch eine Frage um die Trompete physikalisch zu verstehen.
Wenn ich 0 Spiele z.B. c' kann ich mit dem gleichen Ton (Ansatz) mit den Tasten d',e',f' spielen.
Beim g' muss ich dann die Lippenstellung und Luft zum g' verändern? Ist das richtig?
Beim g' geht es dann wie vorher?
Oder muss ich innerhalb c',d',e',f' auch die Lippenstellung verändern?
Wohl nicht oder?
Die Lehrerin kann mir das nicht erklären.

Vielen Dank für Deine Hilfe...
wheelinwolf
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Beitrag von wheelinwolf »

Ich denke du solltest erst mal Geduld und Vertrauen in deine Lehrerin haben.

Das braucht schon seine Zeit, bis du ein paar gerade Töne spielen kannst. Aber es bringt nichts, daß du dir im Anfangsstadium schon der Kopf über das wie zerbrichst. Mach dir jetzt noch keine Gedanken über Probleme die noch gar nicht da sind.

Gruß Wolfi
supertobi
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Beitrag von supertobi »

Es dauert mindestens ein Jahr, bis du über das Stadium "blutiger Anfänger" hinaus ist. Das ist der Preis, den man zahlen muss, wenn man nicht Saxophon spielen will....

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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Puh, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll...
Also: generell erfordern höhere Töne mehr Lippenspannung/Kompression als tiefere. Eine regelrechte Umstellung des Ansatzes ist aber natürlich verboten, weil du ja sonst bei Bindungen keine Chance hättest, logisch, oder?
Ohne dich genauer zu kennen, würde ich dir folgendes empfehlen: Beginne nicht beim c', dann ist es schwierig, zum g' hochzubinden.
Beginne mit einem langen, nicht zu lauten g', Absetzen, Pause (wichtig!), Ansetzen + laaaange spielen, Absetzen, immer wieder, bis der Ton klar und einigermaßen entspannt kommt. Dann binde (in einem Atemzug ohne Absetzen) abwärts und wieder aufwärts:
g fis g (Pause)
g fis e fis g (Pause)
g fis e d e fis g (P...)
g fis e d c d e fis g (..)
g e g
g e d e g
g e c e c
g c g (Diese letzte Bindung wird schwer. Forciere sie nicht!)

Wenn du den Ton nicht mehr halten kannst oder er nicht gleich anspricht, mache kurz Pause und versuch es noch einmal. Überhaupt lasse dir Zeit. Du trainierst winzige Muskeln zu Höchstleistungen. Wenn es gut läuft, beginne bei a', h' und c'' und so weiter. Setze immer oben an und binde nach unten und zurück. Atme am Anfang tief genug, aber nicht zu tief. Atme komfortabel und ein kleines bisschen mehr. Übertreibe am Anfang nichts, du tapst in einem Minenfeld schlechter Angewohnheiten herum, also Vorsicht!
Bitte lies hier im Forum soviel wie möglich und entscheide dann, ob deine Lehrerin auf einem guten Weg sein kann. Ohne Lehrer geht es nicht - und auf den kommt es ganz stark an.
Wie alt bist du eigentlich? Ich frage, weil Erwachsene oft anders lernen als Kinder....
naturtrompeter
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Beitrag von naturtrompeter »

Da zeigt sich wieder einmal das typische Problem, wenn Erwachsene das Trompete spielen erlernen wollen. Sie versuchen alles mit dem Kopf zu "verstehen" und zu analysieren und dann auf den Körper umzusetzen. Kinder haben da den Vorteil, dass sie mit dem Körper und mit dem Gefühl an die Sache rangehen. Daher bekommen die allermeisten Kinder ohne große Anleitung ziemlich schnell schöne und brauchbare Töne aus dem Instrument heraus, wogegen Erwachsene sehr lange dazu brauchen und es manchmal auch nie schaffen.
"Was Hänschen nicht gelernt hat, da tut Hans sich (oft) ziemlich schwer".
Monke, Bach, Egger, Stomvi, Schilke, Selmer und viele mehr
q_159
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Beitrag von q_159 »

naturtrompeter hat geschrieben:"Was Hänschen nicht gelernt hat, da tut Hans sich (oft) ziemlich schwer".
Alte Volksweisheit, die so eigendlich nicht stimmt. Versuch mal nem Kind die Relativitätstheorie beizubringen :wink:
Erwachsene lernen nur anders als Kinder (und nicht selten effizienter).
"Manchmal meine ich fast selbst, dass ich gar kein Horn blase, ich bilde mir ein, ich singe" - George Adams
berniex
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Beitrag von berniex »

@schlaui:
Vielen Dank für Deine Anregungen.
Ich habe gleich versucht diese umzusetzen.
Klappt auch ganz gut.
Habe dann noch ein wenig rumprobiert und siehe da... nach einiger Zeit konnte ich vom e'',c'',g' nach c' binden und vom c', g' nach c'' - hört sich geil an.
Ich muss jedoch noch weiter üben, weil die Töne manchmal noch sehr schräg sind.

Da ich purer Anfänger bin habe ich jedoch noch mit den Noten so meine Verständnisschwierigkeiten.
Vorallem wenn ich die Ganze auf dem Klavier nachprüfen will.
Du schreibst ich soll g fis g spielen.
Zum Verständinis wie ich dies Spiele: g 2 g
Nur manchmal wird fis nicht tiefer sondern höher?
Was ist das? Spiel ich das fis dann als h', da ich dann unbewusst bei 2 zum c'' komm? Kein Ahnung? Deshalb versteht ich das Prinzip der Trompete noch nicht.
Ich werde auf jeden Fall die Bindungen weiter tranieren.
Zu Deiner Frage:
Ich bin 44 Jahre und männlich.

@naturtrompeter:
Ich gebe Dir recht, dass Erwachsene vieles "verkopfen" wollen, doch ich kann mich leider nicht verjüngen.
Was soll ich tun, um mehr mit dem "Körper und Gefühl" ranzugehen?
Soll ich nicht über Töne und wie die gespielt werden nachdenken?
Danke für Eure Hilfe
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Ich möchte dir jetzt lieber keine "Übungen" geben, weil die großen Sprünge, z. B. c''-c' und auch die für deinen Status erstaunliche Höhe von e'' mir nicht geheuer ist. Du solltest das jetzt dringend von deiner Lehrerin anschauen lassen, was du da machst. Aber du hast jetzt ein Gefühl dafür bekommen, was du mit dem Ansatz machen musst, um die Tonhöhe zu variieren. Forciere nicht die Höhen, das bringt deinen Ansatz um! e'' ist schon ziemlich hoch, das wird dir deine Lehrerin auch sagen, denke ich.

Wenn statt des fis ein höherer Ton kommt, wird es wohl das h sein. Auf jeder Griffkombination liegt eine Reihe von Naturtönen, die nur durch Variation der Anblassituation (Lippen/Luft) erreichbar sind:

Auf 0:
c' g' c'' e'' g'' ~b'' c''' d''' e''' fis''' .......

Auf 2:
h fis' h' dis'' fis'' ~a'' h'' cis''' dis'' f''' ......

Auf 1:
b f' b'' d'' f'' ~as'' b'' c''' d''' ...
[...]
Auf 23:
as es' as' c'' es'' ~ges'' as'' b'' c'''...

Und so weiter. (Kannst ja mal prüfen und 1-3 und 123 ergänzen!)

Die Reihen sind identisch, allerdings jeweils um einen Halbton nach unten verschoben. Beim Spiel werden meistens die einfachsten Griffkombinationen verwendet, also z. B. h' mit 2 und eben nicht mit 1-3, was theoretisch auch möglich wäre. Genauso c'' mit 0 statt 23.

Wenn du nun ein fis' anspielen willst und es kommt aus Versehen z. B. ein h', nennt man das einen Kiekser und das ist der FLuch sämtlicher Blechbläser. Es erfordert sehr viel Übung und Erfahrung, um die Lippenspannung und Luftmenge so abzustimmen, dass der gewünschte Ton sofort lupenrein mit Sicherheit anspricht und das wird in den höheren Lagen immer schwieriger, weil die Naturtöne immer näher beieinander liegen. Das ist - wenn man so will - das Prinzip der Trompete: Die richtige Griffkombination UND die richtige Lippen-Luftkombination.
Wenn statt fis' h' kommt, versuchs halt nochmal mit etwas weniger Lippenspannung. Binde doch mal h' - fis' und beobachte, was dein Ansatz dabei macht. Dann müsste der Groschen eigentlich fallen.

EDIT: Der Ansatz verändert sich auch schon bei g'-fis', aber der unterschied ist eben entsprechend gering. Übrigens: Ein fis ist kein g mit gedrücktem Knöpfchen - es ist ein eigener Ton. Denke nicht: ich spiele ein g und drücke 2! Denke: Ich spiele fis, das ist auf 2!
Zuletzt geändert von Schlaui am Freitag 24. November 2006, 12:52, insgesamt 3-mal geändert.
kindofblue
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Beitrag von kindofblue »

berniex hat geschrieben:
Da ich purer Anfänger bin habe ich jedoch noch mit den Noten so meine Verständnisschwierigkeiten.
Vorallem wenn ich die Ganze auf dem Klavier nachprüfen will.
Du schreibst ich soll g fis g spielen.
Zum Verständinis wie ich dies Spiele: g 2 g
Nur manchmal wird fis nicht tiefer sondern höher?
Was ist das? Spiel ich das fis dann als h', da ich dann unbewusst bei 2 zum c'' komm?
Mir scheint dir ist nicht klar das immer der Ton aus deiner Trompete rauskommt den du mit Hilfe der Lippen reinbläst. Es is nicht so das du beispielsweise ein c'' spielst und mit betätigung des 2. Ventils wird automatisch ein h draus sondern deine Lippen Schwingen mit der tatsächlichen Frequenz des Tones den du gerade spielst.

Du mußt dir das Instrument als ein Rohr vorstellen mit einer Schwingenden Luftsäule darin. DIe "Knotenpunkte" dieser Luftsaüle sind auf jeden Fall am Anfang und am Ende des Rohres (das wär dann der Grundton) und je nach dem welchen Ton du spielst alle 1/3, 1/4, 1/5...1/n (n= natürliche Zahl) der Rohrlänge. Wenn du nun einen Ton dieser Frequenz anspielst bringen deine Lippen nicht nur die Luftsäule im Instrument zum schwingen sondern die Luftsäule im Instrument auch deine Lippen, weswegen du die Naturtöne "einrasten" spürst.

Wenn du nun Ventile betätigwst bleibt das Prinzip das gleiche. Du veränderst damit blos die Grundstimmung dadurch daß du Rohre dazuschaltest und damit die Naturtonreihe, also die Töne die "einrasten". Deine Lippen schwingen also immer mit der Frequenz des TOnes der aus dem Instrument kommt.
Es ist also, um sauber zu spielen und die Töne sicher zu treffen ratsam wenn du dir, wenn du z.B. ein h' spielst nicht denkst du spielst ein c'' mit gedrücktem 2. Ventil (den da könnte genausogut auch das Eb drüber oder das fis drunter rauskommen) sondern dich wirklich bemühst mit den Lippen ein h' zu "formen".
berniex
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Beitrag von berniex »

Vielen Dank für Eure Hinweise:
Ich werde die Ratschläge versuchen umzusetzen.

Noch eine Frage:
Ich habe mir eine einfache Trompete, die es vor ca. vier Wochen beim Lidl gab für 120 Eur gekauft.
Reicht die für den Anfang (Erstes Jahr) aus?
Oder ist es mit einer richtigen guten Trompete einfacher anzufangen.
Falls ja, welche ist für einen Anfänger geeignet?
Auf was muss ich achten?
Was muss ich ausgeben?

Danke für weitere Tipps.
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Schlaui
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Beitrag von Schlaui »

Also wenn dir das deine Lehrerin nicht sagen kann... schieß sie ab, echt!
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Beitrag von Miboba »

berniex hat geschrieben:Ich habe mir eine einfache Trompete, die es vor ca. vier Wochen beim Lidl gab für 120 Eur gekauft.
Reicht die für den Anfang (Erstes Jahr) aus?
Wenn Du sie Dir schon gekauft hast, kannst Du ja mal Deine Lehrerin darauf spielen lassen. Vielleicht hast Du Glück und ein brachbares Exemplar erwischt.

Ansonsten wären die Einsteigermodelle von Yamaha und Jupiter zu empfehlen oder evtl. eine gebrauchte höherklassige Trompete (von Yamaha, Jupiter, B&S, K&H usw.)

Viele Grüße

Miboba
kuhlo
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Beitrag von kuhlo »

Hallo Berniex,

die Trompete kann grundsätzlich für den Anfang genügen. Eine höherwertige Trompete bläst sich sicher angenehmer, aber die Grenzen Deines Instrumentes mußt Du erst noch kennenlernen.

Wenn Du momentan jedoch schon fest davon ausgehst, dauerhaft bei dem Instrument Trompete zu bleiben, dann empfehle ich schon einen Wechsel. Gute Einsteigerinstrumente, die einem auch mehrere Jahre Freude bereiten, gibt es einige. Mit der Suchfunktion findest Du dazu einige Artikel. Du solltest natürlich immer vor dem Kauf das Instrument getestet haben.

Welche Instrumente preislich überhaupt in Frage kommen, kannst Du anhand dieser Seiten sehr leicht klären.

http://www.thomann.de
http://www.fmb-direkt.de

Gruß Kuhlo
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