Fingerfertigkeit

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

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Gisbert
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Fingerfertigkeit

Beitrag von Gisbert »

Hallo zusammen,

ich habe hier eine Menge über Ansatz-, Ausdauer- und Höhentraining gelesen. Natürlich kann man nicht genug darüber diskutieren, aber wie sieht es eigentlich mit der Technik aus. Für mich ist dieses Thema ebenso wichtig, weil ich da genauso oft an Grenzen stoße, wie bei Ansatzfragen.

Mein tägliches Übungsprogramm beinhaltet z.B. Etüden, Chromatische Bindeübungen, Anstoßübungen, etc. Doch manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Finger einfach nicht in der Lage sind, bestimmte Passagen schnell oder sehr schnell zu spielen.

Was sind eure Erfahrungen und was macht ihr, um euch technisch voran zu kommen?
Gruss
Gisbert
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo Gisbert!

Ich habe mir überlegt, dass es eigentlich gar nicht soviel Sinn macht, wenn man nur chromatische, Dur-, Moll-, etc. -Tonleiter-Studien auf Tempo übt, ES SIND NÄMLICH IMMER NUR GEWISSE GRIFFKOMBINATION, DIE UNSAUBER & LANGSAM SIND, ALSO BREMSEN!!!

Ich habe mir daraufhin mein ganz persönliches "Finger-Workout" erstellt, das folgendermaßen aussieht:

Nimm einen 4/4 Takt.
Schreib einen Takt Viertelnoten, den zweiten Achtelnoten, den dritten Achteltriolen, den vierten Sechzehntelnoten.

--> Das ist die rhythmische Basis für die Übung, also auch rhythmisch wird man gefordert, und durch das METRONOM ZUR GENAUIGKEIT GEZWUNGEN!!!

Du spielst dieses rhythmische Konzept immer mit zwei verschiedenen Tönen, also die erste Viertel Ton 1, zweite Viertel Ton2, dritte Viertel Ton1, ... Folgende Griffkombinationen bilden die Basis des Workouts:
2-1 bzw. 1-2 (fis1-f1 bzw. f1-fis1)
2-3 bzw. 3-2 (fis1-e1 bzw. e1-fis1)
1-3 bzw. 3-1 (f1-e1 bzw. e1-f1)


Beginne mit der Metronomeinstellung Viertel=80, arbeite dich hoch bis sagen wir Viertel=160. Spiel das rhythmische Konzept von oben, aber wiederhole den letzten Takt mit den 16tel solange es halt geht, würde sagen mindestens 8 Wiederholungen des Taktes sind angesagt. Du kannst, wenn du rhythmische Probleme hast, z.B. mit dem Wechsel zwischen Triolen und 16tel, dann übe diese "Endlosschleife" über zwei Takte, dann trainierst du den rhythmischen Wechsel auch gleich mit.

Ich habe für mich folgende Faustregel festgelegt: das Tempo, mit dem ich alle Kombinationen maximal schaffe, ist auch das maximale Tempo, mit dem ich einen technischen Lauf absolut lupenrein spielen kann! Also knallhart trainieren...

Du kannst diese Übung auch in alle mögliche Richtungen abwandeln, hier ein paar Anregungen aus meinem Fundus:
andere Lage (z.B. 2=h1, 1=b1, 3=a1, etc.)
gebunden, gestoßen, versch. Stoßarten und Kombinationen, Doppelzunge

andere Griffkombinationen:
z.B. wechselt man immer zwei Ventile mit einem (12-3, 13-2, 23-1)
z.B. ein Ventil bleibt immer liegen (1-12, 1-13, 2-12, 2-23, 3-13, 3-23)
z.B. ein Ventil wechselt mit dem nächstliegenden Naturton (0-2, 0-1, 0-3)
z.B. zwei Ventile wechseln mit dem nächstliegenden Naturton
!!!: ein Ventil bleibt liegen, die beiden anderen werden gewechselt (12-13, 12-23, 13-23)
verschiedenste andere Folterkombinationen wie: kleines h-cis1-d1-cis1

Abschließend:
Empfehlung 1: ein Basis-Workout für ca. 20 min, und dann Clarke II - es geschehen wirklich noch Wunder!
Empfehlung 2: Handhaltung und Fingerstellung überprüfen, ggf. in Frage stellen
Empfehlung 3: Spezialtraining für den Ringfinger, unseren "Schwächling": Rolf Quinque "ASA Methode", Intermediate, Seite 29, ab Nummer 10; STATT 12 BESSER 3 NEHMEN!

Viel Spaß!
Miss Trumpet
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Gisbert
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Beitrag von Gisbert »

Hi Miss Trumpet,

danke für den guten Tipp. Ich werde mal eine Übung nach deinen Vorschlägen für mich zusammen stellen. Zwei Frage habe ich noch: Spielst du e1 und a1 immer mit dem dritten Ventil oder nur für diese Übung? Innerhalb der Triolengruppe, spielst du da z.B. f-fis-f, f-fis-f, usw. oder f-fis-f, fis-f-fis, f-fis-f, usw.?
Gruss
Gisbert
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Miss Trumpet
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Beitrag von Miss Trumpet »

Hallo Gisbert,

ad e1 und a1: bei technischen Stellen spiele ich, was besser für mich liegt, z.B. spiele ich chromatisch aufwärts mit 3, chromatisch abwärts mit 12 - das hat sich einfach mal so ergeben. Beim "Fingerworkout" geht's mir im Besonderen um das Training des Ringfingers, also spiele ich möglichst viel mit 3. Ansonsten nehme ich den Griff der besser stimmt.

ad Triolen: ich spiele f-fis-f, fis-f-fis, f-fis-f, fis-f-fis.

LG, Miss Trumpet
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weller
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Beitrag von weller »

Wer langsam übt kommt schnell voran.

Übe zuerst langsam und steigere mit zunehmender Sicherheit dein Tempo. Gerade tonartliche Läufe und chromatische Läufe sollten wie im Schlaf durch die Finger laufen.
Musica est noster amor!

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