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Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Montag 16. August 2021, 09:24
von C-Becks
Hallo Zusammen,

schon viel diskutiertes Thema, ich weiß. .. Aber während ich in der letzten Zeit stets bemüht war den Mundstückdruck so gering wie nur irgnd möglich zu halten bin ich auf folgendes Video von einem Workshop mit Louis Dowdeswell gestoßen:

https://www.youtube.com/watch?v=p-kOgkVUbH4&t=3857s

Ich weiß leider nicht mehr den genauen Timestamp, aber er gibt an, dass er die Gelegenheit hatte ein Messgerät zu benutzen welches den Mundstückdruck auf die Lippen misst. Er sagte er hat 1 kg Druck in der tiefen Lage, 2 kg in der mittleren bis hohen Lage und 3 kg bei höchsten Tönen.

Konnte ich so erstmal nicht viel mit anfangen, habe dann aber mal mit Hilfe einer Küchenwaage 3 kg Druck gegen den Schallbecher erzeugt und fand es schon heftig wie viel das doch ist. M. E. ist das schon wesentlich mehr als einfach zum "versiegeln" der Lippen benötigt würde.
Es scheint mir auch nicht so als hätte er irgendwelche Verletzungen davon getragen... Das bekommt man ja überall zu hören: Drücke nicht so feste, du riskierst die Lippen zuverletzten. etc, usw.
Ich dachte eigentlich allgmeiner Konsens ist mittlerweile: So wenig wie möglich aber so viel wie nötig. .. Aber nicht zuuu viel. :Hä:

Oder habe ich da komplette irgendwas falsch verstanden? ... Oder ist mein Englisch zu schlecht :schock:

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Montag 16. August 2021, 15:14
von doc_trumpet
... ich habe das video nicht gesehen, würde aber sagen, daß der jeweilge Druck immer von der Stärke der Ringmuskulator abhängig ist. Und - selbstverständlich ist in der 3. Oktave mehr Druck auf der Lippe - bei Herrn Dowdeswell aber auch bei Herrn André oder Herrn Hardenberger. M.E. ist das "messen" ein netter Gimmick :roll: So lange der Ton frei klingt, jede Dynamik und Artikulation möglich ist, ist nicht zu viel Druck auf der Lippe. M.E. kommt es immer auf die richtige Balance an.
Frohes Schaffen

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Dienstag 17. August 2021, 15:34
von soundhighend
@C-Becks
Das hat mich jetzt dann doch auch interessiert und so habe ich Deinen „Küchenwaagentest“ ebenfalls durchgeführt. Bei wie beim Spielen angespannter Lippenmuskulatur empfinde ich 3 kg Gegendruck als wenig spektakulär. Wenn jemand wie Louis D. damit seine Range nach oben hin bedienen kann, nötigt mir das den allerhöchsten Respekt ab - würde ich auch gerne können (wobei ich mich bestimmt nicht als high-note-Spezialist bezeichnen würde).

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Mittwoch 18. August 2021, 10:39
von ttrumpett
Würde mich brennend interessieren, wie Ihr das genau gemessen habt!
Versuchsaufbau?
Waage am Boden/Wand?
Hattet Ihr die Waage an die,Wand genagelt?
Ich habs versucht....Waage mit der li.Hand, Tp. in der rechten....funktioniert schlecht!
Trotzdem, 3kg ist für mich absolut abnormal, ich bewege mich bei ein paar hundert Gramm.
Allerdings spiele ich auch nicht ganz so hoch, wie andere...
Gruss
Peter

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Mittwoch 18. August 2021, 10:53
von soundhighend
@ttrumpett
für meinen Teil sah der "Versuchsaufbau" so aus, daß mir jemand dabei behilflich war die Waage plan an eine gekachelte Wand zu gehalten, sodaß keine Belastung angezeigt wurde. Auf die "neutrale" Waage habe ich den tp-Becher gehalten, das mp an die Lippen gelegt und aufbauend erst 1 kg, dann 2 kg, dann 3 kg, bis zu 5 kg "Druck" aufgebaut.

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Mittwoch 18. August 2021, 14:10
von ttrumpett
Aha
Ich werde mir einen Helfer suchen und die Sache nochmal versuchen..
wahrscheinlich muss meine Frau dran glauben, da der Hund wahrscheinlich die Waage nicht ruhig hält...😅🤣😂
Allerdings hab ich schon beim provisorischen Test bei weniger als 2 kg aufgehört, um mir die Lippen nicht kaputt zu drücken.
Vielleicht sollte man Töne definieren, bei denen man misst
Vorschlag g1, c2, g2 und c3.....?

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Mittwoch 18. August 2021, 15:00
von Hochwälder
Eine Messung des Drucks wärend des Spielens ist mit der Küchenwage sicherlich schwer zu bewerkstelligen.
Wie soll das ohne weitere Hilfskonstruktionen funktionieren?
Generell ist jedoch der Anpressdruck von Spieler zu Spieler verschieden.
Ich halte es so:
Ist nach dem Absetzen des Mundstücks länger als ein paar Sekunden ein Abdruck als Ring zu sehen, wird zuviel gedrückt.
In jungen Jahren war das bei mir definitiv der Fall. Dank Forum und den passenden Übungen hab ich das 'verlernt'.

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Sonntag 22. August 2021, 17:01
von C-Becks
https://www.google.com/url?sa=i&url=htt ... AdAAAAABAQ

Ich glaube hier herrscht(e) einiges an Druck.

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Samstag 4. September 2021, 11:28
von wernertrp
Was ist der richtige Mündstückdruck.
Wie immer:
Nicht zuviel und nicht zu wenig.
passt.

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Samstag 18. September 2021, 08:16
von supertobi
Meiner Meinung nach wird das Thema Druck zu unrecht verteufelt. Ich habe mal einen Artikel gelesen (in der Sonic glaube ich), wo der Druck quasi wissenschaftlich beim Spielen gemessen wurde. Das Ergebnis: Profis üben viel mehr Druck aus als Amateure, können aber eben auch besser damit umgehen.

Man sieht das auch oft genug bei einigen Profis: Wenn sie das Mundstück von den Lippen nehmen, ist dort für wenige Sekunden ein weißer Ring zu sehen, weil die Durchblutung durch den Druck behindert wurde.

Re: Der richtige Mundstückdruck

Verfasst: Samstag 18. September 2021, 08:58
von C-Becks
Ja ich sehe das auch so. Ich glaube aber, dass mit sehr wenig Druck zu spielen die Lippenmuskulatur mehr beansprucht und daher einen besseren Trainingseffekt erzielt. Vielleicht gilt die Devise: Üben -> leise und mit wenig Druck / Auftritt -> komplette Dynamikrange mit mehr Druck.