Natürlich "spuckt" niemand direkt in sein Instrument, aber Aerosole und auch größere Tropfen Speichels lassen sich nicht verhindern. Die Menge kann man indirekt beeinflussen, indem man eben das unterlässt, was den Speichelfluss anregt (Essen, Trinken, Gerüche,...). Und man kann sehr gut kontrollieren, wie "sauber" der Speichel ist, bzw. wieviel "Dreck" (Speisereste) eingetragen wird. Wer vor dem Trompeten die Zähne putzt und den Mund ausspült wird weniger "Dreck" im Instrument hinterlassen als der, der direkt von Mittags-/Kaffeepause ins Instrument pustet. Auch die Unsitte des Bier-/Limo-/Radler-/Apfelschorle-/Cola-Trinkens während des Spielens (korrekt: in Spielpausen) sorgt für interessanten Eintrag ins Instrument: Zucker & Säuren (plus sonstiges). Zucker kann mithelfen, andere Speisereste zu verkleben und Säuren (alle genannten Getränke sind deutlich sauerer als purer Speichel) können zu Ausfällungen führen, bzw. im Extremfall gar das Messing anlösen. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Tatsache, dass wir massiv CO2 ins Instrument pusten. Die dabei intermediär entstehende "Kohlensäure" ist auch eine schwache Säure.
Echter "Kalk" im Sinne von CaCO3 kann ich mir eher weniger vorstellen, ich wüsste dazu gerade keine Calcium-Quelle, ausser vielleicht bei einem Milchtrinker...
Wenn es Zinkfraß gibt oder die Oxidschicht auf dem Messing durch Säuren (s.o.) gelöst wird, könnten mit dem CO2 aus der Atemluft auch Metallcarbonate, -hydroxide oder Mischformen davon entstehen. Nickel- und Zinkcarbonat ist in Wasser (fast) unlöslich, auch "Grünspan" könnte entstehen.
Viel Dreck kann auch beim normalen Transport im (ungeeigneten) Koffer / Gigbag eingetragen werden und verschmiert dann mit dem Kondeswasser / Speichel /... Krassester Fall war ein altes Flügelhorn, das der Bläser über 30 Jahre lang im Originalkoffer transportierte. Der war innen aus Schaumstoff, der schon sehr bröselig / zersetzt war. Das Instrument war eigentlich noch gut spielbar, aber beim Ölen der Ventile fiel mir der Belag auf und im Ultraschallbad kam dann eine sehr dunkle Brühe aus dem Instrument.