Transponierung für blutigen "Anfänger"

Ansatzfragen, welche Methode ist die beste,
Probleme, gundlegende Techniken etc.

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Absoluter Beginner
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Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von Absoluter Beginner »

Sehr geehrte Forumsmitglieder,

meine Frage ist möglicherweise zu banal für viele von Euch, bringt mich persönlich aber leider sehr ins Grübeln, sodass ich mich hier jetz mal mutig "oute".
Ich bin professioneller Musiker (Gitarre/Gesang) und spiele seit Januar mit Begeisterung Trompete, völlig autodidaktisch und bisher ohne Noten. Ich behaupte gerne unter Freunden, ich hätte keinerlei Ambitionen, jemals mit Trompete aufzutreten. ;-) Im Ernst, ich bin sehr froh, mal ohne Leistungsdruck ein völlig anderes Intrument zu spielen und an jedem getroffenen und neuen Ton Freude zu haben, das ist wirklich eine Quelle der Freude. Und es tut gut für meinen Atem, meine Stimme als Sänger und meine Stimmung im Allgemeinen. Und natürlich liebe ich diesen Sound.
Als jahrzehntelanger Profi und Lehrer kann ich natürlich Noten lesen und schreiben, habe auch schon öfter für Bb-Instrumente und Streicher Sheets geschrieben und kenne mich soweit theoretisch aus. Was mich jetzt aber echt verunsichert und nervt, ist die Frage, wie ich am besten auf der Trompete zum auch lesenden Spieler werden kann. Bisher habe ich einfach nach "Gefühl" gespielt, d.h. ich kann die chromatische Leiter und Bb-Dur (klingend) spielen und ganz einfache Melodien wie "Summertime", "Somewhere over the rainbow", das Deutschlandlied, ein paar Weihnachtslieder etc....Aber: ich habe keine Idee, wie ich das Konzept der Transposition jetzt in meinem Hirn implantieren kann.Irgendwas daran kapiere ich nicht. Warum muss das überhaupt sein? Wegen des Notationsbereichs, so wie beim Bassschlüssel im Piano-System? Können mir bitte diejenigen unter Euch, die mein Problem verstehen, ein paar Tips geben in Bezug auf Denkweise und Literatur? Ist es denn möglich, auch ohne Transponierung weiterzumachen oder ist das Quatsch? Ich habe bisschen Bammel, dass ich durch die "Verkopfung" der Transponierung den intuitiven Zugang verliere. Erschwerend scheint mir zu sein, dass ich ein antrainiertes "halbsolutes" Gehör habe, also oft die Töne auf Anhieb erkenne, aber oft (vor allem unter Stress) auch nicht (auch altersbedingt, wie ich von Rick Beato auf YouTube erfahren habe) und so befürchte, dass ich durch "transponierendes Denken" verwirrt werde. Ich bin aber erstmal zu allem bereit - würde mich riesig freuen, wenn jemand eine vielleicht hilfreiche Idee hätte, wie ich am Besten weitermache. Danke für's Lesen bis hierher und viele Grüße aus Brandenburg!
Trumpetzky
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von Trumpetzky »

Ich verstehe das Thema nicht ganz. Du kannst klingende Tonarten lesen und möchtest jetzt mit der B-Trompete lagerichtig dazu spielen? Dann nimm doch einfach Noten für B-Trompete und lerne die passenden Griffe.
Wenn du eine klingende Notation hast, liegt die B-Notation eine große Sekunde tiefer und du hast 2 B-Vorzeichen weniger. Das ist kein Hexenwerk.

Was ich nicht tun würde, wäre die B-Trompete mit "Klingenden Griffen" àla Posaunenchor zu lernen, dann bist du extrem begrenzt in deinen Möglichkeiten.
Absoluter Beginner
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von Absoluter Beginner »

Hallo Trumpetzky, herzlichen Dank für deine Antwort!
Ich melde mich auf deine PN.
Viele Grüße, A.B.
ttrumpett
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von ttrumpett »

Hallo trumpetzky,
Ähnliches schrob ich hier auch mal.
Ein monster- shitstorm der kuhlo verfechter ergoss sich über mich...diese behaupten, dass effektiv mehr leute mit dieser griffweise unterwegs sind als wenn Du ein "c" mit '0' greifst....
Ich glaub nicht daran...
Singvögelchen
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von Singvögelchen »

Ich versuch mich auch noch mal an einer Antwort nach dem "warum" in der Hoffnung, mich halbwegs kurz zu fassen.

Trompeten sind seit jeher transponierende Instrumente. Es gibt sie schon immer in unterschiedlichsten Rohrlängen. Die alten langen Trompeten aus der Barockzeit ohne Ventile waren immer nur in der Naturtonreihe, gebunden an eine einzige Tonart, spielbar. Bereits da gab es Transpositionsvorschriften: "in C, in D, in F" usw. Da hat man entsprechend mit Bögen und Setzstücken die Länge angepasst und fertig. Okay, anständig gespielt sein wollte es trotzdem noch. Gespür für die Tonart und ein gutes Gehör waren auch damals schon Grundvoraussetzungen.

Seit gut 200 Jahren hat man nach der Erfindung der Ventile allerdings die Möglichkeit, auf Trompeten chromatisch durchgängig, mit einem einzigen Instrument in allen Tonarten zu spielen. Da kommt nun dein Gedankenspiel hinzu: warum zum Henker dann nicht alles vereinheitlichen wenn doch die Möglichkeit vorhanden ist, also analog zur standardisierten Klaviertastatur? Mach den einen Blick auf die Webseite des größten Musikinstrumentenhändlers, spontan habe ich da Trompeten in mindestens 9 verschiedenen Stimmungen entdeckt, von der Piccolo Hoch C bis runter zur Basstrompete in tief B. 2 Fußinstrument bis 8 Fußinstrument. Und es ist keine Weltverschwörung, die der ahnungslosen Kundschaft das Geld aus der Tasche ziehen will, es ist die Nachfrage durch die Musiker, die für verschiedene Einsatzzwecke verschiedene Instrumente nutzen wollen.

Klar gibt es einige wenige, die lebenslang ausschließlich mit der standardmäßigen B-Trompete auskommen. Alle Versuche, die Trompetenliteratur zu vereinheitlichen nach B oder C sind bislang kläglichst gescheitert. Meine Theorie dazu: wer versucht, sich das alles umzuschreiben, hat spätestens nach drei Seiten Notenmaterial die Nase voll davon und außerdem das Transponiersystem soweit durchschaut, dass man das von nun an gleich mit dem Instrument probiert. Übungssache.

Alles, was du als digitales Notenmaterial vorliegen hast, kannst du sowieso auch nach Belieben für dich passend machen. Trompeter sind da immer recht pragmatisch, da wird schon wegen einer unangenehmen Griffkombination (Gabelgriffe) zu einem anders gestimmten Instrument gegriffen. Es soll halt am Ende des Tages Musik rauskommen und nicht dogmatisch auf einer nicht optimalen, mühseligen Variante bestanden werden.
Such dir einen Lehrer deines Vertrauens, du bist ja in der Musikszene aktiv, mit dem kannst du einen schönen Plan für deine Trompetenambitionen erstellen. Viel Spaß dabei...
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von Blechnase »

Die kurze Antwort (nicht hilfreich) ist: das war schon immer so :D

Um das ins Hirn zu kriegen, konzentrier Dich auf die Bb Trompete. Die klingt eben einen Ganzton tiefer als notiert, sprich man muss „einen Ton höher greifen“. Mehr ists eigentlich nicht. Wenn wir transponierten Trompeter von C reden, meinen wir eigentlich ein klingendes Bb. Ein klingendes C heißt bei uns dann D. Usw. usf.

Alternativ kaufst Du Dir eine C Trompete, dann kannst Du aus Gitarren-/Klaviernoten spielen. Ist allerdings nicht so gängig und eine C hat ihre ganz eigenen Macken.
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von uhexer »

Ich würde einfach (erstmal) die Posaunenchorspielweise lernen, also in C lesen, das macht am wenigsten Kuddelmuddel im Hirn.
Ich spiele auch verschiedene Instrumente in C-Stimmung (Klavier, Kontrabass, Akkordeon) und bin heilfroh, dass ich seinerzeit Trompete im Posaunenchor (mit "Kuhlo-Lesweise") gelernt habe und so wunderbar alle meine C-Noten und vor allem meine C-Denke nutzen kann.
Wenn ich auswendig spiele (und das mache ich meistens) seh ich für irgendwelche komplizierten Linien vor meinem geistigen Auge oft die Klaviertastatur vor mir, was sehr hilfreich ist und beim Lesen in Bb höchstwahrscheinlich nicht funktionieren würde.
Solange Du nicht in der Bigband oder im Blasorchester spielen willst, kommst Du mit C-Lese (die Bb-Leser mögen mich steinigen) meiner Ansicht nach am weitesten.

LG und viel Spaß und Erfolg weiterhin!
Uli
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von ttrumpett »

@uhexer
Du musst schreiben
" Solange Du nicht in der Bigband oder im Blasorchester, oder in Soulband, Musicalband, Jazzband, Rockband, oder Dixieband, im symphonischen Blasorchester spielen willst und keinen Jazzrock, Partymusik oder Fusion spielst.
( es gibt noch viele andere Gelegenheiten auch um Klassikbereich )
Hier nämlich wird überall davon ausgegangen, dass Du mit einer Bb-Tp ankommst.
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von Singvögelchen »

Blechnase hat geschrieben: Montag 23. September 2024, 17:01 Die kurze Antwort (nicht hilfreich) ist: das war schon immer so :D
Was ich eigentlich gemeint hatte...daran wird sich leider auch nichts mehr ändern. :lol:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von uhexer »

ttrumpett hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 17:51 @uhexer
Du musst schreiben
" Solange Du nicht in der Bigband oder im Blasorchester, oder in Soulband, Musicalband, Jazzband, Rockband, oder Dixieband, im symphonischen Blasorchester spielen willst und keinen Jazzrock, Partymusik oder Fusion spielst.
( es gibt noch viele andere Gelegenheiten auch um Klassikbereich )
Hier nämlich wird überall davon ausgegangen, dass Du mit einer Bb-Tp ankommst.
Ich hab natürlich auch eine Bb-Trompete, lese (und denke) nur in C.
In mehreren Jazzcombos komm ich damit auch gut zurecht, aber klar, überall wo Trompetennoten verteilt werden (außer im evangelischen Posaunenchor) tut man sich da schon schwer mit…
Trotzdem: spontan mal irgendwo mitspielen, einem Pianisten oder Gitarristen über die Schulter schauen und dessen Sheets mitlesen, das fällt mit C-Lese leichter. Und eben auch das Umdenken/Notenlesen auf andern Instrumenten…
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von ttrumpett »

Das wichtigste ist doch eigentlich...
Eine C-Trompete (oder auch ne Eb oder D Trompete) klingt doch ganz anders als ne Bb!
Will man diesen Klang?
Dann C Tp kaufen...
Wenn nicht, besser Bb Tp kaufen
ttrumpett
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von ttrumpett »

Ob Du in C denkst oder einfach übst, einen ganzen Ton nach oben zu transponieren, wenn Du
Klaviernoten / Leadsheets in C
siehst, kommt doch auf's gleiche raus, oder nicht.
Ich verstehe das problem eigentlich nicht....
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von uhexer »

@ttrumpett:
spielst Du Klavier, oder ein anderes C-Instrument?
für mein Hirn ist es jedenfalls viel leichter in C zu denken und dabei auch die Töne zu hören, die der Klaviertastatur entsprechen.
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von blechfan »

ttrumpett hat geschrieben: Mittwoch 25. September 2024, 11:17 Eine C-Trompete (...) klingt doch ganz anders als ne Bb!
Vielleicht, wenn Du sie spielst ...
Aber erzähl das mal einem Guido Segers, falls Dir der Name was sagt.
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Re: Transponierung für blutigen "Anfänger"

Beitrag von ttrumpett »

@uhexer
Ich spiele nebenbei Gitarre und E-Bass..
@blechfan
Ich verstehe nicht, was Du mir sagen willst.
Man hört doch die unterschiedliche Rohrlänge von Blechblas-Instrumenten.
Sonst würde doch eine Picolo wie eine Bb Tp., eine Ventilposaune wie eine Trompete und ein Tenorhorn wie ein Flügelhorn klingen...
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