Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

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ExBenutzer

Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von ExBenutzer »

Hallo zusammen,

vor drei Wochen wurden mir alle vier Weisheitszähne entfernt inkl. Eröffnung der Kieferhöhle. Laut meinem Zahnarzt ist die Mund-Antrum-Verbindung nach drei Wochen wieder verschlossen und verheilt. Kann ich jetzt wieder Trompete spielen? Ich habe eben einige Töne geblasen, dabei auf der rechten Seite einen unangenehmen Druck verspürt und sofort aufgehört. Bedeutet das, dass die Kieferhöhle immer noch offen ist? Nasenblasversuch ist negativ.
Ich habe aber nun große Angst, dass ich mir mit dem Trompetenspiel wieder etwas kaputt mache, will aber auch gerne wieder spielen. Die drei Wochen ohne Trompete waren einfach nur grauenhaft...

Vielleicht könnte ihr mir weiterhelfen.

Liebe Grüße :)
ttrumpett
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Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von ttrumpett »

@MS.98
Also ich wäre jetzt erst mal vorsichtig und würde vor dem Spielen meinen Zahnarzt befragen.
Der kann im Zweifelsfall ja noch ein Röntgenbild machen.
VG
Peter
Trumpetzky
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Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von Trumpetzky »

Mit deinem Zahnarzt abklären. Prüfen, ob alles in Ordnung ist, und ob der Heilungsprozess wunschgemäß verläuft.
Das "Schwarmwissen" eines instrumentenspezifischen Forums ist hier sicher weit weniger hilfreich, als die lokale Beurteilung eines Mediziners, der die Situation genau kennt.

Im Zweifel: lieber Finger weg von der Trompete bevor du dir was kaputt machst oder den Heilungsprozess störst.
ExBenutzer

Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von ExBenutzer »

Naja, 7 Tage nach der OP bei einem Kieferchirurgen hat mein Zahnarzt die Fäden gezogen und war sehr zufrieden mit der Wundheilung. Auch der Kieferchirurg, den ich zwischenzeitlich noch einmal aufgesucht habe, da ich eine Entzündung befürchtet hatte (was zum Glück nicht der Fall war) hat mir eine sehr gute Wundheilung bestätigt. Nachdem mein "normaler" Zahnarzt dann meinte, in drei Wochen sei die MAV ausgeheilt, verlasse ich mich natürlich darauf. Ich habe jetzt allerdings Angst, schon etwas kaputtgemacht zu haben... Ich habe nicht laut oder hoch gespielt (hab sowieso nach drei Wochen keinen Ansatz mehr), einfach nur ein paar leise Töne in der Mittellage. Beim c1 hab ich dann plötzlich einen super unangenehmen Druck gespürt und sofort aufgehört. Ich habe auch drei Wochen keine Nase geputzt, Niesen und Husten tue nur mit weit geöffnetem Wund, abschwellendes Nasenspray habe ich für eine Woche nach der OP wie verordnet angewendet. Habe mich also an alles gehalten.
blechfan
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Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von blechfan »

Wurde nach der Eröffnung der Kieferhöhle eine "plastische Deckung" gemacht? (Das heißt, man bildet einen "Lappen" und sorgt für eine Abdeckung und dichten Verschluss der Alveole durch mehrere Nähte).
Wenn ja, dürfte es nach drei Wochen keinen Luftaustausch zwischen Mundhöhle und Kieferhöhle mehr geben. Beim Nasenblasversuch müsstest Du deutlich spüren, dass der Druck auf die Trommelfelle geht und in der Mundhöhle nichts mehr zischt.
Ein Röntgenbild zu diesem Zeitpunkt ist einigermaßen sinnlos, soo schnell geht die Knochenbildung dann doch nicht.
Ergo: langsam, druckschwach anfangen mit dem Blasen, die erste Woche in der eingestrichenen Oktave, dann die Höhe wieder schrittweise erarbeiten.
Gruß blechfan, Zahnarzt
ExBenutzer

Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von ExBenutzer »

Vielen Dank, ich hatte doch noch im Hinterkopf, dass sich hier auch ein Zahnarzt tummelt. Ob eine plastische Deckung gemacht wurde, weiß ich tatsächlich garnicht. Davon hat niemand etwas gesagt... aber ich gehe mal davon aus. Das macht man doch immer bei einer MAV, oder?

Ich habe eben mal einen umgekehrten Nasenblasversuch gemacht, dabei zischt es leicht und die Luft entweicht durch die Nase (nur rechts, es wurden aber beide Kieferhöhlen eröffnet). Zwar nur sehr wenig, aber offensichtlich ist da ja noch ein Loch. Austritt von Trinkflüssigkeit aus der Nase hatte ich bis jetzt nicht.

Was ist zu tun? Heilt es vielleicht von selbst zu?
blechfan
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Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von blechfan »

Da kann ich nur empfehlen, den Kieferchirurgen nochmal aufzusuchen, nur er weiß, was er gemacht hat und was zu tun ist.
MS.98 hat geschrieben: Dienstag 15. Februar 2022, 17:56 Ob eine plastische Deckung gemacht wurde, weiß ich tatsächlich garnicht. Davon hat niemand etwas gesagt... aber ich gehe mal davon aus. Das macht man doch immer bei einer MAV, oder?
Am einfachsten ist die plastische Deckung natürlich, wenn der Weisheitszahn noch nicht durchgetreten war und das Zahnfleisch zum Abdecken der Wunde noch vorhanden ist. Wenn der Zahn aber in die Mundhöhle durchgetreten ist und dann entfernt wird, ist da erst mal ein großes Loch, wo vorher der Zahn drinsteckte. Und dann da hinten oben einen Lappen zu bilden, der groß genug ist, ist halt schon etwas mühsamer und mit Arbeit verbunden ... Deshalb haben wir nie "Vier auf einen Streich" gespielt ...
Aber für die "Doppel-Docs" ist das ja nur Kleinkram ...
Alles Gute!
blechfan (der auch schon eine Entfernung des 28ers hatte, mit Eröffnung der KH, plastischer Deckung und Verbandplatte (!), lege artis vom Oralchirurgen (!) versorgt).

PS: Den "umgekehrten" Nasenblasversuch bitte nicht mehr wiederholen, da besteht die Gefahr, dass Bakterien aus der Mundhöhle in die KH gelangen, was gar nicht erstrebenswert ist ... Immer nur richtigrum!
ExBenutzer

Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von ExBenutzer »

Danke für deine Einschätzung. Die Zähne waren alle noch nicht durchgetreten, das wäre bei ihrer Lage überhaupt nicht möglich gewesen. Von daher gehe ich aufgrund deiner Ausführungen mal davon aus, dass eine plastische Deckung gut möglich war und auch gemacht wurde. Auf der linken Seite ist ja alles in Butter, nur rechts scheint noch eine MAV zu bestehen.
uhexer
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Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von uhexer »

Wenn Du 3 Wochen nach der operativen Entfernung eines vollretinierten Weisheitszahnes immer noch eine MAV haben solltest, wäre mit der Wunde was nicht in Ordnung, dann hat sich möglicherweise eine oroantrale Fistel gebildet.
Ich halte das allerdings für wenig wahrscheinlich, die Deckung der Alveole ist bei nicht durchgebrochenen 8ern eigentlich völlig unproblemtisch, eine persistierende Fistel ist in so einem Fall sehr exotisch.
Eher hast Du möglicherweise eine Kieferhöhlenentzündung durch aufsteigende Keime entwickelt, was das Druckgefühl erklären würde.
Hast Du nach der OP ein Antibiotikum verschrieben bekommen?
Ich würde auf jeden Fall den Operateur nochmal aufsuchen, der kann durch einen Blick auf das Wundgebiet klären, ob da möglicherweise eine Fistel vorliegt und ggf weitere Diagnostik bezüglich einer Sinusitis einleiten.
Ach ja: Trompete spielen sollte völlig unproblematisch sein, der Druck der sich dabei in der Mundhöhle aufbaut ist meiner Ansicht nach zu vernachlässigen.
Nach 3 Wochen sind die Weichgewebe auf jeden Fall so konsolidiert, dass da nix mehr kaputt gehn sollte und wenn Du tatsächlich eine Fistel haben solltest, dürfte das Trompete spielen auch keine negativen Folgen haben.
Viele Grüße und Gute Besserung
UHexer Zahnarzt, Oralchirurg
ExBenutzer

Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von ExBenutzer »

Ui, noch ein Fachmann hier! Herzlichen Dank für deine Antwort :D

Ein Antibiotikum habe ich bekommen und stets nach Anweisung eingenommen, ebenso das verordnete Nasenspray und die Mundspülung mit Chlorhexidin. Ansonsten ist alles prima verheilt, die Schwellung hat schnell nachgelassen und die Schmerzen waren durchaus erträglich, ohne haufenweise Schmerzmittel nehmen zu müssen. Insofern bin ich sicher, dass mein Chirurg sehr gute Arbeit geleistet hat.

Eine Kieferhöhlenentzündung würde sich doch durch pochende Schmerzen, Fieber und Schnupfen bemerkbar machen, oder? Ich habe allerdings sonst überhaupt keine Beschwerden. Bei der täglichen Mundhygiene habe ich auch keine Probleme. Keine Schmerzen oder sonstige Warnsignale.

Danke für die guten Wünsche, liebe Grüße :)
uhexer
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Re: Eröffnete Kieferhöhle und Trompete

Beitrag von uhexer »

Bei einer chronischen/subakuten Sinusitis muss man keine der von Dir beschriebenen Symptome haben.
Ich glaube aber nach allem was Du beschreibst, dass Dein Fall völlig unproblematisch ist und Du einfach wieder Trompete spielen und Deine MAV vergessen solltest.
LG
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