B-Position vs. Sound

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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john
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B-Position vs. Sound

Beitrag von john »

Hallo - erstmal ein dickes Lob an dieses Forum und dessn Admins - so etwas hat mir gefehlt. Hier gibt's viel nützliches zu lesen. :D
Ich hab ne Frage.
Und zwar hat mein klassischer Trompetenlehrer mir beigebracht die Lippen beim spielen stark einzurollen um zu vermeiden dass rotes fleich der Lippen in den Kessel gelangt. So gewinnt mann mehr Ausdauer und die Höhe wird ''schonender'' zu spielen. Er nennt diese Ansatzstellung B-Position (buzzing). Soweit so gut. Ich spiele noch nicht allzu lange Trompete, also denke ich, dass ich an dieser Ansatzschule auch noch einiges zu lernen habe. Ausserdem bin ich damit bis jetzt ganz gut gefahren.
Jedoch hat mein Lehrer für Jazz mir neulich gesteckt, dass dies zwar gut für eine Ausgangsposition in punkto Sicherheit beim anspielen der Töne sei, den Sound aber ''ausdünnen'' lässt (Er hat in diesem Fall recht denn mein kl. Lehrer klingt so - und er dafür ziemlich fett). Also gut fürs klassische Orchester und gut für Lead, wo Ausdauer und Sicherheit gefragt sind.
Also für nen dickeren Sound sollte ich versuchen die Lippen ein wenig mehr loszulassen und mehr Fleisch in den Kessel zu bringen - das geht bei mir aber nur auf Kosten der Flexibilität und Ausdauer, die Höhe geht irgendwann gar nicht mehr, es sei denn ich drück mir das Mustück ins Gehirn.
Nun ist mir klar, dass die Lippen sich daran auch erst gewöhnen müssen sich mehr zu öffnen - hier gibts ja z.B. die Buzzing Basics von J. Thompson um das zu trainieren. Aber auch hier bin ich nach den ersten 20 min. gut platt - wenn ich das mal so sagen darf. Und das passt mir nicht.
Nach ner halben Stunde gehts dann wieder aber ich werd dass Gefühl nicht los, dass es etwas ungesund ist so zu spielen, ich will mir schliesslich nicht immens wehtun und mir die Lippen dauerhaft versauen.
Da es hier einige Trompeter gibt, insbesondere die die Lead und Jazz spielen, hoffe ich auf ein paar Meinungen oder Tipps. Wie macht ihr das? Und was denkt ihr über diese Geschichte?
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

Der Streit um den richtigen Ansatz ist eine endlose Sache. Ton, Ausdauer, Höhe, alles verlangt nach anderen Haltungen. Das bewusst immer umzusetzen geht eigentlich nicht. Du musst mit der Zeit die nötige Flexibilität gewinnen, unbewusst den passenden Ansatz einzusetzen. Ich verspreche mir da zur Zeit was von "the balance embouchure" von Jeff Smiley, eine indirekte Methode, bei der gerade die extremen Ansätze (ganz ausgerollt, ganz eingerollt) geübt werden, um dadurch für das normale Spielen dann das weite Spektrum zur Verfügungn zu haben. Ich kann dir noch nichts definitives dazu sagen, aber erste Eindrücke sind vielversprechend.
Im Prinzip haben deine beiden Lehrer recht. Du kannst jetzt noch versuchen mit verschiedenen Mundstücken am Ton zu arbeiten. Also etwa einen tieferen Kessel, wenn du es weicher/voller brauchst.
Aber auch im Jazzbereich braucht man ab und zu den schneidenden, hohen Ton. Lead verlangt auf jeden Fall nach eingerolltem Ansatz, die meisten Jazztrompeten sind eher auf diesen Sound abgestimmt.
Du wirst nicht drumrumkommen, wenn du beides brauchst musst du beides trainieren: weicher Ton (neben Lippenstellung auch das 'schlampige' Anspielen mit der Zunge, also eher (englisch) th statt t), strahlender Ton, Höhe. Und dann nach Bedarf das Richtige einsetzen.

Gruß
Uli
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