Die Lippen vibrieren beim Pfeifen nicht, sondern das Zusammenspiel von Lippen, Zunge, Unterkiefer und Luftfluss erzeugt Verwirbelungen, die den Resonanzraum in hörbare Schwingungen versetzen. Dies funktioniert sowohl ausatmend als auch einatmend.Alextrumpet hat geschrieben: ↑Dienstag 22. November 2022, 09:20 Aber beim eingeatmeten Pfeifen Fließt die Luft ja anders herum wegen des Unterdrucks, der im Mundraum entsteht. Dieser Unterdruck ist doch durch die Zunge variierbar und damit ändert sich dann auch die Geschwindigkeit der einfließenden Luft und damit die Frequenz der Lippenschwingung? Oder anders gefragt: kann man beim eingeatmeten Pfeifen die Tonhöhe verändern, ohne die Zunge zu bewegen?
Auch das Blechblasen funktioniert im Prinzip sowohl ausatmend als auch einatmend:
Mit ein wenig Übung lässt sich auch durch Einsaugen von Luft durch die (zuvor innen gereinigte!) Trompete die Naturtonreihe darstellen, wenn auch bei kläglicher Klangqualität; der menschliche Atemapparat mag halt nicht gerne den konstanten Unterdruck erzeugen, den ein guter Sound benötigt; und es fühlt sich auch nicht sehr gesund an.
Um sich Klarheit zu verschaffen über den Einfluss der Zungenwölbung auf die Tonhöhe, hilft es, eine Hand an den Kehlkopf zu legen, während man auf der Bb-Trompete Naturtöne spielt: Man ertastet dort - insbesondere bei tiefen Tönen - recht deutlich die dem jeweiligen Ton zugeordnete Schwingungsfrequenz. Heißt: Es schwingt auf beiden Seiten der oszillierenden Lippenöffnung. Dies macht m.E. plausibel, dass eine Verkleinerung der Mundhöhle mittels Zungenwölbung hohe Frequenzen auf beiden Seiten der vibrierenden Lippenöffnung begünstigt.